1/13/2024

Keramische Pünktlichkeit

Im Grunde gibt es nur zwei wirklich wichtige Gründe pünktlich zu sein, der Moment, wenn man merkt, dass es Liebe ist und bei Durchfall die Schüssel zu erreichen. Liebe MiRi, jetzt wäre der Moment, entweder nicht mehr weiterzulesen oder die Pizza wegzulegen. Im Ernst, ich weiß viele von euch kennen das Problem, dass man plötzlich, wodurch auch immer Flitzekacke hat und Leute, lasst euch gesagt sein, eine meiner absoluten Urängste und Traumata ist mich einzuscheißen. Ich weiß, viele scheinen das lustig zu finden und in Filmen ist das auch immer mal wieder für einen Gag gut aber nur so lange, bis es euch selbst passiert. Die Kontrolle über die eigenen Arschbacken zu verlieren, das wünsche ich nicht meinem schlimmsten Feind. Generell ist so eine Flüssigreinigung ja nicht schlecht, immerhin verliert man schneller Giftstoffe als sonst und möglicherweise war man ja übersäuert, überwässert oder versalzen, danach fühlt man sich besser. Entscheidend für ein gutes Gelingen ist allerdings, dass man es pünktlich zum Ablageort schafft. Ich wurde beinahe dafür gefeiert, dieses Kunststück dreimal an einer Nadel hängend geschafft zu haben, zu Recht, wie ich finde, allerdings geht der Dank auch an die großartige Schwester N, ohne die das sicher schief gegangen wäre, doch die hat mich rechtzeitig abgenommen, damit ich mein Geschäft verrichten konnte und sich auch dafür eingesetzt, dass ich den Nachmittag dann doch auf heimischem Keramik verbringen durfte, danke dafür!

Ich spüre unerfüllte Liebe

... und es ist nicht meine, obwohl es da sicher auch jede Menge zu fühlen gäbe. Das ist insofern merkwürdig, als dass ich doch versuche mich ein wenig gegenüber meiner Umwelt abzuschirmen. Ob ihr es glaubt oder nicht, je mehr ich das versuche, um so mehr bekomme ich von dem mit, was um mich herum geschieht. Und auf Distanzen, die sind nicht normal.

Als würde ich den Schmerz fühlen, den die Geliebten der See empfinden, wenn sie aufs Meer sehen, die Wellen hören und den Sand zwischen den Fingern durchrieseln lassen mit einem Hauch von Sehnsucht. Woher kommt das? Sollte ich es ignorieren, weil es Trugbilder sind, die mein Kopf kreiert? Oder hat Gott mir was zu sagen? Sind wir fein? Neue Aufgabe?

Ich bin tatsächlich etwas unsicher, ob des inneren Widerstands... Ich werde das weiter beobachten und dem nachfühlen, denn normalerweise macht es Sinn das, was man spürt, ernst zu nehmen.

Verkehrschaos wegen vier Schneeflocken?

Ab und an gucke ich ja dann doch mal nach draußen und erfreue mich am zugefrorenen Bach oder daran, wie der Regen langsam in Schnee übergeht und daran, wie Autofahrer sich darüber aufregen, Spaziergänger fluchen, weil der Nachbar nicht gestreut hat oder selbst versuchen den halben Zentimeter festgefrorenen Schnee wegzubekommen. Ach Leute, es ist Winter und das gehört nun einmal dazu, es zeigt uns doch, dass wir trotz Klimawandel immer noch frieren dürfen und die Natur noch einigermaßen funktioniert, also mir jedenfalls gibt es eine tiefe innere Ruhe, wenn ich morgens den glitzernden Asphalt sehe und die weiß glasierten Bäume und Sträucher und die Stille, die der Fluss hat, wenn auf ihm die Eisschollen schwimmen.

Ist definitiv besser als die Flutkacke vor ein paar Wochen, das war wirklich beängstigend und irgendwie unwinterlich, das hier ist Frieden!

1/12/2024

Mich bewegt es

"Nichts geschieht, bis sich etwas bewegt" (Albert Einstein)
Das Kaninchen vor der Schlange wird das wohl auch hoffen, dennoch ist ihm vermutlich klar, dass es, wenn es nicht ins Laufen kommt, nichts weiter ist als Beute. Und wer will schon gern Beute sein? Wollen wir Jäger sein? Tief in uns drin scheint irgendwas danach zu schreien. Vielleicht nicht gerade nach Hasenbraten oder Mammutfleisch, aber jeder von uns hat doch irgendwas, dem er hinterherjagt, Ziele. Macht uns das zur Schlange? Vielleicht, wenn das Kaninchen losrennt und wir es wirklich jagen müssen, aber nein, eigentlich nicht. Schlangen kriechen durchs Gras und warten auf ihre Chance, klar das kann man auch machen, klingt für mich aber nach passiv leben und nicht erfolgsversprechend, wie ein Frutarier neben einem Apfelbaum. Wenn ich im Leben was wollte, musste ich es mir bislang immer selbst beschaffen. Man kann zwar Hilfe erbitten, doch der Stein des Anstoßes wird man immer selbst sein. Beispiel Kranksein: Die meisten Menschen, die ich so kenne, denken, dass man es aussitzen kann und der Körper das schon macht, wenn man mal erkältet ist oder Ähnliches. Das ist per se erstmal nicht falsch, wenn das Immunsystem funktioniert, wie es soll. Aber wenn nicht, wird das vielleicht nicht reichen, trotzdem werden diese Menschen wieder gesund, wie von Gottes Hand. Doch was sie vergessen ist, dass sie in den letzten Jahren immer mal wieder draußen spazieren waren, immer mal wieder unter Menschen waren und vielleicht bei offenem Fenster schlafen. Sie haben ihr Immunsystem also schon vorab klitzekleinen Dosen von alldem ausgesetzt, was da draußen so kreucht und fleucht und damit ein nicht wahrgenommenes Immuntraining absolviert, sie haben etwas bewegt, der vermeintliche Stillstand des Aussitzens ist also eine Illusion, es ist bloß die Ernte dessen, was gesät wurde.
Wenn wir also nicht die Schlange sind, Gott sei dank, können wir dann wir selbst sein und auf der Jagd nach dem, was uns befriedet trotzdem gut sein, kein Zischen und Flüstern, kein Kriechen und Schlängeln? JA! Ich mag den Begriff Jagd nicht, weil ich ihn mit Tod und Leid und Schmerzen verbinde, mit Hetze und Rennen, mit Schießen und Sterben, mit unnötiger Grausamkeit, vielleicht ist der Begriff Fangen oder Packen besser, wie das Kinderspiel. Denn darum geht es am Ende doch, wir haben Ziele, manche sind näher, manche sind ferner, sie bewegen sich, wir bewegen uns und im besten Fall können wir sie uns packen, festhalten und dann zu unseren machen. Falls das irgendjemanden gerade genauso triggert wie mich selbst, weil er/sie einen geliebten Menschen, den er einst gesucht, gepackt und festhalten wollte, loslassen musste, um zu verstehen, dass jenes Ziel dahinter ein ganz anderes war und zu einer viel größeren Erkenntnis führte, dann tut mir das wirklich leid. Aber (und jetzt wirds wirklich meta) durch das Loslassen, des damals Gefangenen, hatte ich mich selbst gefangen, in einer Idee davon, was ich wirklich wollte, dabei war es bloß ihr Lächeln, ihre Stimme, eine Freundin für's Leben, oder eben meine Idee und meine Vorstellung davon. Heute ist das Damals und so lange her, dass ein Packen sich übergriffig anfühlen würde und ein Festhalten tröstlich ist, doch Illusion eines Frosches, der seinen Laich dem Fluss übergibt. Merkwürdiges Bild, an sie zu denken bewegt mich und dennoch bewege ich mich nicht, weil das Loslassen oft der größte Liebesbeweis ist, den man erbringen kann. Was ja nicht heißt, dass man nicht weiter liebt. In diesem Sinne... Liebe geht raus!

Du heilst mich

"Wenn Wunden durch Liebe geheilt werden, werden die Narben wunderschön." (David Bowles)

Ich bin mittlerweile von etlichen Narben überzogen und die sind größtenteils nicht auf meinem Körper sichtbar, sondern vielmehr auf der Seele und dem Herzen. Doch wenn ich an sie denke, dann verschwindet das Alles, es ist, als würde Gott selbst mir die Hand auflegen und mir sagen, dass alles gut ist. Und jede so verheilte Wunde ist eine solche, die Bowles meint, wenn er ihre Narben als wunderschön bezeichnet. Danke dafür!

Schatten-Ich?

"Ein Mensch ist nicht, was er glaubt zu sein. Er ist, was er verbirgt." (Erhard Blanck)

Ich wurde die Tage zum Thema Doppelmoral gefragt und ob überhaupt irgendwer in diesen Zeiten "echt" sein könne. Ich antwortete damit, dass es keine Doppelmoral gäbe, wenn man nach den Werten von Jesus lebt, viele das aber nicht hinbekommen und sich Hintertüren einbauen. Doch solange es niemand merkt, würde ja auch niemand denken, dass dieser jemand mit Doppelmoral handelt. Es ist das, was man verbirgt, was einem zeigt, wer man wirklich ist. Und da ich es in einen Zusammenhang mit Gott gebracht habe, gibt es auch für Gott keine Doppelmoral, er erkennt die Unehrlichkeit zu uns selbst schon im Ansatz und er weiß sie zu bewerten, wir müssen uns also gar nicht mühen Menschen zu verurteilen, weil sie Wasser predigen und Wein saufen. Jeder sollte für sich selbst ein wenig darauf achten, vor sich selbst gut da zu stehen, denn dann kann man tatsächlich der sein, der man glaubt zu sein und ist nicht bloß ein Schatten seiner selbst und muss sich selbst belügen, wenn man dem Spiegelbild begegnet.

1/11/2024

Nächtens mit Freunden

"Every adventure starts in a tavern" (unbekannt)

Aber so ist es, selbst die kleinste Dorfkneipentour beginnt an einem Ort des Zusammenseins, daraus entspinnen sich legendäre Nächte mit Abenteuern, die man seinen Eltern nicht erzählen kann und die Freunde einem nicht glauben würden. Nicht nur solche in abgelegenen Wäldern, fernen Landen und voller Ungetüme und Fabelwesen. Es sind auch die Geschichten von vernichtenden Niederlagen und überragenden Siegen, in der Schlacht und beim anderen Geschlecht, von Liedern und Lobgesängen auf so ziemlich Alles, was man sich vorstellen kann. Und natürlich immer auf die Treue und gute Freunde, die mit dir durch jedes Feuer gehen.

Ich möchte mich für die vielen dieser Nächte bedanken, die ich mit den meinen haben durfte. 

Gehts nur mir so, oder könnte das Zitat auch der Untertitel von Dungeons & Dragons sein?

Was man sagt?

Hey Leute,

heute ist mir mal wieder eine Frage des Zwischenmenschlichen aufgefallen, die sich offensichtlich viel zu selten gestellt wird, oder man der Einfachheit halber gar nicht mehr drüber nachdenkt: Was man sagt!

Worte sind in der Lage Menschen zu verändern, sie aufzuheitern, aufzumuntern, ihnen einen tollen Tag zu bereiten oder das genaue Gegenteil bis hin zum Auslösen einer lebenslang anhaltenden traumatischen Erfahrung, die in Depressionen und schließlich Suizid zu führen vermag. Ist das allein nicht Grund genug, wenigstens den Versuch zu unternehmen das, was man von sich gibt, kurz vorher zu überprüfen oder mit Bedacht einzusetzen, was einem in den Sinn kommt?

Denken Menschen so? Oder bin ich so hochsensibel, dass ich die verletzende und zerstörende Kraft von Worten überbewerte, weil ich selbst so vorsichtig mit ihnen bin? Im Alltag wird man immer das Gefühl haben, dass ich sage, was ich denke, es aber nie boshaft formuliere, weil es mir stets um den Punkt geht und nicht den emotionalen Ballast, den ich damit wie eine Granate umwickle, was ich sage. Wenn ich verletzten will, dann iehe ich ein direktes "Arschloch" einem umwickelten Haufen Scheiße vor. Im Normalfall weiß man stets, woran man ist bei mir. Ich behaupte, die rhetorische Fähigkeit und den Wortschatz zu besitzen stets genau zu sagen, was ich meine. Ausnahmen gibt es natürlich, wenn ich denjenigen, dem meine Meinung gilt selbst darauf kommen lasse, was ich meine...

Denkt überhaupt noch irgendjemand darüber nach, was er/sie/es sagt? Oder hauen wir einfach nur noch raus, weil wir das ja nicht als Gespräch wahrnehmen, an dem außer uns noch andere beteiligt sind und denken wir nur daran, dass wir es loswerden müssen. Ist das eine Nebenwirkung von jahrelangem Kurznachrichtenmissbrauch und indirekten sogenannten sozialen Medien, die uns auf die Distanz näher gebracht haben aber in der Nähe zur Distanz führen? Überprüft euch mal, habt ihr mehr gute Kontakte in der Nachbarschaft oder auf 100+x Kilometer? Und wie "echt" sind diese Kontakte? Es ist so viel leichter mit Menschen "gut" zu sein, die man nicht direkt sehen muss und deren Blicke und Körpersprache auf die tollen Worte reagieren, die ihr mit ihnen wechselt.

Ich war überrascht, dass ein Markus Lanz in seinem Podcast davon sprach, dass er sich vornimmt wieder mehr mit seinen Freunden zu unternehmen und es sich dann auf den einen Abend im Jahr beschränkt, wo man zusammensitzt und da weiterquatscht, wo man beim letzten Mal aufgehört hat. Da findet sich dann sogar jemand wie ich wieder, der feststellt, dass er Teile seines Freundeskreises schon seit über 5 Jahren nicht gesehen hat und zumindest ich bezeichne diese Menschen immer noch als Freunde, ja entfernte Freunde, das Leben ist so. Eine wahre Freundschaft erkenne ich daran, dass es genau so ist wie früher, als man sich jeden Tag gesehen hat und was zu erzählen hatte, als sei ein Jahr vergangen und heute ist es so, dass man sich nach einem Jahr sieht und genauso viel zu reden hat wie damals.

Achtet drauf, was ihr sagt. Worte sind Waffen, nutzt sie als Waffen der Liebe, Friedenspanzer haben so viele Öffnungen in die man Blumen pflanzen kann. Machen wir die Welt schöner, blumiger, liebenswerter und fangen wir mit den Worten an, die wir sprechen!

"Auf dem Tisch soll’n sie verrecken!"

Liebes OP-Personal, dies ist ein Zitat aus der Skatspieler-Bubble, die größtenteils sehr kriegerisch und harsch daherkommen. Diese von mir gewählte Ausspruch war einer, den ich vor Allem zu meiner Zeit im Schachclub oft hörte. Da muss ich 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein und fand es immer recht hart, obwohl damit nur das Gleiche gemeint war, dass die Fußballer sagen, wenn sie sagen, "Entscheidend is aufm Platz". Die Sprache beim Skat ist generell sehr rau und kann schon den ein oder anderen Neuling einschüchtern, wenn man die zwei Karten, die man wegdrückt als seine Soldaten bezeichnet und sie beim richtigen Kartendesign noch eindrucksvoller in der Form zweier Gräber als Grundstock seiner Stiche bereitlegt.

Worauf ich hierbei hinaus wollte, weiß ich nicht, aber Da Tweekaz - Jägermeister erinnerte mich gerade an die gute alte Zeit, als wir Schach lernen sollten, um am Wochenende auf den Turnieren zu bestehen und stattdessen über Darkwing Duck philosophiert haben, wie erwähnt Skat gekloppt haben oder Tichu gezockt haben mit der faszinierenden sexy Engländerin mit dem merkwürdigen Namen.

Manchmal vermisse ich diese Freitagabende meiner Kindheit, wie sehen eure Erinnerungen an die Zeit eures ersten Vereinslebens aus? Wart ihr je in 'nem Verein?

1/10/2024

Devil came to me

Der Teufel legt uns einen Weg der Verlockung zu Füßen für eine Seele, Jesus geht mit uns den gleichen Weg und schenkt sich selbst.

Und wenn wir nun an keinen Teufel glauben? Gehört unsere Seele dann nicht uns selbst? Kann Jesus nicht bloß ein Freund sein, ein Führer, eine unglaublich gute Idee zu Sein? Liebe vielleicht?

Wir brauchen keine Angst, wenn wir gut sind. Und kein Glaube sollte angstbasiert sein. Liebe kennt keine Furcht, nicht wenn sie echt ist, oder?