Die Regeln sind spätestens nach 2 Runden vergessen oder ignoriert und es beginnt die "ich dachte, dieses geht so und das darf ich so"-Phase, gefolgt von der "was nein?-Phase, wenn man in jedem zweiten Zug auf seine Fehler hinweist und mehr Zeit mit der Kontrolle seiner Züge verbringt als mit dem eigenen Spiel. Macht übrigens besonders viel Spaß bei anspruchsvollen Strategiespielen, die Planung erfordern, die man dann aber erst machen kann, wenn man dran ist, was unfassbar viel nervige Downtime erzeugt. Denn während er weder plant, noch während gegnerischer Züge aufpasst und dadurch erst beginnt zu planen, wenn er an der Reihe ist, rechtfertigt er seine Verzögerung dann damit, dass man selbst ja auch länger für die Züge braucht, was ja ursächlich darin ist, dass man seinen Zug genauestens überprüfen muss. Es gibt auch Spiele, wo man ihm seine möglichen Züge immer wieder vorbeten muss, was ein eigenes Spiel de facto unmöglich macht.
Den Gipfel erreichen wir dann bei der Schlusswertung, wo er entweder mit einer Überheblichkeit einen Sieg feiert, der meist durch die Hilfe der Mitspieler zustande kam oder zufällig gesammelter Siegpunkte durch Bedingungen von denen er nicht mal wusste sie erfüllen zu müssen, was dann mit einem meist abgewürgten: "ich dachte..." kundgetan wird. Übrigens bei Niederlagen kommt auch: "ich dachte wir mussten dieses oder jenes tun", meist gefolgt von einem zeternden Mimimi und einer vollkommen überzeugt wirkenden Analyse was Alles hätte noch passieren müssen damit...
Wenn man ihn dann freundlich darauf hinweist, dass seine Spielausgänge einzig und allein auf Glück basierten ist meist erstmal beleidigtes Schweigen.