2/03/2024

Mein TANZ

Musik und Lyrik sind doch zwei so Wunderdinge, die mich stets kriegen, vor allem emotional. Damals, also vor 20 Jahren (manchmal erschrecke ich mich, wenn ich sowas schreibe) hörte ich in meinem Dance-Radio meines Vertrauens diesen Song zum ersten Mal und bin seither verliebt. Nicht in Nina Hagen, die in den späteren Versionen des Songs die Vocal-Parts eingesprochen hat sondern in die Lyrics...

Tanzen ist Leben, ich habe es geliebt, auch wenn mein Tanzen sich wohl eher, wie Epilepsie angefühlt haben muss für Außenstehende, denn ich bin ein echter Körperklaus, neben dem Takt und eigentlich nur Hüpfen und Arme winken, aber dafür textsicher. Ich glaube, als der damals in der MediaHall lief, war das für mich ein fast 7-minütiges außerkörperliches Erlebnis, wo ich mich selbst auf der Tanzfläche in all dem Nebel gesehen habe, wie eine mythische Figur aus einem Fantasyfilm oder so.

Und in der Promofassung spricht niemand geringerer als Klaus Kinski die Vocals, genau wie auf der Vorgängersingle "Schwarze Puppen", des DJ-Teams "SCHWARZE PUPPEN", die ich immer gemocht habe, der Stil war und ist auch heute noch einzigartig und wohl eine meiner Lieblingshardtrance-Formationen überhaupt.

Jetzt habe ich mir noch notiert, dass Friedrich Nietzsche irgendwas mit der Nummer zu tun hat, vermutlich weil ich einfach den Kommentar unter dem Liedtext rezitiere von der Seite, auf der ich ihn gefunden habe. Hier ist der Link, den ihr nicht besuchen müsst, weil ich den Text auch nochmal hier drunter geknallt habe, dessen Faszination auch nach 20 Jahren keinen Abbruch nimmt.

Tanz!

Tanz!

Mistralwind, du Wolkenjäger,
Trübsalmörder, Himmelsfeger,
Brausender! Wie lieb ich dich.
Sind wir zwei nicht eines Schoßes,
eines Loses Vorbestimmte,
ewiglich?

Hier auf glatten Felsenwegen
lauf ich tanzend dir entgegen,
tanzend, wie du pfeifst und singst,
der du ohne Schiff und Ruder
als der Freiheit freister Bruder
über wilde Meere springst.

Kaum erwacht, hört ich dein Rufen,
stürmte zu den Felsenstufen
hin zur gelben Wand am Meer.
Heil! Da kamst du schon gleich hellen
Diamantnen Stromesschnellen
sieghaft von den Bergen her.

Tanz!

Tanz!

Häng ihn an den Sternen auf.

Tanz!

Wie ein Goldstrahl durch die Rosen
erster Morgenröten stürzt,
raffen wir von jeder Blume eine Blüte uns zum Kranz,
tanzen wir, gleich Troubadouren,
zwischen Heiligen und Huren,
zwischen Gott und Welt den Tanz.

Wer nicht tanzen kann mit Winden -
Fort aus unsrem Paradeis!

Tanz!



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