3/10/2024

Mich ziehts zur Nacht zurück

Wisst ihr, ich habe so viel Zeit in der Dunkelheit verbracht in meinem Leben, da sollte man meinen, ich würde mich nach dem Licht sehnen und ich habe das auch gedacht, es ist wirklich etwas Schönes, aber es hat auch so unglaublich viele Nachteile, die viele einfach nicht sehen. Vielleicht weil sie es nicht können, weil es einfach zu hell ist, was einer davon ist oder auch das Ständige alles sehen können, wenn man es denn will, die Schatten, die es in der Dunkelheit nicht gibt,...

Das Leben in der Dunkelheit ist kein Zuckerschlecken, es ist definitiv in vielen Dingen schwieriger, weil man mehr aufwenden muss, um zu sehen, aber reduzieren wir uns durch das Sehen Wollen nicht auch auf einen unserer Sinne, anstatt zu hören, zu schmecken, zu riechen, zu fühlen, was uns umgibt? Ich bin hochsensibel, das betrifft alle Sinne und gerade in letzter Zeit werden mir die Tage zu hell, zu laut, zu stickig irgendwie, als würden sie auf mich einstürzen, mich erdrücken, mir die Luft nehmen, ich zu sein.

Seit nunmehr einem Jahr stehe ich gegen 4 Uhr in der Früh auf, wenn es mein Zustand ermöglicht, um diese Stille vor dem Tag zu genieße und bevor alles erwacht ist, habe ich den Großteil dessen, was ich für mich persönlich mache, erledigt, um dann wieder die an mich herangetragenen Lasten mitzutragen, soweit es mir möglich ist am Leben der Anderen teilzunehmen, wenn gewünscht. Und ich kann euch sagen, gerade im Winter ist es um diese Zeit unglaublich dunkel. Es ist Nacht.

Und dennoch erfreue ich mich am Sonnenaufgang, auch wenn ich ihren Untergang stets herbeisehne, wenn die ersten Strahlen mich erwärmen. Das ist nämlich der einzige wirkliche Nachteil der Dunkelheit, die Kälte. Ich weiß ja nicht, wer die letzten Tage mal tagsüber draußen rumgelaufen ist, wirklich WARM macht es das Licht auch nicht und von innerem Licht habe ich hier noch gar nicht gesprochen, denn auch das ist ein großer Vorteil der Nacht, man sieht die Menschen besser, die ein inneres Leuchten haben, die Sterne, die Funken, das Feuer in uns, den Mondschein.

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