3/05/2024

Bitchrap oder Feminismus?

Leute, ihr wisst, was das Thema ist, ich erinnere mich noch an Lady Bitch Ray, die damals als erste mit provozierender Vulgärsprache auf die Missstände im Bereich Jugendkultur und toxische Männlichkeit vor allem im deutschen Rap hinwies, sich aber immer mehr auch politisch ins Fadenkreuz deutscher und deutschsprachiger Medien stellte und damit eine Vorreiterrolle einnahm für viele, die heute an ihrer Stelle ein noch jüngeres Publikum ansprechen.

Leider ist das ein schmaler Grat, wie immer, wenn man auf etwas aufmerksam machen will, indem man es übertrieben selbst macht. An dieser Stelle muss ich natürlich Carolin Kebekus und ihren "Pussy Terror" ansprechen, weil es für mich persönlich die letzte große Nummer in diese Richtung war bevor scheinbar heutzutage eine echte Normalität besteht, dass sich Frauen gerade im Bereich des Hip-Hop als die geilen Schlampen von nebenan vermarkten, damit aber eher bossy und Queenbee sind, weil sie ja femen-forward sind und nicht das, was man ihnen eben auch unterstellen kann, wenn man das ganze Ding absichtlich falsch verstehen will.

Es ist ein generelles Problem von Satire, ein sehr bekanntes Beispiel ist die Kunstfigur des Ikke Hüftgold, der um den ganzen Sauf- und Fickpartymusikhype seit den 90ern auf Malle einen Charakter aufgebaut hat, der vielmehr Kritik des ganzen sein wollte, dann aber selbst zum Mallorca-Hitgiganten wurde und ich glaube die Leute kapieren bis heute nicht, dass es sich um Satire handelt. K.I.Z, übertrieben asoziale Menschenverachtung, die so drüber ist, dass niemand denken könnte, es sei ernst gemeint werden von vielen, als das verehrt, was sie gar nicht sind. Und dann höre ich vor Kurzem badmomzjay und Andere, deren Namen ich mir nicht merken kann und stelle fest, da ist eine ganze Genration weiblicher Rapper/innen, die Musik macht, über die man sich aufregen könnte, wenn sie nicht nahezu durch die Bank von sich selbst als überzeugte selbstbestimmte und vor allem emanzipierten Frauen sprechen würden. Ich habe leider immer noch das Gefühl, es ginge um Zwangspornografie, wobei auch in der Branche, wie ich aus Gesprächen mit Mädels aus dem Biz weiß Frauen viel öfter am Ruder sind als man denkt. Vor allem das ganze Ding um selbst hochladbare Inhalte und Content-Control ist ein wahnsinniger Schritt in die richtige Richtung und ich denke es sind vor Allem veraltete Denkmuster, die in alten Köpfen ein falsches Bild erzeugen. Andererseits kann mir ja mal jemand den Payment Gap zwischen Männlein und Weiblein erklären, den es immer noch gibt, auch wenn die Mädels in den Songs natürlich deutlich mehr Cash zu haben behaupten als ihre Boyz in da hood!

Was meint ihr dazu? Gibt es dazu eine Meinung? Ist das ein Thema? Oder bin ich wieder deutlich hinter der Zeit? Kommentare sind offen und E-Mail geht immer!

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