7/15/2020

Entschuldigen Sie bitte?

Sehr geehrter Herr Rummenigge,

Wie ich Ihren Worten aus diversen Quellen entnehme sind Sie der Meinung, dass Ihnen, die das Produkt Fußball vermarkten, das Produkt gehört? Ich hoffe als Fan und auch als gelernter Kaufmann, dass es sich nur um eine aus dem Zusammenhang gerissene und polemisierte Vereinfachung Ihrer eigentlichen Aussage handelt. Denn sonst würden Sie damit den Fan als Konsumenten Ihres angebotenen Produkts als solchen ausschließen und damit die Möglichkeit seiner Partizipation nicht nur geringschätzen, sondern für unnötig erachten.
Das wäre so, als würde ein Autohersteller Ware produzieren, um dann zu sagen, die gehören alle der Firma und wir brauchen keine Käufer. Ich bitte Sie, Ihre Bilanzen zu prüfen und alles an Einnahmen zu streichen (Ticketerlöse, Fanartikel/Trikotverkäufe, Fernsehgelder etc.), was auch nur im Entferntesten damit zu tun hat, dass der Fan etwas in Ihre Kasse spült. Wenn das dann für Sie genug ist, Sie mit den Zahlen zufrieden sind, dann können Sie Ihr Produkt meiner Meinung nach auch behalten.
Vielleicht ist Ihr Verein ja auch finanziell nicht mehr auf uns als Fans angewiesen, schön für Sie, dennoch empfinde ich es als überhöht, dies als allgemeingeltende Wahrheit zu verkaufen.
Sie sagen, es stört Sie, dass Menschen, die sich für Ihr Produkt interessieren eine gewisse Mitsprache dabei haben wollen, wie das Produkt aussieht? Fragen Sie mal einen Autohändler, wie individuell die Kundenwünsche an das Produkt ausfallen, das diese anbieten. Natürlich sind hier vom Hersteller Grenzen gesetzt, aber es findet immerhin ein Dialog statt, wo versucht wird, den Wünschen des Kunden zu entsprechen. Wissen Sie warum das so ist? Es ist der Versuch den Kunden davon zu überzeugen, dass er in das beste Produkt am Markt investiert und sehr wahrscheinlich sorgt ein guter Kundenservice gepaart mit einem Top-Produkt dafür, dass der Kunde beim nächsten Autokauf wieder als Erstes dieses Produkt wählt. Was heißt das nun für Ihr Produkt Fußball (wie Sie sagen)? Es bedeutet, dass wir Fans die Kunden sind, denen das Top-Produkt Fußball am Herzen liegt und die es gerne weiter supporten würden, weil es uns gefällt, wir hätten nur gern die Möglichkeit, das Ein oder Andere mitgestalten zu dürfen, zumindest theoretisch. Wir verlangen nicht, dass Sie als Vereinsverantwortliche alle zurücktreten und uns dem "Fußballpöbel" die gesamte Vereinsverantwortung in die Hände legen. Ich glaube wir sind uns einig, dass zwischen einer Fifa-Managerkarriere und der Leitung eines weltweiten Unternehmens basierend auf jahrzehntelanger sportlicher Konkurrenz mit Tausenden zu bedenkenden Variablen ein himmelweiter Unterschied besteht. Was wir fordern ist bloß ein klein wenig mehr Akzeptanz. Wir sind es, die bewusst überteuerte Trikots kaufen, die für einen Bruchteil dessen produziert werden, wir zahlen Ticketpreise weil wir das Produkt Fußball lieben und es zu erleben für uns mehr ist, als gesellschaftlicher Chic. Tatsächlich zahlen wir im Voraus, geben einen Vertrauensvorschuss, sind bei guten Spielen da, aber auch bei schlechten. Wir kaufen Ihr Produkt im Vertrauen darauf, dass es ein Premium-Produkt ist. Wir schaffen uns Sky-Abos an, damit wir uns Geisterspiele ansehen können, weil wir nicht mehr ins Stadion dürfen. Wir tun das, weil wir hoffen, dass unsere Gelder dem Produkt dienen und der Weiterentwicklung und Verbesserung eben dessen.
Die Einbahnstraße führt in unsere Richtung. Wie kann man denn Verantwortung von einer Gruppe fordern, die man gar nicht an der Debatte beteiligen will. Wir wollen nicht Ihr Geld, im Gegenteil, wir geben unser Geld und wollen, dass es gerecht verteilt wird. Mitsprache an einer Debatte zu fordern heißt noch längst nicht, Entscheidungen treffen zu wollen. Wir wollen nur gehört werden, Denkanstöße liefern und unser gemeinsames Produkt, Herr Rummenigge, das von Ihren Angestellten hergestellte und von uns zu erwerbende, verbessern und erhalten.
Jeder, der den Fußball liebt sollte dies als seine Grundpflicht anerkennen, und das tun sowohl wir als Fans und hoffentlich auch Sie als Vorstandschef des größten Fußballvereins unserer Zeit. Denn auch wenn uns gewissermaßen Welten trennen sind WIR doch nur gemeinsam Fußball und vielleicht hilft es Ihnen ja, sich selbst als Teil des Bündnisses "Unser Fußball" zu verstehen.
Meiner Meinung nach gibt es kein "Ich" in "Wir" und die eine Seite funktioniert nicht ohne die andere, zumindest nicht wenn es sich beim Profifußball weiterhin um ein Premium Produkt handeln soll, denn dieses beinhaltet eben auch die Fans und einen Fußball, den niemand mehr sehen will, wollen doch wohl weder Sie noch Wir.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen Denkanstoß geben, auch wenn Sie diesen Brief vermutlich niemals lesen werden.

Mit freundlichem Gruß

Ein Fußballfan

7/11/2020

Ist Rasenmähen indirekt Mord?

Ich rede nicht von Braindead oder Rasenmähermann-Phantasien etc.
Rasenmähen, die Blumenwiese stutzen, weil die Blumen zu hoch sind und der Rasen nicht mehr akurat aussieht, ernsthaft?
Eine Blumenwiese, Lebensraum unzählbarer Nützlinge, ein Summen, eine Farbbracht ist in der Luft, alles sieht freundlich und lebendig aus. Eine Viertelstunde später und man sieht abgerissene Halme, totes Gestrüpp, umherflimmernde Blütensporen, auf der Suche nach einer Überlebenschance und der Gartenbesitzer steht stolz neben seinem Rasenmäher und macht sich stolz ein Bier auf, ob der getanen Arbeit.
Man stelle sich die gleiche Situation in einer vielbesuchten Innenstadt vor. Überall geschäftiges Treiben, Menschen arbeiten, gehen ihrem Tagewerk nach, mehren ihren Besitz, andere fegen die Straße, Kinder quengeln ihre Eltern an, das ganz normale Stadtgetümmel eben.
Eine Viertelstunde später, einige Menschen stehen schockiert neben dem Lastwagen, der gerade quer durch die Einkaufsstraße gerast ist.
Vielleicht hinkt der Vergleich, weil die Menschen vielleicht die Chance gehabt hätten zu fliehen und der Lastwagenfahrer nicht systematisch vor und zurück gesetzt hat, um auch wirklich jeden kleinen Flecken zu erwischen, aber denkt mal drüber nach.

Die systematische Zerstörung von natürlichem Lebensraum von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und anderen Kleintieren, die unsere Gärten besiedeln führt zu einer Reduzierung der Artenvielfalt und ist in meinen Augen gleichzusetzen mit dem Planieren einer Wohnsiedlung, in der Flüchtlinge Unterkunft finden oder dem Fliegen von Flugzeugen in Zwillingstürme. Die Ansicht ist radikal, aber sollten wir nicht langsam anfangen, den Lebensraum der Lebewesen, die mit uns auf diesem Planeten leben zu respektieren. Und wenn ich das nicht will, also keine Blumen in der Wiese, keine Wespen, Schwebfliegen, Marienkäfer, sonst was, dann sollte ich wenigstens konsequent sein und auf einen Garten verzichten, 2 Meter dick Beton gießen und fertig. Zumindest zerstöre ich den Lebensraum dann nur einmal und fahre nicht alle 2-4 Wochen gewachsenes Potential natürlicher Entfaltung platt und töte eine gesamte vermeintliche Generation an Nützlingen.

Was würdet ihr davon halten, wenn ich mal mit 'nem Rasenmäher über euer Gesicht fahre? Ja, da sind wir dann wieder bei Braindead!

7/09/2020

Deutscher Sommer deluxe

Ich weiß, Wetter ist alte Leute Gewäsch, aber 13 Grad Tagestemperatur mitten im Juli?
Wenn ich mal nicht friere oder mir die Knochen weh tun, regnet es auch noch. Was kann man da tun?
Neben Serien bingen und Magic Arena zocken entwickle ich vor allem mein Lebenswerk weiter. Immerhin sinkt auch meine Überlebensrate mit fortschreitender Zeit langsam aber sicher auf 0 - so wie von uns Allen übrigens.

Wario & Emma Dance Party Vol.03

Der Kobold & Die Biene genießen den Lockdown und feiern sich die Füße wund.

Ja, die dürfen das! Sie sind beide Mitglieder eines Haushalts und noch besser, sie atmen nicht und sind daher kein Infektionsrisiko! Viel Spaß bei eurer eigenen kleinen Party, folgt der Playlist, habt mich lieb und immer dran denken!

7/01/2020

T&Fs Juni 2020

Der Juni war eigentlich nicht erwähnenswert, was Filme anging bei KK2. Neben "The MEG" und "Bright" als absolute Rohrkrepierer gab es einen nette Film mit Schnuckelchen Chris Hemsworth und für mich als ESC Fan, das vielleicht bisherige Highlight des Jahres mit Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga.

Wen trotzdem der gesamte Monat interessiert, traut euch auf meiner Letterboxd Seite vorbei zu schauen, Hier ist der Link: Juni 2020 bei KK2