4/20/2012

Ein weiteres Mal

Und wieder vergeht der Tag nicht, ohne dass ich meine Gedanken an gewisse Dinge, die geschehen sind abschalten kann. Ich weiß ja auch, dass ich manchmal Sachen ein wenig zu hoch hänge und mir auch hier und da gerne mal gewaltig Einen schiebe, aber jedesmal, wenn ich die Situationen so durchspiele, fällt mir einfach nichts Anderes ein als wütend und in gewisser Weise enttäuscht zu sein.
Ich weiß zwar, dass das hier niemand liest, aber dennoch. Man stelle sich vor, man möchte jemanden besuchen, der sehr weit weg wohnt und redet mit seinem besten Freund darüber. Dieser meldet ohne lange nachzudenken an, dass er gerne mitfahren würde, das würde die Reise kurzweiliger machen und die Kosten reduzieren, weil er schon länger die Strecke fahren wollte, weil er auch jemanden in der Gegend besuchen könnte und im Notfall wär man dann wenigstens nicht allein, falls was schief geht.
Nun wie würde man da normalerweise reagieren? Also ich wüsste, was ich tun würde, weil ich ein alter Pfennigfuchser bin und ich würd mich mega freuen, dass ich keine 11 Stunden alleine Bahnfahren müsste und überhaupt die Kosten würden halbiert, da könnt ich direkt noch ein paar Tage länger bleiben... ich wäre also sofort darauf eingestiegen und hätte mir kurze Bedenkzeit ausgebeten und dann mit meinem besten Freund die Planung angegangen...
Naja ich denke, wer das hier länger verfolgt, dem wird klar sein, dass es so natürlich mal wieder nicht gelaufen ist, stattdessen mache ich mich (um im Beispiel zu bleiben) lieber Hals-Über-Kopf allein auf den Weg, weil ich a) nicht die Muße habe das groß mit meinem besten Freund abzusprechen und dann kommt der mir noch mit so Sachen wie, dass er dann und dann nicht kann und generell bla
b) hab ich eh keine Geduld und muss eher heute als morgen los, weil bei mir Impuls oft vor Vernunft geht, was ich sogar manchmal zuzugeben vermag
c) bin ich sowieso alleine besser dran, es war schließlich meine Idee, warum soll ich auf jemand anderen Rücksicht nehmen und vielleicht mit ihm einen Kompromiss aushandeln, jetzt wo ich frei und ungebunden bin... fickt euch, ich mach mein Ding, nach mir die Sintflut!

Ich weiß nicht ob ich meinem Beispiel "Ich" damit nicht unrecht tue, weil es ja schon ein richtiger Penner ist, aber ich bin schon einigermaßen sauer gewesen, als ich erfahren hab, dass sie die Reise einfach macht und mich nicht noch einmal deswegen gefragt hat, wie das jetzt nochmal war mit mitkommen und so... ist ja nicht so, dass da nicht beide Seiten von profitiert hätten. Ich hoffe trotzdem, dass sie wohlbehalten wieder zurück kommt und vielleicht ja in der ein oder anderen Minute noch einmal daran denkt, dass es mich gibt... aber ich glaube da ist das Hauptproblem, der Tunnel... manchmal ist sie da so gefangen, dass sie nur noch sein direktes Ziel sieht und alles rundherum verschwindet in der Unschärfe und wird unwichtig und nicht mehr wahrnehmbar... wer sollte einem so fokussierten Menschen daraus einen Vorwurf machen? Teilweise bewundere ich diese Eigenschaft sogar, auch wenn sie mich des öfteren zu verletzen vermag.

4/19/2012

Die große "Musik ist mein Leben"-Lüge

"Music was my first love
and it will be my last,
music of the future
and music of the past."

(John Miles)

Grundlos aufregen gehört bei mir ja schon zum alltäglichen Ritual, aber manchmal finde ich es einfach notwendig unerhörte Aussagen zu hinterfragen. Eine sehr beliebte Aussage der heutigen Menschheit ist "Musik ist mein Leben", meint sowas wie "Ich finde Musik geil", heißt aber "Ich lebe Musik" und da wird's für mich einfach sehr zwiespältig.
Ich bin selbst ein sehr großer Musikliebhaber und würde von mir behaupten, dass ich ohne Musik nicht leben kann, beziehungsweise möchte, es ist ein wichtiger und bestimmender Bestandteil meines Lebens, aber ich könnte nicht behaupten "Musik ist mein Leben", denn das ist in meinen Augen einfach sachlich falsch. Ich bin kein Musiker, jedenfalls nicht offiziell und es ist auch nicht so, dass Musik mir mein täglich Brot finanziert, oder für mich atmet oder Erledigungen macht. Ich liebe Musik, in der Tat aber ich kann mich nicht hinstellen und sagen "Musik ist mein Leben"...
naja irgendwie könnte ich schon, habe ich doch 24 Stunden am Tag Musik laufen und könnte auch zu jedem wichtigen Ereignis meines Lebens den passenden Soundtrack benennen aber die meisten dieser Wannabes, die sich hinstellen und meinen Musik wäre ihr Leben sind in meinen Augen elende Poser und Style-Mitläufer, die denken sie wären mit so einer Aussage hipper als die anderen...  Seht es ein, ihr seid Abziehbilder von richtigen Musikfreaks wie mir, ihr meint nur weil ihr gern die Charts hört und die aktuellen Playlisten eurer MP3 Player kennt seid ihr funky, weil ihr einmal im Monat auf ein Konzert eurer Lieblingsindieband geht meint ihr, ihr müsstet euch Experten schimpfen, ihr habt keine Ahnung.
Ganz ehrlich, wenn ich sie schon sehe, am Bahnhof mit ihren überdimensionierten Fashion-Kopfhörern, die ja noch fresher klingen als die letzten, in ihren Cordhosen mit dem trendigen Halstuch aus der Tasche fransen, es gab mal eine Zeit, da wäre man gegen Menschen wie euch vorgegangen und hätte euch als Landstreicher und Störenfriede erstmal umerzogen. Da sind mir die Punks ja lieber, die sind sich wenigstens bewusst, dass man sie als Schmuddelkinder sieht und es interessiert sie nicht, außerdem haben die euch eine ganz wichtige Sache voraus, jedenfalls die meisten. TOLERANZ, liebe Freunde.
Denkt ihr, ihr seid elitär mit eurem Outfit des braven Schwiegermutterlieblings oder haltet ihr euch einfach nur für cool, weil ihr so chillaxige Musik hört und denkt es sei Rockmusik, weil da einer mal ne E-Gitarre einspielt während über Liebe und Sonnenschein geträllert wird. Ihr macht euch doch ein, wenn man euch mal richtige Rockmusik vorspielt, da bekommt ihr Angst, oder? Ganz im Ernst, die meisten von euch wissen nicht einmal, dass es Metal gibt, geschweige denn dass man es nicht mit einem doppelten "L" schreibt. Ich stelle es mir höchst witzig vor gerade, wenn mich jemand von euch mal als Gast-DJ auf eine Party einlädt. Dann ist nach dem ersten Track die Tanzfläche und nach dem zweiten die ganze Bude leer, weil alle aus den Ohren bluten. Ja Freunde so ist es doch...
und ihr wollt mir dann noch erzählen "Musik ist mein Leben"? Das ist auch einer der Hauptkritikpunkte an dieser Aussage in meinem Verständnis; Musik ist etwas riesiges, breit gefächert und voller unzähliger Nuancen in der Wahrnehmung. Ich bezeichne mich selbst als sehr "openminded", wenn es um Musik geht, das bedeutet, dass ich kaum in Genregrenzen gefangen bin und erst das Gesamtbild als Kunstwerk ansehe, nicht die Bausteine. Musik ist das alles, von Jazz über Volksmusik, zu Black Metal oder House, um nur ein paar Beispiele zu nennen, wer könnte jetzt noch behaupten, vor allem wer von euch "Playa-Style-Indie-Kids", dass Musik sein Leben sei? Seht es ein, ihr findet Musik gut und das ist ja auch ne super Sache, dagegen ist nichts zu sagen, aber bleibt auf dem Teppich, lasst die Übertreibungen und sagt es einfach wie es ist: "Wir sind Opfer unserer Lifestylegesellschaft in der es hip ist, so zu tun, als würde man jemand sein, der man gar nicht ist und deswegen ist Musik unser Leben"

Kein Pokalfinale aber ne Skandal-EM?

Liebe Freunde,

gerade ging mir doch mal wieder richtig schön die Hutschnur hoch...
Hatte ich jetzt gedacht, ok... Berlin, arme Stadt können es sich halt nicht leisten so ne Fanmeile mit dem ganzen SIcherheitsscheiss und Organisation und drumherum, darum gibts da dieses Jahr kein Public Viewing, dann lese ich im Rahmen meiner Ausweichmöglichkeitensuche, um das Pokalfinale doch noch in Berlin zu gucken, dass die Euro 2012 keineswegs ausfällt, ganz im Gegenteil man rühmt sich beinahe damit, dass man auch in diesem Jahr wieder diesen tollen Event präsentieren wird und alle zusammen feiern können... ein Fest der Freude und Menschlichkeit, für das Abertausende arme Tiere ihr Leben lassen mussten, weil sie nicht ins Konzept passten, weil der Fußball eine "saubere" Sache in der Ukraine sein soll. Überall blinkt mir der verlogene "FairPlay" Slogan entgegen, wie der blanke Hohn. Auf Großbildleinwänden auf der besagten Fanmeile werden sie es zeigen, sich schön die Taschen vollmachen mit dem Geld von Fußballfans, die wahrscheinlich von den Vorkommnissen nichts mitbekommen, die da stattgefunden haben, um den Glanz der Fußballnation Ukraine nicht zu beschmutzen... Ich bin sicher, dass so mancher Hundebesitzer oder Tierliebhaber sich zweimal überlegen würde, ob er noch ein Fußballspiel sehen will, wenn er vor jedem Spiel ein paar Bilder der bitteren Realität gezeigt bekäme, die ihm dieses ach so tolle Event ermöglichen.

Ich finde es abstoßend, dass für eine so widerwärtige Veranstaltung in ganz Deutschland Leinwände aufgestellt werden und man sich dann am Fußball ergötzt, sich besäuft und niemand denkt auch nur im geringsten daran, dass noch vor wenigen Wochen möglicherweise auf den Parkplätzen der Stadien Straßenhunde in mobilen Verbrennungsöfen, wie Feuerholz eingeäschert wurden. Ich bin kein großer Tierfreund, aber ich kotze, wenn Lebewesen wegen Geld und etwas so nebensächlichem wie einer Fußball Europameisterschaft bestialisch ermordet und ausgerottet werden. Das wäre ungefähr so, als würde man eine Fußball-WM in einem Staat ausrichten, der vor der WM dann eine ethnische Säuberung durchführt, damit die Straßen sauber sind. Das würde wahrscheinlich einen Aufschrei auslösen, aber je nachdem wieviele Gelder fließen würde auch das am Ende schön unter den Rasen gekehrt... Schade

Ein weiterer von mir hochgeschätzter Themenbeitrag, der mir aus der Seele spricht stammt von Jimmy Slick.



4/18/2012

Hallo Mittelpunkt der Welt

Sehr geehrter Mittelpunkt der Welt, ich finde es ja unfassbar scha-a-pa-annend, dass du mir mitteilst, was du so alles tust, aber hast du dir mal darüber Gedanken gemacht, ob mich das überhaupt interessiert oder ob du mir damit vielleicht auf den Geist gehst oder vielleicht noch schlimmer, mir selische Schmerzen bereitest wenn ich erfahre, dass du dir in den kleinen Zeh geschnitten hast, als du dir die Nägel gemacht hast oder, dass dir mal wieder ein Haar ausgefallen ist.
Nur so nebenbei, uns Normalsterblichen wachsen jeden Tag circa 30 Meter neue Haare...

Lieber Mittelpunkt der Welt, es ist höchst interessant, dass Dinge des alltäglichen Lebens, wie ein Einkauf, das Abwaschen oder Kochen für dich Weltereignisse darstellen, die bei dir viel glanzvoller und besonderer sind, als bei uns Normalsterblichen. Ich glaube du irrst dich da ein wenig, das Problem ist nur, dass man als Mittelpunkt der Welt ja den Realitätsbezug nach draußen in seiner kleinen Goldkugel gar nicht mehr so wirklich vor Augen hat. Aber das macht ja nichts, wir vergöttern dich ja dennoch alle.

Mittelpunkt der Welt, was genau denkst du ist der Grund, warum Millionen von Bahnkunden jedes Jahr schlechte Laune haben, wenn sie mal eine längere Strecke zurücklegen mussten, um von A nach B zu kommen, ob es vielleicht die vielen kleinen Problemchen sind, die auf so einer Reise zwangsläufig sind? Ich hab mir mal vorgestellt, wie das für dich wäre, wenn du nicht die Erde einfach weiterdrehen würdest, bis du an dem Punkt bist wo du hinwillst sondern dich auf der Oberfläche bewegen müsstest.

Es wäre vermutlich vergleichbar mit dem ersten Fisch, der an Land laufen lernte und zum Ursprung allen Lebens auf den Kontinenten wurde. Du würdest das Ganze vermutlich so hochstilisieren, dass man gar nicht mehr genau wüsste, ob man selbst so eine Reise schon einmal gemacht hat, denn bei dir ist das alles ja dramatisch, vermutlich gibt es da Verspätungen und das ganze Konzept der Bundesbahn würde verflucht und, meine Fresse...

Diese Erfahrungen, die du Tag für Tag machst lieber Mittelpunkt der Welt, diese Erfahrungen macht jeder Mensch und es ist ganz normal. Nicht alles was du tust ist besonders, nur weil DU es tust, auch wenn dir gewisse Personen das Gefühl geben, dass es so wäre. Ego ist gut, sehr gut, aber zu viel davon macht einen auf Dauer nur lächerlich. Die Menschen, die sich in deiner Sicht alle um dich drehen bewegen sich gar nicht. Jetzt bist du baff. Es ist auch nicht so, dass du dich drehst, weil dir danach ist lieber Mittelpunkt der Welt. Wenn ich in der letzten Astronomievorlesung vernünftig aufgepasst habe, ist das Ganze nur ein Nebeneffekt der Gravitationskräfte im All.

Du denkst, du würdest aus einer goldenen Kugel hinausblicken und das Edelmetall würde dich schützen, lass dir gesagt sein, ein Herz aus Gold schlägt nicht! Auch meins nicht!

Und irgendwann wende auch ich den Blick ab, nämlich dann, wenn Gold nur mehr als Zahlungsmittel dient...

4/17/2012

"Annoying Facebook Inspiration" Vol.05

Vor ein paar Tagen habe ich den derzeitigen Höhepunkt des Stumpfsinns gesehen, der dann auch noch von einer Geschmacklosigkeit gekrönt wurde, aber von vorne. Jeder kennt, sofern er ein Facebook-Jünger ist den "like-Wahnsinn", dem Einige anheim gefallen sind. Als würde die Welt dadurch verändert posten sie den größten Müll in der Hoffnung, irgendjemand "liked" es... aber der neueste Trend, der mir aufgefallen ist und da frage ich mich, ob das nach den sinnlosen Sprüchen und den noch hirnloseren Fragen notwendig ist, dass man allen Ernstes anfängt zwei Dinge gegenüber zu stellen und dann mit der lächerlichen Erklärung, "wer für a) ist liken und b) kommi" dem ganzen die Krone aufzusetzen... Ich meine: Geht`s noch? Kommi? Ich glaube nicht, dass es jemals eine passiv beschränktere Verniedlichung eines Wortes gegeben hat. Und was soll das überhaupt?
Wenn mir a) nicht gefällt soll ich was dazu sagen, warum ich b) mag oder was? Als müsste ich mich plötzlich immer entscheiden und mich für jeden unbedachten Gedanken rechtfertigen, oder nur dafür, dass ich es nicht like, weil der Poster ja vermutlich a) bevorzugt, denn da würde ja ein "liken" ausreichen... und was es dann für lustige Vergleiche gibt, da gibt es Sachen, da packe ich mir an den Kopf. "Eisbär like, Tiger kommi!" FUCK YOU, was soll das? Tiere sind geil, wird anhand der Endauszählung entschieden welches Tier nicht aussterben muss, seid ihr krank?
Ich habe mir mal den Spaß gemacht und selbst zwei lustige Alternativen zusammengestellt, ich überlege noch ob ich den Versuch auf Facebook mache, was passiert... aber ich denke ich habe einfach zuviele "normale" Freunde, als dass sich jemand an so einem Scheiss aufhängt. Hier die Beispiele, was ich noch nicht gesehn hab:



 

Nach dem Motto: Stumpf ist Trumpf, wären das sicher willkommene Beispiele oder man vergleicht einen Kreis mit einem Viereck! Und als ich schon dachte, das sei nur einfach stumpf, da wurde das ganze dann auch noch abartig, als ich nämlich gerade gestern ein Bild sah, wo allen Ernstes ein krebskrankes Mädchen mit einer Tittenmaus verglichen wurde... die Empörung in den Kommentaren liest sich wie der blanke Hohn, wenn man bedenkt, dass ja jeder Kommentar im Grunde auch ein klares Statement gegen das krebskranke Mädchen ist... ich fand das wirklich abstoßend, vor allem, weil es in so reiner Form die Doppelmoral unserer Welt aufzeigte... Scheisse, echt da möchte man doch einfach mal irgendwo auf nen Knopf drücken auf dem dick DELETE steht...

Und keine gute Tat bleibt ungesühnt...

...so ist die bittere Realität der Gutmenschen!

Wir, die Hündchen Treuherz oder Schmusebärchis sind die Gelackmeierten der Ellenbogengesellschaft. Jede Gute Tat, jede Hilfsbereitschaft, jede aufopferungsvolle Hingabe einer Verbesserung zu dienen kehrt sich postwenden ins Gegenteil und fickt uns nach dem kurzen Moment der Genugtuung ganz heftig in den Arsch. Nicht, dass das nicht auch eine schöne Erfahrung sein kann, ich wollte damit niemanden persönlich angreifen oder diskriminieren, aber meins ist das nicht und ich empfinde das als die größte Demütigung, die man mir zufügen könnte.
Aber mal zurück zum Punkt, ich bin immer darauf bedacht, dass Harmonie und Einklang herrscht und versuche zu helfen, wo ich es kann, es liegt in meiner Natur sich für die einzusetzen, die es alleine nicht schaffen oder denen aus dem Tal zu helfen, die den Gipfel aus den Augen verloren haben. Ich bin der jenige, der immer da ist wenn irgendwo eine helfende Hand benötigt wird, falls jemand nicht aufstehen kann. Meine Hilfe beschränkt sich situationsbedingt vor allem auf den seelischen Beistand und oft ist das Wort mein Schwert, mit dem ich die müden Krieger wieder zurück auf das Schlachtfeld führe, wenn alles gut geht, dann könnte man sagen, ich bin der, den im Hintergrund niemand sieht, weil er stets unkompliziert und unauffällig hilft ohne dafür eine Gegenleistung zu erwartten. Klar tue ich das natürlich nicht ganz uneigennützig, denn es gibt mir ja auch ein gutes Gefühl, wenn ich merke, dass es jemandem geholfen hat, mich kontaktiert zu haben. Aber ich würde dafür niemals eine Gegenleistung fordern, vielleicht mal ein nettes Wort oder ein Feedback, was daraus geworden ist, ja gern aber nicht notwendigerweise. Die schönsten Momente sind dennoch jene, wenn dir jemand sagt, dass du ihm sehr geholfen hast, oder dass es toll ist, dass es dich gibt oder auch nur ein einfaches danke.

Doch leider sieht die Wirklichkeit, meine Wirklichkeit ganz anders aus.

"Frank Pierce: Saving someone's life is like falling in love. The best drug in the world. For days, sometimes weeks afterwards, you walk the streets, making infinite whatever you see. Once, for a few weeks, I couldn't feel the earth - everything I touched became lighter. Horns played in my shoes. Flowers fell from my pockets. You wonder if you've become immortal, as if you've saved your own life as well. God has passed through you. Why deny it, that for a moment there - why deny that for a moment there, God was you?"
(Bringing Out The Dead 1999)

Und wenn man dann grade dieses Gefühl von Göttlichkeit spürt, ist es auch schon viel zu spät. Nachdem man sich der eigenen Überbewertung gewahr geworden ist, verkehrt sie sich augenblicklich ins Gegenteil und aus Licht wird Schatten, die Blumen verdorren, wenn man sie nur ansieht, die ganze verfluchte Ernte verfällt in der Kürze eines Augenblicks und es bleibt nur der hohle leere Leib gefüllt mit dem Gefühl, dass nichts von Dauer ist und alles wertlos.
Meist reicht schon ein unbedachtes Wort eines Fremden, um den Schalter von Glückseeligkeit auf Untergangsstimmung zu kippen. Noch schlimmer ist es allerdings, wenn man gerade wieder in einer mehr oder weniger annehmbaren Situation seines Lebens Fuß gefasst hat und dann als Krönung des kleinen privaten Glückes jemandem neue Hoffnung gegeben hat, weil man ja selbst grad welche getankt hat. Denn dann folgt postwenden die Quittung, von irgendwoher kommt der Unsichtbare und zieht den Teppich weg und rüttelt solange am Boden unter deinen Füßen, dass die Hoffnung wieder zu Boden fällt und du wieder runter und alles fein säuberlich aufsammeln musst!

Gestern noch hatte ich das Gefühl, ich wäre endlich, endlich, endlich über den Berg, hatte den Motivationsschub, der mich bis in den Sommer tragen würde und heute dann die Ernüchterung, als die Realität an meine Tür klopfte und mir die Rechnung präsentierte. Ich hätte im Bett bleiben sollen!

Was soll das Berlin?

Liebe Freunde,

warum wollt ihr uns lieben Dortmunder denn nicht als Verschönerung eures schönen Stadtbildes haben, ich freue mich jetzt seit 5 Monaten darauf die Hauptstadt in ein schwarzgelbes Farbenmeer zu tauchen, nur um zu erfahren, dass es keine Fanmeile gibt? Wie bitte? Sind 100.000 Borussen + die zig Sympathisanten aus der Hauptstadt selbst nicht Garant für sprudelnde Kassen und ein Volksfest, wie es eben nur wir Borussen veranstalten können?
Scheinbar haben die Herrschaften in Berlin es verpasst sich auf diesem Sektor etwas fortzubilden, denn sonst wüssten sie, dass wir schon 2008 eine friedliche und supergeile Party bei ihnen gefeiert haben und jeder mit dem ich geredet habe war begeistert und hat es als große Werbung für den Fußball und seine Fans empfunden.
Also was soll das?
Hoffen wir, dass es irgendein Privatveranstalter fertig bringt uns auch in Berlin als Meisterfans zu würdigen, die gerne ihr Pokalfinale vor Ort erleben würden, unabhängig davon ob es für ein Ticket im Olympiastadion gereicht hat. Der 12.05.2012 sollte die Möglichkeit bieten Berlin, welches ja wohl in der nächsten Saison selbst keinen erstligareifen Club mehr zu stellen scheint die Nummer Eins der europäischen Fanschar in ihrem ganzen Glanz zu präsentieren.

4/15/2012

"Traumtänzer - Tourposter"

vorrausichtliche Termine...

Hallo Fans,


ich bin die Tage auf kleiner Promo-Tour, würde mich freuen den Ein oder Anderen dann auch mal persönlich zu treffen, ihr seid meine Inspiration und mein Antrieb und mit meinem aktuellen "Programm" will ich ein wenig was zurückgeben. Denkt bitte dran, dass es sich nicht um offizielle Veranstaltungen handelt und das Ganze nur im kleinen privaten Rahmen stattfindet, also löchert die Leute bei den Locations nicht mit Fragen, wo ich denn bin. Ihr werdet mich schon finden, bin ja kaum zu übersehen, wenn ich irgendwo auftauche! Also dann, ich freue mich euch zahlreich auf der "Traumtänzer Tour 2012" zu sehn...


Euer Chesney


Mein Leben...

ist eine Vollgasveranstaltung
steht jedem offen, der Eintritt ist frei
ist eine Grenzerfahrung der besonderen Art
gefällt nicht jedem auf Anhieb
ist aber eigentlich ne tolle Sache, wenn man nicht jeden Tag dabei sein muss!

Was ich auf einerr Hochzeit sollte?

Gute Frage, irgendwie passe ich genau so gut auf eine Hochzeit, wie Volksmusik in die Oper, also allgemein gesehen erstmal. Niemand, der auch nur einigermaßen normal im Kopf ist oder zumindest niemand, der mich auch nur ein bisschen kennt würde auf die Idee kommen mich zu so einer Zeremonie einzuladen, ohne sicher zu sein, dass es doch eher dem Hochzeitscrash gleich käme.
Aber mal völlig davon ab, dass ich auf diese gezwungene Fröhlichkeit und die oberflächliche Heuchelei eines solchen Events generell nicht auch nur ein bisschen Wert lege, davon abgesehen ist es auch so, dass alles das worum es bei diesem speziellen Event geht mir nichts weiter als Trauer, Schmerz und Verzweiflung bescheren würde. Wahrscheinlich nicht ganz so schlimm, als wenn ich jene Schwester in die Arme eines Fremden entlassen müsste, aber dennoch würde ich doch nur deprimiert herumsitzen und die Brautjungfern anschmachten und mich wahrscheinlich dabei so sehr betrinken, dass es am Ende zu einem Eklat kommt und dann hat sich das eh alles wieder erledigt und alle fragen sich, warum dieser Idiot denn eingeladen wurde.

Ich danke dem Brautpaar dafür, dass es mir die Entscheidung abgenommen hat, mich für eine Ausrede zu entscheiden, die ich als Vorwand für mein Nichterscheinen gebraucht hätte und mich einfach gar nicht erst eingeladen hat. Anfangs war ich zwar etwas gekränkt, allerdings habe ich es dann verstanden, immerhin wohne ich ja nicht um die Ecke und habe mit dem Brautpaar eigentlich auch so gut wie nix zu tun. Interessant war, dass ich von einer Brautjungfer erfahre, wann der Termin ist und dass ich ja wohl doch eingeladen wäre... (wovon ich allerdings von offizieller Seite nie angesprochen wurde). Vor allem bin ich aber dankbar, dass ich statt eines deprimierenden Tages einen Glückstag verbringen kann mit meiner Geliebten und 50.000 Borussen an der Spree...

Wer legt denn auch ne Hochzeit auf den Tag des Pokalfinales, das ist schon ziemlich fahrlässig, seit der Termin feststeht, war für mich klar, dass ich an dem Tag in Berlin bin. Und selbst wenn ich eine Einladung bekommen hätte, würde das Pokalfinale ja wohl eindeutig vorgehen. Wer sollte das verstehen können, ich bin sicher, dass fast jedes schwarzgelbe Familienmitglied, das jede Woche mit im Stadion ist, das verstehen kann. Naja und der Rest hat halt Pech gehabt, es gibt eben Menschen die haben andere Schwerpunkte als andere. Und auch wenn das dem Ego mancher Menschen nicht begreiflich zu machen ist, es gibt viele Dinge die weitaus wichtiger sind, als das was sie machen!

Ganz objektiv betrachtet ist es auch ganz einfach: Depression gegen kurzzeitige Heiterkeit, da entscheide ich mich doch ganz klar für die kurze Zeit heiter sein, es ist selten genug, dass ich so ein Gefühl empfinden kann und wenn man es vorhersehen kann, dann sollte man jede Chance darauf nutzen und voll auskosten und wer das nicht versteht, der sollte sich selbst mal hinterfragen und warum er überhaupt denkt, dass er das Privileg besitzt, mit mir befreundet zu sein.