6/20/2012

16 Jahre

Ich glaube 16 Jahre war ich alt, als ich es sah, erstmals den Blick über den Tellerrand meiner behüteten kleinen Welt schweifen lies. An jenem Tag meines 16 Geburtstags stand ich in einer Berliner Jugendherberge in der Dusche und bekam den Kopf kahl geschoren, neben mir zwei weitere Personen und überall um mich herum Kerle, ein Gegröhle und ein Schwall an Worten, unverständliche Laute, dazu das leise vor sich hinpletschernde Wasser, welches schon den ganzen Boden geflutet hatte, weil die Haare den Abfluss verstopften. Ja ich erinner mich ganz gut.

Aber eigentlich ist heute vor 14 Jahren ein Komet eingeschlagen und hat den atomaren Winter meiner Welt ausgelöst, allerdings war ich gerade im Mittelpunkt und habe nichts davon mitbekommen und hab stattdessen den besondersten Menschen kennengelernt, den ich seitdem nicht mehr missen will. Ich glaube zwar, dass es eigentlich ein anderer Tag war, aber diesen kann ich mir so gut merken und daher ernenne ich ihn zum offiziellen Jahrestag des Ereignisses, das mein Leben nachhaltig verändert und dessen Auswirkungen noch heute Schmetterlinge zerquetscht und Wirbelstürme auslöst. Aber selbst wenn die Welt nur aus den Fugen geraten ist, weil ich an diesem Tag diesen Menschen getroffen habe, selbst dann würde ich keine Sekunde zögern und keine Sekunde dieser 14 Jahre rückgängig machen, auch wenn es viele unschöne Situationen gab, aber genauso viele schöne Momente und beides zusammen macht für mich insgesamt das aus, was wir haben und das ist mit Worten nicht zu beschreiben und es wäre unfair es zu versuchen!

Danke für 14 Jahre Keks und Krümel gegen den Rest der Welt!

27

Twenty-Seven
Sixteen more than eleven
I lived my life in hell
so hard I never can tell
The clock strikes my last day
there's nothing more to say

Twenty-Seven
Sixteen more than eleven
Twenty-Seven
I'm ready, I'm allright for heaven

Siebenzwanzig
Alt und ranzig
voll verschissen
keiner wird mich hier vermissen
keiner wird die Tat verstehn
im Himmel wirds mir besser gehn

Twenty-Seven
Sixteen more than eleven
Twenty-Seven
I'm ready, let's walk in heaven

Twenty-Seven
Sixteen more than eleven
A life too short
dying too long

6/19/2012

Und endlich unendlich

Unendlichkeit!
In einem Wort: Schwachsinn! Viel mehr handelt es sich bei der Unendlichkeit, meiner Meinung nach um die Illusion, von Unendlichkeit, hervorgerufen durch die sich wiederholende Endlichkeit. Die Unendlichkeit wird oft als unfassbare Grenze gesehen, die man niemals erreichen kann, aber mir sagt das bloße Nicht-Erreichen einer Grenze nicht, dass sie nicht da ist. Klar könnte man mit Schroedinger argumentieren, dass das Nicht-Erreichen jener Grenze auch beweißt, dass sie da ist und somit beide Möglichkeiten so lange parallel existieren, bis es so etwas wie eine visuelle Aufklärung gibt, aber mein Verstand sagt mir, dass so etwas wie Endlichkeit oder Grenzen bloß Barrieren in den Köpfen der Ewig-Gestrigen sind... Mein Lieblingsbeispiel ist und bleibt die katholische Krche, die erst Anfang des 20. Jahrhunderts die Erde als Kugel offiziell bestätigte, während die ganze Welt dieses Wissen seit 400 Jahren akzeptierte...
Wenn jemand loslaufen würde und immer geradeaus (angenommen, er könnte über Wasser laufen und hätte mit den sonstigen Störfaktoren auch kein Problem) laufen würde, dann würde ihm die Strecke unendlich vorkommen, obwohl er nach der ersten Erdumrundung das Ende gefunden hätte. Wir sollten über unsere Begrifflichkeiten nachdenken, denn sie sind irreführend. Klar weiß jeder was man meint, wenn man von Unendlichkeit spricht, aber tatsächlich ist sie nicht.
Die Zeit wird ja gemeinhin als praktisch unendlich bezeichnet, nicht die Zeit der Menschen, sondern die Zeit als solches, aber Zeit ist bloß eine Variable in Rechnungen, faktisch existiert auch sie nicht, ich habe jedenfalls noch keine Zeit gesehn, nur den menschlichen Versuch der Menschen sich zu synchronisieren. Jeder sollte mal darüber nachdenken, was Zeit eigentlich wirklich für ihn ist... und feststellen, dass Zeit, was immer es auch ist, nicht irgendeine ewige Substanz ist, deren Unendlichkeit sie nebensächlich und überflüssig machen würde, vielmehr ist Zeit der entscheidende Faktor der Endlichkeit.
Nehmen wir an, es existiert wirklich so etwas wie Zeit und sie ist nicht bloß von irgendwelchen Leuten erdacht, um besser rechnen zu können und stimmigere Formeln zu erhalten, so ist Zeit solange unendlich, bis man sie sichtbar macht. Jemand der keine Uhr hat hat vermutlich kein indoktriniertes Zeitgefühl, trotz seiner inneren Uhr, die jeder Mensch besitzt. Diese innere Uhr ist allerdings nur für den Einzelnen wichtig, sie sagt uns, wann wir müde sind, Hunger haben und je nach Training und Tagesablauf, wann z.B. unsere Lieblingsserie anfängt, ganz ohne Uhr. Wie geht das, wenn es keinen Anhaltspunkt gibt. Es gibt Menschen, die wachen jeden Tag 5 Minuten bevor der Wecker klingelt auf (ich will an dieser Stelle mal die Theorie der Vorahnung, die da noch mit reinspielt weglassen), weil es ihre innere Uhr sagt. Wieso funktioniert das? Ganz einfach, weil alles endlich ist. Ich will es vereinfachen, jeder Tag ist der gleiche Tag, die Unterschiede sind minimal, alles wiederholt sich, immer und immer wieder. Uns erscheint jeder Tag neu und anders, weil die Sonne anders steht, andere Dinge passieren, all das was man so als Gründe herbeizieht, dass es ein anderer Tag ist.
Ich glaube in Wirklichkeit ist ein Tag wie der andere, vom ersten bis zum letzten Tag unserer Existenz, alles ist die Illusion einer unendlich großen Spanne, die uns suggestiert, dass immer etwas neues geschieht und doch ist die Fülle menschlicher Handlungen, Emotionen, Ideen endlich und so begrenzt wie ihre Dauer ist auch ihr Intellekt und deswegen wiederholen sich sogar ihre Handlungsweisen in ständiger Regelmäßigkeit, so wie alles...

6/18/2012

Use it or loose it

So funktioniert alles im Leben, oder? Freundschaft, Gesundheit, Finanzen, vielleicht funktioniert einfach alles immer und überall nach dem einfachen Prinzip, dass es entweder gebraucht wird oder man es nicht mehr gebrauchen kann... wie die selbstzerstörende Nachricht aus "Mission Impossible" --> Die Information ist überbracht, der Überbringer wird wertlos.
Wertlos ist ein gutes Wort, die Dinge zu beschreiben, die ich einmal gelernt habe, sie sind nicht wertlos, weil es unnützes Wissen ist, sondern vor allem deshalb, weil es mir nicht mehr möglich ist auf Erlerntes zu zugreifen, es ist als hätte jemand mein Wissen ausgelöscht, das ich einmal besessen haben muss, was mir alte Aufzeichnungen und Werke aufzeigen. Vor allem aber habe ich wohl irgendwann aufgehört und damit die Fähigkeiten verkümmern lassen, die ich besaß. Das betrifft das Programmieren, das Singen und am Ende sogar das Leben selbst...
Wie oft habe ich mir nicht schon eingeredet, dass es besser sei, für mich, für meine Freunde, für den Rest der Welt, wenn sie von meiner jämmerlichen Existenz befreit würden, aber im Endeffekt ist es nur die Flucht vor dem Handeln. Sogar für etwas Essentielles, wie es den meisten wohl ihr Leben ist gilt das "Use it or loose it"-Motto, denn wenn man nichts aus seinem Leben machen will, wozu sollte man es dann brauchen?
Jede Flasche ist ein Gefäß, doch erst ihr Inhalt entscheidet darüber, welchen Wert sie hat, wir sollten uns also gut überlegen, womit wir unser Leben füllen, damit wir nicht am Ende nichts mehr von Wert in uns haben!

6/17/2012

Einen Freund

Jeder wünscht sich einen Freund, jeder hat die ein oder andere Vorstellung davon, was ein Freund ist...
Für mich ist Freundschaft schon seit jeher das wichtigste Gut, das es im zwischenmenschlichen Bereich von Beziehungsgeflechten überhaupt gibt, daher habe ich extrem hohe Ansprüche an meine Freunde und durch meine Krankheitsschübe bin ich mit Sicherheit nicht das, was man gemeinhin als den optimalen besten Freund bezeichnen kann. Ich bin unzuverlässig und zurückgezogen, am Liebsten mit mir allein und würde trotzdem gern immer und überall das Gefühl haben, dass mich alle so toll und wichtig finden, wie ich mich selbst. Vielleicht aber auch nicht, manchmal so wie heute würde ich mir einfach nur einen Freund wünschen, der vorbeikäme, sich mit mir hinhockt, ne Pulle Hochprozentigen mit mir leert und wir uns das bescheuerte Fußballspiel und im Anschluss noch ein Filmchen gucken oder einfach nur quatschen, oder einfach weitertrinken, weiß nicht, einfach nicht alleine sein...
Und bitte argumentiert jetzt niemand mit: "Warum wohnst du denn in Dortmund?! Leute, weil das hier der Ort ist, wo ich hingehöre... auch wenn es mir nicht gut geht, woanders wäre das nicht anders, eher im Gegenteil!

Ein Tausendfüßler

Unweigerlich drängte sich mir eben, als ich eines dieser pussierlichen Tierchen über mein Fenster glitschen sah der Vergleich zum unglaublich merkwürdigen "Human Centipede" auf, das schoss mich das erste Mal seit längerem kräftig ins Lachen und ich überlege gerade, wie ich diesem doch irgendwie verkorksten Abend nun doch noch etwas Gutes abgewinnen kann. Die Lust auf gemeinsames Rudelgucken ist mir jedenfalls vergangen, ich habe einfach keine Lust mich in eine Horde von Menschen zu stellen und Leuten zuzujubeln, die es nicht schert... nein eigentlich ist das nur eine Ausrede, denn eigentlich ist es die Angst, überhaupt raus zu gehen, unter Menschen die mich abhält, nicht nur zu einer solchen Veranstaltung zu gehen, sondern sogar aus dem Haus zu gehen, um mir einen Burger auf die Hand zu holen... es ist einfach lächerlich, wieso bin ich schon wieder da, wo ich schon vor nem dreiviertel Jahr war... ich brauche endlich wieder ne verdammte manische Episode, die mich aus dieser Isolations- und Eingrabethematik rausholt...

Loch um Loch

Mein Leben ist derzeit wie ein Golfparcours, wenn ich ein Loch geschafft habe, wartet direkt das Nächste und ich kann nicht behaupten, dass es hier um eine ausgefeilte Umschreibung meiner sexuellen Aktivitäten geht, vielmehr ist es die traurige Geschichte vom alltäglichen Scheitern am Alltag selbst, ein wahres Trauerspiel.
Wie oft man auch sagt, dass auf Regen Sonnenschein folgt, die Wahrheit ist doch dann eine etwas andere, nämlich, dass sobald mal der Regen aufgehört hat und die Sonne ihre Strahlen auf mein Gesicht legt, ihr Schein mir das Antlitz verätzt und ich mich voller Scham abwende, die Zimmer abdunkle und hoffe, dass bald wieder Nacht ist, obwohl ich genau weiß, dass die Nacht, die Dunkelheit, die Finsternis mir noch weniger gut tut...
Und so rollt der Ball zwischen den einzelnen Löchern auch immer mal wieder in den Sandbunker und verharrt dort und versaut mir ein halbwegs annehmbares Spiel des Lebens!

Dankbar sein...

Oft vergessen wir das, wenn wir für etwas dankbar sind, einfach mal zu lächeln oder wenigstens mal einen freundlichen Grübler des Dankes (Gedanken, interessantes Wort eigentlich in dem Zusammenhang), heute möchte ich dankbar sein, dass ich die Sonne sehen darf, habe ich mich doch gestern vehement beklagt, dass es zu grau und vor allem zu kalt ist, gefällt es mir heute extrem gut, danke dafür!

6/16/2012

Ohnmacht to be...

Manche Tage sind wie Kopien von Tagen, die man schon hatte und die man dann nach Überstehen als nicht unbedingt notwendigerweise wiederholungswürdig erachtete. Heute ist so ein Tag, deprimierend prasselt der vom Wind aufgepeitschte Regen vor die Scheibe und gibt einem das Gefühl eines kalten Novembertages, an dem es nicht richtig hell werden will. Das ganze Gefühlsleben in mir gleicht dem von Tagen an denen man geliebte Menschen verloren hat oder irgendein Gott, der gestorben ist, das Grau, das allumfassende Grau lässt gar die Konturen verschwimmen, die an einem finsteren Tag das Schwarz vom Weiß trennen...

Es fühlt sich an, als würde die Sonne nie wieder scheinen, auch wenn das natürlich bei rationaler Betrachtungsweise eine Aussage von infantiler Naivität ist. Seit nunmehr 2 Wochen warte ich auf einen vernünftigen Sonnentag, seit dem Eifeldebakel fühle ich mich ohnmächtig und taumel nur noch von einem in den anderen Tag, ohne klaren Faden, ohne rotes Ziel... es ist wie langsam das Bewusstsein zu verlieren und dabei mit zusehen müssen...

Immer noch wahr!

Fast 3 Jahre ist es her, dass ich es das erste Mal gewagt habe die Ziele der Fist ein wenig zu konkretisieren und so etwas wie einen Leitfaden zu formulieren, das Hauptproblem sind immer noch die Menschen! Wen interessiert, wie die Fist darüber denkt, dem empfehle ich das Original Manifest.

Ich weiß, dass ich ein hoffnungsloser Träumer und Phantast bin, wenn ich denke, dass noch alles gut werden kann, aber das ist es was mich hoffen lässt und Hoffnung ist alles, was Idealisten wie ich, die von vielen als Sonderlinge oder Gesellschaftsflüchtlinge angesehen werden haben. Wir haben nur unsere Hoffnung, die Liebe in uns und den unbändigen Willen die Welt zu verbessern, möglichst friedlich, wenn's geht!
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