4/20/2024

Record-Store Day

Leute, es gibt so viele Tage, heute ist der für die Plattenläden, leider gibt es hier in der Gegend derzeit keinen solchen Laden, da muss man schon ein paar Kilometer auf sich nehmen, aber das gehört ja mit dazu mittlerweile, demnächst gibt es auch mal ein kleines Special diesbezüglich und meine Sammlung betreffend... Möglicherweise auch auf dem YT-Channel, seid gespannt!

WOW - Jasmin Wagner


Eine ganze Generation wurde von diesem Song geprägt und auch für mich war das ein Erweckungserlebnis der ganz besonderen Art, als Blümchen das erste Mal durch meine Boxen ballerte. Es war zwar damals "Herz an Herz", dass einen 10jährigen komplett in Ekstase versetzte aber der "Boomerang" besiegelte dann das Schicksal des wahren Stars der 90er für mich. Ich bin nicht mehr sicher, ob es der DisneyClub war oder tatsächlich die Musikvideos, die mich in jungen Jahren schon Jasmin Wagner zu einer Women of my World zu erklären, die sie bis heute geblieben ist.

Am 20. April 1980 geboren ist sie zu Zeiten der großen Erfolge noch ein Teenager und ich bin so froh, dass sie jetzt wieder da ist und nichts von ihrer Magie verloren hat. Ich liebe alles an ihr, ob es die völlig durchgeknallte Wohnzimmerparty während Corona war, die sie in die Welt gestreamt hat, das war ein echtes Highlight während der Zeit und hat mich aus einem tiefen Tal geholt oder ihre Auftritte im Fernsehen bei der ESC Ersatzshow bei ProSieben.

Ich weiß nicht, worüber wir quatschen würden, vielleicht würde ich ihr einfach nur zuhören und mich von der positiven Energie anstecken lassen um ihr irgendwann einfach zu sagen, dass ich es schön finde, dass es sie gibt und sie für viele viele Menschen eine Inspiration und Stütze im Leben ist. Was für eine Frau.

Da sie wie erwähnt IMMER großartig war und sein wird, weiß ich nicht, welche WOW-Version von ihr ich am meisten liebe, ich denke es ist ihr letztjähriger Besuch auf Wacken! Ich verlinke hier mal ihren Instagram-Account, Danke Jasmin!

4/18/2024

Mieser Zustand

Seit Wochen, ja fast Monaten befinde ich mich in einem Zustand zwischen Getriebensein und Schlappheit. Phasenweise wird dieser Zustand noch von Schmerzen und Depressionen begleitet, die ihren Teil dazu beitragen, dass ich euch vernachlässige. Wie jedes Jahr ist mein Herzschmerz und meine innere Unausgeglichenheit im Frühling besonders ausgeprägt und die Temperaturen um den Gefrierpunkt tragen auch nicht gerade dazu bei, dass es mir besser geht. Die Sonne steht zwar am Himmel und blendet, doch geht man hinaus erwartet einen Winterskälte. Ich weiß, dass das normal ist, wir haben noch April, dennoch hilft es mir nicht mich auf den nächsten Tag zu freuen. Ich stehe auf und merke, dass ich müde bin, der Himmel ist schwarz, weil es mitten in der Nacht ist und ich hör mir Podcasts an, damit jemand mit mir redet, dann lege ich mich wieder hin und schlafe bis Mittag und bin schlapp. Bis zum Abend und da lege ich mich dann hin, weil ich die Kälte nicht mehr ertrage und schlafe ein. Im Moment ist es echt nicht schön, ich zu sein!

4/16/2024

Heilen wir uns selbst!

"Die Zeit ist ein Heiler, der sanft die Wunden verbindet. Liebe hingegen ist ein zärtlicher Gärtner, der über die Entfernungen hinweg sorgsam die Samen des Herzens pflanzt. 💕🌿

Zeit+Liebe=Heilung" (allgemeine Weisheit empfohlen von einer KI)

Klingt für mich, als sei die KI eine esoterische Sprücheklopferin geworden? Oder ist da was dran? Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, doch das funktioniert nur, wenn der zu heilende Organismus generell gesund ist und funktioniert, wie er sollte. Und so wie ich es bisher immer verstanden habe inkludiert das Liebe und die durch sie verursachten Wunden. Die KI scheint hier aber eine Gegenüberstellung zu forcieren, die Liebe als etwas Gutes ansieht, wie ein Medikament oder Düngemittel. Wir haben es hier fast mit einer einsteinschen Relativität zu tun, die Zeit und Raum verbindet, um daraus Heilung zu bauen.

Ich habe wirklich keine Ahnung, was das Zitat bedeuten soll, denn auch wenn ich das Gefühl kenne, dass die Liebe immer stärker zu werden scheint, je weiter man voneinander entfernt ist, hat das Ganze nichts mit Gärtnerei zu tun und das Samen pflanzen funktioniert auch nur in unmittelbarer Nähe. Wisst ihr noch die wirren Gedanken, die ich hier manchmal poste,...

Ich glaube nicht, dass ich Zeit für meine Heilung brauche, Liebe kann helfen ja, aber im Endeffekt würde eine Umarmung von dir mich einerseits heilen, vermutlich aber ein neues Zeitfenster aufmachen, bis die aufgegangenen Narben erneut verheilen würden. Also empfehle ich den Versuch der Selbstheilung zu der wir mit dem nötigen Glauben in der Lage sein sollte. Und auch wenn das gewisse Strömungen anders sehen, das muss nicht immer der Glaube an etwas übermenschliches sein, meistens reicht schon den Glauben an sich selbst zu stärken und diesem unerschütterlich zu folgen.

4/14/2024

Digitales Messitum, Räumen wir hinter uns auf?

Ich bin nicht sicher, ob ich in der Lage bin den Impact, den ich auf das Medium habe, gänzlich zu revidieren. Mir ist bewusst, dass ich mit meinen 40 Lesern nicht im Geringsten von Bedeutung bin, meine Meinung eine von Millionen ist, die irgendwo aufpoppt und dann wieder in der Dunkelheit verhallt, ich bin unwichtig. Das soll hier gar nicht das Thema sein, vielmehr frage ich mich, wieviel digitalen Müll ich mittlerweile hinterlassen habe, den ich nicht weggeräumt habe.
Wir alle kennen das, wir melden uns irgendwo an und bestellen was oder haben eine gute Zeit und dann melden wir uns ab und weg, so ähnlich, wie in der realen Welt, Clubbesuche, Einkaufen, Rein-Raus. Doch was hinterlassen wir. Wo immer wir uns in der realen Welt bewegen, hinterlassen wir Haare, Hautpartikel, Aerosole, DNA. Und genauso im Internet? Schlimmer, aus den Augen aus dem Sinn besuchte ich jahrelang unzählbare Seiten, ohne darüber nachzudenken, dass man, wenn man in einem dualen System unterwegs ist, wo jeder Blick auch einen Blick ermöglicht. Es soll hier gar nicht um Sicherheit gehen, vielmehr wird mir klar, dass ich mich im Internet, im Gegensatz zu meinem realen Leben wie ein dummer Junge mit Tendenzen zur Umweltverschmutzung verhalten habe. Hier ein neuer Nickname, da ein neues Profil und nach zwei Jahren nutzt man es nicht mehr, aber warum Löschen, Laufenlassen, irgendwann verschwindet es von Selbst oder wird von den Betreibern gelöscht. Ich überzeichne das Gerade aber wir verhalten uns im Internet, wie kleine Kinder, die weder Anstand gelernt haben, keine Impulskontrolle haben und den radioaktiven Kaugummi nach dem Kauen einfach irgendwohin schmeißen und hoffen, dass er langsam von selbst verfällt. Wir hinterlassen Müll, digitalen Müll, wo immer wir auch sind.
Ich wollte mir zum Beispiel mal meine Facebook-History schicken lassen, das wären mittlerweile 14 Jahre likes und Kommentare, einige Wichtige Wendepunkte meines Lebens sind online gespeichert, welcher Wald müsste denn sterben mir den ganzen Scheiß auszudrucken. Habt ihr mal versucht euch bei "X" abzumelden und euer Profil zu löschen?
Wer braucht diese ganzen Daten, warum konservieren wir uns und ich bin ein unfassbar gutes Beispiel für dieses digitale Messitum, ich habe einen Blog, der jetzt fast 16 Jahre zurückreicht, unfassbar viele blöde Beiträge, die kein Mensch braucht, aber lösche ich was davon? Nein, es ist meine Geschichte, ich bin dankbar, dass ich sie wie in einem Museum immer wieder hernehmen kann und darin blättere und mich an Situationen erinnern kann. Einerseits ist das wie jemand, der die ganze Wohnung voller aufbewahrter Sachen hat, die ihm je nach Ordnungsgrad die Luft zum Atmen und die Möglichkeit eines freien Lebens im hier und jetzt nehmen. So habe ich es nie gesehen, ich sehe es als Zeitkapsel und als Etwas, das IHR nutzen könnt. Zum Teil natürlich aus Gründen eines latenten Narzissmus aber zum anderen, weil man aus den Geschichten anderer so unglaublich viel für das eigene Leben ziehen kann, und ich hoffe euch das geben zu können. Und wenn ich dafür digitalen Müll hinterlasse, dann ist es mir das wert. Immerhin habe ich in der Realität eine ganz gute Ökobilanz und ein aufgeräumtes Büro, das ist doch auch was.
Eigentlich wollte ich nur aufmerksam machen, dass wir auch im digitalen Raum etwas achtsamer sind, was wir wo hinterlassen und ob wir wirklich jede Besonderheit irgendwo posten müssen, die in unserer digitalen Kloschüssel schwimmt, obwohl am Ende kaum jemand von sich behaupten kann, dass seine/ihre Scheiße nach Erdbeeren riecht und das macht uns doch alle relativ gleich unbedeutend, oder? In diesem Sinne... safer Internet!

Wärst du meine T'Pol...

wäre ich Charles "Trip" Tucker mit der Ausnahme, dass ich kein Ingenieur bin und hundert andere Dinge, die dich und mich von Figuren aus Star Trek unterscheiden. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie überhaupt jemand, wie jemand sein kann... Ich bin zum Beispiel so wie ich bin und damit einzigartig, genau wie du und jeder von den Milliarden Individuen, die auf unserem schönen blauen Planeten herumwuseln. Kann man das mit Logik erklären oder braucht es eine religiöse Führung. Ist Glauben notwendig, wenn Realität existiert? Ist Realität erschaffen worden? Sind wir real? Kann Realität erschaffen werden oder ist sie ein Blickwinkel des Betrachters? Ist der Betrachter real, ist der Erschaffer der Betrachter? Oder erschafft sich jeder von diesen Milliarden Individuen eine eigene Realität und es sind die Überschneidungen, die einen Betrachter erst möglich machen?

Wenn Menschen in der Nase popeln, wozu dient das schöpfungstechnisch? Hammerwerfen? Käserennen? Stellt euch irgendeine vermeintlich sinnfreie Tätigkeit vor, schon habt ihr etwas Erschaffen, setzt es in die Tat um und ihr könnt es euch ansehen, ich meine Wahnsinn, oder? Wo endet dieser Gedankenweg? Ist unsere Vorstellungskraft irgendwie begrenzt? Wir können uns göttliche Wesen vorstellen, die allmächtig sind, früher habe ich das immer für eine Begrenzung gehalten, aber es ist das Gegenteil davon. An einen Gott zu glauben, der nicht bewiesen werden kann, ist eine Mentalleistung, die ihresgleichen sucht, wir sind in der Lage uns selbst einzureden, dass Dinge existieren, die wir nicht wahrnehmen, geschweige denn sehen können. Das ist Schaffenskraft auf allerhöchstem Niveau, gegeben von unserem Erschaffer, nach seinem Ebenbild. Das ist so allmächtig, wie es nur sein kann.

Keine Science-Fiction Serie kann das abbilden, auch wenn die Idee immer wieder aufgegriffen wird, doch wer wir sind, das Bestimmen am Ende wir selbst und keine übergeordnete Instanz, selbst wenn wir sie uns als Erschaffer unseres Seins vorstellen, daran glauben und sie anbeten. Die Simulation läuft komplett frei von dem Moment an, wo es den ersten unbewegten Beweger gab. Wer oder was das war, ist oder sein wird, das muss jeder für sich entscheiden. Es ist in jedem von uns etwas davon und es wird auch nach unserem Tod sein, wenn alles wieder in den Kreislauf wandert. Und in einem Kreislauf, so leid es mir tut gibt es keinen Anfang und kein Ende, theoretisch noch nicht einmal Kanten, an denen man sich stoßen könnte und das inkludiert, wenn man es logisch betrachtet dann eben auch unbewegten Beweger, Erschaffer und Betrachter, denn sie sind, genau wie wir und es gäbe keine wirkliche Ursache und Wirkung. Oder um es ganz ketzerisch zu formulieren, wenn es einen Gott gibt, gibt es keinen Gott und umgekehrt, also sind WIR.

Wenn ich nur noch einen Tag zu leben hätte, was würd' ich hören?

Spätestens hier wird wieder einmal klar, dass ich nicht ganz richtig im Kopf bin, oder? Oder liebe ich Musik mehr als alles andere? Habe ich einfach nur einen Ohrwurm von einem Song, den ich bis eben fast 20 Jahre nicht gehört habe?
Nein, nein... der Song ist zwar cool und ich habe auch schon einmal so gefühlt, immerhin ist das ja genau meine Zeit, aber ich bin keine 18 mehr und die meisten der Themen sind für mich echt durch, aber der Punkt ist, was würden wir tun, wenn wir wüssten, dass unser letzter Tag gerade mit einem wundervollen Sonnenaufgang begonnen hat, es aber der letzte ist, den wir je sehen werden?
Und für mich persönlich stellt sich da die Frage nach der richtigen Playlist, will man seinen Tag dann wirklich mit Liedern verbringen, die man nicht mag? Früher, also wirklich früher, so in meiner Jugend habe ich ganz oft meine MP3-Sammlung auf random gestellt und den "Zufall" entscheiden lassen und oft passte das so und wurde dann zum "Soundtrack of my life". Kann es aber auch einen "Soundtrack to die" geben? Damals im Krankenhaus, als ich aus dem Koma kam, war "Atemlos" von Helene Fischer gerade das Ding und lief immer irgendwo im Hintergrund und es war genauso mein Soundtrack, wie "A better way to die" von Mono Inc. und durch welche Fügung auch immer das so war, ich glaube, dass es so sein sollte.
Und ich glaube, dass in dem Moment, wenn ich weiß, dass es mein letzter Sonnenaufgang ist, wenige meiner Gedanken um die Playlist kreisen werden, vielmehr wird sich mein Kopf gen Himmel neigen und um einen gnädigen Tod bitten, aber wer weiß das schon?
Würde man tatsächlich eine Playlist für seinen letzten Tag zusammenstellen, welches wäre der letzte Track, würde man nicht versuchen sie nie enden zu lassen, weil das Leben loszulassen so schwer ist? Endet es abrupt oder fadet es langsam aus, gibt es letzte Bilder oder laufen schon die Endcredits und das letzte Bild ist das Gesicht eines Engels, das sich schon beim letzten Mal eingebrannt hatte? Was würde man in 24 Stunden hören? Entschiede ich mich für eine Mischung aus dem, was ich im Leben gehört habe, erzählt die Playlist eine Geschichte, oder würde ich mich der aktuellen Lieblingsmusik hingeben, Chill-Out oder Hard-Rock? Möglicherweise klingt das morbid, aber was würdet ihr an eurem letzten Tag hören, wenn ihr die Entscheidung habt? Hört mal tief in euch und stellt euch diese Frage, ich glaube es sagt unglaublich viel über uns aus, welche Musik wir hören und das in jeder Lebenssituation, weil es zu einem Teil unserer Erinnerung wird und wann ist es wichtiger erinnert zu werden als nach dem eigenen Tod?

4/13/2024

Das bin ich nicht

Hey Leute, ich hatte ja vor auch noch andere Plattformen zu bespielen, unter anderem auch TikTok und Instagram, irgendwie bin das nur nicht ich, das ist nicht meine Art mich auszudrücken, ich bin ein Mann des Wortes und so sehr ich die Idee auch toll finde, ist es mir zu aufwendig, stets im rechten Licht da zu stehen, irgendeinen Mist zu posten, hatte mich bei Insta eh auf Sonnenaufgänge, die ich einfach unfassbar liebe und ein paar klassische Food-Pics reduziert und bin da auch nur, damit ich den Kontakt zu einer alten Freundin halten kann, die dort eine sehr wichtige Self-Care Präsenz hat und Tattoos und Hula-Hup Skills präsentiert, während sie über ihre Krankheit aufklärt. Viele Leute nutzen Insta bestimmt auf eine vielfältige Art und können sich besser inszenieren als Ich, das gleiche gilt für TikTok, die Idee Kurzvideos aufzunehmen, in denen man tanzt oder lip-synced oder Kochrezepte für die ADHS-Generation rausballert, das ist auch nicht meins. Predigen kann man in solcher Kurzform genauso wenig wie das Allermeiste, mit dem ich mich hier befasse und wenn ich wirklich mal nen Short raushauen will, weil es sich richtig anfühlt, dann mach ich das bei YouTube. In diesem Sinne wollte ich euch nur darüber informieren, dass ich beide genannten Kanäle erst einmal nichtmehr bespiele und damit auch ab sofort aus der Linkliste unten auf der Seite nehme.

Ich hoffe, dass es in eurem Sinne ist, dass ich mir treu bleibe und damit meine Kernkompetenz weiter hier ausübe und nicht versuche mit irgendeinem Strom zu schwimmen, den ich eh nicht richtig verstehe, im Ernst, die Insta-App lässt mich unglaublich alt aussehen.

Zur Weiterleitung... Thema WOT (Nachtrag)

Noch als kurzer Nachtrag: 

Das Wort "Kurznachrichtenlänge" hat 20 Buchstaben und ist damit fast doppelt so lang wie das durchschnittliche deutsche Wort (10,6) laut Duden, ist aber die präziseste Form auszudrücken, was ich meine, und braucht vermutlich bei WhatsApp 2 Zeilen. Je präziser also der Text, desto länger wird er auch sein. Und ich frage mich an dieser Stelle immer wieder, ob wir zwischenmenschlich ehrlich miteinander sein wollen, oder bloß Output geben und uns anbiedern, damit es möglichst schnell zu Paarung und dann wieder Trennung kommt. Ich erinnere mich an Jugendjahre, in denen ich stundenlange Telefonate geführt habe mit Freunden, Geliebten, ja auch Familie... und das will ich niemals missen. Gleichzeitig komme ich aus der Generation, die mit Instant Messengern hantiert hat. So war ich oft tagelang mit meinen liebsten in Kontakt, habe Nachrichten ausgetauscht oder deep in Wortform besprochen, ohne viel zu sprechen. Und da haben wir wohl auch ein Problem mittlerweile.

Ich weiß, ich habe auch schon die Sprachnachrichten verteufelt, tue ich noch, weil mir da die Interaktion fehlt und ich mich redend noch weniger kurz fassen kann, weil da der Gedankenfluss stets auf Abwege gerät, ich bin eine Quasselstrippe. Allerdings hat es den Vorteil, dass man neben der eigentlichen Botschaft immerhin durch Stimmlage und Lautstärke, generell dem Klang dessen, was einen erreicht noch eine weitere Ebene dessen hat, was mitzuteilen ist. Ich habe vor kurzem eine 1-Sekunden Sprachnachricht versendet, ein einfaches "Gut-Nacht!" aus dem Nichts sozusagen. Und es hat für mich den ganzen Tag beinhaltet, ohne groß darüber zu reden. Das geht, dazu muss man sich aber so gut kennen, dass es im Grunde keine Worte braucht. Doch um da hinzugelangen sind meiner Meinung nach Tage, Wochen, Monate der intensiven Kommunikation notwendig. Ich bin ehrlich, die Kennenlernphase ist stets die interessanteste Phase bei Menschen, vielleicht kommt bald mal ein intensiver Post um die Frage, wie eigentlich aus Bekannten Freunde werden können.

Ich schreibe, versuche so genau und unmissverständlich wie möglich zu sein, es sei denn ich bin absichtlich missverständlich, das ist dann eben die Eigenleistung des Lesers. Ich erwarte halt oft zu viel von meinem Gegenüber, gerade im Wortgefecht, denn dort kann ein falsches Komma schon Menschenleben kosten und ein falsch betontes "Ich liebe dich" eine Beziehungskrise auslösen. Ich glaube es geht auch um Ehrlichkeit. Man kann den ganzen Tag Kurznachrichten tauschen und sich nichts sagen, oder ein Wort, dass alles beinhaltet, was es braucht. Bei mir ist dieses Wort seit Langem, "LIEBE", und doch traue ich mich viel zu selten, es zu schicken. Und so enden wir mit einem dieser Texte, die man einfach nur gernhaben muss, auch wenn es genau dieser schnelle zum Teil oberflächliche Stil ist, den ich kritisiere. Ich bin übrigens Zwilling.

"Ich würd' dich gerne Küssen, anstatt dich grad zu vermissen.
Sommer, Sonne, Kaktus, aber mir geht es beschissen."
( Zacharias Jarsumbeck, Gustav Friedlaender, Moritz Caspar Dauner)

Zur Weiterleitung... Thema WOT

"Übrigens, wenn vier Sätze für dich ne "wall of text" sind, solltest du mal in Kontakt mit dem Medium "Buch" treten. Deine Wahrnehmung ist durch das Internet augenscheinlich vollkommen verzerrt." (Nick Valentine)

Leute, hätte ich den Satz vor nem Jahr parat gehabt, dann hätte ich das gerade frisch gesprießte Grün auch in die Biotonne schmeißen können, obwohl er natürlich unglaublich viel Wahrheit beinhaltet und mich wirklich zum Nachdenken bringt, jetzt wo er gegen mich ausgesprochen wurde. Ich bin dafür sehr dankbar, denn es ist wirklich was Wahres dran. Auf dem Handy und in unserer sogenannten Social-Media-Bubble fassen wir uns meist so unglaublich kurz, dass Missverständnissen und Potential für Streit Tür und Tor geöffnet werden. Ich habe hier im Blog ja auch die leicht scherzhafte Bezeichnung der Wall of Text eingeführt, basierend auf den Erlebnissen von letztem Jahr. Ich denke, alles was die Zwei-Minuten Lesegrenze überschreitet ist etwas, mit dem man sich dann doch etwas intensiver beschäftigt und für manche Menschen ist das eben genau die Grenze der Überforderung oder Oberflächlichkeit, die sie nicht verlassen wollen. Ein Werbeblock im linearen Fernsehen hat derzeit eine ungefähre Länge von 9 Minuten, in der Zeit kann man knapp 60 TikTok Videos gucken, unfassbar viel Geld im Casino ausgeben oder 3 bist 4 meiner Posts lesen, die ich mit Wall of Text getaggt habe.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, die Wall of Text ist eine erschlagende Menge an Wörtern, die jeder verschieden einschätzt. Meine Wahrnehmung ist jene, die auch Nick Valentine hat. Ich lese und schreibe täglich so viel, dass ich das Medium Buch sehr wohl kennen als auch lieben gelernt habe, jedoch, das muss ich mir eingestehen nahezu jegliche Recherchearbeit mittlerweile online betreibe und daher vielleicht auch einen gewissen Bezug dazu verloren habe, was viel oder wenig Text ist. Allerdings spielt es für mich auch keine Rolle, da ich keine Angst vor Worten habe und obwohl ich weiß, dass es länger dauert einen längeren Text zu lesen und womöglich zu beantworten, mich nicht davor scheue. Und selbst wenn Whattsapp und andere Messenger nicht für Langtext geeignet sein mögen, ist es auch dort möglich sich auf Deep-Talks einzulassen, man muss sich halt vorher klar sein, wie deep man einsteigen will und möglicherweise Safe-Words einbauen, wenn es die eine oder andere Seite überfordert.

Mir tut es etwas leid, dass viele Menschen scheinbar nicht mehr in der Lage sind in Langform zu kommunizieren, da die Aufnahmefähigkeit dafür einfach nicht mehr zu reichen scheint. Hört euch mal die Top 100 der deutschen Charts durch, da seit ihr in ca. dreieinhalb Stunden durch, als ich die noch regelmäßig gehört habe waren das noch satte sechs Stunden. Und es gab noch Strophen, Refrain und irgendeine Bridge, heute höre ich eine halbe Minute Text und dann wird geloopt bis man bei der magischen Zwei-Minuten Grenze ankommt. Auch das zeigt, wie wenig Zeit wir uns nehmen Text wahrzunehmen oder aufzunehmen. Als großer Metal-Fan bin ich es gewohnt mir Kurzgeschichten in 6-10 Minuten anzuhören untermalt mit Gitarre, ist das dann das Äquivalent zur Wall of Text in der Musik?

Ich meine ganz im Ernst wir leben in einer Welt, in der so ziemlich ALLES schneller geworden ist, das ganze Leben. Ich verstehe, dass man sich überfordert fühlt und dann nicht auch noch auf dem Handy (wobei das ja selbst schon unsere größte Selbstüberforderung darstellt) mit viel Text belästigt wird. Und ja, die Wahrnehmung ist durch dauerhaften Internetkonsum völlig verzerrt. "Wir haben die Geschwindigkeit erfunden, aber innerlich sind wir stehen geblieben..." Ihr habt es bestimmt schon mal irgendwo gehört, denn es wird in letzter Zeit so oft gesamplet, dass ich nicht mehr weiß, woher es im Original kommt, ich beziehe mich jetzt mal auf die Akros Version und es ist einfach unser ganzes Problem. Mal ganz ab von Text und Musik sind wir im Vergleich zu dem was uns umgibt immer langsamer geworden im Verarbeiten, aber immer schneller im Machen und das impliziert ja, dass wir faktisch gar nicht mehr verstehen, was wir machen und das ist das gesamte Problem, runtergebrochen auf Kurznachrichtlänge.

(womöglich unbezahlte Werbung)