4/30/2012

Kinofahrplan Mai '12

Eine alte Tradition wird wiederbelebt, ich werde mich wieder regelmäßigen Kinobesuchen unterziehen, rauskommen... das jeweilige Datum betrifft den Kinotag (also wann ich ihn mir dann anzusehen plane) und nicht den Starttermin des jeweiligen Films...

Project X (08.05.)
Dark Shadows (15.05.)
Lockout (22.05.)
Men in Black III (29.05.)

Na das sieht doch nett aus... wer mich trifft kriegt Autogramme, wie immer :)

4/27/2012

Tag des geistigen Eigentums!

Fick die Henne - Ein kurzes Statement zum Thema!

Geistiges Eigentum, schön und gut... wirklich, gerade ich als Kreativer und vielseitig aktiver Künstler verstehe, dass es so etwas zu schützen gilt, aber andererseits frage ich mich auch, vor wem überhaupt?
Etwa vor den Leuten, die sich an dem was wir als Künstler erschaffen erfreuen? Oder doch eher vor denen, die versuchen mit dem Werk anderer Profit zu erzielen... (mit letzterer Herangehensweise gehe ich konform, aber das ist ja nicht das was gemeint ist, wenn in der Öffentlichkeit über das Thema debattiert wird)...

Leider haben viel zu wenig Menschen eine Ahnung, was es bedeutet Künstler zu sein, es ist kein Lebensziel, dass man hat, weil man möglichst reich werden will mit dem was man macht, wenn das die Intention ist, dann empfehle ich jedem lieber ein solides Wirtschaftsstudium und ab in die kaufmännische Schiene, oder Arzt oder Anwalt werden, aber bitte kein Künstler. Der Künstler an sich lebt für die Kunst, nicht für den Profit. Klar ist es schön, wenn man von seiner Kunst leben kann, weil die Menschen es zu würdigen wissen, aber wer sich für einen künstlerisch kreativen Lebensweg entscheidet, der muss wissen, dass er kein Leben in Saus und Braus führen will.

Es ist einfach zum Teil eine Dreistigkeit von gewissen erfolgreichen Künstlern, die sich hinstellen und behaupten, man müsse auch sehen, dass da Ausbildungen und Investitionen hinterhängen, die refinanziert werden wollen. Das stimmt ja auch, aber es ist ein frei gewähltes Schicksal... ich kann nicht jeden, der einen Satz von mir liest und ihn dann rezitiert, weil er ihm gefällt zur Kasse bitten wollen, weil ich mir ja vorher die Skills aneignen musste ihn zu formulieren... Leider habe ich das Gefühl, dass einige von denen, die eh schon am meisten an uns Künstlern verdienen, Agenten, Verläge, Produzenten, Rechteverwalter ihren Hals einfach nicht voll bekommen und sich denken, dass es in einem reichen Land möglich sein muss, jedem für alles noch ein paar Euro aus der Tasche zu ziehen.

Ich finde es gut, dass es ein paar Positivbeispiele gibt, die bei dieser Kampagne nicht mitmachen und ihre Werke kostenlos zur Verfügung stellen, denn Kunst sollte in einem so reichen Staat, wie dem unseren kein Luxus für einige Privilegierte sein, wenn wir uns kulturell und künstlerisch weiter entwickeln wollen muss der Zugang für Alle und zu jeder Zeit möglich sein.

Ich habe einige Ideen zu dem Thema im Kopf, wie die einer Kunst und Kultursteuer, sie könnte die generell nicht mehr zeitgemäße Kirchensteuer ablösen und mit der GEZ gekoppelt werden und wäre so eine Art Flatrate für den Zugang zu Kunst und Kultur im ganzen Land. Die Idee ist noch nicht ganz ausgereift, aber auch die GEMA könnte damit vielleicht überflüssig werden, denn wenn man ehrlich ist, dann sehen das nicht nur die Leute, von denen die GEMA fleißig kassieren will, sondern auch die Künstler selbst größtenteils mittlerweile ein. Es muss doch möglich sein, dass Kunst für alle immer und überall zugänglich ist. Die "kulturelle Verarmung", wie ein Gegner dieser Pläne sagte, wird nicht wie er findet gefördert wenn man jedem die Möglichkeit gibt sich für die Kunst zu erwärmen, sondern dann, wenn man sie ihm vorenthält!

Fußball vs. Leben

Ich schreibe oft über die alltäglichen Situationen meines einigermaßen ereignisarmen und dennoch hochdramatischen von Depression und Selbstzweifel, Hass und Liebe, Tod und Verderben gezeichneten Leben. Aber kaum gebe ich mal 4 Sätze zu einem Champions-League Halbfinale zum Besten, habe ich plötzlich explodierende Besucherzahlen? Leute hinterfragt euch mal! Ich bin zwar selbst ein echter Spinner, wenn's ums runde Leder geht und tue für meinen Verein Sachen, da würde meine Freundin mir den Vogel zeigen, wenn sie alles wüsste, aber mir kommt es vor, als ob das Bayern Spiel gegen Madrid irgendwie wichtiger war als alles sonst? Finale daheim, ja herzlichen Glückwunsch aber trotzdem, Teppich bleiben Freunde! Is am Ende NUR ein Spiel und gewinnen muss man es auch noch!

Aber ernsthaft witzig, wie das polarisiert hat, wäre schon geil, wenn mein Leben nur 1% derer interessieren würde, die sich die 4!!! Sätze zu den Bayern reingezogen haben! Dann würde ich nicht Autogramme auf Servietten bei Burger King verschenken müssen, sondern könnte es mir leisten auch jedem einen Softdrink auszugeben, der mich anspricht, ;)

4/26/2012

Der spanische Fußball! :D

Der großartige spanische Fußball hat sich dann am Ende doch durchgesetzt. In packenden Duellen standen sich am heutigen Abend in der Europa-League ja dann Bilbao und der portugiesische Vertreter gegenüber und setzte sich am Ende durch, genau so wie im rein spanischen zweiten Halbfinale Madrid sich gegen Valencia durchsetzte. Gerade im rein spanischen Spiel war es zwischen der 75. und 80. Minute die hohe Spielkultur und das wahnsinnige Tempo, dass uns alle ja immer wieder am spanischen Fußball begeistert. Die ganze Welt der Emotionen in fussballerischer Ästethik, als Fußballfan freue ich mich da immer wieder, wenn der Schiedsrichter diese Szenen dann mit Karten ahndet und... naja ne, waren schon schöne Spiele und im Vergleich zur Champions League sind tatsächlich die jeweils besseren Halbfinalisten auch weiter gekommen...

Sind wir zum Lügen verdammt?

Ich meine allgemein. Denken wir doch mal an unseren Tag, angefangen mit dem sich selbst morgens vorm Spiegel belügen, wenn es um das eigene Körpergefühl geht, bis hin zu den Klamotten die wir tragen, um zur Arbeit zu gehen, die wir vielleicht nur machen, weil wir das Geld brauchen, überhaupt, wann am Tag sind wir ehrlich, zu wem und warum?
Ernsthaft, ich glaube man hält gewohnheitsmäßig keinen Tag aus, ohne auch nur eine kleine Notlüge, ein Flunkern oder eine Dehnung der Wahrheit zu gebrauchen... zumindest nicht, wenn man nicht völlig isoliert leben möchte. Ich habe eine zeitlang die Realität nicht mehr so ganz richtig wahrgenommen, mir meine eigene kleine Welt zurechtgelogen. Dann von heute auf morgen habe ich damit aufgehört und siehe da, alles zerfiel... Wen wunderte das? Mich nicht, aber als ich anfing rigoros nur noch zu sagen, was ich denke, also die absolute Wahrheit als mein Wort, naja unglaublich, wie wenige Menschen die Wahrheit eigentlich wirklich hören wollen, obwohl doch immer alle von Offenheit und Ehrlichkeit faseln.
Die Wahrheit ist, dass nur die Fähigkeit zu Lügen in den meisten Fällen zwischen einem gefühlskalten Arsch und einem Frauenversteher den Unterschied macht. Tatsache ist, wie schon der von mir hochgeschätzte Kollege Greg House sagte: "Jeder Mensch lügt!" und ich würde hinzufügen: und das ist auch gut so!

Allerdings darf man das alles nicht übertreiben.
Schwierig für jemanden, der sein Geld mit Lügengeschichten zu verdienen versucht, die er konstruiert und deren Wahrheit in seinem Ermessen liegen, aber wie bei jeder guten Droge bestimmt die Dosis das Gift. Jeder Mensch nimmt mit der Nahrung zig verschiedene Gifte zu sich, jeden Tag, einige tun uns sogar gut, ich versuche es mal am Beispiel Salz. Salz wird ab einer gewissen Menge toxisch und kann zum Tode führen, allerdings können wir eine ganze Tüte Chips mampfen, ohne dass es einen Effekt hat... Die Dosierung ist gering, würden wir eine Tüte Salz pur essen (ich weiß gar nicht ob man da nicht eher bricht)... naja ist klar was passieren würde.
Und genau so ist das mit den Lügen, sie sind Teil unserer Erziehung, der gesellschaftlichen Akzeptanz und sogar gewollte Fähigkeit in jeder Art der kommunikativen Tätigkeit. Je verdünnter eine Lüge ist, desto eher kann man sie als Wahrheit verkaufen. Die reine Wahrheit dagegen wird häufig als ebenso toxisch empfunden, wie die Lüge selbst, was mich am Ende zur Schlussfolgerung führt, dass vielleicht die Wahrheit als solche eine Lüge ist und ein reines Hirngespenst jener ist, die nicht verstanden haben, dass die Entscheidung, ob wir etwas als Wahrheit oder Lüge erkennen IMMER vom Standpunkt abhängt...

Lieber Florian

Zuerst einmal wollte ich dir sagen, dass es mir leid tut...,
dass ich erst jetzt den Mut habe, mal reinen Tisch zu machen und dir ein paar Dinge zu offenbaren. Ihr wart so gut zu mir, ich finde einfach ich bin es dir und auch der "Familie" schuldig, dass ich hier ein paar Sachen klar stelle. Vielleicht ist das hier auch der falsche Ort aber es muss einfach raus und hier erscheint mir der geeigneteste Platz dafür...

Ich war nicht wirklich in einer Klinik die letzten Monate, das war nur eine starke Übertreibung dessen, wie ich es empfunden habe, in Wirklichkeit habe ich bei meinen Eltern zu Hause die Tage im Bett verbracht und versucht wieder ein wenig Boden unter die Füße zu bekommen. Die Depressionserkrankung hat Ende letzten Jahres dazu geführt gehabt, dass ich nicht mehr kommen konnte, weder ins Stadion noch sonst irgendwohin. Schon die letzten Male, wo ich noch bei euch war, waren für mich körperliche Grenzerfahrungen. Beim Derby die ersten fast 20 Minuten zitternd auf dem Klo zu sitzen war kein schönes Gefühl, jeder Gang zur Tribüne hoch war zum Ende hin mit beinahe Todesangst verbunden, weil ich mit jedem Schritt spürte, wie sowohl meine Muskeln verkrampften als auch mein Atem immer flacher wurde. Dazu das Rauchen, naja wem erzähl ich das.
Ich will mich nicht rechtfertigen und doch tu ichs, weil ich einfach finde, dass du verdient hast, dass ich dir die Wahrheit sage, weil ich nicht möchte, dass Jemand schlecht von mir denkt. Ich war die letzten Monate nicht ich selbst, erst vor kurzem habe ich meinen Entschluss gefasst wieder nach Dortmund zu gehen und dort zu bleiben. Bei meinen Eltern halte ich es auf Dauer nicht aus, dieses ständige Gefangensein ist einfach nicht Meins und so gesehen, war es dann ja doch irgendwie Klinik, obwohl meine Therapie offiziell nur ambulant war.

Ich habe ein verdammt mieses Jahr hinter mir und ich hatte so gehofft, dass ich es mit nem persönlichen Gespräch bei nem Bierchen oder mehreren auf einer ausgelassenen Meisterfeier hinter mir lassen kann, aber die Vergangenheit ist Teil von jedem Weg. Unser Verein hat es mir vorgemacht, dass man auch wenn man schon am Boden ist, wenn keiner mehr einen Pfifferling auf einen setzen würde, dass man genau dann mit den richtigen Entscheidungen und durch das Stellen der richtigen Weichen alles zum Guten und darüber hinaus wenden kann. Ich weiß nicht, ob man mein Handeln der letzten Monate, welches wirklich zum Teil nicht sehr logisch war nachvollziehen kann, aber ich hoffe es.
Erst jetzt, bin ich im Kopf soweit, dass ich loslassen kann, dass ich mir selbst das auch eingestehe, dass ich im Moment einfach nicht in der Lage bin, meinen Platz als Teil des Ganzen einzunehmen und die Liebe, die mir entgegengebracht wird in der Form zurückzugeben, wie ich es für notwendig erachte. Daher habe ich mich auch entschieden, jemandem damit eine Herzensangelegenheit zu erfüllen, ein Geburtstagsgeschenk für einen ganz tollen Menschen, der mir sehr geholfen hat, der das gar nicht weiß, weil ich gar nicht genau erklären kann, wie dieser jemand das gemacht hat. Ich will auf diesem Wege einfach Danke sagen und hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dich jetzt fast 5 Monate hingehalten habe und dann jemand anderen vorziehe...

Dir möchte ich danken, für die netten Worte und die Stunden inner Kurve, ich hoffe wir sehen uns im nächsten Jahr irgendwo am Bierstand wieder, hege keinen Groll, feier unseren BVB und bleib so wie du bist!

Manchmal muss man gehn!

Aufstehen und gehen, damit die Waage aus dem Gleichgewicht gerät und derjenige, der es immer als selbstverständlich angesehen hat, dass du das Gegengewicht für all sein/ihr Handeln warst spürt, wie es ist, wenn das nicht mehr der Fall ist. Wahrscheinlich ist das für dich viel härter als für denjenigen, aber du musst es trotzdem tun... weil manchmal vergisst selbst jemand, der mit dir eine Einheit bildet, dass es da etwas gibt, was euch vereint, oder zwischen euch steht. Wenn man immer weiter auf der Wippe bleibt, wird nie einer bemerken, dass ihr euch immer weiter voneinander entfernt.

"Hasta La Vista FC Bayern Finalista!"

Mit diesen Worten quittierte der wie immer sehr redseelige und voller Elan sprudelnde "Ran"-Kommentator Fuß den entscheidenden Elfmeter von Schweinsteiger, der den Bayern ihr Finale daheim ermöglichte.
Ein gutes und sehr unterhaltsames Spiel, zweier starker Mannschaften, von denen am Ende die mit dem kleinen Bissen mehr Willen gewonnen hat. Man kann mitnichten sagen, dass die beiden besten Mannschaften Europas am 19.05.2012 das Champions League Finale bestreiten, aber im Fußball hat sich einmal mehr bewiesen, dass Jeder, je nach Tagesform und Umständen an gewissen Tagen Jeden schlagen kann...

In diesem Sinne, Glückwunsch an den ach so ruhmreichen FC Bayern, mögen sie, wie es ihre Art ist im Überschwang der Freude, die ich ihnen nicht abspreche, verdrängen, dass die Saison so erfolgreich sie auf dem Papier auch sein mag im Endeffekt mehr Schatten als Licht hatte...

4/25/2012

Wie zauberhaft sie ist...

So wunderbar, so lieb, von einer Anmut engelsgleich...
jeden Tag seh ich sie und mein Herz, es springt im Kreis...
das sonnige Gemüt, die immergute Laune, dazu die Stimme süß, wie Vogelsang...
die Nachtigall vom Kiosk, von der ich nicht den Namen weiß


Ich vergess aber auch jedesmal, sie zu fragen, weil ich total hibbelig werd und wenn ich dann wieder zur Haustür rein gehe, dann denke ich immer, leicht schwebend, meist lächelnd, weil sie mir wieder einmal den Tag gerettet hat, dass ich nicht einmal weiß, wer sie eigentlich ist. Seit 3 Jahren, dämlich sowas!

Ich glaube an EUCH

Die Menschen, IHR habt es noch in der Hand...
Nichts ist verloren, es gibt immer noch die Möglichkeit Alles zum Guten zu wenden, ich weiß es. Ich glaube ganz fest daran, dass die Chance besteht, dass wir uns entschlossen und wie eine Wand erheben können gegen das Unheil, das Übel, die Armut, die Kriege, das Leid, gegen alles was die Menschen trennt.
Wir sind stark genug, um die Menschheit zu retten und ich bin auch endlich wieder überzeugt, dass es sich bei diesem auch von mir so oft als sinnlos bezeichneten Unterfangen, um eine wichtige, vielleicht die wichtigste Aufgabe handelt, die uns als Menschheit je zu Teil wurde.
Wir müssen füreinander kämpfen, für ein Miteinander und eine gemeinsame Zukunft und dürfen uns nicht mehr in den ständigen Auseinandersetzungen untereinander aufreiben. Tun wir's! Überall, immer, JETZT!


Unausgeglichen...

In letzter Zeit liest man immer häufiger, dass sich Leute unausgeglichen fühlen, aber was soll das? Früher hieß das mal, man hat einen Scheisstag, dann war es ein gebrauchter Tag, heute fühlt man sich unausgeglichen? Als würde es nicht das gleiche bedeuten. Aber nein, man deutet damit ja auch gleichzeitig an, dass man sonst eigentlich immer ausgeglichen ist, wie schön für euch...

Ich würde mich freuen, wenn ich mal länger als ein paar Stunden nicht unausgeglichen wäre, mein ganzes Dasein lebt von der Unausgeglichenheit, wenn alles ausgeglichen wäre gäb es keine Möglichkeit sich zu verändern, zu verschlechtern, oder zu verbessern, keine Chance sich von jemand Anderem abzugrenzen, jemand Eigenes zu sein. Wären wir immer und überall ausgeglichen, wären wir das was ich einen hirnlosen Zombie nenne.

"Oh, ich bin heute so unausgeglichen, bitte sprich mich nicht an...", "ich bin heute unausgeglichen, sag mir doch bitte wie toll ich bin?"
Habt ihr alle echt so viel Aufmerksamkeit nötig, die meisten Leute interessiert nicht wie ihr euch fühlt, weil sie ja nur mitteilen wollen, wie sie sich fühlen... jeder ist sich nur selbst der nächste, das ist eine Unausgeglichenheit, die ich bedenklich und problematisch finde!

Auf einer Serviette...

Sie ist schon ein leidgeplagtes Wesen, die jenige die mich erträgt in all meinen Abgründen und der Dunkelheit, die mich umgibt. Aber sie leuchtet unerschrocken auch in der Finsternis meiner Gedankenwelt weiter, selbst wenn ich am Tage oft geblendet vor ihr erschrecke, ob ihres Glanzes und ihrer Schönheit. Doch nicht vor Ekel schrecke ich zurück sondern scheu der meiner Selbst wende ich mich ab.
Des Nachtens dann so wundervoll, verschmelzen in den Kissen, das Zeitglas wünsch ich immervoll und will sie nicht mehr missen. So ist sie doch in meiner Qual, das einzig Fetzen Licht und freu mich jeden Morgen drauf, im Feuer ihrer zu verglühn...

4/24/2012

Döner, Dürüm oder Sucuk

Ja verfickt, was davon will ich denn jetzt? Scheisse, eigentlich wollt ich ja heute Einkaufen, aber das wird wohl bei dem unsicheren Wetter ohne Fahrzeug eher nichts, also werde ich mich wohl wieder bei meiner Lieblingsbude durchfuttern. Was würde mir fehlen, wenn ich diese Alternative nicht mehr hätte... Ohne Scheiss, was nehm ich denn jetz? Am liebsten würde ich ja die Frau hinter dem Tresen mitnehmen, aber die Sterne wurden schon aus gutem Grund an den Himmel gehängt ;)
Außerdem wüsste ich mindestens eine Person, die das sicher nicht so lustig finden würde...

About "To-Do" Pt. I

Manchmal denke ich ja selbst, dass ich nicht richtig tick, weil ich ständig mit einer Liste herumlaufe, was noch zu tun ist aber man glaubt gar nicht, wie hilfreich es ist, wenn man das ständig vor Augen hat, man ist weniger abgelenkt und sitzt in seinen Pausen kaum noch am Computer und bloggt über genau das eben Erwähnte... naja jedenfalls hat man viel früher Pause, weil man sich ja doch bemüht erst einmal alles auf der "To-Do"-Liste abzuarbeiten.
Schlimm sind manchmal Tage an denen, als erster und letzter Punkt auf der "To-Do"-Liste, das Schreiben einer "To-Do"-Liste steht, dann sollte man sich ernsthaft Gedanken machen, ob man es nicht etwas übertreibt. Mir persönlich hat dieses nach Liste leben in der letzten Zeit eine gewisse Struktur zurück gegeben und zumindest nach außen habe ich manchmal das Gefühl, einen recht aufgeräumten Eindruck zu machen und das bei all dem Quatsch, den ich so von mir gebe!

Wie sollte eine Küche riechen?

Leckeres Essen, frisches Obst, vielleicht auch ein Hauch Aroma eines fernen Landes in kulinarischer Gewürzluft.
Ganz sicher jedoch sollte es in einer Küche nicht nach Alkohol, Kippen und Verwesung stinken.
Es kann doch nicht sein, dass ich kaum mehr als zwei Wochen wieder hier bin und die Bude schon wieder so dermaßen runtergerockt habe, dass man auch denken könnte es wäre ne britische Rockband über Nacht da gewesen und es führt kein Weg an einer Grundreinigung vorbei.
Aber leider ist das die Realität, irgendwo zwischen Pizzakartons und Leergut werde ich wohl auch den Aufnehmer finden und dann ist hier Meeresfrische angesagt... oder wie die Kack-Geschmacksrichtung heißt, aber alles ist besser als das grade :)

Also dreh ich mir die Musik laut und sag dem (Putz)teufel in mir guten Tag!

Triple Scripture

Ob es daran liegt, dass ich das Gefühl habe vorzeitig erleuchtet zu sein, oder ob es am Bergaufstieg liegt, den ich aus dem Tal der Tränen hier hoch genommen habe, eine Gegenbewegung der Depression ist oder ob ich einfach nur nen manischen Schub habe, all das weiß ich nicht.
Allerdings habe ich irgendwie das Gefühl, dass es eine gute Idee ist gleichzeitig an 3!!! Büchern zu schreiben. Mein Verständnis für Vernunft und Sinnhaftigkeit einer solchen Aktion schlägt zwar Alarm, aber etwas ganz tief in mir sagt mir, dass ich GENAU DAS jetzt tun muss und nichts Anderes.
Das heißt, neben dem "Traumtänzer" ist jetzt auch "Das Cafe Luigi" und die "9000 Flashbacks" wieder im Rennen. Mal sehen, wann dieser Schub endet und vielleicht werd ich ja mal mit etwas fertig... anstatt ständig alles anzufangen und dann mittendrin den Mut zu verlieren.

4/23/2012

Über Perfektion

Perfekt ist nichts!
Oder alles!
Das nicht perfekt sein einer Sache macht meistens erst ihre Perfektion aus, das beginnt beim Frühstück und endet beim Mitternachtssnack.
Aber auch wenn man bei Perfektion nicht an die Frauen denken muss, es ist doch so, dass es immer auf den Blickwinkel ankommt aus dem etwas perfekt ist. Die selbe Tatsache kann für verschiedene Situationen höchst ungut sein, Andere sehen es als perfekt an. Darum sollte man sich keine Gedanken machen. Perfekt ist Alles vor Allem wenn einem die Bedeutung von Perfektion egal geworden ist.

Gedanken des "Traumtänzers"

[...] Wenn das Gestern, ein Teil meines Morgens gewesen wäre, dann hätte ich mir wohl sicher sein können, dass ich den nächsten Tag noch erlebe, noch einmal aufwache, noch einmal die Sonne sehe, noch einmal den Duft der frischen Blumen vernehme, die meine Freundin in der Küche aufgestellt hat. Aber sicher sein konnte ich mir im Angesicht der Ungewissheit meines Ablebens bei gar nichts mehr. Es war nicht einmal sicher, dass ich diesen Gedanken selbst gedacht habe und nicht jemand, der vielleicht mein ganzes Leben nur erdenkt, vielleicht jemand der sich einen bösen Scherz damit macht, mich in diesem bemittleidenswerten Zustand hier liegen zu lassen, irgendwo zwischen Leben und Sterben und mir nichts weiter lässt als meine Unsicherheit. Nein, wenn ich darüber nachdenke ist es doch sehr wahrscheinlich, dass mein Morgen das Gestern meiner Existenz einzuläuten scheint. [...]

Traumtänzer in Dijon

http://www.phonebookoftheworld.com/france/city/city-of-dijon-place-de-la-liberation.jpg
Dijon, Frankreich...

Habe gerade meine Location gefunden, in welche ich die Monstertrucks schicke, ich bin absolut fasziniert von der Stadtmitte und dem Place de la Lîberation und den verwinkelten, engen, fast sternförmig angeordneten Straßen, die zu ihm führen. Es wird mir eine große Freude sein, da ein wenig Unordnung zu fabrizieren...

Scriptus Interruptus

Es gibt Tage, an denen vergeht alles irgendwie langsamer und die Welt scheint Rücksicht zu nehmen, dass man nciht mehr der Schnellste ist und man sieht aus dem Fenster und dort wiegen sich im Frühlingswind die Blätter der Bäume, als würde jemand sie hin und her schwenken, so als wolle jemand, dass man zurückwinkt. Ich saß auch gerade total fasziniert von jenem Naturschauspiel am Fenster und merkte dann plötzlich, dass ich die ganze Zeit selbst hin und herschwang, als würde ich auf hoher See an Deck eines Schiffes stehen. Als ich damit aufgehört hatte, bemerkte ich die Windstille, alles war still, leise hörte ich nur noch den Kühlschrank im Hintergrund gluggern und den doch sehr unüberhörbaren Lüfter meines PCs, den ich schon seit knapp einem Jahr ersetze. Und dann wird mir bei diesem Gedanken augenblicklich klar, dass der Lüfter so etwas wie ein Hinweis auf meinen alltäglichen Umgang mit den Problemen des Alltags ist. Ich höre jeden Tag, dass er eigentlich viel zu laut ist, um nichts daran zu ändern, aber solange er läuft sehe ich irgendwie keinen Handlungsbedarf.
Von allenn Seiten schreit mich mein Leben an, dass ich was machen muss und ich verbringe die meiste Zeit damit, die Dinge die ich zu erledigen habe, in Prioritäten einzuteilen und zu hoffen, dass ich irgendwann mal die Muße finde mich ihrer anzunehmen, während die Geräuschkulisse stetig von leisem Rauschen zu einem fast unüberhörbaren Schwall an Gemurmel und Geschrei aus Wünschen und Plänen anschwillt. Aber womit fange ich bloß an. In meiner Prioritätenliste steht gerade ziemlich weit vorne, dass ich mich endlich aufraffe meine beiden angefangenen Bücher zu Ende zu schreiben. Da wäre einerseits der mittlerweile von einigen sehnlichst erwartete "Traumtänzer", dessen Veröffentlichung ich leider noch einmal in den Sommer verschieben muss, weil mir klar geworden ist, dass er mir in seiner derzeitigen Verfassung noch nicht gefällt und natürlich das Mammutprojekt meiner Autobiografie, die zwar in meinem Kopf schon vorformuliert fast vollständig existiert, ich aber einfach nicht dazu komme endlich weiter zu schreiben. Obwohl ich ständig vor den leeren Blättern sitze, überkommt mich doch jedesmal der Schwall an Informationen, der mich in verschiedene Richtungen zieht und irgendwo zwischen der tiefen Depression und den doch erheiternden Momenten meines Lebens, in den Ruinen dessen, was mein Leben einst ausmachte stehe ich und bin mir nicht sicher, ob die Welt schon bereit ist, zu erfahren, wer ich wirklich bin, oder besser wer ich war, um zu werden wer ich heute bin.
Dazu liegen hier noch zwei unvollendete Briefe an geliebte Menschen, die ich mittendrin aufgehört habe, weil ich plötzlich abgelenkt wurde und ich einfach keinen Zugang mehr finde. Es ist als wäre mit dem Aussetzen meiner Depression (wer weiß wie lange), auch meine Kreativität, mein Talent, meine Inspiration verschwunden.
Soll ich mir also jetzt wünschen, dass es mir wieder beschissen geht, damit ich wieder "arbeiten" kann? Irgendwie ist das eine höchst selbstzerstörerische Vorstellung, wenn ich nur gut schreiben kann, wenn ich wirklich down bin, aber die Erfahrungen der letzten Jahre haben genau das leider des öfteren bewiesen.

Manchmal denke ich, ich bin einfach zu gut für diese Welt und dann kann ich kaum meine Füße auf dem Boden halten vor Überheblichkeit, die keinerlei Berechtigung hat, sich meiner zu bemächtigen, denn wenn ich zurückblicke ist das einzige was ich je geleistet habe, den paar Menschen, die ich Freunde nenne das ein oder andere Lächeln ins Gesicht gezaubert zu haben. Eigentlich würde mir das ja schon reichen, aber leider leben wir in einer düsteren Zeit, in der man sich für Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft nichts kaufen kann; konnte man wohl nie, aber die Vergangenheit wurde ja schon immer romantisiert und daher denkt man, dass früher alles besser war, dabei sind heute die Möglichkeiten viel größer, doch auch die Chance alles zu vergeigen ist um ein Vielfaches gestiegen. Versuche ich gerade mir selbst schon wieder einzureden, dass alles doch nicht so toll ist, wie es sich eigentlich anfühlt seit ich mal wieder unter Menschen war?

Menschen, vielleicht sind sie der entscheidende Faktor...

Der Scriptus Interruptus könnte auch als mein Markenzeichen bezeichnet werden, allerdings wäre ich dann wohl, wie viele Autoren, die unter Schreibblockade leiden, es aber dann irgendwann doch in den Griff bekommen, ich überlege derzeit, was ich tun kann, um mich über meine hinwegzusetzen, es ist als wenn jemand mir die Kraft nimmt, tiefer ins Reich meiner Figuren vorzudringen, vielleicht sollte ich mich zurückbesinnen auf die Dinge, die ich damals für mein Diplom gelernt habe. Ich sollte mich mit meinen Figuren treffen und über die Situation reden. Für alle Nichtschreiber klingt das nach einem Fall für den Psychiater, denn kein normaler Mensch setzt sich allein in einen Raum und redet mit leeren Stühlen oder Stofftieren oder manchmal auch nur Zetteln, die man sich hinlegt um ein Gefühl zu haben. Richtig strange wird es dann erst, wenn man selbst anfängt in alle Rollen seiner Figuren einzutauchen und sich quasi selbst auf die Suche nach ihren Wünschen und Empfindungen zu machen. Manchmal wacht man auch auf und weiß nicht so recht, ob die dann vorherrschenden Gedanken die eigenen sind, oder die der Figuren des Romans an dem man gerade schreibt. Richtig schlimm wird es wenn man so wie ich in der Stadt plötzlich in Gespräche mit sich selbst (oder Figuren mit denen man sich gerade beschäftigt), verwickelt wird und die Leute einen merkwürdig ansehen, weil man ja leise vor sich hinmurmelnd mit sich selbst redend durch die Stadt geht, als sei es das Normalste von der Welt. Wenn jemand mal so jemanden sehen sollte, dann ist das entweder ein Autor oder sonst wie Kreativer oder er ist verrückt. Bei mir bin ich mir nicht sicher!

Ich glaube, für einen Schreiberling mit Schreibblockade habe ich schon wieder viel zu viel geschrieben und deshalb begebe ich mich jetzt nach Frankreich, für die Testleser vom "Traumtänzer" ist klar, was das bedeutet, mir ist nämlich gerade eingefallen, was der Auslöser der Ereignisse in Frankreich gewesen sein könnte... Es zeigt sich einmal mehr, dass Appetit beim Essen kommt :)

4/22/2012

Wie schön ist doch das Leben?

Generell vermag ich diese Frage nicht positiv zu beantworten, denn Leben ist der stetig voranschreitende Weg vom Mutterleib in den Mutterboden oder in den Wind oder sonstwohin. Fakt ist, es ist vergänglich und mit jedem neuen Tag wird mir diese Tatsaache bewusster. Allerdings muss das nichts Schlechtes sein, bedenkt man einmal, dass es auch jeden Tag die Chance bietet eine andere Richtung zu nehmen, einen anderen Weg einzuschlagen, dir von einer auf die andere Minute klar machen kann, das Leben, dass du grade lebst ist viel geiler, als du es siehst mein Freund. Und so eine Erfahrung hat mich der gestrige Tag gelehrt.

Es war mal wieder so einer dieser typischen Tage, an denen ich wach werde und voller Elan in den Tag starten will und dann aber schnell merke, dass dies nicht mein Tag sein wird, weil ich mich direkt beim aus dem Bett torkeln schon fast auf die Fresse lege. Da hätte ich den Tag schon aufgeben sollen, aber das ist ja nun leider (manchmal ist es wirklich leider) nicht mein Stil. Also habe ich mich hereingekämpft und irgendwann so gegen Mittag, stieg dann auch langsam mal das Adrenalin bei mir. Immerhin würde ich heute Deutscher Meister und auf eine Feier voller wildfremder Menschen gehen, das klingt nach ziemlich heftigem Scheiss, für jemanden wie mich, der sich die letzten Monate vor allem mit sich selbst und in seiner eigenen Wohnung aufgehalten hat, weil er Menschenansammlungen generell und im Speziellen Feierlichkeiten meidet, aus Angst, er würde damit nicht fertig, was da an Eindrücken auf ihn einströmt.
Der wahre Grund ist eigentlich ein ganz anderer, ich traue mich eigentliich nicht mehr unter Menschen, weil ich nicht möchte, dass jemand meine Schwäche sieht, wie kaputt ich wirklich bin, ich habe verlernt der charmante Kerl zu sein, der früher immer auf jede Party kommen musste, weil sie ohne Ralf nicht komplett war. Und nicht nur das, der Raubbau an meinem Körper hat scheinbar wirklich großen und vor allem bleibenden Schaden hinterlassen. Anders ist es nicht zu... falsch, anders wäre es nicht zu erklären, dass ich gestern schon in voller Montur, aus der Tür war und im U-Bahnschacht kurz davor, die Bahn zu betreten um zu meinem Herz zu kommen plötzlich wie gelähmt war und begann zu zittern und kalter Schweiß ronn mir augenblicklich über die Stirn. Vermutlich bin ich auch ziemlich schlagartig kreidebleich geworden, weil noch ein netter Mensch meinte mir einen Schluck Bier anzubieten, weil ich so fertig aussah. Nun tja, ich konnte es nicht ändern. Zurück in die kleine ranzige Wohnung, aus der ich ja bald endlich ausziehe um in eine neue in der gleichen Wohngegend zu ziehen. Aber dazu ein anderes Mal mehr.
Also musste ich meine Abendplanung ein wenig umschmeissen und erstmal eine Runde chillen, nicht wirklich leicht, wenn man mit Leib und Seele Fußballfan ist und die eigene Mannschaft gerade Meister wird. Naja ich hab mir was zu Essen gemacht und bin direkt nach dem Spiel dann los auf die Feier einer Freundin. Lustig, dieses Wort, Freundin geht mir relativ leicht über die Lippen obwohl wir eigentlich gar nicht so wirklich eng befreundet sind, dennoch habe ich manchmal das Gefühl, ich kenn sie schon ewig und weiß genau wie sie tickt. Verrückt sowas, naja es war eine Flucht ins Ungewisse für mich, da hinzugehen. Ich kannte dort niemanden, wusste nach dem Aussteigen aus der U-Bahn nicht mehr wo ich bin und hatte mir nicht die geringsten Gedanken gemacht, wie ich da irgendwann wieder weg komme.
Aber warum ist das Leben plötzlich schön? Ganz einfach, ich hatte heute Nacht das erste Mal seit bestimmt 5 Jahren das erste Mal das Gefühl, einfach loslassen zu können. Ich konnte tatsächlich Spaß haben. Daran waren nicht zuletzt die beiden netten jungen Damen schuld, an deren Tisch man mich gesetzt hat. Keine Ahnung, ob ich auf sie den gleichen Eindruck gemacht habe, wie sie auf mich, aber ich fand sie vom ersten Moment an sympathisch. "What a wicked game" Ihr kennt das sicher, wenn man neue Leute kennenlernt, nachdem man die Anfangsscheu überwunden hat, dass man langsam merkt, dass man irgendwo nen Draht hat. Kein Plan, vielleicht war es auch nur der Wodka, aber im Endeffekt hat mir die heutige Nacht eigentlich nur aufgezeigt, dass meine Abneigung Menschen gegenüber und überhaupt meine generelle Skepsis, allem Fremden und Neuen gegenüber Teil meiner Krankheit ist und eigentlich absolut irrational. Ich bin jetzt nicht geläutert und denke, dass der Himmel sich über mir rosa färbt, nur weil ich es geschafft hab nach einer Panikattacke noch auf eine Feier zu gehen und mich meinen Ängsten zu stellen, aber ich bin froh, dass so etwas wie Glück und nette Leute in mein Leben zurückkommen.

Der Pfad der Erneuerung ist dunkel und neblig, aber ich glaube, der Boden ist fest und ich gehe ihn ja jetzt noch nicht so lange, aber ich glaube ich bin auf dem richtigen Weg. Das war auch das Lustige an der Heimreise, ich hatte die meiste Zeit der Strecke im Nachtbus nicht die geringste Ahnung, wo ich eigentlich war. Irgendwann stieg ich dann um viertel vor 4 am Hauptbahnhof aus, wo es noch so voll war, wie normalerweise am Tag, mitten in der Nacht waren mehr Menschen unterwegs als zu mancher Rush-Hour. Fasziniert und begeistert torkelte ich angeheitert langsam nach Hause und war eigentlich recht froh, dass ich diesen nächtlichen Spaziergang noch hatte, dadurch bin ich sicher etwas nüchterner ins Bett gefallen. Heute morgen bin ich dann aufgewacht und habe gemerkt, dass ich scheinbar direkt ins Bett gegangen sein muss. Sogar meine Schuhe hatte ich noch an. :)

Aber auch nach dem heutigen Kater bin ich doch mittlerweile überzeugt, dass das Leben so verfickt lebenswert ist, dass jeder Tag, den ich bisher verschwendet habe einer zuviel war und damit jetzt endgültig Schluss sein muss. Boah ich laber schon wieder oder?

4/20/2012

Ein weiteres Mal

Und wieder vergeht der Tag nicht, ohne dass ich meine Gedanken an gewisse Dinge, die geschehen sind abschalten kann. Ich weiß ja auch, dass ich manchmal Sachen ein wenig zu hoch hänge und mir auch hier und da gerne mal gewaltig Einen schiebe, aber jedesmal, wenn ich die Situationen so durchspiele, fällt mir einfach nichts Anderes ein als wütend und in gewisser Weise enttäuscht zu sein.
Ich weiß zwar, dass das hier niemand liest, aber dennoch. Man stelle sich vor, man möchte jemanden besuchen, der sehr weit weg wohnt und redet mit seinem besten Freund darüber. Dieser meldet ohne lange nachzudenken an, dass er gerne mitfahren würde, das würde die Reise kurzweiliger machen und die Kosten reduzieren, weil er schon länger die Strecke fahren wollte, weil er auch jemanden in der Gegend besuchen könnte und im Notfall wär man dann wenigstens nicht allein, falls was schief geht.
Nun wie würde man da normalerweise reagieren? Also ich wüsste, was ich tun würde, weil ich ein alter Pfennigfuchser bin und ich würd mich mega freuen, dass ich keine 11 Stunden alleine Bahnfahren müsste und überhaupt die Kosten würden halbiert, da könnt ich direkt noch ein paar Tage länger bleiben... ich wäre also sofort darauf eingestiegen und hätte mir kurze Bedenkzeit ausgebeten und dann mit meinem besten Freund die Planung angegangen...
Naja ich denke, wer das hier länger verfolgt, dem wird klar sein, dass es so natürlich mal wieder nicht gelaufen ist, stattdessen mache ich mich (um im Beispiel zu bleiben) lieber Hals-Über-Kopf allein auf den Weg, weil ich a) nicht die Muße habe das groß mit meinem besten Freund abzusprechen und dann kommt der mir noch mit so Sachen wie, dass er dann und dann nicht kann und generell bla
b) hab ich eh keine Geduld und muss eher heute als morgen los, weil bei mir Impuls oft vor Vernunft geht, was ich sogar manchmal zuzugeben vermag
c) bin ich sowieso alleine besser dran, es war schließlich meine Idee, warum soll ich auf jemand anderen Rücksicht nehmen und vielleicht mit ihm einen Kompromiss aushandeln, jetzt wo ich frei und ungebunden bin... fickt euch, ich mach mein Ding, nach mir die Sintflut!

Ich weiß nicht ob ich meinem Beispiel "Ich" damit nicht unrecht tue, weil es ja schon ein richtiger Penner ist, aber ich bin schon einigermaßen sauer gewesen, als ich erfahren hab, dass sie die Reise einfach macht und mich nicht noch einmal deswegen gefragt hat, wie das jetzt nochmal war mit mitkommen und so... ist ja nicht so, dass da nicht beide Seiten von profitiert hätten. Ich hoffe trotzdem, dass sie wohlbehalten wieder zurück kommt und vielleicht ja in der ein oder anderen Minute noch einmal daran denkt, dass es mich gibt... aber ich glaube da ist das Hauptproblem, der Tunnel... manchmal ist sie da so gefangen, dass sie nur noch sein direktes Ziel sieht und alles rundherum verschwindet in der Unschärfe und wird unwichtig und nicht mehr wahrnehmbar... wer sollte einem so fokussierten Menschen daraus einen Vorwurf machen? Teilweise bewundere ich diese Eigenschaft sogar, auch wenn sie mich des öfteren zu verletzen vermag.

4/19/2012

Die große "Musik ist mein Leben"-Lüge

"Music was my first love
and it will be my last,
music of the future
and music of the past."

(John Miles)

Grundlos aufregen gehört bei mir ja schon zum alltäglichen Ritual, aber manchmal finde ich es einfach notwendig unerhörte Aussagen zu hinterfragen. Eine sehr beliebte Aussage der heutigen Menschheit ist "Musik ist mein Leben", meint sowas wie "Ich finde Musik geil", heißt aber "Ich lebe Musik" und da wird's für mich einfach sehr zwiespältig.
Ich bin selbst ein sehr großer Musikliebhaber und würde von mir behaupten, dass ich ohne Musik nicht leben kann, beziehungsweise möchte, es ist ein wichtiger und bestimmender Bestandteil meines Lebens, aber ich könnte nicht behaupten "Musik ist mein Leben", denn das ist in meinen Augen einfach sachlich falsch. Ich bin kein Musiker, jedenfalls nicht offiziell und es ist auch nicht so, dass Musik mir mein täglich Brot finanziert, oder für mich atmet oder Erledigungen macht. Ich liebe Musik, in der Tat aber ich kann mich nicht hinstellen und sagen "Musik ist mein Leben"...
naja irgendwie könnte ich schon, habe ich doch 24 Stunden am Tag Musik laufen und könnte auch zu jedem wichtigen Ereignis meines Lebens den passenden Soundtrack benennen aber die meisten dieser Wannabes, die sich hinstellen und meinen Musik wäre ihr Leben sind in meinen Augen elende Poser und Style-Mitläufer, die denken sie wären mit so einer Aussage hipper als die anderen...  Seht es ein, ihr seid Abziehbilder von richtigen Musikfreaks wie mir, ihr meint nur weil ihr gern die Charts hört und die aktuellen Playlisten eurer MP3 Player kennt seid ihr funky, weil ihr einmal im Monat auf ein Konzert eurer Lieblingsindieband geht meint ihr, ihr müsstet euch Experten schimpfen, ihr habt keine Ahnung.
Ganz ehrlich, wenn ich sie schon sehe, am Bahnhof mit ihren überdimensionierten Fashion-Kopfhörern, die ja noch fresher klingen als die letzten, in ihren Cordhosen mit dem trendigen Halstuch aus der Tasche fransen, es gab mal eine Zeit, da wäre man gegen Menschen wie euch vorgegangen und hätte euch als Landstreicher und Störenfriede erstmal umerzogen. Da sind mir die Punks ja lieber, die sind sich wenigstens bewusst, dass man sie als Schmuddelkinder sieht und es interessiert sie nicht, außerdem haben die euch eine ganz wichtige Sache voraus, jedenfalls die meisten. TOLERANZ, liebe Freunde.
Denkt ihr, ihr seid elitär mit eurem Outfit des braven Schwiegermutterlieblings oder haltet ihr euch einfach nur für cool, weil ihr so chillaxige Musik hört und denkt es sei Rockmusik, weil da einer mal ne E-Gitarre einspielt während über Liebe und Sonnenschein geträllert wird. Ihr macht euch doch ein, wenn man euch mal richtige Rockmusik vorspielt, da bekommt ihr Angst, oder? Ganz im Ernst, die meisten von euch wissen nicht einmal, dass es Metal gibt, geschweige denn dass man es nicht mit einem doppelten "L" schreibt. Ich stelle es mir höchst witzig vor gerade, wenn mich jemand von euch mal als Gast-DJ auf eine Party einlädt. Dann ist nach dem ersten Track die Tanzfläche und nach dem zweiten die ganze Bude leer, weil alle aus den Ohren bluten. Ja Freunde so ist es doch...
und ihr wollt mir dann noch erzählen "Musik ist mein Leben"? Das ist auch einer der Hauptkritikpunkte an dieser Aussage in meinem Verständnis; Musik ist etwas riesiges, breit gefächert und voller unzähliger Nuancen in der Wahrnehmung. Ich bezeichne mich selbst als sehr "openminded", wenn es um Musik geht, das bedeutet, dass ich kaum in Genregrenzen gefangen bin und erst das Gesamtbild als Kunstwerk ansehe, nicht die Bausteine. Musik ist das alles, von Jazz über Volksmusik, zu Black Metal oder House, um nur ein paar Beispiele zu nennen, wer könnte jetzt noch behaupten, vor allem wer von euch "Playa-Style-Indie-Kids", dass Musik sein Leben sei? Seht es ein, ihr findet Musik gut und das ist ja auch ne super Sache, dagegen ist nichts zu sagen, aber bleibt auf dem Teppich, lasst die Übertreibungen und sagt es einfach wie es ist: "Wir sind Opfer unserer Lifestylegesellschaft in der es hip ist, so zu tun, als würde man jemand sein, der man gar nicht ist und deswegen ist Musik unser Leben"

Kein Pokalfinale aber ne Skandal-EM?

Liebe Freunde,

gerade ging mir doch mal wieder richtig schön die Hutschnur hoch...
Hatte ich jetzt gedacht, ok... Berlin, arme Stadt können es sich halt nicht leisten so ne Fanmeile mit dem ganzen SIcherheitsscheiss und Organisation und drumherum, darum gibts da dieses Jahr kein Public Viewing, dann lese ich im Rahmen meiner Ausweichmöglichkeitensuche, um das Pokalfinale doch noch in Berlin zu gucken, dass die Euro 2012 keineswegs ausfällt, ganz im Gegenteil man rühmt sich beinahe damit, dass man auch in diesem Jahr wieder diesen tollen Event präsentieren wird und alle zusammen feiern können... ein Fest der Freude und Menschlichkeit, für das Abertausende arme Tiere ihr Leben lassen mussten, weil sie nicht ins Konzept passten, weil der Fußball eine "saubere" Sache in der Ukraine sein soll. Überall blinkt mir der verlogene "FairPlay" Slogan entgegen, wie der blanke Hohn. Auf Großbildleinwänden auf der besagten Fanmeile werden sie es zeigen, sich schön die Taschen vollmachen mit dem Geld von Fußballfans, die wahrscheinlich von den Vorkommnissen nichts mitbekommen, die da stattgefunden haben, um den Glanz der Fußballnation Ukraine nicht zu beschmutzen... Ich bin sicher, dass so mancher Hundebesitzer oder Tierliebhaber sich zweimal überlegen würde, ob er noch ein Fußballspiel sehen will, wenn er vor jedem Spiel ein paar Bilder der bitteren Realität gezeigt bekäme, die ihm dieses ach so tolle Event ermöglichen.

Ich finde es abstoßend, dass für eine so widerwärtige Veranstaltung in ganz Deutschland Leinwände aufgestellt werden und man sich dann am Fußball ergötzt, sich besäuft und niemand denkt auch nur im geringsten daran, dass noch vor wenigen Wochen möglicherweise auf den Parkplätzen der Stadien Straßenhunde in mobilen Verbrennungsöfen, wie Feuerholz eingeäschert wurden. Ich bin kein großer Tierfreund, aber ich kotze, wenn Lebewesen wegen Geld und etwas so nebensächlichem wie einer Fußball Europameisterschaft bestialisch ermordet und ausgerottet werden. Das wäre ungefähr so, als würde man eine Fußball-WM in einem Staat ausrichten, der vor der WM dann eine ethnische Säuberung durchführt, damit die Straßen sauber sind. Das würde wahrscheinlich einen Aufschrei auslösen, aber je nachdem wieviele Gelder fließen würde auch das am Ende schön unter den Rasen gekehrt... Schade

Ein weiterer von mir hochgeschätzter Themenbeitrag, der mir aus der Seele spricht stammt von Jimmy Slick.



4/18/2012

Hallo Mittelpunkt der Welt

Sehr geehrter Mittelpunkt der Welt, ich finde es ja unfassbar scha-a-pa-annend, dass du mir mitteilst, was du so alles tust, aber hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, ob mich das überhaupt interessiert oder ob du mir damit vielleicht auf den Geist gehst oder vielleicht noch schlimmer, mir selische Schmerzen bereitest wenn ich erfahre, dass du dir in den kleinen Zeh geschnitten hast, als du dir die Nägel gemacht hast oder, dass dir mal wieder ein Haar ausgefallen ist.
Nur so nebenbei, uns Normalsterblichen wachsen jeden Tag circa 30 Meter neue Haare...

Lieber Mittelpunkt der Welt, es ist höchst interessant, dass Dinge des alltäglichen Lebens, wie ein Einkauf, das Abwaschen oder Kochen für dich Weltereignisse darstellen, die bei dir viel glanzvoller und besonderer sind, als bei uns Normalsterblichen. Ich glaube du irrst dich da ein wenig, das Problem ist nur, dass man als Mittelpunkt der Welt ja den Realitätsbezug nach draußen in seiner kleinen Goldkugel gar nicht mehr so wirklich vor Augen hat. Aber das macht ja nichts, wir vergöttern dich ja dennoch alle.

Mittelpunkt der Welt, was genau denkst du ist der Grund, warum Millionen von Bahnkunden jedes Jahr schlechte Laune haben, wenn sie mal eine längere Strecke zurücklegen mussten, um von A nach B zu kommen, ob es vielleicht die vielen kleinen Problemchen sind, die auf so einer Reise zwangsläufig sind? Ich hab mir mal vorgestellt, wie das für dich wäre, wenn du nicht die Erde einfach weiterdrehen würdest, bis du an dem Punkt bist wo du hinwillst sondern dich auf der Oberfläche bewegen müsstest.

Es wäre vermutlich vergleichbar mit dem ersten Fisch, der an Land laufen lernte und zum Ursprung allen Lebens auf den Kontinenten wurde. Du würdest das Ganze vermutlich so hochstilisieren, dass man gar nicht mehr genau wüsste, ob man selbst so eine Reise schon einmal gemacht hat, denn bei dir ist das alles ja dramatisch, vermutlich gibt es da Verspätungen und das ganze Konzept der Bundesbahn würde verflucht und, meine Fresse...

Diese Erfahrungen, die du Tag für Tag machst lieber Mittelpunkt der Welt, diese Erfahrungen macht jeder Mensch und es ist ganz normal. Nicht alles was du tust ist besonders, nur weil DU es tust, auch wenn dir gewisse Personen das Gefühl geben, dass es so wäre. Ego ist gut, sehr gut, aber zu viel davon macht einen auf Dauer nur lächerlich. Die Menschen, die sich in deiner Sicht alle um dich drehen bewegen sich gar nicht. Jetzt bist du baff. Es ist auch nicht so, dass du dich drehst, weil dir danach ist lieber Mittelpunkt der Welt. Wenn ich in der letzten Astronomievorlesung vernünftig aufgepasst habe, ist das Ganze nur ein Nebeneffekt der Gravitationskräfte im All.

Du denkst, du würdest aus einer goldenen Kugel hinausblicken und das Edelmetall würde dich schützen, lass dir gesagt sein, ein Herz aus Gold schlägt nicht! Auch meins nicht!

Und irgendwann wende auch ich den Blick ab, nämlich dann, wenn Gold nur mehr als Zahlungsmittel dient...

4/17/2012

"Annoying Facebook Inspiration" Vol.05

Vor ein paar Tagen habe ich den derzeitigen Höhepunkt des Stumpfsinns gesehen, der dann auch noch von einer Geschmacklosigkeit gekrönt wurde, aber von vorne. Jeder kennt, sofern er ein Facebook-Jünger ist den "like-Wahnsinn", dem Einige anheim gefallen sind. Als würde die Welt dadurch verändert posten sie den größten Müll in der Hoffnung, irgendjemand "liked" es... aber der neueste Trend, der mir aufgefallen ist und da frage ich mich, ob das nach den sinnlosen Sprüchen und den noch hirnloseren Fragen notwendig ist, dass man allen Ernstes anfängt zwei Dinge gegenüber zu stellen und dann mit der lächerlichen Erklärung, "wer für a) ist liken und b) kommi" dem ganzen die Krone aufzusetzen... Ich meine: Geht`s noch? Kommi? Ich glaube nicht, dass es jemals eine passiv beschränktere Verniedlichung eines Wortes gegeben hat. Und was soll das überhaupt?
Wenn mir a) nicht gefällt soll ich was dazu sagen, warum ich b) mag oder was? Als müsste ich mich plötzlich immer entscheiden und mich für jeden unbedachten Gedanken rechtfertigen, oder nur dafür, dass ich es nicht like, weil der Poster ja vermutlich a) bevorzugt, denn da würde ja ein "liken" ausreichen... und was es dann für lustige Vergleiche gibt, da gibt es Sachen, da packe ich mir an den Kopf. "Eisbär like, Tiger kommi!" FUCK YOU, was soll das? Tiere sind geil, wird anhand der Endauszählung entschieden welches Tier nicht aussterben muss, seid ihr krank?
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und selbst zwei lustige Alternativen zusammengestellt, ich überlege noch ob ich den Versuch auf Facebook mache, was passiert... aber ich denke ich habe einfach zuviele "normale" Freunde, als dass sich jemand an so einem Scheiss aufhängt. Hier die Beispiele, was ich noch nicht gesehn hab:



 

Nach dem Motto: Stumpf ist Trumpf, wären das sicher willkommene Beispiele oder man vergleicht einen Kreis mit einem Viereck! Und als ich schon dachte, das sei nur einfach stumpf, da wurde das ganze dann auch noch abartig, als ich nämlich gerade gestern ein Bild sah, wo allen Ernstes ein krebskrankes Mädchen mit einer Tittenmaus verglichen wurde... die Empörung in den Kommentaren liest sich wie der blanke Hohn, wenn man bedenkt, dass ja jeder Kommentar im Grunde auch ein klares Statement gegen das krebskranke Mädchen ist... ich fand das wirklich abstoßend, vor allem, weil es in so reiner Form die Doppelmoral unserer Welt aufzeigte... Scheisse, echt da möchte man doch einfach mal irgendwo auf nen Knopf drücken auf dem dick DELETE steht...

Und keine gute Tat bleibt ungesühnt...

...so ist die bittere Realität der Gutmenschen!

Wir, die Hündchen Treuherz oder Schmusebärchis sind die Gelackmeierten der Ellenbogengesellschaft. Jede Gute Tat, jede Hilfsbereitschaft, jede aufopferungsvolle Hingabe einer Verbesserung zu dienen kehrt sich postwenden ins Gegenteil und fickt uns nach dem kurzen Moment der Genugtuung ganz heftig in den Arsch. Nicht, dass das nicht auch eine schöne Erfahrung sein kann, ich wollte damit niemanden persönlich angreifen oder diskriminieren, aber meins ist das nicht und ich empfinde das als die größte Demütigung, die man mir zufügen könnte.
Aber mal zurück zum Punkt, ich bin immer darauf bedacht, dass Harmonie und Einklang herrscht und versuche zu helfen, wo ich es kann, es liegt in meiner Natur sich für die einzusetzen, die es alleine nicht schaffen oder denen aus dem Tal zu helfen, die den Gipfel aus den Augen verloren haben. Ich bin der jenige, der immer da ist wenn irgendwo eine helfende Hand benötigt wird, falls jemand nicht aufstehen kann. Meine Hilfe beschränkt sich situationsbedingt vor allem auf den seelischen Beistand und oft ist das Wort mein Schwert, mit dem ich die müden Krieger wieder zurück auf das Schlachtfeld führe, wenn alles gut geht, dann könnte man sagen, ich bin der, den im Hintergrund niemand sieht, weil er stets unkompliziert und unauffällig hilft ohne dafür eine Gegenleistung zu erwartten. Klar tue ich das natürlich nicht ganz uneigennützig, denn es gibt mir ja auch ein gutes Gefühl, wenn ich merke, dass es jemandem geholfen hat, mich kontaktiert zu haben. Aber ich würde dafür niemals eine Gegenleistung fordern, vielleicht mal ein nettes Wort oder ein Feedback, was daraus geworden ist, ja gern aber nicht notwendigerweise. Die schönsten Momente sind dennoch jene, wenn dir jemand sagt, dass du ihm sehr geholfen hast, oder dass es toll ist, dass es dich gibt oder auch nur ein einfaches danke.

Doch leider sieht die Wirklichkeit, meine Wirklichkeit ganz anders aus.

"Frank Pierce: Saving someone's life is like falling in love. The best drug in the world. For days, sometimes weeks afterwards, you walk the streets, making infinite whatever you see. Once, for a few weeks, I couldn't feel the earth - everything I touched became lighter. Horns played in my shoes. Flowers fell from my pockets. You wonder if you've become immortal, as if you've saved your own life as well. God has passed through you. Why deny it, that for a moment there - why deny that for a moment there, God was you?"
(Bringing Out The Dead 1999)

Und wenn man dann grade dieses Gefühl von Göttlichkeit spürt, ist es auch schon viel zu spät. Nachdem man sich der eigenen Überbewertung gewahr geworden ist, verkehrt sie sich augenblicklich ins Gegenteil und aus Licht wird Schatten, die Blumen verdorren, wenn man sie nur ansieht, die ganze verfluchte Ernte verfällt in der Kürze eines Augenblicks und es bleibt nur der hohle leere Leib gefüllt mit dem Gefühl, dass nichts von Dauer ist und alles wertlos.
Meist reicht schon ein unbedachtes Wort eines Fremden, um den Schalter von Glückseeligkeit auf Untergangsstimmung zu kippen. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn man gerade wieder in einer mehr oder weniger annehmbaren Situation seines Lebens Fuß gefasst hat und dann als Krönung des kleinen privaten Glückes jemandem neue Hoffnung gegeben hat, weil man ja selbst grad welche getankt hat. Denn dann folgt postwenden die Quittung, von irgendwoher kommt der Unsichtbare und zieht den Teppich weg und rüttelt solange am Boden unter deinen Füßen, dass die Hoffnung wieder zu Boden fällt und du wieder runter und alles fein säuberlich aufsammeln musst!

Gestern noch hatte ich das Gefühl, ich wäre endlich, endlich, endlich über den Berg, hatte den Motivationsschub, der mich bis in den Sommer tragen würde und heute dann die Ernüchterung, als die Realität an meine Tür klopfte und mir die Rechnung präsentierte. Ich hätte im Bett bleiben sollen!

Was soll das Berlin?

Liebe Freunde,

warum wollt ihr uns lieben Dortmunder denn nicht als Verschönerung eures schönen Stadtbildes haben, ich freue mich jetzt seit 5 Monaten darauf die Hauptstadt in ein schwarzgelbes Farbenmeer zu tauchen, nur um zu erfahren, dass es keine Fanmeile gibt? Wie bitte? Sind 100.000 Borussen + die zig Sympathisanten aus der Hauptstadt selbst nicht Garant für sprudelnde Kassen und ein Volksfest, wie es eben nur wir Borussen veranstalten können?
Scheinbar haben die Herrschaften in Berlin es verpasst sich auf diesem Sektor etwas fortzubilden, denn sonst wüssten sie, dass wir schon 2008 eine friedliche und supergeile Party bei ihnen gefeiert haben und jeder mit dem ich geredet habe war begeistert und hat es als große Werbung für den Fußball und seine Fans empfunden.
Also was soll das?
Hoffen wir, dass es irgendein Privatveranstalter fertig bringt uns auch in Berlin als Meisterfans zu würdigen, die gerne ihr Pokalfinale vor Ort erleben würden, unabhängig davon ob es für ein Ticket im Olympiastadion gereicht hat. Der 12.05.2012 sollte die Möglichkeit bieten Berlin, welches ja wohl in der nächsten Saison selbst keinen erstligareifen Club mehr zu stellen scheint die Nummer Eins der europäischen Fanschar in ihrem ganzen Glanz zu präsentieren.

4/15/2012

"Traumtänzer - Tourposter"

vorrausichtliche Termine...

Hallo Fans,


ich bin die Tage auf kleiner Promo-Tour, würde mich freuen den Ein oder Anderen dann auch mal persönlich zu treffen, ihr seid meine Inspiration und mein Antrieb und mit meinem aktuellen "Programm" will ich ein wenig was zurückgeben. Denkt bitte dran, dass es sich nicht um offizielle Veranstaltungen handelt und das Ganze nur im kleinen privaten Rahmen stattfindet, also löchert die Leute bei den Locations nicht mit Fragen, wo ich denn bin. Ihr werdet mich schon finden, bin ja kaum zu übersehen, wenn ich irgendwo auftauche! Also dann, ich freue mich euch zahlreich auf der "Traumtänzer Tour 2012" zu sehn...


Euer Chesney


Mein Leben...

ist eine Vollgasveranstaltung
steht jedem offen, der Eintritt ist frei
ist eine Grenzerfahrung der besonderen Art
gefällt nicht jedem auf Anhieb
ist aber eigentlich ne tolle Sache, wenn man nicht jeden Tag dabei sein muss!

Was ich auf einerr Hochzeit sollte?

Gute Frage, irgendwie passe ich genau so gut auf eine Hochzeit, wie Volksmusik in die Oper, also allgemein gesehen erstmal. Niemand, der auch nur einigermaßen normal im Kopf ist oder zumindest niemand, der mich auch nur ein bisschen kennt würde auf die Idee kommen mich zu so einer Zeremonie einzuladen, ohne sicher zu sein, dass es doch eher dem Hochzeitscrash gleich käme.
Aber mal völlig davon ab, dass ich auf diese gezwungene Fröhlichkeit und die oberflächliche Heuchelei eines solchen Events generell nicht auch nur ein bisschen Wert lege, davon abgesehen ist es auch so, dass alles das worum es bei diesem speziellen Event geht mir nichts weiter als Trauer, Schmerz und Verzweiflung bescheren würde. Wahrscheinlich nicht ganz so schlimm, als wenn ich jene Schwester in die Arme eines Fremden entlassen müsste, aber dennoch würde ich doch nur deprimiert herumsitzen und die Brautjungfern anschmachten und mich wahrscheinlich dabei so sehr betrinken, dass es am Ende zu einem Eklat kommt und dann hat sich das eh alles wieder erledigt und alle fragen sich, warum dieser Idiot denn eingeladen wurde.

Ich danke dem Brautpaar dafür, dass es mir die Entscheidung abgenommen hat, mich für eine Ausrede zu entscheiden, die ich als Vorwand für mein Nichterscheinen gebraucht hätte und mich einfach gar nicht erst eingeladen hat. Anfangs war ich zwar etwas gekränkt, allerdings habe ich es dann verstanden, immerhin wohne ich ja nicht um die Ecke und habe mit dem Brautpaar eigentlich auch so gut wie nix zu tun. Interessant war, dass ich von einer Brautjungfer erfahre, wann der Termin ist und dass ich ja wohl doch eingeladen wäre... (wovon ich allerdings von offizieller Seite nie angesprochen wurde). Vor allem bin ich aber dankbar, dass ich statt eines deprimierenden Tages einen Glückstag verbringen kann mit meiner Geliebten und 50.000 Borussen an der Spree...

Wer legt denn auch ne Hochzeit auf den Tag des Pokalfinales, das ist schon ziemlich fahrlässig, seit der Termin feststeht, war für mich klar, dass ich an dem Tag in Berlin bin. Und selbst wenn ich eine Einladung bekommen hätte, würde das Pokalfinale ja wohl eindeutig vorgehen. Wer sollte das verstehen können, ich bin sicher, dass fast jedes schwarzgelbe Familienmitglied, das jede Woche mit im Stadion ist, das verstehen kann. Naja und der Rest hat halt Pech gehabt, es gibt eben Menschen die haben andere Schwerpunkte als andere. Und auch wenn das dem Ego mancher Menschen nicht begreiflich zu machen ist, es gibt viele Dinge die weitaus wichtiger sind, als das was sie machen!

Ganz objektiv betrachtet ist es auch ganz einfach: Depression gegen kurzzeitige Heiterkeit, da entscheide ich mich doch ganz klar für die kurze Zeit heiter sein, es ist selten genug, dass ich so ein Gefühl empfinden kann und wenn man es vorhersehen kann, dann sollte man jede Chance darauf nutzen und voll auskosten und wer das nicht versteht, der sollte sich selbst mal hinterfragen und warum er überhaupt denkt, dass er das Privileg besitzt, mit mir befreundet zu sein.

Friedhof der Freundschaft

Wer mich länger kennt, wird sich erinnern, dass ich 2006 mal ein Werk angefangen habe, dass diesen Titel getragen hat. Es war die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, vereint durch die gemeinsame Sehnsucht nach Liebe. Doch anstatt sich in Liebe zu verlieren, verloren sie sich in den Abgründen ihrer Persönlichkeiten. Gefangen in einem Strudel aus Begehren und Todessehnsucht verbrannten beide in einem unlöschbaren Feuer der Leidenschaft und vernichteten alles, was sie umgab.
Eines Tages erlosch das Feuer und die verschmolzene Medaille zerbrach in zwei Teile, das eine war angefüllt mit all dem Hass und all der Wut und pechschwarz schimmernd wie die Nacht, das andere glänzte im Sonnenlicht, weiß strahlte förmlich vor Freude und positiver Energie.

Warum erwähne ich das jetzt... Nun mir ist wohl heute ein perfektes Ende der Geschichte eingefallen, obwohl es gleichzeitig auch als Einleitung funktionieren könnte. Ich habe es damals aus zwei Gründen nicht zuende geschrieben. Der erste war, dass ich Hoffnung hatte, es gäbe ein versöhnlicheres Ende, wenn ich lange genug warte und der zweite war, dass es damals einfach zu sehr weh getan hat.

Heute habe ich diesen Schmerz erneut gespürt, zwar bei weitem nicht so stark wie damals, ich denke, dazu bin ich auch gar nicht mehr fähig, dafür bin ich mittlerweile einfach viel zu abgestumpft und tot. Aber wenn einen jemand immer und immer wieder enttäuscht und dann am Ende auch noch nicht einmal ein Wort der Demut oder der eigenen Beteiligung eingesteht, sondern im Gegenteil den eh schon gebeutelten, immer und immer wieder vom Leben Enttäuschten und dennoch nicht Aufgebenden noch die Schuld daran gibt, dann muss ich nicht psychisch krank sein um mir einzureden, dass das einfach ganz schwach und armseelig ist!

Im Ernst, es wundert mich eigentlich gar nicht mehr wirklich, dass jemand der sich bester Freund nennt von mir abwendet, weil er einfach nicht zu verstehen vermag, was ich eigentlich durchmache, wie ich lebe, vielleicht nie verstanden hat, wie ich ticke, für den das ganze "anders sein" nur stylisches Getue ist.

DU hast nie verstanden, dass ich nicht einfach nur anders sein will, weil es cool ist, ich BIN es einfach!

Ach jetzt hab ich ja schon damit angefangen, dann kann ich das auch öffentlich zu Ende bringen!

DU: "manchmal sollte man sich aber auch mal fragen, wenn "alle" gegen einen sind, vielleicht liegt es auch an einem selber?"

ICH: "Hä? Wer ist denn alle? Wer behauptet sowas, in meinem Empfinden ist es einfach nur so, dass sehr viele anders denken, meine Überzeugung, meinen Weg, mein Leben nicht verstehen, damit habe ich mich abgefunden und das ist kein Problem für mich, solange man nicht versucht mich künstlich zurecht zu biegen... Klar soweit?"

DU: "weißt du, so hart das klingt, ich hab einfach keine lust mehr darauf mir von dir immer nur die Ohren vollheulen zu lassen, wie Scheiße doch alles ist...."

ICH: "Das klingt nicht hart, eher wie ne Art Projektion. Ich heule nicht wie Scheisse alles ist, ich stelle es sachlich fest, ich hab mir schon vor langer Zeit abgewöhnt Dich "vollzuheulen", weil du damit überfordert bist. Aus Rücksicht auf dich habe ich das Meiste, was mich betrifft immer nur angeschnitten und stattdessen versucht lieber dich reden zu lassen. Als mein Leben entgleiste, zum ersten Mal, ja da warst du da, aber gefangen habe ich mich selbst, hab verkraftet, dass du ständig irgendwelche Kerle vor einem besten Freund in Not vorziehst..., dass du außer hohlen Phrasen wie: "Tritt dir doch mal selbst in Arsch", wie irgendein dahergelaufener Wichser von sonstwo nicht wirklich Zeit für mich hattest.

DU: "ich war immer da, ich hab dir ne Million Chancen gegeben, aber irgendwann ist auch mal meine Kraft am Ende."

ICH: "Ja, wann denn? Und komm mir nicht mit, wir haben uns doch letztens getroffen... Ich meine, erinnerst du dich vielleicht daran, wann wir das letzte Mal länger als ein paar Stunden einfach nur geredet haben? Es ist einfach so viel passiert, dass wir uns gar nicht mehr kennen, ob das wohl daran liegt, dass wir keine Zeit mehr miteinander verbringen? Immer da? Glaubst du dir das selbst?"

DU: "ich hab selber genug Probleme, wenn auch nur kleine, aber ich habe welche."

ICH: "Ich weiß, es ist vermessen, meine Probleme für wichtiger oder essentieller zu halten, wenn man die Probleme in Relation setzt, dann muss man auch die Leidensfähigkeit mit einbeziehen und so leid es mir tut, so etwas besitzt du gar nicht wirklich, es ist zwar nicht so, dass bei dir die Welt untergeht, wenn du einen Nagel abbrichst, aber du merkst schon, dass wir unsere gegenseitigen Probleme scheinbar nicht als das Erkennen, was es wirklich ist, bei dir vielleicht noch mehr als bei mir, essentieller Bestandteil der Identifikation mit uns selbst..."

DU: "ich weiß einfach nich was ich jetzt dazu sagen soll. fühl mich etwas angegriffen.."

ICH: "und ich fühl mich verarscht, ich denke wir sollten nicht soviel auf unsere Gefühle geben, sie sind sehr trügerisch"

DU: "aber gut. sry dass ich es gern hätte dass auch du zur hochzeit kommst!"

ICH: "Darüber könnte ich jetzt nen eigenen Post schreiben, ich frage mich einfach warum? Was hättest du davon? Was hätte ich davon?"

4/13/2012

Exclusivleseprobe aus "TRAUMTÄNZER"

Hier ein paar zusammenhangslose Passagen aus einer Frühfassung des ersten Manuskripts (daher vielleicht sprachlich noch nicht ganz ausgereift) zu meinem aktuellen Buch: TRAUMTÄNZER, in dem jemand seinen eigenen Mörder durch die bizarre Zwischenwelt von Leben und Tod jagt.

[...]Ich sah ein letztes Mal in den Spiegel, die schwarzen Klamotten sahen aus, als wäre ich direkt aus irgendeinem Agentenfilm ins reale Leben spaziert. Allein schon das auf einer Herrentoilette stehen in einem feinen schwarzen, scheinbar auf den Leib geschneiderten Anzug war eine befremdliche Vorstellung. Aber scheinbar war es wohl so, dass ich endlich wieder in der Upper-Class angekommen war. Ich sah auch so ungewohnt gepflegt aus, der gestutzte Bart, die kurzen blonden Haare waren die eines Mannes, der Selbstsicherheit und Erfolg ausstrahlte. Ich drückte mit der linken Hand auf den Wasserspender am Waschbecken vor mir und wusch mir die Hände. Dann schlug ich die noch nassen Hände vors Gesicht. Das befremdlichste an der Situation war aber wohl, dass ich nicht wirklich wusste, wo ich eigentlich war. Klar war nur, es war wohl eine Herrentoilette. Nachdem das Wasser getrocknet war und ich einmal tief durchgeatmet hatte, fiel mein Blick auf eine große Sporttasche, die neben mir an der Wand lehnte.
In diesem Moment wurde mir augenblicklich klar, dass es keine andere Lösung mehr geben konnte, ich riss die Tasche hoch und öffnete sie. Hinaus zog ich ein paar kleinkalibriege Waffen und lud sie, als hätte ich nie etwas anderes getan. Ich wusste gar nicht, dass ich weiß wie man ein Magazin in eine Waffe einsteckt, oder dass Handfeuerwaffen gar nicht so schwer sind, wie einem immer alle weißmachen wollen. Ich hatte eher das Gefühl, dass mein Arsenal genau zu mir passte, obwohl ich nicht die geringste Ahnung hatte, was das eigentlich alles für Teile waren. Während ich wie in Trance meinen Anzug bestückte und mir sogar so etwas wie einen Patronengürtel umhängte wurde mir auch bewusst, dass das wohl ein Traum war... mal wieder.[...]

[...]Der Boden auf dem wir liefen war aus weißem Marmor, so wie auch die Wände. Mein Cousin stürmte auf eine umwerfend aussehende junge Frau zu und sie fiel ihm um den Hals. Ich war erstaunt. Als sie dann beide ohne weitere Worte verschwanden stand ich da und fühlte mich irgendwie verloren. Um mich herum viele Junge Leute, die mich ansahen wie eine Art Gottheit, die zu ihnen herabgestiegen war, um ihnen ein neues Evangelium zu präsentieren. Mir fehlten die Worte, da kam ein Mädel aus dem Hintergrund auf mich zu und ihre Augen funkelten mich an, wie Diamanten in einer dunklen Nacht. Ich dachte kurz nach und ertappte mich dann, dass ich gerade sehr verwerfliche Gedanken hatte. Um Himmels Willen, wie alt mochte das Mädchen gewesen sein, 13 oder 14? Wie konnte ich auch nur im Traum... da unterbrach sie auch schon meinen Gedankenweg: „Hi, ich bin 12, wollen wir was trinken gehen?“ Ich versuchte mich rauszureden, weil das einfach mal absolut nicht klar geht, nicht einmal in einem Traum oder in meiner scheinbar viel abgründigeren Phantasie, als mir bisher klar gewesen ist, aber ich war dennoch hin und hergerissen, denn egal, wie jung sie wirklich war, so ein süßes Früchtchen ist mir seit Jahrzehnten nicht unter die Augen getreten.
Ich ging also mit ihr mit und wir traten auf die Außenterasse, wo ich zwei Jungs beobachtete, die sich Heroin spritzten, die Nadeln glänzten im untergehenden Sonnenlicht und ich sah zurück zu dem Mädchen, das mittlerweile dabei war sich einen Joint zu drehen. Fasziniert davon, wie ein so hübsches junges Mädchen schon so verdorben sein konnte, verwirrt von den Eindrücken der Umgebung und benebelt von was auch immer sie mir zu trinken gegeben hatte, setzte ich mich auf den Boden und sah sie einfach nur an. Sie kam mit der fertigen Tüte zu mir und setzte sich neben mich. Nach dem ersten tiefen Zug wurde es dunkel um mich. [...]

[...]Es zog mich magisch an, der Raum war erfüllt vom Rauch und dem süßlichen Duft eines ganz bestimmten Parfüms, dass ich schon sehr sehr lange nicht gerochen hatte. Eine berauschende Atmosphäre erfüllte die Szenerie und ich ließ meinen Blick wie in Trance langsam durch das feudal eingerichtete Schlafgemach wandern, während ich immer näher an das fulminante Himmelbett heranging. Zumindest in meiner Wahrnehmung, denn mit jedem Schritt, den ich dem Bett näher kam, war mir als würde der Raum hinter mir immer größer. Ich drehte mich um, für einen Realitätscheck und erblickte zwei weitere Frauen, von ebenso berauschender Schönheit, dass es mich betörte, wenn ihnen auch der Stil und die
Eleganz der beiden auf dem Bett abging. Sie schienen jedoch keinerlei Notiz von meiner Anwesenheit zu nehmen und waren voll aufeinander fixiert, die beiden kleideten sich gerade an, vielleicht waren sie so etwas wie Showgirls, die von den beiden Diven mit aufs Zimmer genommen wurden, aber was zur Hölle soll diese Szene in meinem Haus, in der Wohnung meines Nachbarn? Ich wusste, dass er nachts arbeitet aber ich hatte ihn immer für einen alleinerziehenden Vater mit einem Alkoholproblem gehalten. Das hier passte einfach nicht. Eine der beiden Diven auf dem Bett sprach mich an: „Was wollen Sie hier?“, und verschwand daraufhin in einer Art Partikelrauchwolke. „Was wollen Sie hier, wollen Sie mit mir spielen?“ Ein Teenager blickte mich an und hielt mir einen Controller von einer Spielkonsole hin. Ich sah mich um, der ganze Raum war klein. Überall lagen Pizzaschachteln, Getränkedosen und Junkfood herum. Aus einem durchgesessenen braunen Stoffsessel blickte mich ein verfetteter kleiner Zockermutant an und wollte, dass ich ihm Gesellschaft leiste. Ich fragte ihn entgeistert: „Was ist hier los? Wo ist dein Vater, spiel mit dem!“ Der Junge entgegnete traurig: „Mein Vater spielt nicht mit mir, der schlägt mich nur und wenn er nicht da ist, kann ich auch mal machen, was ich will!“ Der Junge tat mir leid, auch wenn das nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung war, in einem versifften Loch von einem Nerd eine Lehrstunde in „Kill & Slaughter IV“ zu bekommen, griff ich zum Controller. Der Junge lächelte. Dann war es das wert...[...]

[...]Frankreich, blauer animierter Hintergrund, auf dem ein blonder Kerl mit einem Pegasus spricht, jemand zieht mich in einen Bahnhof, der aussieht wie aus einer alten Erzählung, im inneren ist eine Art Plattform, auf der man richtig stehen muss, sonst zerquetscht einen die Decke von oben. Viel Adrenalin, alles immer schneller. Unten angekommen Szeneriewechsel → Ich sitze auf dem Beifahrerplatz eines Autos, im Auto wird nervös französisch gesprochen, ich verstehe kein Wort, mit mir 2 Männer und eine Frau im Auto. Ich blicke mich um, weite Felder Gras, Wiese, in der Ferne eine aufsteigende Rauchsäule, war ich das? Was brennt da? Polizeisirenen erfüllen die Luft und die beiden Männer werfen sich nervös Worte an den Kopf. Ich sehe in den Rückspiegel und bemerke, dass es eine alte Scheune ist, die da brennt. Ich denke noch: „Warum sollte ich ne Scheune abfackeln in fucking Frankreich?“, da setzt der Fahrer zu einem waghalsigen Manöver an und beschleunigt auf volles Tempo, um in eine Baustelle zu sliden. Dabei verursacht er einen Unfall hinter uns, so dass die Polizei uns nicht mehr folgen kann und auf gerader Strecke Richtung Sonnenuntergang beginne ich langsam zu entspannen, meine um eine Schusswaffe verkrampfte Hand wird langsam lockerer.[...]

[...]Was für ein schöner Tag... Die untergehende Sonne schien vom blauen Himmel und tauchte das Feld vor dem ich stand in ein kräftiges Orange, als würde es glühen. Ein großes weites Feld voller fleißiger Erntehelfer, so machte es den Anschein. Ich stand etwas abseits und beobachtete das rege Treiben. Verdutzt erkannte ich, wie dort ältere Frauen auf dem Boden knieten und die orange glühenden Früchte aus dem Boden zogen. Doch als ich genauer hinsah, waren es keine Früchte sondern Flaschen, Flaschen gefüllt mit orangefarbener Flüssigkeit. Das ganze sah aus wie Limonade. Und sie zogen die Flaschen nicht einzeln heraus, wie ein Strunk Karotten zogen sie meist gleich mehrere am Hals zusammen hängende Flaschen heraus und luden sie in die dafür vorgesehenen Kisten. Die Sonne blendete mich kurz, dann stand da ein großgewachsener Mann in einer schwarzen Uniform vor mir und deutete mir mit dem blankgeputzten Stahl seiner Maschinenpistole an, mich auf das Feld zu begeben und zu arbeiten. Ich hielt das ganze für ein Missverständnis und sah ihn an. Er hatte eine schwarze Kapuze auf, die sein Gesicht verbarg und er wiederholte seine Aufforderung. Ich dachte gar nicht daran, der Bitte nach zu kommen, das Ganze war mir irgendwie zu abgefahren. Er rief zwei der im Hintergrund stehenden Schwarzröcke heran und die rannten wie von Sinnen auf das Feld und nahmen eine der älteren Frauen mit hoch zu dem Punkt, an dem ich war. Sie jammerte und wimmerte, einer der Schwarzröcke trat ihr von hinten gegen die Beine, so dass sie vor mir auf die Knie sackte. Sie flehte, dass man sie gehen lassen würde, ich wollte eingreifen, doch dann ging es ganz schnell... Der zweite der Hinzugekommenen Schwarzröcke zog seine Waffe und
schoss ihr in die Schläfe, eine Blutfontäne verließ ihren Kopf und sie fiel zur Seite. Er putzte seine Waffe mit einem weißen Taschentuch ab und steckte sie weg. [...]

4/10/2012

Zurück an alter Wirkungsstätte

Es war schon ein komisches Gefühl, nach den 3 Monaten Heimaturlaub mit Reha und Muskelaufbautraining wieder die Tür zu meiner Wohnung aufzuschließen, die ich seit Dezember nicht mehr betreten hatte. Einerseits fühlte es sich an, wie wenn man bei jemand Fremden zu Besuch war andererseits kam nach kurzer Zeit auch direkt dieses Gefühl von Geborgenheit auf, als wäre man in einer Zuflucht, ein Raum, wo man komplett man selbst sein konnte, kein Ordnungsdiktat, keine weiteren Parteien, die in den Tagesablauf eingreifen würden, keine Regeln, die zu befolgen waren, überall darf geraucht werden... unfasslich, wie konnte ich denn diese Freiheit aufgegeben haben?
Unendlich weit weg fühlt sich die Zeit an, als ich nur noch kriechend durch diese Wohnung schlürfte, ein ekliger Fleck erinnert noch daran, wo ich im Dezember 10 Tage lang ein Stück Fleisch habe verwesen lassen, bevor ich es dann endlich entsorgt habe... ich weiß das, weil ich dabei war, für jeden anderen wär das nur ein Fettfleck gewesen. Mein erster Gedanke als ich dann auf meinem Bürostuhl neben meinem Schreibtisch Platz nahm war: "Hier bin ich zuhaus!" Und so ist es auch... viele werden das nicht nachvollziehen können, wo ich doch eigentlich schon alle Zelte abgebrochen hatte.
Wie erklär ich das jetzt ohne wen zu verletzen. Freunde sind etwas Besonderes, jeder einzelne ist wertvoll, ist wie mit der Familie. Man hat sie gern um sich aber jeder Mensch braucht auch Phasen des Durchatmens, der eigenen Entscheidungen, der Freiräume und so toll die Freunde auch sein mögen, wenn sie das verstehen, dann sind sie es wert, dass man sie Freunde nennt. Die Zeit bei meinen Eltern war anfangs wirklich sehr angenehm und es war auch toll, die Freunde wieder zu sehen, aber nach einer gewissen Zeit meinten plötzlich einige mir Ratschläge zu geben oder zu glauben sie könnten auch nur ansatzweise verstehen, was mit mir los war, noch besser waren jene, die dachten nur weil ich mal einen Tag nicht von Tod und Weltuntergang faselte würde es mir besser gehn. Der Druck stieg unbewusst immer weiter an, Fragen wie es weitergehen soll, vor denen mich meine Ärzte gewarnt haben, dass ich das erstmal komplett meiden soll kamen auf. Von meiner Verwandtschaft kam auch nicht im Geringsten so etwas wie Verständnis, eher warf man mir noch vor, ich würde nur simulieren oder eine Krankheit vorschieben, um mich vor irgendeiner imaginären Verantwortung zu drücken...
Naja und als Krönung musste ich mir dann schon mehrmals von jemandem, den ich eigentlich für absolut loyal mir gegenüber gehalten hatte, vorwerfen lassen, dass ich einer Feierlichkeit fernbleibe zu der ich keine offizielle Einladung erhalten habe, weil ich stattdessen zu meiner Geliebten fahre. Weil ich einmal die Lücke im System ausnutze und zu meinem Vorteil auslege soll ich der Buhmann sein? Das hättet ihr vielleicht gern, aber wenn man schon einen auf nobel und so organisiert macht, dann sollten einem Formfehler wie diese nicht passieren und wenn sie einem passieren, dann sollte man zumindest die Größe haben, diese einzugestehen und nicht von mir verlangen, wie sonst auch immer darüber hinwegzusehen...
Am Meisten kränkt mich, dass sich jemand, der immer zu mir stand, mit ein wenig Zuckerbrot und hingeworfenen Brocken ködern lässt, die Seiten zu wechseln, während man mir hätte Körperteile abhacken können und ich nicht einen Schritt zur Seite gegangen wäre, immer neben ihr geblieben, bis zum bitteren Ende. Aber so ist es manchmal, vielleicht ist doch was dran an Tyler Durden's: "Erst wenn wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zu tun!" Schade!