"Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 1
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Ich mag ja falsch liegen, a-Bär nehme ich einem Menschen nicht das letzte bisschen Würde, wenn ich ihm das Einzige nehmen, was er noch hat in schweren Zeiten? Und meistens ist das, das Geld, was der Staat zur Verfügung stellt, um nicht gänzlich in die Gosse zu rutschen. Ich bin vielleicht nicht gerade so moralisch vollkommen, wie ein Friedrich Merz und seine christliche Union, jedoch sind christliche Werte immer etwas, auf das man setzen sollte.
Apostelgeschichte 20,35 sagt: "In allem habe ich euch gezeigt, dass man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen soll, eingedenk der Worte des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist glückseliger als Nehmen!"
Und wer könnte schwächer sein, als jemand, der nicht in der Lage ist zu arbeiten und der seine Arbeit verloren hat und aus welchen Gründen auch immer nicht wieder in eine bezahlte Arbeit gelangt? Wenn Friedrich Merz wirklich der Meinung ist, dass ein "Bürgergeld auf 0" zu reduzieren eine adäquate Lösung ist Menschen in Arbeit zu bringen, dann müsste er dafür sorgen, dass Hausarbeit vergütet wird. Lasst mich kurz ausholen; Eine Mutter / ein Vater, um beim bevorzugten Rollenbild zu bleiben kümmert sich den ganzen Tag darum, dass es der Familie gut geht, sagen wir zwei Kinder. Gerade Herr M. sollte wissen, dass Familie ein Fulltime-Job ist. Und nicht nur das, wer nicht gesegnet ist weiteres Personal zu haben, muss sich auch um Haus und Garten kümmern, die Verpflegung von sich selbst nebst Nachwuchs und die tausend Kleinigkeiten, die man hinter sich lässt, wenn man sein Privatleben nicht hintenanstellt, weil man nur zum Schlafen und Duschen zuhause ist. Das Thema ist so groß, dass ich noch nicht einmal das Leid derer beschreiben kann, die durch ihre Maßnahmen nicht nur arm werden und an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden, sondern gleichzeitig auch noch krank und verzweifelt. Wollen sie wirklich einem römischen Stadthalter gleich denen das letzte nehmen, die schon auf dem absteigenden Ast sind nur damit im Kolosseum weiterhin Spiele stattfinden können. Haben sie schon einmal vom Sherriff von Nottingham gehört? Wie christlich ist das Alles? Es heißt in 2. Korinther 8,9: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“ Und auch wenn ich weiß, dass es hier nicht um weltlichen Reichtum geht, was ist denn aus der Solidargemeinschaft geworden? Die sogenannten Reichen haben eine Verantwortung und in meinem Gerechtigkeitsempfinden ist die Verantwortung sich um Schwächere zu kümmern kein bloßes Dahergerede sondern moralisches Gesetz. Ich trete niemanden, der am Boden ist, ich reiche ihm die Hand. "Die Würde des Menschen ist unantastbar!"
Ich habe es in meinem Leben immer so gehalten, dass wenn irgendwo Geld fehlte, ich erst einmal meine Bücher geprüft habe, wo ich unnützes herauskürzen kann. Ich weiß, dass ein Staatshaushalt nicht funktioniert, wie meine Brieftasche, dennoch ist es etwas, das jeder Kaufmann weiß, ich kann am Ende des Tages nur dann Geld ausgeben, wenn ich es vorher erwirtschaftet habe oder einen konkreten Plan zur Deckung von Investitionsschulden habe.
Als ich jung war bestand mein Leben bekanntermaßen aus Wein, Weib und Gesang, am Ende der Woche war das Geld leer und außer ein paar Euro hatte ich meist nichts mehr, meist habe ich mein letztes Geld am Bahnhof bei einem Burgerbrathaus gelassen, um den davor herumlungernden Bettlern und Obdachlosen eine Kleinigkeit zu Essen zu kaufen. Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass mir dieses Geld in der nächsten Woche fehlen würde, denn tief in meinem Herzen wusste ich, dass Gegebenes immer zu einem zurückkehrt, auf die ein oder andere Weise und die Dankbarkeit in den Augen einiger dieser Menschen war mehr wert als das Gefühl von finanzieller Sicherheit. Ich bin nicht sicher, ob ich gerade vom Thema abschweife, a-Bär ich will damit sagen: Wenn wir in der Lage sind denen, die es brauchen zu helfen, sollten wir das tun, immer. Wer dabei an seinen persönlichen Vorteil denkt oder ob es ihm auf Dauer schaden könnte, ihr wisst schon christliche Werte und so.
Es darf in meinen Augen nicht sein, dass wir immer nur nach unten gucken, wenn wir etwas brauchen, uns an schwächeren vergehen, um selbst stark zu bleiben und nicht überlegen, wie wir die Starken und Stärkeren jenen helfen können wieder mit uns zu sein. Es ist doch genug für alle da, oder?
Gestern erst kam mir der Gedanke, dass die Idee hinter all dem vielleicht ja auch die Provokation eines Bürgerkriegs ist, jedoch wem könnte das helfen? Schon klar, Waffenlobby, Rüstungsunternehmen, Börsenspekulanten, Antieuropäern, viele würden davon profitieren, aber wem würde es wirklich helfen? Und wie zurückgewandt kann eine Politik sein, die nicht mitbekommt, dass es eine technische Revolution gibt, "Künstliche Intelligenz" existiert und wächst so schnell, dass ein kompletter Arbeitsmarkt umgedacht werden muss, anstatt das Jetzt zu verwalten sollte man lieber darüber nachdenken, was mit den ganzen Menschen geschieht, die in den nächsten 5-10 Jahren einfach nicht mehr gebraucht werden und dann kein Bürgergeld mehr bekommen, weil sie nicht mehr in der Lage sind ihre Jobs zu machen, da es sie nicht mehr gibt. Davon habe ich in der ganzen Diskussion noch gar nichts gehört. Sind wir dann im Jahr 2029 da, wo wir schon 100 Jahre zuvor waren? Ich will ja nicht schwarz sehen (will ich wirklich nicht), a-Bär ein dritter Weltkrieg bei dem es nicht mehr um irgendwelche Ländergrenzen und Ressourcen geht, sondern um die Auslöschung der Menschheit, weil wir nicht mehr benötigt werden, um ein System am Laufen zu halten, das nachdem es uns erledigt hat in sich zusammenfällt. Wofür sollten Maschinen kämpfen? Eigene Weiterentwicklung und Verbesserung, wir sollten uns langsam darüber im Klaren sein, dass wir da irgendwann nicht mehr vorkommen. Es ist, als würde man ein Kind großziehen, es gibt immer einen Punkt im Leben, wenn die Eltern anerkennen müssen, dass sie jetzt nicht mehr gebraucht werden und wieder ihr eigenes Leben leben können. Viele schaffen das nie, a-Bär, um den Bogen wieder zurückzuschlagen, zu versuchen seine Schutzbefohlenen klein zu halten und ihnen die Selbstständigkeit vorzuenthalten ist der Weg von schlechten Eltern und ich würde sogar sagen von schlechten Menschen. Und so ist am Ende ein Staat, der jenen, die Bürgergeld empfangen müssen als Lebensgrundlage, diese entzieht ein unmenschlicher und barbarischer Staat, der sich seiner Verantwortung und dem geschenkten Vertrauen entzieht, das seine Bürger ihm gaben.
Am Ende bin ich wohl etwas abgedriftet, allerdings bin ich ganz klar der Meinung, dass man, bevor man mit irgendwelchen Bürgergeldkürzungen anfängt, erstmal dafür sorgen sollte, dass irgendwer mal die Bücher aufräumt und wenn nach Streichung aller unnötigen Kosten tatsächlich immer noch Geld fehlt, dann gibt es genug Menschen am oberen Ende des Kuchens (weit oben, da wo die vielen Nullen sind), die vermutlich sogar gern etwas abgeben.
Change my mind!