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12/18/2012

Achtzehn

Langsam schwindet meine Hoffnung, dass ich es schaffe bis Weihnachten aus dem Krankenhaus zu kommen, vor allem deswegen, weil ich mir nicht sicher bin, wie gut oder schlecht es mir wirklich geht. Klar vom Gefühl her würde ich sagen, ich bin einigermaßen fit, diese Dialysen scheinen echt was zu bringen, deutliche Verbesserung des Lebensgefühls, wenn man mich fragt, aber ich bin ja trotzdem noch komplett kaputt.

Kaputt ist auch ein gutes Wort, um den gewaltigen Björnholm zu beschreiben, der auch heute den kompletten Tag außer Schlafen und ab und zu mal verwirrt aufwachen nichts getan hat, Manni war den Großteil des Tages unterwegs und nicht zu sehen, so wie ich auch für meinen Teil, denn was soll man schon machen, ich könnte natürlich grübeln und mir einen Kopf machen, aber ich war viel zu happy, dass ich keine Angst mehr hatte mich in "unbekanntem" Terrain zu bewegen und nutzte diese Tatsache so oft ich konnte. Außer den bescheuerten Zugängen hielt mich ja nichts wirklich auf und so erkundigte ich die unteren Stockwerke des Gebäudes, die ich in den letzten Tagen ja nur in liegender Position gesehen hatte und wurde sogar teilweise wieder erkannt und gegrüßt. Merkwürdig, ich fühl mich eigentlich gar nicht so, als würde ich krepieren, wenn ich nicht regelmäßig dialysiere, eigentlich fühl ich mich fit, ich könnte wieder gehn, wenns nach mir ginge...

Aber da gab es ja noch genug Gründe, warum das nicht passieren sollte, zum Beispiel würde ich vermutlich nicht einen Tag überleben ohne die Dröhnungen, die man mir hier verpasst und vor allem wäre ich vermutlich wesentlich schneller wieder hier, als ich mir vorstellen kann... Also verbringe ich meine Zeit lieber damit mich von meinem alten Leben zu verabschieden, denn das hab ich ja schließlich auch erfolgreich ausgelöscht, kann man das so sagen?

Ich weiß es auch nicht, morgen is erstmal Fußball!!! Und ich sollte eigentlich in der Kurve stehen und stattdessen hänge ich hier rum und hoffe, dass mein Zimmernachbar mich an seinem Sky-Paket teilhaben lässt und ich bei ihm mitgucken kann :D Obwohl ich glaube der BVB wird sogar im Free-TV übertragen! Naja erstmal pennen!!!

12/16/2012

Sechzehn

Der blaue Herr E. muss uns heute verlassen, was für ein Verlust. Nicht wirklich, aber ich hatte mich daran gewöhnt, wie verwirrt er sich immer ausdrückte und ständig in der Zeitung irgendwelche Schalke-Artikel suchte und dann darüber schwadronierte, seine Schwerhörigkeit war extrem anstrengend aber auch praktisch, da man so des Nachts wenigstens nicht allzu leise sein musste, aber eigentlich war er schon ein echt netter Kerl, wir (Manni und meine Wenigkeit) werden ihn sicher vermissen, wieder eine Unterhaltungsquelle weniger, die den tristen Alltag erträglich macht. Neben einigen sinnlosen Untersuchungen unter anderem der eines Ultraschalls der Schilddrüse war am heutigen Tag nicht wirklich viel los gewesen und so nutzte ich die Chance meine Haarpracht den Gegebenheiten anzupassen und sie kürzen zu lassen. Dabei lernte ich die interessante Friseurin aus dem vierten Stock kennen, deren Musikgeschmack ich als gelinde fragwürdig beschreiben mag. Einerseits auf Rammstein abfahren, aber dennoch von einem Silbermond Konzert schwärmen, von dem sie noch nicht einmal wirklich begeistert war. Lustigerweise habe ich dieser Frau die Rockstar Geschichte erzählt, quasi die Geschichte einer meiner Persönlichkeiten (als Mischung aus Chesney Little und dem nur kurz aufgetretenen James Jeans) und nicht meine eigene, aber ich denke das ist völlig in Ordnung, immerhin ist ja auch ein großer Teil davon wahr, dass ich einst Bandleader war und die Geschichte von Aufstieg und Fall, Drogen und Exzessen sind ja auch eine Seite der Wahrheit, die mich schlussendlich hier her gebracht haben. Wie gut das Reden doch tut, auch wenn vieles eine etwas andere Darstellung der Realität durchmachte, irgendwie ist mir die reine Wahrheit in einer solchen Situation dann doch zu schäbig und vor allem wollte ich nicht mittags um 12 heulend zusammenbrechen beim Frisör, es sollte ja nach vorne gehen, ich habe einfach die künstlerische Freiheit genutzt und aus einer deprimierenden Story eine krass interessante gemacht.
Diese indische Prinzessin, Wahnsinn, die ist doch tatsächlich eine Ärztin der Nephrologie hier, ich dachte eigentlich wirklich, dass sie nur zur verrückt bizarren Zwischenwelt gehörte, die ich auf meinem Dead-Walk in der Notaufnahme zu meiner Beruhigung erschaffen hatte, aufrecht gehalten durch den Daueradrenalinschub, aber nein sie machte auch die Schilddrüsenuntersuchung, vom Fleck weg hätte ich sie genommen, aber stattdessen habe ich sie bloß angeschmachtet und ich befürchte fast, dass sie das sogar mitbekam...
Aber egal, ich bin krank! Und sie ist meine Ärztin, klar habe ich mir auch eingebildet, dass irgendwas von ihr zurückkam, aber vermutlich war es nur eine Mischung aus Mitleid und Unverständnis, wie ich mit dem, was ich mir angetan hab noch so happy sein konnte und einfach alles irgendwie leicht zu nehmen schien. Ob sie mir wohl geglaubt hätte, wenn ich ihr die Wahrheit gesagt hätte, dass es sich dabei bloß um eine besonders ausgeklügelte Form des Überlebensinstinkts mit Selbstbetrug handelte? Vermutlich nicht! Ich glaube, dass sie wirklich nicht genau wusste, wie sie mich einzuschätzen hatte und das sorgte für diese besondere Spannung zwischen uns, die ich als prickelnd und sie vermutlich als irgendwie unangenehm empfand.

12/15/2012

Fünfzehn

Die Morgencrew aus dem Triumphirat der Schwestern flog umher und ich sollte die Protagonistinnen der nächsten Tage und Wochen in meiner Geschichte kennenlernen. Vermutlich waren es mehr, aber Drei von ihnen blieben direkt in Erinnerung, Eliza, Paige und Amira (die Namen wurden geändert). Drei Krankenschwestern für ein Halleluja. Und alle auf ihre Weise einzigartig. Wie Harpyien im Blutrausch strömten sie in die Zimmer, stellten sich vor, nahmen Blut und andere Proben und versuchten in möglichst kurzer Zeit möglichst alle Aufgaben zu erfüllen, die ihnen der Klinikmorgen vorschrieb. Ich weiß nicht, ob man mir schon wieder so starke Medikamente verabreichte, denn irgendwie fand ich die Mädels zwar interessant, aber es regte sich nicht im Geringsten etwas an meiner Libido, vielleicht war ich auch noch zu sehr geschädigt und von Unsicherheit meiner eigenen Zukunft verwirrt.
Herr E. jedenfalls versuchte direkt sein Glück und holte sich die Sicherheitskelle von Eliza, der Dominatrix mit Herz. Ich hätte aber ehrlich auch keine Lust mich von einem 75 Jährigen Knacker "Schätzchen" nennen zu lassen und die Reaktion ihm direkt mal ne schmerzhafte Spritze zu setzen war schon ein Statement, mit dem sie sich Respekt verschafft hätte. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich geschehen ist, vermutlich nicht und es ist bloß Auswuchs meiner Phantasie, die sich genau so eine Situation gewünscht hätte, vielleicht zur persönlichen Unterhaltung oder einfach nur um nicht darüber nachdenken zu müssen, wie weit ich mich selbst an den Abgrund gebracht hatte, dieses Mal.
Das Hightlight des Tages war eindeutig das Frühstück, bei dem man mir schon Wackelpudding auftischte, eigentlich hätte ich ahnen können, dass das bloß der Prolog zu einer weiteren Runde Unsicherheiten und Nachdenklichkeiten sein würde. Zuckermessungen, Blutabnahmen, das ständige Meckern darüber, dass ich mit kurzen Haaren vielleicht besser aussehen würde, ließen mich auch endlich diese Entscheidung als Schritt nach vorne in ein neues Leben planen. Die Angst davor, war mit Katheter im Hals entsprechend groß, aber wenn man in der Klinik eine Friseurin hat, dann wird die sich ja mit sowas auskennen, also nahm ich mir vor, die Haare am nächsten Tag mit einer weiteren Portion Vergangenheit der Ewigkeit zu übereignen. Interessanterweise löste der Gedanke allein zum Frisör zu gehen gar keine Angst aus, das mit den Ängsten war sowieso komisch, die Spritzen, das Martern, die Qualen, das alles empfand ich halb so schlimm, entweder ich war endlich erwachsen oder irgendwas in meinem Gehirn machte mir klar, dass es notwendig sei, das jetzt einfach über sich ergehen zu lassen und Jammern hätte ja doch keinen Sinn, jedenfalls keinen Zielführenden.
Immer wieder an diesem Tag sah ich Weißkittel, die sich aber vor allem mit meinen Zimmernachbarn beschäftigten, ich fühlte mich doch sehr auf dem Abstellgleis, als wäre ich zerschellt und niemand interessiert sich für die Scherben meiner Seele, die überall herumlagen und eigentlich auch für alle offen sichtbar. Bis auf Manni, den Herrn D., der fragte sogar ab und an mal nach, wie es mir geht, ein echter Gentleman, alte Schule, toller Kerl. Jede freie Minute nutzte er, um in eines der anderen unteren Stockwerke zu fahren und dort spazieren zu gehen, vermutlich, weil er das Eingesperrtsein auf Station genauso frustrierend empfand, wie ich. Er war mir eine recht große Stütze, obwohl er gar nicht wirklich viel tat, aber es war als würde es ihm nicht egal sein. Wie so eine Art Mentor aus Verantwortung oder so. Vor allem an diesem Tag war ich ihm so dankbar, denn irgendwie schien sich mein Aufenthalt zuspitzen zu sollen, Gerede von einer OP und vorwurfsvolles Gerede wurden laut. Meine Eltern waren mit der Situation längst gnadenlos überfordert und hatten die letzten Enden ihrer inneren Ruhe verloren, rasteten aus, waren keine Hilfe mehr in diesem Zustand, es würde mir ganz alleine obliegen, diesen Karren aus dem Dreck zu ziehen. Ich bin nicht sicher, ob ich dazu in der Lage bin, ich bin derzeit überhaupt mit gar nichts sicher, das ist das Münster-Trauma, ich verliere hier einfach die Contenance.
Als ob, die Contenance habe ich bereits vor Jahren verloren, nur das hat mich am Ende hier her gebracht, ich war außer Kontrolle, das Karussell war zu schnell und ich habe keinen Absprung gefunden, jetzt ist die Achse gebrochen und ich kann immer noch nicht raus, oder vielleicht doch? Schlafen kann ich wenigstens mal. Zwar sind die Betten hier mega ungemütlich aber ist ja kein Kuraufenthalt. Im Schlaf muss ich mich nicht mit den dringenden Fragen der Gegenwart befassen, ich bin immer noch auf dem verdammten Karussell und es fliegt. Wie wird das alles enden, habe ich eigentlich auch so etwas wie Freunde, die sich mal sorgen,wo ich eigentlich stecke, nachdem ich mittlerweile den 3. Tag in Folge keinerlei Lebenszeichen von mir gegeben habe. Einen Freund habe ich jedenfalls endgültig abgeschrieben, die größte Niederlage meines Lebens, aber erst in diesen Tagen der absoluten Verzweiflung wird deutlich, auf wen man zählen kann. Mir war bewusst, dass es nicht viele sein werden, die es erfahren, noch weniger, die es überhaupt interessiert und eigentlich niemand, der helfen kann oder will.
Es ist schon fast tragisch, dass ich so dumm war und mir tatsächlich eingebildet hatte, dass sie sich ändern würde, diese verdammte unerschütterliche Hoffnung, alles könne gut werden, ohne dass man eingreift, auch dieser Trugschluss hat mich hier her gebracht, es reicht nicht, sich einzureden, dass man etwas verändert, es reicht nicht, wenn man so tut als wäre wieder alles gut und das Glück würde schon wieder herkommen, wenn man nur lange genug mit dem Speck vor seinem Gesicht herumwedelt, aber ansonsten in stillem abwartenden Nichtstun verharrt. Und genau das war es, was sie immer getan hatte, verharrt in der Erwartung, dass ich es schon auf die Reihe bekomme, nicht einmal als ich ihre Hilfe erflehte nahm sie mich ernst genug, um einen Teil von sich zu opfern. Es gab immer dieses Gefälle zwischen uns, ich war immer der jenige der mehr gegeben hat, als er durfte, um sich nicht selbst aufzugeben. Ich flog und lud mir ihr Gewicht auf, IMMER, doch nie habe ich bemerkt, dass es niemals anders herum war. Die Enttäuschung über diese Erkenntnis ist nicht mehr so groß, da ich den Schlag schon vor Monaten ertrug und trotz der Chance, die ich ihr gab, glaubte ich doch nie, dass sie es wirklich vermochte sie wahrzunehmen. Vielleicht konnte sie es einfach nie und ich habe ihr das aufgebürdet, doch gräm dich nicht Prinzessin, ich vergebe dir, dass dir die Kraft fehlt, die Freundin zu sein, die ich immer in dir sehen wollte, weil ich dich immer nur geliebt habe und auch nie der Freund sein konnte, der ich sein wollte und den du eigentlich gebraucht hättest. Die größte persönliche Niederlage, solange habe ich sie als Ausrede genommen, mich gehen zu lassen und den Wert von Freundschaften und Kontakten in Selbstaufopferung zu messen und darin, wie viele Tränen das Fass bis zum Überlaufen braucht, bevor es sich über den Rand ergießt. Es war unfair, es dir auf zu bürgen, aber genauso war es wohl Teil der Depression, dich nie losgelassen zu haben, das ist vielleicht das Einzige an der Geschichte, was MIR leid tun könnte, fast den ganzen dreckigen Rest unserer sogenannten Freundschaft hast du auf dem Gewissen, irgendwann wirst du wissen, warum und ich werde es dir irgendwann genau so verziehen haben, wie ich dir alles verzeihe. Doch bitte lass mich nun in Ruhe und halte kein Trugbild aufrecht, dessen du dir nicht einmal sicher bist, dass du es je sehen wolltest. Bye bye Baby!

12/13/2012

Dreizehn

Das Krankenhaus ist eine Art Heimat geworden, das jenige in Münster allerdings, in gewisser Weise fühlt sich die erneute Einlieferung an, als würde man nach langer Zeit heim kommen. Alles wirkt so bekannt und vertraut und doch ist die Situation in der Notaufnahme anzukommen und als lebensbedrohlich eingestuft zu sein eine neue Erfahrung auf die ich auch hätte verzichten können wenn man mal ganz ehrlich ist. Seit knapp 15 Stunden meckert man mich jedes Mal an, wenn ich wieder aufstehen will. Es ist so, dass man mich wohl lieber im Liegen haben will, wer weiß schon, welchen Sinn DAS macht, vermutlich irgendwas mit der Versicherung.

Bünde, Westfalen
Was war denn eigentlich passiert? Nun ja, ich habe im Laufe der letzten Nacht entschieden, dass es so wie bisher nicht weitergehen konnte.... so gebrechlich und komplett neben der Spur, wie ich schon wieder seit knapp einer Woche bin. Also dachte ich, es wäre doch schlau, sich mal beim Hausarzt sehen zu lassen. Nun ja, wenn man mal ganz ehrlich ist, dann war das schon recht gewagt, denn ich war mir nicht sicher, ob ich diesen Weg überleben würde, im wahrsten Sinne des Wortes. Das Atmen fiel so schwer, dass mein Herz darauf reagierte und pumpte, wie ein Speedmetaldrummer auf Koks. Nachdem der Herr Doktor mich etwas beruhigte und mich direkt an die Klinik überwies, war mir schon recht klar, dass es ernst war, sehr ernst. Also ging es direkt zur Notaufnahme des Bünder Lukas Krankenhauses, wo man mich dann erstmal mit akuten Lungen und Herzproblemen eine satte Stunde ins Wartezimmer setzte, ins vollbesetzte, was in Anbetracht der Angst vor Enge und Menschen ebenfalls eine ernste Situation heraufbeschwor und sich im Anschluss bei der Untersuchung als Hauptursache eines extrem hohen Blutdrucks zeigen sollte. Tachikard war ich ja noch dazu und Luft bekam ich schon nicht, da babbelt mich der behandelnde Arzt auch noch zu, dass er meinen Bruder kennt und ihn für mich hält und solche Späße... ich weiß ehrlich nicht, ob ich so etwas wirklich witzig finde, während mein Lebenslicht bedroht ist auszugehen. Eine deutlich übergewichtige Ärztin gafft mich an, plappert mit einer merkwürdig erregten Stimme auf mich ein und redet immer wieder von einer Darmuntersuchung, bis sie mir voller Wollust ihren Finger in den Po schieben darf und feststellen muss, dass ich ja doch nicht aus dem Hintern blute, wie ich es gesagt hatte bei der Anamnese, aber die alte House-Regel, dass jeder Mensch lügt scheint in Ärztekreisen wirklich kein Mythos zu sein und deutlich wichtiger als man denkt. Denn eigentlich überprüfen diese Kasper alles, was man so sagt doppelt nach, warum auch dem Patienten glauben, der hat den Scheiss schließlich nicht studiert und ist nicht der Experte. Während ich da so lag und entkleidet wurde, den Sinn dahinter habe ich immer noch nicht begriffen wurde mir wieder klar, dass unsere Helden in Weiß manchmal doch deutlich von sich überzeugter sind, als es ihnen gut tut, aber dafür retten sie Leben, ich befürchte da bleibt eine gewisse Überheblichkeit gar nicht aus.
Münster
Ankunft so gegen 14:30 im RTW und das Ganze nach einer Fahrt durch die erste größere Schneehölle des Jahres, auf der Fahrt war ich die meiste Zeit einfach nur ängstlich ob des jungen Notarztes neben mir, der sich vor seiner Kollegin peinlicherweise mit einem Samsung Galaxy S3 zu profilieren versuchte... Wäre ich nicht mit dem Versuch des Überlebenskampfes beschäftigt gewesen, hätte ich mich vermutlich mit irgendeinem blöden Spruch unbeliebt gemacht. Stattdessen versuchte ich vor allem nicht an Worte wie Autounfall, Statistiken zum Thema Verkehrstote, Erfrieren, Herzversagen und anderes zu denken... und irgendwie meine verdammte Atmung in den Griff zu bekommen. Nebenbei fragte dieser junge Notarzt immer wieder irgendwelche Dinge über Blut im Stuhl und andere bizarre Dinge, die zu beantworten mir ob der akuten Atemnot extrem schwer fielen und das obwohl ich schon Sauerstoff zugeführt bekam. Alles in allem kam mir die Stunde Fahrt vor wie im Flug und vielleicht war es sogar besser, dass ich kaum etwas von dem Wetter sehen konnte, welches dort auf der anderen Seite der dreckigen Scheiben des Krankenwagens wütete.
Das Umladen meiner Person aus dem Wagen zurück auf eine Krankenhaustrage war einer dieser magischen Momente. Wer den Film „Bringing out the dead“ kennt und das Team mit Nic Cage und Tom Sizemore auch so verehrt, hätte seinen Spaß gehabt, denn genau daran erinnerte mich das als der junge Notarzt und der etwas ältere sich aufregten mich samt Lastkarre über die zugefrorene Liegend-Notaufnahme ins Gebäude zu schieben und das dann auch noch in Höchstgeschwindigkeit, weil man ja schon direkt die nächste Tour gebucht hatte. Und als ob das noch nicht schwierig genug gewesen wäre, schafften es die beiden auch noch jeden Notaufnahmisten anzupöbeln, wo sie denn eigentlich mit mir hin sollten.
Also im Fernsehen und aus Ärzteperspektive wirken diese NAs ja schon immer recht wuselig, aber das war die absolute Krönung, wirklich hektisch und spannend bestimmt, wenn man nicht gerade Patient in Lebensgefahr ist, wie man mir mehrfach eingetrichtert hat, ich denke vor allem um zu verhindern, dass ich da in meiner Panik wild durch die Gegend laufe, vielleicht hätte ich das auch gar nicht gekonnt, nur angefühlt hat es sich, als hätte ich, wahrscheinlich eine Folge des Adrenalins in Todesnähe. Nachdem ich so fast eine halbe Stunde zwischen Feierabend machenden Mitarbeitern der NA rumstand wurden mir zwischendurch immer wieder neue Ankündigungen gemacht, Dialyse, Blutkonserven, Zugang legen. bla bla, kritischer Zustand, Wortfetzen, immer wieder unterbrochen vom aus Arztserien bekannten Geräusch des Defibrilators aus dem Hintergrund. Das Ganze war schon höchst bizarr, ich weiß nicht einmal wie viele Ärzte und Krankenschwestern sich mir in kürzester Zeit vorgestellt haben und von meinem Unterbewusstsein wieder gelöscht wurden. Eigentlich kann ich mir Namen recht gut merken, aber vermutlich war das Stabilhalten meines Denkapparats fürs Gehirn zur Zeit wichtiger als flüchtige Bekanntschaften zu fetischistisch angehauchten jungen Frauen, die Namen der Kerle hätte ich mir eh nicht gemerkt. Ja ich weiß, den Schowi-Scheiss könnt ich auch weglassen, macht aber Spaß der Arsch zu sein.

Meine erste richtige Dialyse stand an, das war beängstigend, aber andererseits konnte ich jetzt endlich nachempfinden, was Lestat ständig durchmacht... 3mal die Woche, sehr heftig, denn mit meiner Nadelpanik bin ich hier doch deutlich fehl am Platz. Im Vergleich zu früher ist das hier zwar nicht mehr ganz die Topmodelklinik aber Charme und ein durchaus überzeugendes Aussehen können noch viele vorweisen und dazu haben einige einfach dieses gewisse Etwas, das den Aufenthalt trotz ernstester Lage beinahe zu einem Urlaub werden lassen könnte. Mit der Kompetenz der Angestellten bin ich jedenfalls sehr zufrieden, wäre ich der Kliniktycoon gäbe es erst einmal nichts zu beanstanden. Diejenige die mir den Hals zum Zugang für die Dialyse bereit gemacht hat, hätte ich in einer anderen Situation direkt angegraben und mir eine Abfuhr epischen Ausmaßes abgeholt und im Anschluss behauptet, dass es sich gelohnt hätte. Aber stattdessen fragte ich kleinlaut nach einer Urinflasche und Beruhigungsmittel und ließ die Zugangslegung beruhigt wie eine Hindu-Kuh über mich ergehen. Und von diesem Zeitpunkt an verschwimmen auch die Erinnerungen, denn genau kann man, also ich nicht mehr nachvollziehen was dann geschah.
Irgendwie lag ich lange Zeit auf der Trage und erfuhr nichts, weder über meinen Zustand, noch über das wichtigere Ereignis des Tages, die Beerdigung der Fankultur in deutschen Stadien durch die verfluchte DFL. Und ich hatte jetzt fast eine Woche nicht geschlafen, mit dem Vieh im Hals sah ich da auch keine Hoffnung, an die erste Dialyse kann ich mich auch gar nicht erinnern, obwohl es ja erst ein paar Stunden her ist und ich eigentlich nicht geschlafen habe, jedenfalls nicht, dass ich wüsste...Mal sehen wie es weitergeht, seit knapp 2 Stunden bin ich allein und trotz der objektiven Hektik, wie sie von außen wirkt, beruhigte mich die ganze Situation doch sehr und ich fühle mich erstmals wirklich gechillt, seit fast 2 Jahren, unfasslich, wie man im Todeskampf unter der größtmöglichen Anspannung für den Körper innerliche Ruhe erreichen kann.

12/10/2012

Zehn

Weihnachtsträume

Ich träumte in etlichen Episoden davon, dass ich ein Adventskalender sei, der aus diversen Einzelpaketen besteht, die man mir aus dem Leib schneiden musste, um sie zu öffnen. Ein sehr blutiger Traum, aber nicht ohne eine gewisse Komik, zeigt es doch, wie mein Unterbewusstsein sich mit der Weihnachtszeit auseinander setzt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht mittlerweile gänzlich im Eimer bin, die Atembeschwerden jedenfalls sind den Symptomen einer verschleppten Erkältung gewichen, von der man lange etwas haben kann, wie ich erfahren habe und insgesamt beginnt bei mir so langsam der Prozess des Abschaltens, es hat schon seine Vorteile, wenn man sich um nichts mehr kümmern muss außer der eigenen Problemchen, die wenn man sie nüchtern betrachtet wie der sprichwörtliche Sturm im Wasserglas abebben, wenn man sich ihnen nähert. Ich bin einfach nur so von einem Kontrollzwang gefangen, dass jede Abweichung von einem irrationalen Plan, der Tag für Tag in meinem Kopf zu entstehen scheint, mich in eine Stresssituation unglaublichem Außmaßes stürzt. Ich werd jetzt mal bis Ende des Jahres versuchen ein wenig zu chillen!

12/04/2012

4 1/2 - Wie schreibt man Diarrhö? (eklig)

Irgendwie erinnert mich das gerade an einen sehr schaurigen Traum, den ich mal hatte, nur irgendwie ist das alles in Real-Life doch deutlich eindrucksvoller.
Es muss so gegen halb 2 heute Nacht gewesen sein, als ich mich dazu entschied doch mal langsam ins Bett zu gehen. Das könnte auch ein "Finde den Fehler Satz" gewesen sein, welches Bett? Das war mein erstes größeres Problem, kein Bett, auf dem man liegen kann ohne dass einem irgendeine Stahlstrebe irgendeine Rippe in die Lunge aufs Herz oder in irgendein anderes Gedärm drückt, ich versuchte eine halbe Stunde lang eine Position zu finden, in der ich wenigstens einigermaßen normal atmen konnte, doch ohne Erfolg, ich spürte die Panik in mir aufkommen, dass ich wieder nicht schlafen würde, die dritte Nacht in Folge und das obwohl ich doch heute soviel vor hatte, soviele Vorsätze, siehe Vier.
Aber das sollte sich alles in Luft auflösen, wenn ich nicht so langsam mal ein wenig Ruhe bekäme. Ruhe ist auch so ein schönes Wort, ich bevorzuge sogar Stille, ach was ich die Vorweihnachtszeit liebe, sie beliebt einen immer aufs neue zu überraschen, so zum Beispiel seit ungefähr halb 1 mit einem Generator-Brummen oder sonstwas, ich kann es nicht definieren, aber es ist so laut, dass man es sogar aus dem Treppenhaus außerhalb meiner Wohnung hört, NACHTS... ich dachte mir, ja ok, vielleicht ist das irgendeine Heizung oder so, die durchrattert, irgendwann hört man das sicher nicht mehr, ja scheisse, das klappt vielleicht wenn man nicht völlig übermüdet ist und am Rande einer epischen Panikattacke. Ich konnte es förmlich kommen sehen, wie ich zusammenbrechen würde. Sowas könnte man dann auch selbsterfüllende Prophezeiung nennen, oder einfach nur Körpergefühl. Ich fühlte mich mies, völlig überspannt, mein Herz raste bereits, das Atmen fiel schwer... erwartungsgemäß gesellte sich dann auch die Hitzewallung dazu und der unstillbare Drang zur Diarrhö (was für ein bescheuertes Wort oder?). Ich nenne diesen Prozess dann ganz gern: "Alles abfallen lassen", aber ich spürte schon in dem Moment als ich mich ins Bad bewegte, dass es eine sehr lange Sitzung werden sollte, ich hätte was zu lesen mitnehmen sollen. Nun ja, ich tippe mal so 20 Minuten später, frierend und immer noch von der Panik beherrscht, weil ich es nicht schaffte, meine Gedanken abzuwenden oder es irgendwie abzumildern, im Hintergrund immer noch der gefühlt immer lauter werdende Generator oder Raketenkühlschrank oder Waschmaschine, keine Ahnung, dieses lärmende Scheissding jedenfalls... Ich verließ das Bad und riss wütend den Bezug des "Schlafsofas" vom Stahlgerüst und zu Boden, mir war es mittlerweile egal, wie, zur Not halt auch auf dem Boden, aber ich musste jetzt endlich schlafen, vielleicht erst runterkommen und dann schlafen, aber das mit dem Runterkommen gestaltete sich doch deutlich schwerer als ich das in Erinnerung hatte von den früheren Panikattacken, da war es einfach nur ruhig inne Ecke setzten, die Gedanken sammeln und möglichst nicht an Begriffe wie "Stress", "Lärm", "Terror" oder andere denken, die mich in Panik versetzten, aber versuch mal dich zu beruhigen, wenn du Herzrasen hast, nicht atmen kannst, dein Nachbar meint, dass er mitten in der Nacht das lauteste Rattertatterr aller Zeiten entfacht, dir in jeder Position in die du dich legst irgendetwas schmerzt und du frierst und zu allem Übel auch noch der verdammte Pseudo-Dünnschiss, der sich als großes Scheisserchen ankündigt und dann nur heiße Luft ist von hinten drückt. Nach etwa 5 weiteren Sitzungen auf dem Thron, während derer ich es schaffte, mich auch mal um das Entknoten meiner angefilzten Haare zu kümmern und mir die Nägel zu machen dachte ich, ich traue meinen Ohren nicht, wie es scheint, war das Benzin vom Lärmgenerator leer oder sonst was war passiert. Kurzer prüfender Blick zur Uhr, 6 Uhr 15, läuft dacht ich mir, 5 Stunden Schlaf und ich schaff immer noch alles, was ich mir vorgenommen hab.
Und was mach ich jetzt mit der verfluchten Panik, drei Stunden, dass das Herz das überhaupt mitmacht ist schon irgendwie ein Wunder dachte ich noch, da hörte ich auch schon die erste Dusche des Hauses, die aufgedreht wurde. Wahnsinn, normalerweise nehme ich diese leisen Geräusche gar nicht wahr, aber ich empfand plötzlich alles als Stress, Hypersensibilisierung nennt man das, habe ich nachgelesen... Ich bildete mir auch ein, dass ich neben den real hörbaren Summ-Tönen des Fernsehers und DVD-Players auf Stand-By und den der Steckdosenleiste auch den Strom in den Leitungen fließen hörte und das Ticken der Digitaluhr, die unaufhaltsam weiterlief. Die tickt natürlich nicht wirklich aber ich war kurz davor eine akute Psychose zu erleiden, was ist das beste was man in so einem Fall tun kann?
Außer Kopfschuss ist es das bereits erwähnte "Alles abfallen lassen", doch dieses "Alles" war ja bloß in meinem verfluchten Kopf, nichts von alldem war real, in Wirklichkeit gibt es da nur diesen äußerst asozialen Nachbarn, der mit der Rücksichtslosigkeit seines Raketentriebwerks nicht gerade zur Entspannung der Lage beitrug, denn als hätte ich es herbeigesehnt, setzte auch das wieder ein, einfach großartig. Bis auf dieses Lärmen und die Tatsache, dass ich nicht schlafen konnte seit mittlerweile 3 Nächten gab es also eigentlich keinen rational erklärbaren Grund, warum ich in Panik geriet... sieht man mal von den Dingen ab, die sich so als Stressfaktoren ergeben, wenn man die Dinge wie ich so lange schleifen lässt...

Mittlerweile hatte ich es wenigstens geschafft, durch viel Trinken und Atemübungen, die ich mal gelernt habe für solche Situationen die Atmung und den Puls zu normalisieren. Zwar spürte ich, wie es immer noch in mir rumorte und eine Situationsberuhigung nicht absehbar zu sein schien, aber ich war so dermaßen erschöpft. Wer selbst nie mit derartigen Panikschüben zu tun hatte, wird nicht nachvollziehen können, wie kräftezehrend das Ganze ist, ich kam mir vor als hätte ich nen Marathon gelaufen, obwohl ich eigentlich bloß von liegender Position vom Boden hoch gejumpt in die Aufrechte und dann in die Sitzende und wieder zurück, allerdings im Laufe der ganzen "Session" sicherlich unzählbare Male, denn neben den erfolgreichen Sitzungen gab es ja auch die Fehlalarmsitzungen und das darüber Aufregen, was für eine merkwürdige Laune der Natur man eigentlich ist.
Irgendwann gegen 9 Uhr war die Erschöpfung so groß, dass ich trotz der Erregtheit und der ganzen Stresssituation einfach einschlief, oder ob es eine Ohnmacht war, ich weiß es nicht, ein annehmbarer Schlaf kam jedenfalls nicht zu Stande, aufgewacht bin ich gegen 10 und gegen 11 und eben um 20 Minuten vor 12 als zum Raketentriebwerk, welches unaufhaltsam während der gesamten Zeit vor sich hin donnerte auch noch eine Schlagbohrmaschine ihren wohligen Klang ertönen ließ. Ich bin kurz davor durchzudrehen, Scheisse!

11/07/2012

Work hard for no money!

Teile meines täglichen Arbeitsplatzes
Das leere Blatt Papier, jeden Morgen liegt es vor mir und ich weiß oft nichts, um es mit Leben zu füllen. Das wäre auch nicht sonderlich problematisch, wäre ich nicht Schriftsteller, der an mehreren Werken gleichzeitig arbeitet. Meist fange ich dann an und male irgendwelche bescheuerten Fantasiekreaturen aufs Papier und rege mich spätestens gegen Mittag darüber auf, dass ich wieder nichts geschafft habe, was irgendwann mal für ein wenig Futter im Kühlschrank sorgt.
Aber das Leben ist ja fair, statt mich mit der kreativen Depression zu segnen, hat es mir die Depression weggenommen und mir stattdessen die Chance gegeben mein Privatleben in Ordnung zu bringen, muss ich mich wirklich entscheiden, ob ich lieber glücklich oder erfolgreich bin? Wäre dem so, könnte sich ja jeder mal selbst die Frage stellen, was ihm wohl lieber ist, persönliches Glück und Gesundheit oder beruflicher und materieller Erfolg.
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass ich, wenn ich mein "Karma" komplett bereinigt habe, die Chance auf alles habe, was ich verdiene, natürlich nur solange es niemand anderem schadet oder dessen "Karma" mindert.

Illusion - Apple of death (Kopfgeburt)

Marmelade mit Spaghetti

Hier etwas für die Geschmacksverirrten unter uns, die es gern mal etwas experimentell haben, durch "Zufall" habe ich heute eine Köstlichkeit erschaffen, die seinesgleichen sucht. Ich weiß nicht, ob es genauso gut geschmeckt hätte, wenn ich es bei Hellem gegessen hätte, aber im Dunkeln war es einfach exzellent, ich weiß auch gar nicht, wie es passiert ist, dass die Erdbeermarmelade auf meinen Nudeln gelandet ist, ich weiß nur, dass es extremst lecker war, nachdem ich im ersten Moment noch dachte, der Ketchup wäre schon etwas sehr flockig und der Geschmack wäre auch irgendwie mehr Erdbeer als Tomate. Kopfschüttelnd und mit dem Gedanken an die immer neuen Geschmacksverstärker in Lebensmitteln aß ich weiter, bis mir irgendwann dann tatsächlich aufging, was passiert war, ich Idiot hatte die Schale mit dem selbstgemachten Ketchup im Kühlschrank neben die Marmelade gestellt, generell ja kein Problem, is ja Licht im Kühlschrank, aber man kennt das ja, auf dem Weg zum Fernseher greift man dann mal grad die falsche Schale und wozu Licht anmachen, man kennt sich in der eigenen Wohnung ja aus, dann einfach mal locker drauf die Soße und losgemümmelt... haha, super! Sollte ich dieses Experiment wiederholen, gibt es davon auch ein Foto!

10/19/2012

Freitagabend-Trauma

Seit ich im Jahre 2006 heimliche Experimente mit der Dosierung von Arsen im Selbstversuch machte sind es immer wieder die Freitagabende, die mich daran erinnern, an den bittersüßen Geschmack des köstlichen Gifts, dessen Reinheit ich ein ums andre Mal gegen jede Vernunft gekostet habe.
 
So wie heute, wieder so ein Freitag Abend, ich seh' zum Himmel und denke an den Sündenfall, an die Sterne, die da einst für uns verglühten, immer wenn du bei mir warst und die Welt für ein paar Stunden schön war!


9/18/2012

Gehirnamputierter mit Sockenschuss

Alta, ich bin ein geduldiger Mensch, tolerant, weltoffen, liebenswürdig, aber Leute wie du ham doch echt den Schuss nicht mehr gehört, oder? Meine Fresse, ich stell mich doch auch nich in Wald und schrei die Bäume an, auf mich drauf zu fallen, oder? Pack dir doch einfach mal dahin, wo der durschnittliche Homo Sapiens Sapiens sein Gehirn hat und stell selbst fest, was dir da fehlt, DU VOLLIDIOT!!!

8/23/2012

Erkenntnis der Einsamkeit

Es ist mal wieder soweit, einen ganzen langen Tag habe ich mich gefragt, warum ich eigentlich ständig alleine rumhänge, mir das Hirn mal wieder mit den äußerst sinnlosen Fragen nach dem "Warum" gemartert und bin doch tatsächlich in gewisser Weise fündig geworden. Nicht nur, dass selbstgewählte Isolation Einsamkeit fördert und diese im Laufe der Zeit dann in einer Art Eigendynamik selbst zu neuerlicher Isolation führt, wenn man sie selbst gar nicht mehr will, nein auch das Wesen der Einsamkeit selbst ist mir erschienen und hat mir ins Gewissen geredet...
Jetzt isser komplett im Eimer, ja das könnte sein, ich weiß nicht, ich habe irgendwie das ungute Gefühl, dass die Leute nur deswegen nichts mit mir zu tun haben wollen, weil sie nicht wissen, wie? Weil ich es vermag sie vor den Kopf zu stoßen wo ich kann und einen dicken Kokon aus Abwehrhaltung und Schutzmechanismen um mich errichtet habe, die zu meinem persönlichen Gefängnis geworden sind...
Ist das einigermaßen verständlich? Ich will raus aus dieser Festung der Isolation, dem Zirkel der Einsamkeit, diesem Gefängnis aus Misstrauen und Lügen, die niemanden schützen und am Ende nur mich und alles andere zerstören... Kommt vorbei und bringt Vorschlaghämmer mit, damit wir die Wände meiner Seele einreißen und ein neues Fundament gießen können, auf dem dann auch etwas mehr als mein kleines Luftschloss stehen kann, das ich Leben nenne, welches derzeit über dem moorigen Ebenen meines Gedankenhorizonts schwebt... Und nun an die Arbeit!!!

8/13/2012

Kinotraum

Ein Mann meines Alters geht ins Kino und sieht sich ein Serienspecial einer Sci-Fi Serie an, im Anschluss daran wird der Saal durch die Leinwand verlassen, nur um in einem weiteren Kinoraum zu landen, ähnlich der Illusion in "Cube". Plötzlich spricht mich eine Frau an, mittleres Alter, langes schwarzes Haar, sehr hochwertiges Outfit, tiefblaue Augen, die Stimme verraucht, als wäre sie ein sprechender Schornstein, das Ganze in französisch. Gentleman I am weise ich sie darauf hin, dass ich kein französisch spreche, da wechselt sie beiläufig in meine Sprache und wir unterhalten uns kurz über die gerade gesehenen Folgen. Ich frage sie, was sie noch machen würde und sie antwortet, dass sie direkt zum nächsten Kino weiterzieht, weil dort eine Oper gezeigt würde. Als wir auf dem Weg nach draußen am Saal für Erwachsenenfilme vorrbeikommen mache ich einen anzüglichen Scherz und bemerke wie im Hintergrund jemand an die Klotür trommelt. Lächelnd ob der paradoxen Situation, dass ich plötzlich selbst aufs Klo muss und gleichzeitig total rattig auf eine französische Cineastin bin drehe ich mich zu dem langhaarigen Troll, der nicht von der Tür ablässt und weise ihn darauf hin, dass es im Erdgeschoss eine weitere Toilette für Seinesgleichen gibt. Als ich mich umdrehe ist die Frau verschwunden...