12/19/2023

Wegen Fußball oder Religion?

"Wie kann man eine andere Person wegen Fußball verletzen?" (eine Ultra-Freundin)
Ich verstehe die Frage, denn es ist halt, was wofür man brennt, an das man glaubt, wofür man lebt. Hooliganschlachten zwischen Celtic und den Rangers wegen religiöser Unstimmigkeiten, Christen gegen Christen? Für mich gibt es keinen Grund jemanden zu verletzen, nie, also warum wegen Fußball oder Religion?
Ich habe keine Antwort, falls ihr euch auf was Leichtes zu besinnlicher Zeit gefreut habt. Menschen hauen sich gern auf die Fresse, ich weiß nicht warum, mir ist das zuwider. Aber so ist es eben. Eigentlich braucht es keinen Grund, ich denke das ist was Evolutionäres, wie der Paarungstrieb, so wohnt es dem Menschen inne, sich einfach mal zu kloppen. Und Hools (ECHTE HOOLS) sind diesbezüglich auch grundehrlich, die gucken sich gemeinsam ein Fußballspiel an und treffen sich dann irgendwo und schlagen sich eine Runde, rufen dem Gegner einen Krankenwagen und alles ist gut. Solange alles fair zugeht, sollen sie ruhig machen, doch leider kommt es immer wieder dazu, dass die Schlägereien nicht fair ablaufen, irgendwer ein Abklopfen ignoriert oder man schon im Stadion anfängt, wo Unbeteiligte dazwischengeraten.
Wir leben in einer körperlich weitestgehend gewaltfreien Welt, sehen uns Schaukämpfe in Sport und Sports-Entertainment aus der Entfernung an, ohne jemals selbst gekämpft zu haben und das ist auch gut so. Und dennoch bricht im Nahen Osten ein Religionskrieg los, Leute was soll das? Warum trefft ihr euch nicht in irgendeiner Wüste und kämpft es mit Fäusten aus, statt Zivilisten und Kriegsablehner da mit reinzuziehen. Stellt es euch bitte mal vor, Partei A erklärt Partei B den Krieg. Als nächstes wird ein Ort festgelegt und da schicken dann beide ihre besten Kämpfer hin und fechten es aus. Warum das Leid vieler in Kauf nehmen, wenn doch ein paar sowieso Bock draufhaben. Hey, das ist sogar ein gutes Konzept für eine friedvollere Welt, eine Utopie vielleicht, die ich mir sehr gut vorstellen könnte als eine Art Zehnkampf. Es gibt irgendwo einen Konflikt, der nicht mehr auf diplomatischem Weg zu klären ist, so what, lassen wir es die Fighting-Teams klären. In mehreren Disziplinen werden Kampftruppen ausgebildet und dann eingesetzt, Klopper, Denker und vielleicht auch Tänzer oder so. Eindeutige Ergebnisse entscheiden über Sieg und Niederlage und die Verteilung vorher festgelegter Kriegsbeute. Es könnte so zivilisiert sein. Doch das Problem sehe ich an einer anderen Stelle. Kriege werden heute aus irrationalen Gründen begonnen und aus anderen irrationalen Gründen weitergeführt, weil Menschen nicht in der Lage sind zivilisiert zu sein. Religion, Nationalität, Geld, Fußball, etc. Wirklich? Was uns trennt sind nicht diese Dinge, sondern der Intellekt anzuerkennen, dass all das für jeden eine individuelle Wichtigkeit hat und dass es okay ist, weil es nicht schlimm ist anders zu glauben, zu sprechen, zu leben oder einem anderen Team die Treue zu schwören. Wir könnten auch Kriege führen, weil jemand lieber Playstation statt X-Box spielt oder lieber grüne statt gelber Paprika mag. Ihr versteht mich schon. Krieg ist Schwachsinn, Gewalt ist Schwachsinn...
"Liebe deinen nächsten, wie dich selbst!" frei nach Markus 12,31 lässt Jesus selbst sagen, sei das zweithöchste Gebot nach dem, es gäbe nur einen Gott, wie es die Christenheit versteht. Ich benutze dieses Zitat gern, denn es sagt auf der anderen Seite eben auch, dass man sich selbst nicht mögen kann, wenn man hasst. Und um das für heute abzuschließen, weil es schon wieder eine Wall geworden ist, Hass ist auch Schwachsinn, denn er führt zu Verderben, Leid und Tod und wer will das schon?
In diesem Sinne... Liebe geht raus!

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