Hey Leute, hier mal ein kleiner Denkanstoß eines Fremdautors, leider habe ich den Link nicht mehr wiedergefunden, wo ich dieses Dokument gefunden habe, aber ich möchte es euch unbedingt zugänglich machen, da ich viele der Aussagen für unglaublich wichtig und richtig halte, das ist meine Meinung. Die Meinung, die der zitierte Text vertritt ist die von Georg Weber zu dem Zeitpunkt, als er sie so verfasste. Es ist schade, dass in der heutigen Zeit immer wieder darauf hingewiesen werden muss, dass es nur ganz wenige Meinungen gibt, die allgemeingültig als richtig oder falsch anzusehen sind und nicht einfach bloß individuell jeder seine eigene haben kann, die sich im besten Fall mit der eines anderen deckt und das noch nicht einmal zu einhundert Prozent. Es geht in folgendem Text um bedingungsloses Grundeinkommen, was ich persönlich für eine sehr gute Idee halte!
Ma Stoba Das ist jetzt eine ganz andere Diskussion, als die der Finanzierung. Es geht dabei um Gerechtigkeit, Menschenrechte und Grundrechte.
Ich bin kein Philosoph. Meine bescheidene Meinung ist da sicher nicht maßgebend.
Aber wie sieht es denn umgekehrt aus? Woher nimmt die Gesellschaft das Recht mich nach meiner Geburt von allen Ressourcen, die naturgemäß der Allgemeinheit gehören, abzuschneiden? Mich hat vor meiner Geburt niemand gefragt, ob, wo und mit welchen Genen oder welchen Eltern und in welcher Gesellschaft ich auf die Welt kommen will.
Welches Recht hat die Gesellschaft mir alle natürlichen Ressourcen, die ich zum Überleben brauche, zu verweigern? Und mir statt dessen nur einen einzigen Zugang zu ermöglichen, der mich zwingt, mir Wissen und mehr oder weniger unnatürliche Fähigkeiten anzueignen, mit denen ich nach Marktgesetzen eine Dienstleistung anbieten muss, die der Markt nicht einmal nach Leistung bewertet, wie ich es als Mensch erwarten würde, sondern schlicht nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage mit teils zufällig schwankendem Erfolg.
Die Ressourcen, die sich im Besitz anderer befinden, sind zum größten Teil nicht von diesen geschaffen worden, sondern sind natürlichen Ursprungs oder von früheren Generationen geschaffen. Welches Recht hat die Gesellschaft mir das Erbe der Vorfahren zu verweigern?
Ich denke, dass es da nicht ausreicht nur Bildung anzubieten und dann zu fordern, dass jeder damit zurecht kommen muss. Es wird immer Menschen geben, die mit dieser Anforderung nicht kompatibel sind und diese haben trotzdem ein Existenzrecht. Im Gegenzug für die entzogenen Rechte auf alle natürlichen Ressourcen muss die Gesellschaft die Existenz des einzelnen bedingungslos sichern.
Sonst bricht der Gesellschaftsvertrag zusammen und wir führen das Recht des Stärkeren wieder ein. Recht existiert nicht von sich aus, sondern basiert auf Konventionen, also einem Gesellschaftsvertrag. Wenn die Konvention nicht zustande kommen kann, weil sie die Existenz eines Beteiligten nicht anerkennt und gewährleistet, gibt es auch kein Recht.
Aus dieser Argumentation leitet sich aus meiner Sicht ein Recht auf Existenzsicherung ab, das bedingungslos sein muss. Eine Sanktionierung unter das Existenzminimum, egal aus welchem Grund, ist schlicht nicht legitim.
Natürlich kann die Gesellschaft eine Gegenleistung erwarten, aber nicht erzwingen. Sie kann sie mit Wohlstand belohnen, aber niemanden zur Zwangsarbeit verpflichten.
Aus gutem Grund ist deshalb das Recht auf Existenz in Würde und freie Entfaltung in unserer Verfassung verankert und Zwangsarbeit verboten.
Ein Grundeinkommen ist lediglich die monetäre Ausprägung des Existenzrechtes das jedem zusteht.
Ich kann doch als Gesellschaft nicht einfach sagen, ich gewährleiste deine Existenz nur, wenn du, nach meinem Dünkel (!!!), "unverschuldet" in Not geraten bist. Oder? Das ist Willkür und Machtmissbrauch. Dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn der Betroffene irgendwann aggressiv wird.