10/03/2017

Käpt'n Chaos und der Alltag (Folge Eins)

Ein ruhiger verschlafener Morgen, ein Feiertag, nicht ein Auto fuhr die Hauptstraße entlang die Junior durch das gekippte Fenster hören konnte, kein Hahn krähte, keine Kirchenglocken, ein rundum friedlicher Tag lag vor ihm. Einzig der teilweise etwas laute Lüfter des dauerhaft laufenden PCs durchbrach die Stille, aber nach kurzer Zeit hörte man das kaum noch.

Aus erholsamem Schlaf erwacht machte sich Junior bereit in aller Seelenruhe den Tag zu beginnen. Aber er hatte die Rechnung ohne seinen Mitbewohner gemacht, den alle nur noch Käpt'n Chaos nannten, seit er vor einigen Jahren begann es zu seiner Lebensaufgabe zu machen, Chaos und Stress zu verbreiten. Es kam schon einem Wunder gleich, dass er nicht um kurz nach halb 6 in der Früh irgendeine wahnwitzige Idee hatte, die wie es bei ihm üblich ist mit 100 oder mehr, meist unglaublich geräuschintensiven Arbeitsschritten zu tun hatte.

Tatsächlich hatte er gerade vorgestern NACH einem längeren Gewitterschauer in aller Herrgottsfrüh (ca. 5.15 Uhr) die grandiose Idee doch die Jalousien im Nebenzimmer des schlafenden Junior herunterzulassen. Generell sollte man meinen, dass es sich dabei um eine Sache von Sekunden handele aber weit gefehlt. Käpt'n Chaos vermag es mit einer solchen Lapalie ein ganzes Haus zu wecken. Warum hatte er es überhaupt getan. Seines Gedankengangs nach war es wohl notwendig bei dem undichtesten Fenster des Hauses die Jalousie herunterzulassen, die aufgrund eines Jalousiebandschadens auch gleichzeitig die lauteste Jalousie das Hauses ist, um zu verhindern, dass durch starken Wind und starken Regen das Wasser ins Zimmer schlägt. Soweit so klug, wäre nicht alles was er hätte verhindern können bereits in den letzten 3 Stunden passiert und das Gewitter mit Starkregen und Windböen bereits vorbei. Egal dachte sich der Käpt'n und machte einfach mal. Dazu brauchte der Käpt'n aber Licht und schlug so laut er konnte auf den Lichtschalter des Zimmers, in dem er agieren wollte. Da Käpt'n Chaos ein generelles Problem mit der Dunkelheit hat sind in seinem Haus sehr helle Lampen verbaut, die weit strahlen. Sicher ist nicht ob der laute Schlag oder das Licht selbst den Junior weckten, sicher ist bloß er war jetzt wach und saß kopfschüttelnd im Bett und durfte mit anhören wie ein vor sich hin fluchender Käpt'n Chaos in aller Seelenruhe aber mit umso mehr Getöse die Jalousie im Nebenzimmer herunterließ, nur um dann erneut auf den Schalter zu schlagen und lauten Schrittes zurück in Richtung Bett zu stapfen. Geweckt hatte er mit seiner sinnlosen Aktion währenddessen auch noch den Nachbarn von Junior und den Smutje, der sich knurrend umdrehte.
Circa 3 Stunden später hatten 3 Personen verschlafen und kamen schlecht gelaunt in die Kombüse, wo der Käpt'n sie fröhlich begrüßte und sein alltägliches Kaffeeritual mit anschließendem halbstündigem Aus-Dem-Fenster-Starren abhielt.

Heute durfte man also tatsächlich fast ausschlafen, sogenannte Verschönerungsmaßnahmen der Kombüse waren ab 9 Uhr geplant, daher sollte man ab diesem Zeitpunkt mit Lärm rechnen müssen. Aber weit gefehlt, der Käpt'n hatte andere Pläne. Um keinen Lärm zu machen dachte er sich so gegen 8:15 Uhr, gehe ich doch außen rum, damit meine lauten Schritte niemanden wecken. Tolle Idee Käpt'n Chaos, wenn da nicht die Türen wären, die er (aus welchem Grund auch immer) nicht leise öffnen und schließen kann. Tatsächlich war es aber erst die hintere Tür zu dem Ort, an dem er sein Werkzeug vom Vortag abladen wollte, die den Junior weckte. Geplant oder nicht, hätte ihn das nicht geweckt, wäre es sicherlich die Tatsache gewesen, dass Käpt'n Chaos sich entschied, wenn er schon einmal da war auch noch gleich einige Einweg-und Wegwerfgegenstände zu waschen. Und warum ist das so laut? Da die Leitungen direkt durch die Wand verlaufen und der Wasserhahn beim Aufdrehen das Geräusch einer explodierenden Rohrleitung macht, kann man damit wunderbar Leute aus dem Reich der Träume holen. Fröhlich und vergnügt schrubbte der Käpt'n alte Streichmaterialien, aus denen die Farbe vom letzten Jahr nicht herausgehen wollte und freute sich des Lebens. Dass er es einmal mehr geschafft hatte, seine ganze Mannschaft mit Ausnahme des schon wachen Smutjes zu wecken, war nicht so wichtig, immerhin ist er ja auch der Käpt'n.

Demnächst mehr von Käpt'n Chaos und der Alltag...

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