11/30/2024

Problemfall Dinosaurier

Fragt ihr euch manchmal auch, was Tiere eigentlich so den ganzen Tag über machen? Ich mein Jagen, Schlafen, Paarung ist doch nicht alles, oder?

Was machten die Dinosaurier in ihrer Freizeit? Haben sie verstanden, dass der Tag 24 Stunden hat und sie davon mehr als die Hälfte nix tun könnten? Was für Hobbys gab es damals? Rumlaufen, Sternegucken, im Ernst, sind die vielleicht ausgestorben, weil's nix zu tun gab? Und darum auch die Minihirne? Demenz wegen Nichtnutzung. Wie bei so manchem Schiebermützenträger?

Und dann sehe ich da die Immer aktiven Emmen, die umherfliegen, brummen, summen, alles herrichten und tanzen. Die haben zwar auch kein größeres Hirn, allerdings holen die viel mehr raus und sind immerhin auch noch nicht ausgestorben. Ist es die effektive Nutzung des Tages, die den Unterschied zwischen Toastbrot und Raketenforscher macht?

Die Winterzeit

Ja Leute, nach diesem doch fast schon unangenehmen 2-Tage-Temperaturhoch mit T-Shirt Wetter geht es jetzt abwärts in die Tiefen dessen, was uns Bären ja gar nicht so liegt, wir liegen dann meist irgendwo rum und zittern, während wir Herzschlag und Atemfrequenz regulieren. Wissenschaftler nennen das Winterruhe und nicht Schlaf, denn im Vergleich zu Igeln oder Murmeltieren oder Ähnlichen chillen wir bloß und sind keinesfalls hilflos, falls dann doch mal wer vorbeikommt, den wir zum Fressen gernhätten. Vor allem senken wir unsere Körpertemperatur nicht und bleiben kuschelig warm.
Nur kurze Ankündigung, dass es wieder losgeht und damit gerade für die Nachteulen unter euch vielleicht die Lesbarkeit etwas schwieriger wird, wegen des vielen weiß hier. Denn auch wenn es in Deutschland wohl eher weniger schneit, ein weniger Winterfeeling will ich hier schon haben, auch wenn Weihnachten dieses Jahr kein allzu großes Thema sein soll, wenn es nach mir geht. Zumindest im Moment bin ich da gar nicht für zu haben, vielleicht ändert sich das noch, aber darunter sollt ihr nicht leiden... Habt eine schöne Adventszeit und wenn ihr mal einen Bären zum Kuscheln sucht, die meisten wissen, wo sie mich finden... Liebe geht raus!

Projekt: Top 250 verzählt

Oh Leute, ich bin ein Experte, ne! Ich bin jetzt ungefähr bei den Top 30 angekommen und stelle fest, dass es 31 sind, wie kann das passieren? Habe ich irgendwo einen vergessen, irgendwen doppelt gewertet oder kann ich einfach nicht zählen? Bin ich einfach unfähig so langfristige Großprojekte zu planen oder einfach überarbeitet und mein Körper weist mich mal wieder dezent darauf hin, dass ich doch bitte etwas kürzertrete?

Kind is im Brunnen, ich werde wohl kaum einen von den ersten 30 rausschmeißen, allerdings gibt es da ja diesen einen WWE-Eintrag, wo zwar coole Musik hinter steckt, es aber irgendwie immer wie ein Mis-Tag wirkte und daher werde ich, wenn es mich zu sehr stört, dass es 502 Songs in der Playlist sind und 251 Künstler die WWE rauskürzen. Ich hoffe, das ist dann auch in eurem Sinn... oder ich nehme den allerletzten Künstler aus der Top 250 raus, wenn ich in ein paar Jahren noch einmal durchgehe... ach Leute, das ist für jemanden wie mich, der sich bei sowas echt Issues macht ein echtes Ding. So ärgerlich!

11/29/2024

Black Friday, endlich vorbei...

Ich hätte nicht gedacht, dass es etwas nervigeres als Valentinstag, Ostern, Halloween oder Weihnachten gibt in der Werbung, vielleicht noch EM und WM, aber dieser Black Friday, Black Week Mist, hat es euch auch so dermaßen genervt? Kein Laden, der einem damit nicht auf den Sack gegangen ist und am Ende war das gar nix... die Älteren werden noch SSV oder WSV kennen, genau das ist hier, im Grunde kauft man zu normalen Preisen, die das ganze Jahr so sehr gestiegen sind, dass man sie jetzt als 50% und mehr rabattiert verkaufen kann und dennoch seine Gewinnmarge voll einstreicht.

War das die letzten Jahre auch schon so schlimm? Ich für meinen Teil bin immer mehr abgestoßen von der Welt da draußen, weil sie nur noch mit Impuls und Emotion funktioniert. Reizüberflutung oder Stillstand, die Zwischentöne sind verloren gegangen, man fühlt sich ja fast schlecht, wenn man in der letzten Woche nicht schwarz war... (Boah und ich hasse euch alle dafür, dass der Gag falsch verstanden werden kann, obwohl es doch um die black week ging).

Wie seht ihr das, echter Schnäppchentag oder Irrsinn einer Gesellschaft, die komplett gaga geworden ist? Und die nächste Konsumhöllenveranstaltung folgt auf den Fuß. Ich kann schon jetzt ankündigen, ich werde mich hier sehr zurückhalten, der Arzt hat gesagt, ich soll es ruhig angehen lassen und ich werde den Teufel tun mir bis Weihnachten noch einen Burn-Out zu holen... Es reicht! Oder? tickman.lifeentertainment@gmx.de

Blackout-Friday

"Du bist wunderschön", soll ich gesagt haben, als ich von der anderen Seite zurück war, als mein Blutdruck sich nach längerer Zeit mal kurz verabschiedet hatte und ich ein wenig Black Friday mit meinem Kreislauf hatte. Davon abgesehen, dass in meiner Wahrnehmung der Welt jede Frau nicht oft genug diese Worte hören kann, ist das vermutlich nicht das Erste, was einem auffällt, wenn man gerade komplett bewusstlos war, oder? Wenigstens hat sie sich gefreut, alles im Griff gehabt und ich war innerhalb kürzester Zeit auch wieder klar und kann drüber lachen. Sie fragte mich im Anschluss noch, ob ich mich daran erinnere und bedankte sich dafür, sie ist eben einfach eine echte Lady.

11/28/2024

Gestresst des Todes

Und alle zerren immer weiter und keine Ruhe, keine Pause, keine Nacht mehr, keine Stille...  Tage sind wie Achterbahnfahrten zwischen Schwächeanfall und Lebenswerk, Aufräumen und passivem Druck, sinnlosen Diskussionen über Termine, Essenspläne, toxische Menschen, die selbst nicht merken, wie sehr sie es nicht mehr in der Reihe haben. Ich kann nicht mehr... Ich brauche dringend Urlaub, Urlaub vom Leben... nur noch Stress und dazu den Zerfall geliebter Menschen zu sehen, ist, als würde man selbst sterben, ganz langsam und bei vollem Bewusstsein.

Ich zerreiße mich gerade wieder in einem Tanz aus Hilfsbereitschaft und Beschützertum und dem dringenden Bedürfnis nach Rückzug, der dann aber durch meine gesundheitliche Instabilität ständig wieder in eine Abhängigkeit derer führt, die ich doch zu beschützen versuche und von denen etwas Abstand für mein Leben und meine psychische Gesundheit wahrscheinlich sehr förderlich und vielleicht sogar heilsam wäre... vielleicht sogar beidseitig.

Es zerstört mich, dass ich mich wegen Nichts streite, weil ich Kleinigkeiten, die ich wegschlucken könnte, nicht wegschlucke, sondern ihnen Luft gebe und ausraste. Ich weiß nicht, ob ich allein das Problem bin, ich versuche nur stets die Lösung zu sein und das ist gar nicht meine Aufgabe, das zu verstehen fällt mir ja schon immer schwer.

Und nein, die Spinngewebe, die ich beim letzten Saubermachen wohl übersehen habe, sind keine Zimmerdeko und gehören beim Rauchmelder wechseln nicht wieder da hingehängt, wo sie waren, wollt ihr mich nur noch verarschen? Ich übertreibe selbstverständlich, meine Wahrnehmung ist überstimuliert, ich kann mir keine Pausen mehr gönnen, ich schlafe maximal 3-4 Stunden am Stück, meist in den frühen Morgenstunden und hole den Rest dann an den verlorenen Tagen nach, die ich im Behandlungsstuhl hänge, bis ich dort nach knapp 4 Stunden den letzten Rest mit Schmerzen durchhalte um dann nach Hause zu schleichen und mich mit Essen über den Schlaf bringe, bis ich irgendwann vermutlich einfach wegdämmere, um dann nachts um 2 wach zu werden und aufstehe, weil die Räume völlig ausgekühlt sind, Scheiß Winter, 2 Stunden später bin ich ausgekühlt, die Beine und die Hände schmerzen, ich versuche mich irgendwie aufzuheitern, zocke eine Runde und kaum knurrt der Magen begegne ich wieder Menschen, ich fühle mich in einem Teufelskreis aus selbstgewähltem Schicksal.

Und während ich das schreibe, denke ich an Liebe, weil sie uns verbindet, so sehr es auch schmerzt, die Liebe verbindet, auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als sei diese Liebe sehr einseitig, als wäre man nur noch eine Last...

Projekt: Top 250 - Misfits

Die Misfits sind eine Band, die ich zwar immer als genrewegweisend wahrgenommen habe, wenn es um Horror- und Hardcorepunk ging, mich a-Bär tatsächlich nie wirklich mit ihrer Musik beschäftigt habe, weil ich doch dann quasi direkt über diese Genres hinweg zum Gotha-, Psycho- und Punkabilly übergegangen bin. Der Grund warum die Misfits so weit oben in meiner Künstlersammlung sind ist vor Allem einem Tag geschuldet, als ich vergessen habe meinen Rechner über Nacht auszumachen und dann auch den Tag drauf nicht zuhause war und das einzige Album, was ich selbst besitze, habe laufen lassen, das "Project: 1950", wo sie einfach mal Coverversionen von Oldies neuaufgenommen haben. Ich liebe das zwar, aber hier möchte ich dann auch ehrlich sein, ich bin kein Fan oder so, ausschließlich dieses eine Album mit COVERVERSIONEN rockt mich.

Für alle, die mal reinhören möchten, wie immer der Spotify-Link zur Band und die eingebettete Playlist der Top 250 Künstler. 

Projekt: Top 250 - Matthias Reim

Matthias Reim und mich verbindet ein Leben, seine Songs erzählen mein Leben, sein Leben ist die Achterbahnfahrt, die ich lange Zeit gefahren bin. Die eine wahre Liebe, die in seinen Texten besungen wird, ich weiß, die meisten kennen nur "Verdammt, ich lieb dich!" aber da ist so viel mehr. Da geht es um Freundschaft, die Liebe wird, um Liebe, die der Freundschaft nicht gerecht wird, um Freundschaft und Liebe, um die Dummheit, die Liebe gehen zu lassen, so Vieles von dem ich euch hier zumülle, von Aufstieg und Absturz, vom Fliegen, vom Fallen, von der Einen.

Ich glaube live würde ich nur gern mit ihm quatschen wollen, einfach mal über das Leben und wie er immer wieder aufgestanden ist und mich vergewissern, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Die Musik von Matthias Reim hat mir schon in Kindertagen deutlich mehr gegeben als die eines Wolfgang Petrys oder Ähnlichen Partyschlagerbarden. Ihm fühlte ich mich immer verbunden, ich kann es nicht richtig erklären, 

Beim Lieblingsalbum cheate ich ein wenig und nehme die "Deja Vu" von 2004, die ein Best Of Album ist und bei den Lieblingssongs wird es so viel schwerer "Rampenlicht", "Hallelujah", das ewige Duett mit Michelle "Idiot", da kann ich nicht entscheiden.

Für alle, die mal reinhören möchten, wie immer der Spotify-Link zum Künstler und die eingebettete Playlist der Top 250 Künstler bei last.fm (Stand 20.06.2024)

Projekt: Top 250 – Freedom Call

Melodischer Power Metal in Reinform – Freedom Call sind für mich der Inbegriff dessen, was ich an diesem Genre liebe: epische Refrains, Lichtschwert-Gitarren, Doublebass-Galopp und diese überlebensgroßen Melodien, die direkt ins Herz gehen. Geknüppel, das zum Schädeln einlädt – und gleichzeitig eine fast kindliche Freude am Fantastischen. Einfach schön.

Ich glaube, Freedom Call sind so etwas wie die Quintessenz meiner Liebe zum Power Metal. Die Musik ist energetisch, voller Pathos, aber nie schwer – und das meine ich ganz im besten Sinne. Sie machen Musik für Menschen, die ihre Drachenschuppen polieren, bevor sie zum Headbangen gehen, und dabei einfach gute Laune wollen. Ich liebe sie. Nicht mehr und nicht weniger. Unerwähnt aber fast logisch, dass sie vermutlich auch Opfer der verlorenen 7 sind.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Projekt: Top 250 – Sabaton

„Noch ein Bier! Noch ein Bier!“ – dieser Chor hallte 2008 schon morgens um 11 Uhr über das Festivalgelände, als Sabaton auftraten und der Sänger sich nach jedem Song ein Pils genehmigte. Damals stand ich in einer eher überschaubaren Menge, doch die Stimmung war grandios und ich wusste: Diese Band merke ich mir. Was für eine Energie! Was für Hymnen!

Und wie sie wuchsen! Vom kleinen Act am Vormittag hin zu einer der ganz Großen – bis hin zum legendären Auftritt auf dem Wacken Open Air, wo sie als eine der ersten Bands überhaupt beide Hauptbühnen gleichzeitig bespielten. Mit Panzer auf der Bühne, Flammen, Pathos, Military-Ästhetik, historisch aufgeladenem Bombast – Sabaton haben sich ihren Platz in der Power-Metal-Oberliga erkämpft. Und wie.

Musikalisch war das für mich immer perfekter Motivationssound: eingängig, fett produziert, mitreißend. Dass ich sie in letzter Zeit kaum noch gehört habe, liegt eher an meiner allgemeinen Rotation – aber ich muss dringend mal wieder reinhören. Gibt’s die überhaupt noch? (Spoiler: Ja. Und sie touren auch noch fleißig.)

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Gesundheitssystem, kurze Frage

Du gehst zu deinem Arzt und er sagt dir, du kannst dich bei nem Experten ja inne Sprechstunde setzen, während er irgendwas von Schlangenbiss faselt. Ich stelle es mir grad vor: "Mein Nephrologe hat gesagt, der Schlangenbiss..." - Kurze Pause, dann der Hautarzt: "Pickel aufgekratzt, verschreib ich ne Wundsalbe, ne?" Und die gibt's dann auf Kasse? Aber Vitamin D, was überlebenswichtig ist muss ich mir selbst kaufen? Ich verstehe das Gesundheitssystem einfach auch nicht mehr.

Projekt: Top 250 – Weezer

Weezer, das war für mich mehr als nur Musik – das war die Rettung vor dem trostlosen Zwang namens Schulsport. Irgendwann in der Schule, als ich mit 16 noch der festen Überzeugung war, dass Laufen völliger Schwachsinn ist, beschallte plötzlich „In the Garage“ die Turnhalle. Irgendjemand hatte eine CD mitgebracht, und wir durften quasi zu unserer Musik unsere Runden laufen. Hätte man mir das doch mal früher gesagt, ich lief los, und hatte Spaß. Musik kann alles verändern – und Weezer waren plötzlich der Soundtrack dieser kleinen Offenbarung. Aber noch viel mehr.

Wenige Tage später kaufte ich mir das Blue Album – und der Weg war geebnet. Ich blieb irgendwie immer dran. Die Band wurde zu einem dieser musikalischen Fixpunkte, die einen durch Jugend, Unsicherheiten und erste Kellerpartys begleiten. Wenn ich Weezer höre, bin ich wieder auf Freibierfeten, schüchtern, aber mit Schmetterlingen im Bauch, beim ersten Tanzen mit einem Mädchen, oder einfach auf dem Rückweg von der Schule, Discman in der Tasche, die Welt war groß und ungewiss – aber der Soundtrack war gut.

Nicht unbedingt Musik zum Feiern, sondern zum Erinnern. Weezer holt mir diese Teenagerjahre zurück, mit all ihrem Chaos, Charme und dem Gefühl, dass alles möglich ist und ich möchte an dieser Stelle die Möglichkeit nutzen, all die Menschen zu grüßen, die mit mir diese zweite 10. Klasse durchlebt haben, ja auch den Typ, der meinte mir wegen eines missverstandenen Gedichts aufs Maul zu hauen. Aus deiner Sicht kann ich es 25 Jahre später fast nachvollziehen, auch wenn man jemanden nicht nachts einfach mal eine zimmert. Spannend, dass auch diese Erinnerung an Weezer geknüpft ist.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Projekt: Top 250 – Illuminate

Illuminate waren für mich nie einfach nur Musik. Sie waren ein Zufluchtsort. Ein schwarzer Samtumhang für die Seele. Ein melancholischer Spiegel meiner dunkelsten Gedanken – und gleichzeitig eine Kerze, die in dieser Dunkelheit leuchtete.

In einer Zeit, in der mein Herz schwer war und vieles im Leben keinen Sinn ergeben wollte, war es der Sound von Illuminate, der mich auffing. Diese bittersüßen Melodien, die wehmütige, fast todessehnsüchtige Atmosphäre – und dennoch immer ein Hauch Hoffnung, irgendwo zwischen den Zeilen. Ein poetischer Schmerz, der so schön ist, dass man ihn freiwillig immer wieder spüren will.

Ich erinnere mich an Nächte mit Kopfhörern, an Fenster, hinter denen der Regen stand, an Zeilen, die mehr mit mir sprachen als jeder Mensch. Und ja – es war der Soundtrack meiner Tränen. Aber es war auch Heilung. Schönheit im Schmerz. Und ein bisschen Trost im Wissen, dass man nicht allein ist mit dieser Dunkelheit.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Projekt: Top 250 – dArtagnan

"Rügenwalder Teewurst Ritter – kitschig weich gespülter Muschi Rock mit Hair Extensions im David-Garrett-Lookalike." So steht’s in der Shoutbox auf Last.fm – und ja, ich musste lachen. Weil es stimmt. Irgendwie. Zumindest ein bisschen. Und trotzdem – oder gerade deshalb – mag ich sie. Denn mal ehrlich: Auch ein "harter Kerl" wie ich braucht manchmal einfach genau sowas.

dArtagnan liefern diesen weichgespülten Mittelalterpop mit Ohrwurmgarantie, irgendwo zwischen The BossHoss auf LARP-Festival und Unheilig mit Mandoline. Aber: Sie machen das konsequent, charmant und auf eine Weise, die man ihnen irgendwie nicht übel nehmen kann. Ich erinnere mich, wie sie mir mit der Zeit immer sympathischer wurden – vor allem, weil sie nicht versuchen, härter zu sein als sie sind. Und das ist eine Qualität, die man schätzen sollte.

Ich mag auch die Entwicklung, die sie gemeinsam mit Genre-Verwandten wie Santiano durchlaufen haben – von "Landgang" und Volkstümlichkeit hin zu echter, gut produzierter Folk-Rock-Kapelle mit Live-Qualitäten. Muss ja nicht immer alles brennen. Manchmal darf’s auch einfach nur angenehm glühen.

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Projekt: Top 250 – Feuerschwanz

Feuerschwanz – was habe ich sie am Anfang belächelt. Diese frivole Spielmannstruppe, die mit zotigem Humor, zweideutigen Wortspielen und einem Bandnamen daherkam, der für mein Empfinden eher peinlich als charmant war. Ich erinnere mich, dass ich da anfangs echt einen Bogen drum gemacht habe.

Dann kam Phase zwei: Noch immer ging es um Met, Miezen und Mittelalterklischees, aber ich merkte plötzlich, wie viel Wortwitz, Selbstironie und musikalisches Talent da eigentlich drinsteckte. Es war immer noch schräg – aber auf einmal auch gut. Der Sound wurde härter, man bewegte sich vom klassischen MPS-Klamauk zu ernstzunehmendem Folk-Rock.

Und dann kam der dritte Schritt – der Punkt, an dem ich sie wirklich lieben gelernt habe: Die Band schlug einen Haken in Richtung Mittelalter-Metal mit echter Power. Episch, eingängig, dabei nie ganz ohne Augenzwinkern. Dazu kamen geniale Coverversionen von Pophymnen, die sie in ihre Welt überführten, als wären sie nie anders gedacht gewesen. Und plötzlich waren Feuerschwanz für mich sowas wie die Go-To-Guys für Gute-Laune-Metal geworden.

Ich kann’s nicht anders sagen: Ich gönn ihnen den wachsenden Erfolg von Herzen – und würde mich auch nicht wundern, wenn man sie demnächst irgendwo im Mainstream wiedertrifft. Verdient wär’s allemal. Genau so wie ihre recht hohe Platzierung in den Top 250!

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Projekt: Top 250 – DragonForce

DragonForce ist einfach so wild. Da ist dieser Guitar Hero-God-Mode-Vibe, wo alles blinkt, rast, flimmert – aber gleichzeitig ist da auch diese Melodik, dieses Verträumte, das mich an fantastische Welten denken lässt. Ich sehe Drachen fliegen, Flammenmeere tanzen, Rüstungen und Dinosaurier, Neonkeyboards und Laserstrahlen – und mittendrin ich, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Die Band hat mir schon früh gezeigt, dass Metal auch verspielt, übertrieben und doch emotional sein kann. Gerade in meiner Anfangszeit mit dem Genre gehörten DragonForce bestimmt zu den Top Ten zu Zeiten der verlorenen 7, die ich bis zur totalen Erschöpfung gehört habe. So exzessiv, dass sich der Besitzer vom Musikgeschäft nebenan über die Lautstärke beschwerte – ich glaube, dem alten Ölprinzen gefiel einfach die Musik nicht. 😄

Was mich bis heute an DragonForce fasziniert, ist dieser wahnsinnige Speed. Ich sitze da oft mit offenem Mund und denke mir: Wie zur Hölle ist das überhaupt noch menschlich spielbar? Ich selbst bekomme das "Smoke on the Water"-Riff gerade mal halbwegs fehlerfrei hin, da ist das hier eine ganz andere Welt. High-End Extreme Power Metal eben – virtuos, übertrieben, wunderschön.

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Projekt: Top 250 – Queen

Queen sind so überlebensgroß, dass es sich fast anmaßend anfühlt, ein Urteil über sie zu fällen. Sie sind eine dieser wenigen Bands, bei denen der Mythos, die Musik und die Persönlichkeit des Frontmanns zu einem Gesamtkunstwerk verschmolzen sind. Statt also zu analysieren, wie viele großartige Songs Queen geschrieben haben – und das sind verdammt viele – ich würde am liebsten die drei Greatest Hits Alben hier tracklisten und dann schweigen, aber ich erzähle lieber ein paar persönliche Geschichten.

Wayne’s World zum Beispiel: Diese Anfangssequenz mit „Bohemian Rhapsody“, in der der Song kollektiv mitgebangt wird – Kult. Ohne Queen wäre diese Szene einfach nur… lame. So aber wurde sie zu einem popkulturellen Moment, den ich jedes einzelne Mal feiere.

Oder die Nächte mit Mr. P, Aquavit und Street Fighter. Queen liefen im Hintergrund, während wir über das Leben, die Liebe und die Musik philosophierten. Ich glaube, er war einer der wenigen Menschen, die wirklich verstanden, was Musik in uns auslösen kann. Ich hab dich wirklich geliebt, mein Freund. Danke für diese Nächte.

Natürlich gab es auch Gegenwind – ausgerechnet aus der Verwandtschaft. Menschen, die Queen nicht verstanden, die sagten, man müsse ein gewisses Alter haben, um das zu würdigen. Bullshit. Guckt euch Highlander an – stellt euch den Film ohne Queen-Soundtrack vor. Er wäre absoluter Müll! Queen haben ihn getragen. Das ist der Unterschied zwischen Sound und Vision.

Und dann ist da Freddy. Freddy Mercury. Das Genie, das Energiebündel, das queere Symbol, das Rockstar-Manifest. Lady Gaga hat sich nach einem ihrer Songs benannt. Der Film Bohemian Rhapsody hat mich emotional gepackt wie wenige Musikbiopics zuvor. Ich glaube, Freddy hätte das gefallen. Und um noch mal Mr. P zu zitieren: „Fuck me, Freddy – I’m so ready!“

Zeit, die Discografie wieder mal komplett durchzusuchten.

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Projekt: Top 250 – HammerFall

HammerFall sind eine meiner absoluten Lieblings-Power-Metal-Bands. Sie haben einfach alles: Hymnen mit Ohrwurmcharakter, Chöre zum Mitgrölen, dieses melodisch-schwedische Soundfundament und eine Livepräsenz, die dich umhaut – ob auf einem Festival oder in einer stickigen Halle. Ihre Songs machen einfach gute Laune, wenn man diesen Power-Metal-Stil mag, und wenn nicht, dann versteht man vermutlich auch sonst nicht, was an Gitarrenheldentum und Drachen-Fantasy so geil sein soll.

Was für mich immer hängen geblieben ist: "Renegade" – der Song war damals in den Charts, was für Metal ja eh eher unüblich ist, und ich hab ihn geliebt. Es war einer dieser Songs, die sich wie ein Fremdkörper in der Poplandschaft anfühlten – und genau das hat mich so fasziniert. Diese Stücke, die eigentlich nicht in die Charts gehören und trotzdem da auftauchen, waren mein Einstieg in den Metal. HammerFall sind da definitiv mitverantwortlich. Danke dafür.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Ein Auswärtssieg!

Ich sehe schon, wie sie jetzt wieder durch die Foren ziehen, die unbesiegbaren Dortmunder, jetzt auch auswärts, wohin kann das noch führen und wie hoch kann man fliegen, bevor die Flügel schmelzen?

REALITÄTSCHECK: Am Wochenende kommen die Bauern und die sind der einzige Gratmesser, den ich bei der Leistungsbewertung gelten lasse. Denn wenn du da untergehst, dann ist egal, was du vorher vermeintlich für Leistungssteigerungen und Explosionen gesehen hast null und nichtig, denn dann wirst du einfach nicht Deutscher Meister und wirst es auch schwer haben dich gegen Topmannschaften durchzusetzen, weil dir der Punch fehlt, Heimstärke hin oder her. Nach zwei gewonnen Spielen (unter anderem einem Auswärtsspiel gegen eine schwache kroatische Mannschaft in der Champions League) sind wir aus keiner Krise raus und es gibt auch noch keine Tendenz in irgendeine Richtung, auch wenn das im schnelllebigen Tagesgeschäft schnell ausgerufen ist. Nach einer 6 Spiele Serie, da kann man von einer Entwicklung reden, in welche Richtung auch immer, abwarten und Dinge langfristig einzuschätzen scheint in unserer Zeit ein unglaublich schwieriges Unterfangen zu sein.

Wenn Weihnachten ist, dann sehen wir, was unterm Baum liegt. Und bis dahin sind noch ein paar Bretter zu bohren, dann kommt die Rückserie und danach haben wir dann Abschlusstabellen und was für die Vitrine oder eben nicht. Was wir dann definitiv haben, ist ein klares Gesamtbild, wohin das, was wir jetzt immer wieder in Einzelbildern Spieltag für Spieltag sehen, schlussendlich geführt hat.

Und so schwer selbst mir das fällt, wir sollten auch bereit sein so lange zu warten. So viel Geduld sollte man schon aufbringen und selbst wenn wir damit gegen den Trend des Geschäfts handeln, sein wir doch einfach mal die, die nicht vom Fluss mitgerissen werden und sind am Ende der dunklen Gasse die GELBE WAND von der sie alle schwärmen.

Bilokalität

Okay, die Fähigkeiten eines Zwillingsgeborenen sind manigfaltig, soviel ist allgemein bekannt, wir (denn ich bin so jemand) haben es einfach drauf, wir leben das Leben zweier Seelen und nicht selten führt das zu innerem Konflikt und zu echten Problemen, wie psychischen Erkrankungen im Persönlichkeitsbereich oder auch zu ständigem Desineteresse daran, was andere machen oder mögen, weil man sich selbst genug ist.

Die neueste Spezialfähigkeit, die ich nun herausgefunden habe, eine neue Art Superkraft sozusagen ist die Bilokalität. Zwillingsgeborene können an zwei Orten gleichzeitig sein. Witzig war, als ich weiterlesen wollte, was es damit auf sich hat, kam ein Werbebanner zu einer Palettenpackung Energy-Drinks... (hieß früher mal Rotes Pferd). Schockt euch nicht? Für mich war es sehr lustig, denn ich kenne das Prinzip der Bilokalität und sie verbraucht unglaublich viel Energie. Die meisten denken jetzt, ja lass den Jungen wieder phantasieren, genau das ist es ja. Ich habe schon so oft gehört, dass ich irgendwo war, wo ich aber nicht war, denn ich bin seit so langer Zeit meistens einfach nur hier. Und so weit mein Geist auch auf Reisen geht, es ist mir nicht möglich eine physische Präsenz von mir an ferne Orte zu schicken, oder?

Habt ihr mal gesehen, was die neuen Handys mit ihrer Fotobearbeitung können. Man kann faktisch alles so darstellen, wie es nie gewesen ist und die Realität so verändern, dass man theoretisch überall hätte sein können, wenn man nur ein Foto davon hat, wo man sich reinretuschieren kann. Das ist hiermit aber nicht gemeint. Ich (schon aus Berufswegen) träume mich oft in fremde Welten, Realitäten, der unseren nicht unähnlich und andere Zeiten. Ich vermag das jedoch als geistiges Entschwinden einzuordnen und würde nie behaupten wirklich physisch da gewesen zu sein.

Bilokalität ist für mich eine schöne Geschichte, um zu erklären, dass man ständig irgendwo weggeträumt ist und die Gedanken sich anfühlen wie eine wahre Manifestation des eigenen Seins an einem anderen Ort gleichzeitig. Mir kommt der Gedanke der Gleichzeitigkeit und Verschränkung von Quanten auf, vermutlich hat auch ein körperlich eingesperrter Geist, wie der von beispielsweise Stephen Hawking die Fähigkeit der Bilokalität seines Geistes erlernt, um genial sein zu können, trotz seines physischen Gefängnisses und ist zu einem der klügsten Köpfe der Welt gereift ohne je den Rollstuhl zu verlassen. Ruhe bei den Sternen alter Freund!

Mir geht es auch oft so, dass ich trotz gesunder Beine und größtenteils körperlicher Präsenz bloß die Hülle für eine Präsenz bin, die sich in Welten jenseits dessen träumt, was die meisten Menschen im Stande sind sich vorzustellen. Leider bin ich nicht in der Lage sie in Form von Mathematik zu erklären, daher bleibt mir oft nur die Sprache als Mittel mich auszudrücken und was ich so höre, funktioniert das ja auch schon ganz gut. Verwechselt das nicht mit Eigenlob, ich kenne Menschen, die brauchen 20 Versuche aus einem Prompt genau das Bild zu erstellen, das sie von einer KI haben wollen und sind noch unzufrieden. Ich kann mich selten daran erinnern mehr als einen Versuch zu brauchen, denn Präzision verleiht Sprache Macht, okay?

Ich hör schon auf, wird ja sonst doch nur Selbstbeweihräucherung und dank meiner Bilokalitätsfähigkeit kann ich das ja auch im Keller machen. Habt ihr an euch schon einmal spezifische Fähigkeiten erkannt, die auf euer Tierkreiszeichen zurückzuführen ist, mit den Sternen in Verbindung steht, eurem Geburtstag und der Konstellation der Planeten? Lasst es mich wissen, vielleicht mache ich dazu mal ein Special.

11/25/2024

Fühlt sich wieder besser an...

Nach der Katastrophe von gestern Abend macht die Nummer heute wieder deutlich mehr Spaß. Ein lustiges Rateteam, die selbst schon mitgemacht haben, scheinbar auch deutlich versierter im Umgang mit der Show sind und sich selbst nicht so sehr promoten müssen, dass sie nur im Mittelpunkt stehen müssen. Der Mittelpunkt gehörte wieder den Masken, die vergleichsweise auch deutlich besser performt haben, vielleicht einfach auch mit besseren Songs, alles fühlt sich viel frischer an, so wie man die Sendung halt kennt.

Und ob ihr das nun glaubt oder nicht, die Sendung bricht für mich nach etwa der Hälfte ein, als da doch tatsächlich wieder dieser komische Kamerad auftaucht und ultracool im Publikum rumgammelt und irgendeine Scheiße erzählt, dass er nicht rausgefunden hat oder sonst was... "Halt die Fresse, Mann!", ist das nur meine Meinung oder nervt der Typ einfach alles kaputt?

Danach war die Sendung für mich broken, die Werbeblocks wurden nur noch von einzelnen Auftritten unterbrochen und als Krönung tritt die Obersuse dann auch noch auf, als sei er der Superstar des letzten Jahrzehnts, mal ganz ehrlich, kennt den irgendwer? Ich bin so schockiert, dass so jemand vollkommen an mir vorbeigegangen ist, wo ich doch wirklich viel into music etc. bin... Und nach der Demaskierung des Lauchs habe ich mich gefragt, wer ist das? Also, wer mir erklären kann, welche Maske im Lauch steckte, der darf sich gern melden? Oder auch generell zum Thema: tickman.lifeentertainment@gmx.de

Ich hoffe wirklich, dass die Staffel am nächsten Samstag wieder zu alter The Masked Singer Stärke ansetzt, sonst habe ich immerhin wieder freie Samstagabende, schade nur, denn eigentlich macht das Ding mit Emma immer sehr viel Spaß und gibt auch mir ein paar Family-Vibes, die ja im Alltag schon etwas untergehen in diesen Zeiten.

P.S.: Ich kann zu erwähnter Person persönlich nichts sagen, kenn sie ja nur aus dem Fernsehen und dort fühlt sie sich halt wie die von mir beschriebene Figur an. Das wiederum ist natürlich nur eine Meinung und hat keinerlei Anspruch auf Richtigkeit oder Allgemeingültigkeit, sollte klar sein! In diesem Sinne...

11/23/2024

Masked Singer, von Familienshow zur Cash Cow?

Also, erst einmal hallo zu einer neuen Season der Show, die ich eigentlich trotz kompletter Ahnungslosigkeit der derzeitigen VIP-Branche immer sehr gerne gesehen habe.

A-BÄR was ist das denn, ihr teilt eine sonst epische Eröffnungssendung in zwei Teile? Mein erster Gedanke war, ja gut, dann gibts mehr Maskenaction und schon während ich das dachte, schaltete sich mein Logik-Hirn ein und stellte fest, dass man natürlich in zwei Prime-Time Sendungen viel mehr Werbung schalten kann als in nur einer und das Prinzip funktioniert, ja bei den Voice-Sendungen auch schon seit Jahren, warum also nicht einen Quotenrenner nehmen und ihn durchteilen und die Zeit mit Werbung auffüllen? Weil es unglaublich nervig ist und der Sendung etwas nimmt, was sie unterschied, ihre Stimmung. Aber um Stimmung scheint es hier ja eh nicht mehr zu gehen, sondern vor Allem um Promo. Anders ist es für mich nicht zu erklären, dass ein mir völlig unbekannter Mensch auf dem Platz neben Yvonne Catterfeld saß, die auch irgendwie nullbockig wirkte, als sei es nur ein Termin. Kamram? Hieß der Vogel so? Ich mein, soll er machen, was er mag, ich hatte direkt bei seinen ersten Worten, bad vibes und das zog sich durch, selbstherrlich, keinerlei anderer Meinung zugänglich und so dermaßen aufgesetzt lässig, ich habe ernsthaft über abschalten nachgedacht. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal im linearen Fernsehen jemanden oder Etwas gesehen habe, der, die, das unsympathischer war...

Habe dann in einer der unzähligen Commercials mal ein wenig recherchiert und bin fündig geworden, scheinbar ist dieser Mensch bekannt, ich habe noch nie was von ihm gehört oder gesehen und zwar zurecht, ist halt absolut nicht meins, nich meine Welt, nicht meine Attitude, er repräsentiert alles, was ich nicht in meinem Leben brauche. Die Masken wurden so nebensächlich, weil man viel mehr damit beschäftigt war der Geltungssucht dieses Typs entgegenzuwirken. Ich verstehe auch die Entscheidung von Pro7 nicht, so jemandem eine Bühne zu geben, der für mich auch nicht sonderlich talentiert zu sein scheint. Sein Song klingt wie von einer KI zusammengebastelt und er performt den dann in ultralässig. Selbst die Bilder von den Festivals im Video, ich kann das irgendwie nicht glauben, alles an dieser Person fühlt sich falsch an.

Naja, im Hintergrund wurden dann noch 5 Masken durchgebracht, die mehr oder weniger gut performten und eigentlich war ich so angepisst, dass ich nur noch hoffte, dass es vorbei geht und hoffnungsfroh auf morgen blickte, wo dann hoffentlich ein anderes Team auf dem Ratepult sitzen würde...

Sorry, wollte gar nicht so abkotzen, hat mir echt den Abend versaut... wirklich schwach und ich hoffe für den Erfolg der Sendung, dass man aus diesem Missexperiment lernt und nicht denkt, oh cool rechnet sich auch, wenn die echten Fans abspringen..

Wenn Mamabär kocht...

Und das auf die übelste Weise. Manchmal gibt es diesen Moment, wenn die Bärin, die sich für das leibliche Wohl der anderen Bären verantwortlich zeichnet, ausrastet, weil sie auf Nachfrage behauptet darüber nachzudenken, was sie denn nun zubereitet, aber in Wirklichkeit wissen will, was man selbst gernhätte, um dann mit einer Aggression zu reagieren, als ob sie gerade in eine verdammte Bärenfalle getappt ist. Ich verstehe die Reaktionen meiner Hausbewohner oft nicht, als ob sie verlernt hätten einfache Fragen zu beantworten und daraus dann direkt ein Drama zu kreieren, ohne Scheiß, der verfluchte BVB spielt erst nachher... und wenn du Probleme mit deinem Grumpy hast, dann klärt das, ich bin nicht immer der verfickte Blitzableiter für eure quersitzende Scheiße! Das gilt übrigens auch für alle anderen Bären, Füchse und sonstige Tiere des Waldes. In diesem Sinne... ROOOOARRR!!!

Wenn der Boden sich wie Teppich anfühlt

... und du weißt, du hast nie einen gekauft und der Wäschekorb quillt über, dann wird es höchste Zeit mal wieder in den Keller zu gehen und Strom zu verbrauchen. Wie kann man nur so leben?

Ganz einfach, wenn dein Blutdruck nicht einmal reicht, um vernünftig aufrecht zu stehen und du den Rest der Zeit damit verbringst irgendwie klarzukommen, deine Behandlungen zu überstehen und den Anschein von einer gewissen Stabilität zu halten, dann bleibt irgendwas auf der Strecke. Zum Glück ist ja Samstag, da kann man ja mal Waschtag machen.

Ġgantija

Malta also, ein neuer Ort, den ich auf meine Weltreiseroute hinzufüge.

Ihr erinnert euch sicher, dass ich vor längerer Zeit eine Liste der Orte angefangen habe, die ich gerne noch sehen möchte, bevor mich das zeitliche segnet und auf diese Liste habe ich jetzt auch Ggantija gesetzt, eine Tempelstätte, die der Sage nach in einer Nacht von einer Riesin gebaut worden sein soll, die noch ihr Neugeborenes auf dem Arm hatte. Bis zur Entdeckung von Göbekli Tepe galt sie als die älteste noch erhaltene Anlage der Frühmenschen. Und ich finde so etwas schon seit vielen Jahren super interessant und daher...

11/22/2024

"Lach doch drüber!"

"Eine Angst braucht doch jeder." (Königin des Waldes)

Lachen ist doch echt was Schönes und so unglaublich befreiend, wenn man sich fallen lassen kann und weiß, dass man verstanden wird. Oder auch nicht, über Ängste zu lachen ist ja generelle erst einmal ganz schön scheiße, andererseits was soll man sonst mit ihnen machen, sie so ernst nehmen, dass sie einen lähmen und am Leben hindern? Und von außen betrachtet sind die Ängste anderer sicherlich stets Quell der Unterhaltung, ich stell mir das immer so vor, wenn ich zitternd irgendwo stehe, wo ich noch nie war und nicht weiß, wie es weitergehen soll, dabei müsste ich nur den einen Fuß vor den anderen setzen und das Problem wäre gelöst. Für andere muss das aussehen, als spiele ich in meinem Kopf eine imaginäre Runde "Der Boden ist Lava" oder so. Und da kann man dann auch schon mal über sich selbst lachen, oder?

Im Nachhinein kann ich über die meisten Situationen lachen, in denen ich in Todesangst war, sei es nun, weil ich irgendwo auf einen Termin warte und nicht weiß, wo die nächste Toilette ist oder Herzrasen bekomme, weil ein Reiseplan aufgrund einer unvorhergesehenen Verspätung ins Wanken gerät oder, oder, oder... ihr kennt viele dieser Geschichten.

Auslöser war diesmal ein orange leuchtendes Licht, welches mir als Standby-Licht noch nie aufgefallen war, das mich in hellen Aufruhr versetzte. Ja, ich bin schon ganz schön kaputt und derzeit spüre ich das auch wieder sehr deutlich. Lachen wir es einfach weg, danke!

11/21/2024

Projekt: Top 250 – Unheilig

Unheilig gehören zu den wenigen Bands, die ich tatsächlich einmal in der ersten Reihe erlebt habe – und nicht irgendwo, sondern 2007 im legendären Zelt auf dem Wacken Open Air, mit dem bezaubernden Mondschein (mit dem ich vorher noch bei einem spontanen Circle Pit im Schlamm gelegen hatte bei "1349") Damals klangen sie noch ganz anders als das, was die meisten wohl heute mit „dem Grafen“ verbinden. Weniger große Freiheit, mehr düsterer Glanz, romantischer Industrial, melancholisch und kantig. Ich hatte lange Probleme mit dem Stilwechsel, diesem Weg von dunkler Elektroromantik zu poppig-balladesken Hymnen mit gelegentlicher Plattitüden-Explosion. „Geboren um zu leben“, war für mich lange ein rotes Tuch – wobei ich die Neuaufnahme mit LEA inzwischen tatsächlich richtig geil finde. So ändern sich die Dinge mit der Zeit.

„Das 2. Gebot“ ist und bleibt für mich das beste Unheilig-Album. Damals, als ich 22 war, hat mich das Album komplett abgeholt – wahrscheinlich war’s auch Teil der „verlorenen 7“. Heute, knapp doppelt so alt, ist es dann doch eher Große Freiheit, weil man eben ruhiger wird und trotzdem noch gern fühlt. Spannend ist ja auch der Name, der irgendwie so gar nicht zur fast sakralen Musik passen will oder gerade.

Für alle, die mal reinhören möchten, gibt es hier, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Projekt: Top 250 – Betontod

Zu Betontod kam ich über meinen Bruder – seine wilde Punkphase mit 20 cm Irokese und allem, was dazugehört, war für mich damals fast schon eine Art Parallelwelt. Ich fand die Band okay, mochte vor allem die härteren Nummern, aber mit dem ganz klassischen Saufpunk konnte ich nie so richtig was anfangen.

Einige Jahre später, mit reiferem Gehör und meinem berüchtigten Albumstapel, hörte ich dann wieder rein – und plötzlich zündete es. Die Musik hatte sich verändert, mehr Richtung Deutschrock, thematisch näher an dem, was mich selbst beschäftigt. Ein Highlight war dann auch der Moment, als mein Bruder mir bei einem Umzug seine alten Betontod-CDs überließ. Die stehen heute sehr stolz bei mir im Regal und werden tatsächlich öfter gehört, als er sie früher je aufgelegt hat.

Was für eine Entwicklung: von okay zu einer meiner meistgehörten Bands. Für mich ist Betontod heute hymnischer, ehrlicher, lauter Sound zum Leben.

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Projekt: Top 250 – The 69 Eyes

Blessed Be“ war für mich Anfang der 2000er so etwas wie eine musikalische Offenbarung: Ein absoluter Außenseiter unter all den Bravo Hits, The Dome-Compilations und Pop-Techno-CDs, die ich damals im Regal stehen hatte. Ich war 15, musikalisch auf der Suche, und dieses Album kam wie aus dem Nichts. Dass ich mir damals schon ein Album von einer der geilsten Gothic-Rock-Bands überhaupt gekauft habe, spricht eigentlich nur dafür, dass ich schon ziemlich früh eine Ahnung davon hatte, was wirklich gute Musik ist.

"The Chair", "Brandon Lee", "Gothic Girl" – das sind keine einfachen Songs. Das sind Hymnen meiner Jugend. Wenn auch nur alleine in meinem Jugendzimmer gehört, dafür mit voller Hingabe mitgeschmettert. Und irgendwo da schwingt die Erinnerung mit: ein Wohnzimmer-Schrank mit Barfach, immer bereit für einen spontanen Cuba Libre, auch wenn’s vielleicht gar nicht zum Sound passt – aber in der Erinnerung vermischt sich eben alles zu diesem einen Gefühl von Sehnsucht, Rebellion, und dunkler Romantik.

Vor kurzem habe ich mir ein Livekonzert online angeschaut und gemerkt, wie viel
diese Band immer noch mit mir macht. Zeit, mal wieder die ganze Discografie durchzuhören.

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Projekt: Top 250 – The Flaming Lips

Als es noch VIVA II gab und man musikalisch noch auf gut Glück durch die Nacht surfte, da hatte ich eine Phase, die man wohl nur als alternativ entrückt bezeichnen kann. In dieser Zeit stießen The Flaming Lips zu mir – merkwürdig, schräg, ein bisschen wie aus einer anderen Dimension. Damals war es noch ein Glücksspiel, ob man je ein ganzes Album hören konnte –lange vor Spotify, lange vor last.fm, lange vor der totalen Verfügbarkeit. Aber selbst dieser eine Song, dieses eine merkwürdige Video, diese seltsam schwebende Stimme blieb hängen.

"Yoshimi Battles the Pink Robots" war mein Einstieg – und blieb für Jahre ein Rätsel. Wie ernst ist das gemeint? Wie viel ist Konzept, wie viel ist Drogenwahnsinn, wie viel einfach nur Kunst? Viele Jahre später, mit Zugang zur gesamten Diskografie und einem offenen Geist, landete ich wieder bei ihnen – diesmal tiefer, bewusster, und in einer psychedelischen Lebensphase, in der ich The Flaming Lips als perfekten Soundtrack entdeckte. Moodlight an, Schwarzlichtposter anstarren, Gedanken fließen lassen und in Songs wie "Do You Realize??""The Spark That Bled" oder "Are You a Hypnotist??" versinken.

Es ist Musik wie aus einer Parallelwelt, bunt und traurig zugleich, kindlich und doch tief – und für genau solche Phasen haben sie ihren Platz in meinen Top 250 mehr als verdient.

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Projekt: Top 250 – Doro

Eine Ikone. Eine Legende. Ein strahlendes Beispiel dafür, wie viel Herz und Hingabe man in Metal gießen kann. Ich habe sie schon in meinem WOW-Post ausführlich gefeiert, und ganz ehrlich – viel mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, außer: Metal 4 Ever! Denn genau das lebt sie, genau das verkörpert sie, auf und neben der Bühne.

Ob mit Warlock oder solo, ob balladesk oder episch stampfend, ob in Deutsch oder Englisch – Doro klingt immer wie Doro. Und Doro ist immer echt. Sympathisch, leidenschaftlich, voller Energie und mit einer Ausstrahlung, die ihresgleichen sucht. Und ja, "All We Are" ist nicht nur ein Song, es ist ein Manifest. Ein Wacken-Motto. Eine Faust in die Luft. Ein Wir-Gefühl in vier Worten. Für mich ist sie nicht nur eine der ganz Großen im Metal, sondern auch jemand, dessen Musik mich schon so oft begleitet hat, dass dieser Platz in den Top 250 nicht nur verdient ist, sondern selbstverständlich.

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Projekt: Top 250 - Ferris MC

Ferris MC war, ist und wird wohl auch bleiben, die Ausnahme im Rap Genre für mich, das ich zwar in den letzten Jahren immer mehr zu schätzen gelernt habe, mir aber nie so richtig nahegekommen ist, dass ich je behaupten könnte, es sei ein Lieblingsgenre, auch wenn gewisse Statistiken mir da widersprechen könnten.

Teenagerjahre, Ferris MC war mein Samy Deluxe, ich liebe diese abgefuckte kaputte Stimme und auch die Texte fühlten sich in meiner Jugend an, als hätten sie einen Bezug zu mir. Und ich liebte sowohl die echten Raps, dann den Party-Ferris, ich habe seinen Einstieg bei Deichkind gefeiert und spätestens als das Album "Wahrscheinlich nie wieder vielleicht" rauskam, das ich unfassbar gesuchtet habe war Ferris wieder die unangefochtene Nr. 1 in seinem Genre, zumindest wird es keinen höherplatzierten Künstler im Genre mehr geben in meiner Musiksammlung. Aber auch im Frühwerk ist so viel legendäres "Im Zeichen des Freak", "Flash for Ferris MC", "Zur Erinnerung", "Spieglein, Spieglein" und so weiter...

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Projekt: Top 250 – Ghost

Ghost sind in vielerlei Hinsicht ein ästhetisches Gesamtkunstwerk – ein Projekt, das musikalisch, visuell und konzeptionell mit chirurgischer Präzision auf maximale Wirkung ausgelegt ist. Ihr Auftreten als „kirchlich“ organisierte Satanssekte mit dem jeweiligen „Papa Emeritus“ an der Spitze, die mystische Verschleierung der Musikeridentitäten und ihre dramaturgisch durchkomponierte Bühnenshow sind nur die offensichtlichen Facetten. Wer genauer hinhört, entdeckt darunter eine extrem durchdachte und raffinierte Musiksprache.

Meine Entdeckung von Ghost ist ein klassischer Fall von ästhetischer Initiation, visuelle Reize, die zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung geführt haben. Ghost waren immer eine Randerscheinung in Playlists meiner Lieblingssongs (Stanley's Top 100, ihr kennt das) bis ich mir einem im Dunkeln leuchtenden Hoodie geholt habe, das war dann der Katalysator zur bewussten Rezeption.

Musikalisch operieren Ghost im Grenzbereich zwischen Heavy Metal, Hard Rock, Progressive Rock und Pop-Melodien, gepaart mit sakralen Chorpassagen und barocker Prachtentfaltung. Dieser Kontrast zwischen „okkultem Inhalt“ und eingängiger Harmonieform ist kein Zufall, sondern eine bewusste Brechung, die den Hörer destabilisiert – und zugleich fasziniert. Der dabei genutzte sarkastisch-ironische Umgang mit satanischer Symbolik ist ein bewährtes Mittel der Provokation, das Ghost bewusst mit überzeichneter Ästhetik aufgreifen, ähnlich wie Mercyful Fate, King Diamond oder früher Alice Cooper. Doch Ghost schaffen es, diese visuelle Theatralik mit einer musikalischen Zugänglichkeit zu paaren, die ihresgleichen sucht. Das fast zirkushafte, ist dabei genauso Teil des Konzepts wie die harmonische Verspieltheit, die an klassische Chorale erinnert: eine ironisch-maskierte, sakrale Travestie.

Irritiert, dass diese Künstlerbeschreibung so anders ist? Ich empfehle allen, die mal reinhören möchten, wie immer den Spotify-Link zur Band und für mehr Infos den last.fm-Link zur Band.

Dazu die wöchentlich um 20 Titel wachsende Playlist mit je 2 Titeln pro Top 250 Künstler:

Projekt: Top 250 – Nino de Angelo

Für viele ist er „der Typ mit Jenseits von Eden“, für mich war er lange Zeit nichts anderes. Ein Name aus der Schlagerwelt, der mit dieser ganz besonderen Stimme die 80er und 90er beschallte – Flieger, Samuraj, solide Bardenkost, aber nichts, was bei mir tiefer ging, obwohl er mit Flieger ja sogar beim ESC antrat (da habe ich mir das allerdings noch nicht angesehen, hey da war ich 4!)

Und dann – „Gesegnet & Verflucht“ landet vor etwa zwei Jahren in meinem Albumstapel und ich denke: „Na gut, gibste ihm mal ne Chance.“ Boom. Joachim Witt-Vibes. Gänsehaut. Kein Schlager im herkömmlichen Sinne, sondern irgendwas zwischen Gothic-Schlager, Deutschrock-Pathos und düsterem Lebensrückblick. Eine Stimme wie ein aufgeschlitztes Herz, das blutet, aber nicht sterben will. Ich war sofort gefangen. Dieses Album lief bei mir rauf und runter. Und dann kam das Nachfolgealbum. Und dann das Durchhören der kompletten Diskografie. Und ehe ich mich versah, war Nino de Angelo in meiner All-Time Top 50. Hochgeklettert aus dem Nichts auf die vorderen Plätze – wegen einer Stimme, wegen einer emotionalen Tiefe, wegen Ehrlichkeit. Besonders erwähnenswert ist auch das Cover-Album „Meisterwerke“ von 2014, wo er Songs interpretiert, die ich sonst oft skippen würde, die aber in seiner Version auf einmal… tief gehen. Eben: Meisterwerke.

Nino de Angelo hat sich für mich neu erfunden, oder vielleicht habe ich ihn einfach nur zum ersten Mal richtig gehört. Wie dem auch sei: Er gehört hierhin. Gesegnet. Und verflucht. Genau mein Ding.

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Projekt: Top 250 – Kärbholz

Deutschrock – ein Begriff, der mittlerweile mehr auslöst als bloße Musikassoziationen. Viel zu oft wird er reflexhaft mit einem politischen Stigma belegt, zu oft in eine Schublade gesteckt, die mit der eigentlichen Musik und dem, was sie transportiert, nicht mehr viel zu tun hat. Kärbholz haben sich davon nie beeindrucken lassen und sich klar antifaschistisch positioniert – und auch wenn man „Musik trennt nicht, Musik vereint“ oft als Floskel hört, bei ihnen glaube ich es. Denn was bei mir ankommt, ist hymnischer Deutschrock mit Punk-Attitüde, eine raukehlige Umarmung, ein „Aufstehen, Weitermachen, Leben!“ in Akkordfolge.

Sie singen über das, was mich beschäftigt. Über das Leben, die Zweifel, den Trotz, die Hoffnung. Manchmal klingt es, als hätten sie in meinen Kopf geschaut und dann aus dem, was sie dort fanden, eine verdammt gute Rockplatte gemacht. Und ja, ich merke, wie viel Motivation in ihrer Musik steckt. Wie sehr sie mir manchmal aus der Seele sprechen, wenn ich selbst kaum Worte finde.

Ich müsste mich bedanken – nicht nur bei ihnen, sondern bei Dutzenden, Hunderten, Tausenden Künstlern, die mich durch die Jahre begleitet haben. Vielleicht tu ich das noch, irgendwann, in einem Dankesbrief an die Musik.

Aber hier geht’s um Kärbholz. Und die haben ihren Platz hier sowas von verdient. Wenn es einen Soundtrack für den Weg zum Wieder-Aufstehen gäbe, sie wären drauf.

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Projekt: Top 250 – Kissin’ Dynamite

„Steel of Swabia“ von Kissin’ Dynamite kam 2008 raus und für mich war es die Neuentdeckung des Jahres – wenn nicht sogar des Jahrzehnts. Und das Beste: Die waren noch nicht mal 18. Da stehen ein paar Halbwüchsige auf der Bühne und rotzen dir einen Sound hin, der klingt, als hätten sich Edguy, Bon Jovi und Skid Row für ein gemeinsames Glam-Metal-Revival eingeschlossen – irgendwo zwischen den 80ern und einer viel zu guten Schulband aus dem Schwabenland. Ich war stunned, weil ich mir nicht erklären konnte, wie so junge Musiker so souverän abliefern konnten. Kein peinlicher Abklatsch, kein juveniler Versuch, sondern echter Hard Rock mit Herz und einem Gespür für große Melodien, größere Refrains und noch größere Attitüde. Und klar, „Steel of Swabia“ lief bei mir rauf und runter. Monatelang. Ich war Fan. Einer dieser seltenen Fälle, wo man sofort weiß: „Die gehören zu meinen Leuten.“

Was danach kam, habe ich immer mit Interesse verfolgt, aber dieses erste Album ist und bleibt für mich der Maßstab. Und ja, spannend wäre wohl gewesen, wo Kissin’ Dynamite mit den verlorenen sieben Jahren in meiner Statistik gelandet wären. Aber who cares? Sie sind hier, verdient, laut, und mit jeder Menge Swabia-Steel in meinem Herzen.

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11/19/2024

Filme immer seltener Chance zum Eskapismus?

Wenn ich heutzutage Filme gucke, dann habe ich oft das Gefühl, dort will man mir etwas predigen oder mir Themen des Alltags erklären oder selbst unerklärbare Phänomene irgendwie greifbar machen, Filme wurden in den letzten Jahrzehnten immer exakter und realitätsnaher (sieht man mal davon ab, dass die Figuren darin nach Schema F funktionieren und kaum noch entwickelt werden).

Machen wir mal ein Beispiel: In den 80er/90ern hat man einfach eine Einmann-Armee gegen irgendwelche Schurken in ein Kriegsgebiet geschickt mit der Aufgabe irgendwen zu retten und dann konnte dieser Eine gegen eine Armee mit Panzern und Helikoptern überleben und am Ende gar die Mission erfüllen und die Frau bekommen. Die Storys waren einfach und man konnte sich in eine Welt flüchten, die deutlich leichter war, als jene die wir jeden Tag um uns herum erleben. Nicht unbedingt leichte Unterhaltung aber geradlinig und jeder konnte selbst urteilen, ob das Gezeigte zu kritisieren ist und die Meinung blieb beim Zuschauer. Mittlerweile würde so ein Krieg angereichert mit einer tragischen Backstory der Hauptfigur, die dann zwischendrin immer wieder zaudert und zetert, wie schlimm eigentlich das Töten ist und Krieg verurteilt und mir am besten auch noch erklärt, dass er sich gar nicht alleine durchsetzen kann und deswegen ganz viele Zufälle und Gefährten braucht, um am Ende die Frau zu retten, die dann aber emanzipiert genug ist und nicht bloß aus Dankbarkeit in der letzten Szene mit ihm rumknutscht. Den zweiten Film will ich nicht sehen. Mag vielleicht sein, dass ich damit schowinistisch oder einfach mit machismo daherkomme aber das ist doch nicht die Realität. Filme haben doch genau diese Möglichkeiten, überzeichnen, übertreiben, nicht so zu sein, wie die Welt in der wir jeden Tag leben. Und das in jedem Genre!

Klar war es ne zeitlang interessant, die Comicwelten, die völlig drüber waren in eine unserer Welt ähnlichen Realität zu erzählen und diese dann mit den Comicfiguren zu bevölkern, das hat vielen Figuren eine tiefere Ebene gegeben. Doch irgendwann war dann auch das auserzählt, ein gutes Beispiel ist : Dr. Strange, der in seinem ersten Film noch Meisterchirurg war und dann den Schmerz und Selbstzweifel gelernt hat, immer noch genial zu sein aber nicht mehr mit seinen Händen zu tun, was ihn ausmachte und dann wurde er plötzlich zum Zaubererchef und der tragische Verlust der Liebe seines Lebens ist nur noch ein Gimmick, hier scheisst man dann wieder auf Realitätsbezug, denn sowas verschwindet nie, NIE! Auch nicht bei Superzauberern, denke ich.

Ich glaube man versucht kaum noch künstlerisch zu sein und stattdessen nur noch das zu verfüttern, was das Publikum ohne großes Murren schluckt, richtiger Eskapismus findet dann nur noch in schlechtem CGI statt, was eben auch von vorneherein keine Immersion zulässt und verhindert, dass sich ein Fast & Furious oder Marvel oder sonst was blockbusteriges anfühlt, wie ein Abenteuer, das man selbst miterlebt und deswegen ist man nach dem Konsum eines solchen Films dann gestresster als vorher und kann nicht, wie in einem der klassischen Actionfilme einfach mal abschalten, mitfiebern oder sich gegebenenfalls mit abgeschaltetem Gehirn 90 Minuten den ganzen Stress von der Seele schießen, weil man mit der Filmfigur connected und mitfiebert und etwas von dem aufgestauten abbauen, was man in die nicht so ausstaffierte Figur von sich einbringen kann. Weiß nicht, ob mein Punkt klar geworden ist, führe das vielleicht mal fort, ist aber schon wieder arg lang geworden...