9/17/2019

Liquid Extasy

Ich bin ja ein kleiner experimentierfreudiger Fuchs geworden, wenn es um Möglichkeiten geht, sich aus einem meist kreislaufinduzierten Fastkoma zu befreien und probiere auch so einiges aus, um meinen Blutdruck nach oben zu bekommen, um nicht in der gefährlichen 80er Zone zu landen, von der aus es im Grunde nur noch Füße hoch und hoffen gibt.


Versuchsanordnung:

2 Dosen Energydrink nach Wahl
eine Packung Traubenzucker
ein teures Desinfektionsmittel
Kosmetikpads
ein großer Eimer
(in den meisten Fällen lohnt es sich eine Assistenzperson dabei zu haben, sowie ein geladenes Handy)

+++AUF KEINEN FALL AUSPROBIEREN+++

Versuchshergang

Die beiden Dosen Energydrink zusammen mit der zuvor kleingehackten Packung Traubenzucker in ein Gefäß geben, bei mir war es eine Blumenvase, gut durchrühren. Es schadet nicht, wenn der Energydrink 3°C kalt ist (oder kälter).
Dann mit dem teuren Desinfektionsmitel die Hände gut desinfizieren und etwas auf ein Kosmetikpad träufeln, dieses dann aufrollen und so in beide Nasenlöcher stopfen, dass man nur noch die Duftbeimischung des Desinfektionsmittels riecht. Dabei kann es zu tränenden Augen kommen, das ist normal und treibt den Blutdruck um mindestens 10 Punkte nach oben. Schlussendlich versucht man nun soviel wie möglich aus dem vorher vorbereiteten Gefäß oral zu sich zu nehmen. Sollte es zu spontanem Erbrechen kommen, dafür ist der Eimer und die Assistenz. Wenn dann der Kopf über dem Eimer hängt, kann man den Rest aus der Blumenvase einfach über den Kopf kippen. Der Blutdruck ist unter Garantie wieder hoch genug, um sich darüber aufzuregen. Sollte es dabei allerdings zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall gekommen sein, empfiehlt sich das bereit gelegte Telefon mit der Nummer 112 zu benutzen und ab dann sollte man das Fachpersonal seine Arbeit machen lassen.

+++AUF KEINEN FALL AUSPROBIEREN+++

Bei mir hat es zum Glück schon gereicht, mir den ganzen Kram in den Kopf zu kippen, danach war ich den ganzen restlichen Tag (22 Stunden) wach und aufgedreht, als hätte ich in der MediaHall die falsche Pille gewählt, ein unglaublicher Rausch voller funkelnder Lichter am Rande des Sichtfeldes und Blutdruckprobleme hatte ich auch nicht, nur konnte ich nicht aufhören zu tanzen und dabei vergnügt zu quieken. So stelle ich mir Liquid XTC vor...

+++ AUF KEINEN FALL AUSPROBIEREN+++

9/16/2019

Code Black im Dialysezenteum

Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, ein Patient erleidet einen Blutdruckabfall ins Bodenlose, ist nicht ansprechbar, kein Arzt ist vor Ort, weil der Standort "limited care" ist (LC).
Der Standort könnte auch als NC für "no care" oder noch passender als WC für "who cares" geführt werden.


Hätten nicht drei Schwestern all ihr Können aufgeboten und schnell reagiert, hätte man eine Liege frei bekommen. Neben dem fast ex-gegangenen Patienten traten bei mindestens einem weiteren Patienten, mir selbst extreme Gefühle der Angst und Panik auf. Hätte ich nicht vor Stunden in weiser Voraussicht, dass kein Arzt da ist und man mit vielen Situationen selbst fertig werden muss eine Beruhigungstablette genommen, der Blutdruck und mein Puls wären wohl nicht unter 180 bzw. 100 geblieben.
Und es war ja auch nicht das erste Mal, dass Patienten in akute Lebensgefahr geraten, weil uns als Patienten nicht genug Pflegekräfte sowie Ärzte zugestanden werden.
Es ist lachhaft, dass Patienten sich selbst und einem überalterten Pflegepersonal überlassen werden, die zum Teil nicht in der Lage sind lebensbedrohende und nachhaltig gesundheitsschädigende Situationen einzuschätzen und kompetent und souverän darauf zu reagieren.
Es wurde aufgeregt geschrien, das Standardprozedere abgespult und nach erfolgtem Kontakt der Patient als wieder ok eingestuft. Die anderen Patienten im Raum, für die eine solche Situation ebenfalls extrem belastend sein kann wurden praktisch behandelt, als wäre nichts passiert. Der Anruf beim zuständigen Arzt kam dann auch erst danach.

So wie ich das hier einschätze, wird es vermutlich ne lustige Anekdote, die im Schwesternzimmer für die nächsten Wochen Erheiterung verspricht. Aufgewacht ist hier nur einer und das war zum Glück der Patient.

9/15/2019

Der Käpt'n dachte... Teil 7

Aufgrund schwerer Atmung, schlug ich dem Käpt'n heute vor doch mal einen Pneumologen zu besuchen.

Dann der folgende Dialog:
Er: "Kneumologe, was das?"
Ich: "Pneumologe!"
Er: "Kneumologe???"
Ich: "Nein, Lungenarzt."
Er: "Kneumologe heißt das?"
Ich: "Nein, willst mich verarschen?"
Er: "Was erzählst du mir was von Kneumologen?"
Ich: "Ja ich weiß, ein Ksychologe wäre wahrscheinlich besser?"
Er: "Was ist das jetzt wieder, ich dachte immer der heißt Psychologe..."

Ab sofort schreibt sich der Käpt'n dann auch Käpt'n Phaos, ich verstehe sowieso nicht, wie man aus P ein K verstehen kann, aber who cares, ich hoffe ihr habt Spaß an seinen Abenteuern...


9/08/2019

Tautologie des Teufels

Ich wurde vor kurzem im Rahmen meiner Tätigkeit als Lektor gefragt, welches die nervigsten sprachlichen Unschönheiten sind.
Für mich persönlich gibt es da den "Einzigsten", welcher einfach nicht totzukriegen ist, trotz der einfachen Erklärung, dass es von "einzig" keine Steigerung gibt - es gibt kein "EINZIGER als" und damit auch kein "am EINZIGSTEN". An manchen Tagen, denkt man, man sei der EINZIGE, der das versteht.
Dann gibt es die tägliche Verunglimpfung des Genetivs, zugunsten seines sehr plumben Cousins - des Dativs. Aber scheinbar regt das keinen mehr so richtig auf und es ist mittlerweile en vogue den Dativ einfach auch auf die Frage "wessen?" zu benutzen, auch wenn einem wie mir schon die phonetische Dissonanz fast körperliche Schmerzen bereitet.
"als" oder "wie"? Ernsthaft? Wenn etwas genauso ist WIE etwas anderes benutzt man "wie", ist etwas anders "ALS" etwas, dann nimmt man als. Beispiel: Ich bin genauso viel Mensch wie mein Bruder, er jedoch ist ein paar Jahre jünger als ich. Wo ist das Problem?

Das sind auf jeden Fall meine Top 3 Evergreens, in letzter Zeit höre ich aber immer häufiger eine weitere Unart, die ich als Tautopleonasmus bezeichnen möchte, weil ich den Unterschied nicht gut genug heraus arbeiten kann.
Der Pleonasmus ist uns noch aus der Schule bekannt, wo man möglichst viele verschiedene Synonyme benutzt um ein und das selbe Wort zu beschreiben und sich damit repetetiv verhält (z.B.: nasser Regen). Das kann an manchen Stellen auch noch als Stilmittel durchgehen, zeugt aber oft von einem doch recht infantilen Versuch mehr Wörter zu benutzen als notwendig sind, um Sprachfähigkeiten vorzuheucheln, welche sich dann beim Zuhörer als gegenteilig offenbaren.
Die Tautologie ist die Wiederholung ein und des selben Wortes innerhalb eines Satzes oder Wortgebildes, passiert oft, wenn Leute nicht wissen, wofür Abkürzungen oder Fremdworte stehen, mein absolutes Hass-Beispiel ist die "La-Ola-Welle", die "die-WELLE-WELLE!" Für mich überzeugen Menschen mit solchen Sprachgewohnheiten nicht durch rhetorische Fähigkeiten und disqualifizieren sich meist auch direkt für eine weitere Konversation.

Zum Glück kommen mir als Lektor von Drehbüchern nur selten alle genannten Problemformen vor den Füller, umso bedauerlicher ist es, wenn der Käpt'n die gesamte Palette oft innerhalb von ein paar Sätzen übers Deck bläst. So zuletzt als er von bösen Menschen sprach und dabei gar nicht bemerkte, dass außer ihm niemand einen Widerspruch sondern viel mehr einen Pleonasmus erkannten...

9/07/2019

Green Delight Partey Playlist

Seit circa 10 Jahren versuchen mein bester Freund und ich eine Jamaica Chillout Party zu veranstalten, leider ist immer wieder was dazwischen gekommen und es vergeht Sommer um Sommer, wo wir uns das vornehmen, aber nicht dazu kommen...

Hier ist aber mittlerweile endlich die Playlist, die das Flair der Veranstaltung wiedergibt, wie sie uns vorschwebt, einfach nur chillen und millen, sweet chilli like Vanilli Mon.

Zieht durch und gebt weiter!