5/10/2023

Time allein

Wir verbringen sehr viel Zeit unseres Lebens mit diesem einen Menschen, der uns so ähnlich ist und sagen, dass wir alleine sind. Doch wenn wir uns wirklich mit ihm beschäftigen würden, schnell fiele uns auf, dass wir nie allein sind, weil immer etwas in uns ist, das uns alles geben kann, was wir brauchen. Wir haben nur in all den Jahren vergessen, wie wir Kontakt aufnehmen, Kontakt zu uns selbst. Nennt es Gott, wenn ihr wollt, es ist das was in uns wohnt, was uns lieben lässt, uns Stärke gibt, unsere Zweifel nährt, wenn wir im Begriff sind Dinge zu tun, die wir nicht tun wollen. Es ist alles da, in uns, weil wir alle Teil von Etwas sind, das wir nicht begreifen müssen. Wir dürfen nur nicht dagegen ankämpfen, hören wir wieder auf uns!

Ich lese in letzter Zeit viel davon, dass Menschen sich verändern wollen, alles was sie besorgt loslassen wollen, am Liebsten alles loslassen und davon fliegen, als seien sie Engel, die zurück zu den himmlischen Heerscharen wollen. Zurück zu etwas, das sie nie waren und auch nie sein werden. Ich frage mich dann immer warum erkennen sie nicht? Warum erkennen sie nicht, dass sie es längst in sich haben? Das Licht, die Liebe, den Weg! Auch Leid, Niederlage und Verzweiflung gehören zum Weg. Eine sehr weise Frau sagte vor Kurzem erst zu mir. "Es gibt kein Verlieren, entweder man gewinnt etwas oder man lernt!", sie schränkte ein, dass man dabei manchmal auch Gesundheit einbüßt, aber was ist ein wenig Gesundheit im Vergleich zu dauerhaftem Unglück? Warum sollten wir gegensätzliche Gefühle zu allem haben, wenn uns nicht die Entscheidung überlassen ist? Und selbst wenn wir die vermeintlich falsche Entscheidung zu treffen vermögen ist es doch die Richtige, denn wir sind Teil des Ganzen.

Ich mache mir so unglaublich viele Gedanken in letzter Zeit, dass es mich auslaugt. Ich mache mir Gedanken, wie ich helfen kann, weil ich liebe, weil ich lebe, weil ich diene, weil ich gebe. Und doch ist es vermutlich nur meine Aufgabe zu sein. Ich ertrage es nicht Menschen in ihren Untergang begleiten zu müssen, warum ist mir das aufgebürdet? Wahrscheinlich, weil ich es kann, weil ich daraus etwas ziehe, weil es irgendwann für mich einen Wert haben wird. Zu verstehen, dass Dinge, die jetzt geschehen sich vielleicht in ihrem Sinn erst in 20 Jahren oder mehr offenbaren ist etwas, das Loslassen zu etwas Alltäglichem werden lassen.

Ja ich höre euch, die ihr zweifelt und euch an Dinge klammert, die ihr nicht loslassen wollt. Ich selbst tue mich unglaublich schwer, weil es da diesen widersprüchlichen Wiederhall in mir gibt, der mich einerseits nahezu täglich anschreit, los zu lassen, andererseits ist die Angst, dass ich beim Loslassen etwas sehr Zerbrechliches fallen lasse, was dann zersplittert und mich endgültig zerstört größer ist. Und wenn ich dann mit mir allein bin und in mich höre, dann sagt die Stimme meines Herzens, die Liebe, das Licht in mir, dass es gut ist, was ich tu. Auch wenn ein gewisser Tatendrang mich immer wieder in die Versuchung treiben will, so harre ich doch aus und erwarte die Signale. Ich leide auch und ich liebe!

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