4/10/2022

Jetzt kriegen die uncoolen Corona

Da lese ich nichts ahnend heute morgen den Newsticker und jetzt hat sogar der Söder Corona. Nachdem ich selbst ja erst vor Kurzem genesen bin und von vielen in meinem Umkreis gehört habe, stelle ich die These auf, dass es jetzt auch die Uncoolen und sozial Isolierten trifft. War bei mir aber schon immer so,  dass ich circa zwei Jahre hinter jeglichen Trends lebe. Also nicht wirklich was Neues, nur schön, dass jeder selbst bei den Corona-Wellen in eine Schublade passt. Vielleicht gibt es ja im Internet auch irgendwo eine Übersicht, welche Promis wann Corona hatten? Dann kann man gucken, wer mit einem zusammen krank war, wie mit dem Geburtstagsvergleichen... Leute, ich geh pennen!

4/08/2022

Jetzt ist die Zukunft der Vergangenheit

Mir ist klar, dass ich keine einzige Vorlesung Medizin besucht habe, allerdings kann ich gut und viel lesen - in Büchern und in Menschen. Und ich habe mich in den letzten Jahren viel mit Demenzerkrankungen und Zeitreisen auseinandergesetzt. Was jetzt erst einmal klingt, als ob der Schwurbel auch in meinem Kopf eingesetzt hat, hat mich zu einer höchst interessanten Beobachtung gebracht.

Menschen, die den Überblick über ihr Leben verlieren fallen in eine Art Zeitloch, sie bekommen nicht mehr auseinander ob Morgen oder Abend ist, wenn es dämmert, darum versuchen sie krampfhaft ihrer biologischen Uhr zu folgen, die aber nicht mehr richtig tickt. Die Uhr ist ihr Gratmesser, ob sie Hunger haben, ins Bett müssen, etc., man stelle sich nur vor, man würde diesen Leuten die Uhr wegnehmen... Eine grausame Vorstellung, den einzigen Anker, der zwischen dem völligen Vergessen der Selbstversorgung und dem Überleben steht zu verlieren, oder?

Jeder kennt das, nach Feiertagen hat man manchmal das Gefühl, es sei ein anderer Tag, oder nach der unseligen Winter-/Sommerzeitumstellung, wo einige Menschen immer erst ein paar Wochen Probleme haben, wie muss es sich anfühlen, wenn ich dieses Gefühl dauerhaft habe? Wie muss es sich anfühlen aus der Zeit zu fallen und zwischen Gestern, Heute und Morgen keinen Unterschied mehr zu erkennen, zukünftige Ereignisse in die Vergangenheit zu datieren. "Abendbrot, ich habe gerade geschlafen, war das denn nicht das Frühstück?", "Ich werde gestern beim Arzt sein, morgen war ich schon!". Was beim ersten Lesen lustig klingt ist die Aufhebung der Zeitkonstante im Gehirn eines Menschen, der sein Gedächtnis verliert. Das Nicht-Erkennen von Bekannten und Verwandten ist ebenfalls Teil dieser zeitlichen Aufhebung. Das Gehirn versucht mit aller Macht den Körper am Leben zu halten und beginnt zu komprimieren, die Festplatte zu räumen, Arbeitsspeicher frei zu machen, wie immer man ein Bild dafür finden möchte und beginnt, beim Kurzzeitgedächtnis, zum Überleben muss ich nicht wissen, wen ich gerade beim Bäcker gesehen habe oder wie der Typ im Fernsehen heißt, eigentlich muss ich Namen von Dingen gar nicht wissen, nur was ich brauche und viele Dinge die gleich sind kann ich zusammenfassen und merke mir nur noch einen Oberbegriff, das spart Energie und Arbeitsspeicher für die Instandhaltung der körperlichen Fähigkeiten. To make a long story short, am Ende des Prozesses stehen einem im Grunde die gleichen Fähigkeiten zur Verfügung, die man nach der Geburt hatte, Überlebenswille, zwei bis drei Worte, die man braucht, um Wasser und Essen zu erbitten und der Verlust all dessen, was man mal gelernt hat, weil das Gehirn sich selbst reguliert, um die einzige Aufgabe zu erfüllen, welches es hat: Überleben des Köpers.

Macht es denn dann überhaupt Sinn sich im Laufe des Lebens immer mehr Wissen und Fähigkeiten anzueignen? Hilft so etwas gegen eine mögliche Demenzerkrankung oder einen Verlust der Hirnfähigkeit im Alter? Und kann ich auch noch dagegen ankämpfen, wenn der Prozess des Verfalls schon begonnen hat?

Ich meine ganz klar: JA, denn ich bin der Meinung, je mehr ich mir aneigne und je mehr Daten vorhanden sind, die mich als Menschen ausmachen und mich den sein lassen, der ich bin, umso länger dauert es, diese Daten zu löschen. Sprich, je mehr ich meinem Gehirn zu tun gebe, desto später fängt es an rückwärts zu arbeiten. Nutze ich mein Gehirn nicht mehr, wird es dazu übergehen in den Leerlauf zu schalten. Leerlauf fürs Gehirn bedeutet aber technisch ein drohender Systemausfall und das Gehirn beginnt damit zu reagieren, indem es Bereiche abschaltet und Informationen löscht, die den Leerlauf verursachen. Und genau da ist dann der Punkt an dem man sein Gehirn wieder in Volllast bringen muss. Ich rede nicht davon, dass man dem Gehirn auch mal 2 Stunden Trash TV gönnt und das Bewusstsein auf Urlaub schickt, ich rede von Nichtstun. Mir ist bewusst, dass man gar nicht Nichtstun kann, aber das ist eine philosophische Betrachtung. Nichtstun im Sinne von Auf-Dem-Sofa-Sitzen und die Wand anstarren, den Wolken zuschauen und einfach nur Rumliegen. Inaktivität verursacht Verfall, das ist eine nahezu allgemeingültige Wahrheit, man kann nicht Nichtstun eben.

Wie kann ich mich nun aber reaktivieren, wenn ich durch Depression oder Erkrankung in den Ruhemodus gelangt bin und nicht mehr heraus komme? Hier kommt jetzt nur zur Erinnerung wieder meine absolut medizinisch nicht gestützte Meinung des Willens. Ich muss mir meines Willens bewusst werden oder eben Nicht, das ist ja meine freie Entscheidung. Entweder ich will dagegen ankämpfen und etwas ändern oder nicht. Wenn nicht sollte ich aber auch den Menschen in meinem Umfeld den Gefallen tun und das klar formulieren, damit sie nicht ihre Lebenskraft und Energie aufbrauchen mit einem nicht zu gewinnenden Kampf um mein Leben, was sie dann zusätzlich krank macht und in den gleichen Abgrund stürzt in den ich springe, eigentlich ist diese Option sowieso nur für Psychopathen und Menschen die ihre Mitmenschen hassen. Hier ist definitiv noch zu unterscheiden zwischen nicht wollen und zu denken nicht zu wollen, weil man noch nicht wieder kann. Herrje, das Thema ist so diffizil und erschöpfend, ich mache es mal kurz: "Wer nicht will, der hat schon", das klingt hart, aber man muss beim Helfen anderer Menschen für sich selbst eine klare Grenze ziehen bis zu welchem Punkt man Mitgehen kann und wie tief man hinab steigen kann, um jemand anderen hoch zu holen. Denn wenn man diese Grenze nicht zieht, verliert man; die Person, die man retten wollte und sich selbst. Und deswegen ist es entscheidend, ob jemand will. Jemand der nicht will, hat schon verloren, man muss den Keller gar nicht erst betreten, lasst es. Versucht möglichst viel Distanz zwischen euch und diese Person zu bringen. Aber was, wenn diese Person mir nahe steht, gar ein Familienangehöriger ist? Im Endeffekt muss das Gleiche gelten, Überleben ist ein lebenslanger Kampf, den man Alleine führt. Sich helfen lassen muss man wollen, ohne Wille ist jede Hilfe sinnlos. Und Wille ist auch keine Absichtserklärung sondern etwas, dass man investieren muss, bei jeder Aktion, jeden Tag, jede Stunde, Minute, Sekunde! Wille ist der Treibstoff von Erfolg, allgemeingültig! Und ICH bin immer der, der Willen entwickelt, ein Wille kommt immer aus mir selbst, niemals von Außen! Und mit Willen kann ICH alles schaffen...

4/07/2022

Unzurechnungsfähig?

"Wenn jemand die Realität nicht mehr als solche wahrnimmt und Recht nicht mehr von Unrecht unterscheiden kann..." - klingt fast wie die Hälfte der Menschen, die ich kenne, ich sollte mir Gedanken machen, oder?

Warum dürfen in unserer Gesellschaft Menschen mit einer eminent dissozialen oder auch asozialen psychischen Störung frei herum laufen und Leid bringen, während jemand mit einer epileptischen Störung noch nicht einmal einen Führerschein bekommt? Wann gelte ich als unzurechnungsfähig? Ist ein Alkoholiker, der im Suff jemanden überfährt unzurechnungsfähig, weil er Pegel hat oder gilt das nur für jemanden, der Nicht-Alkoholiker ist. Ist eine psychische Erkrankung ein Grund für eine Unzurechnungsfähigkeit und wenn ja, wie wirkt sich das auf dessen Handlungsfähigkeit aus. Darf ein krankhafter Narzisst Verträge unterschreiben,, solange niemand festgestellt hat, dass er krankhaft narzisstisch ist? Wie weise ich einem Psychopathen, der komplett funktional ist nach, dass er Leid und Unheil zufügt? Wie weise ich überhaupt psychische Schäden nach? Und kann ich nachweisen, dass etwas oder jemand dafür verantwortlich ist?

Nur ein paar Fragen und Gedanken, die ich mir im Rahmen einer persönlichen Enttäuschung gemacht habe, wäre super lieb, wenn ihr mir die Ein oder Andere beantworten könntet. Einfach eine Mail mit Betreff: Ölprinz an

tickman.lifeentertainment@gmx.de

4/05/2022

Hätte, wäre Würde...

Der Konjunktiv (die hätte, wäre, wenn Form) ist die sprachliche Flucht in eine Welt, in der alles in Ordnung ist. Aber was Viele vergessen ist, dass es kein "dann" ohne "wann" denn eigentlich gibt, und kein "hätte", "wäre", "könnte" ohne WENN, sprich: Wenn etwas oder jemand wäre oder hätte DANN könnte jemand oder etwas sein --> eine einfache WENN-DANN-Funktion.

Kommen wir zum Problem: Jemand, ich nenne ihn mal den Käpt'n hat sich eine merkwürdige Art zu sprechen angewöhnt und nutzt konjunktive Füllwörter, wie "würde" und "hätte" um die Gegenwart zu beschreiben. Obwohl "würde" ja erst einmal eine Absichtserklärung für die Zukunft in Kombination mit einer Bedingung erwarten lässt folgt auf das "würde" des Käpt'n nur die Beschreibung dessen, was er als nächstes tut. Auf die Frage nach dem "wenn was?" bekomme ich regelmäßig einen komischen Blick zugeworfen, als sei ich es, der mit der Sprache experimentiert.
Ähnlich funktioniert übrigens die Vergangenheitsbewältigung, allerdings ist ihm da bewusst, dass bereits alles gewesen ist, wenn er sich ausmalt, wie es "hätte" sein können. Hierzulande gibt es eine große Firma, sie heißt "Hettich" und jedes mal, wenn er "hätt' ich" sagt, bekommt er die Ortsangabe als Antwort und ich kann euch sagen, er weiß ganz genau wo "Hettich" ist.

Dazu kommt das einfügen von "dann" zu jedem dritten Satz, ob passend oder nicht, sowie Irritation, wenn man daraufhin nach dem genauen "Wann?" fragt. Eine Angewohnheit, die ich nachvollziehen könnte, wenn der Käpt'n Autor wäre ist, das Voranstellen von "Ich sag" (variabel natürlich auch in der Kombination aus: "Ich sag dann mal" oder "Ich würde sagen") vor ganz normale Sätze, das macht mich wahnsinnig, weil es klingt wie eine Ankündigung etwas zu sagen, aber dann kommt nichts mehr (z.B. ich sag dann mal gute Nacht). Wem, warum sagst du mir, dass du "mal" gute Nacht sagst, meinst du mich, dann heißt es einfach gute Nacht Tickman!? Was da los?

Und Leute, wo ich grad dabei bin, kennt ihr Menschen, die so sprechen, dass man am Ende eines Satzes keinen Punkt hört und sich nicht sicher ist, ob da noch etwas kommt, die einen Satz mit einem hörbaren Heber beenden? Wer das kennt, wird wissen was ich meine... Es fällt mir unglaublich schwer die Kommunikation auf See mit dem Käpt'n einzuschätzen, oft fühle ich mich, als würde ich ihm ins Wort fallen, obwohl es bloß die sprachlich umgesetzte Auslassung eines Satzzeichen ist, die mich irritiert. Ich frage mich dann immer, ob ich mir das einbilde oder ob es womöglich ein neuer Tick des Käpt'n ist und wo der herkommt.

Ich mache mir große Sorgen, dass ich irgendwann gar nicht mehr in der Lage sein werde den Käpt'n zu verstehen, denn neben diesen in meinen Ohren gravierenden Sprachveränderungen werden immer mehr Worte von ihm zu einem zusammengefasst und so heißen in seiner Welt ganz viele Dinge gleich und unsereins muss dann erst einmal herausfinden, was er damit denn eigentlich meint. Nehmen wir mal ein übertriebenes, weil so noch nicht vorgekommenes Beispiel: Jegliche Art von Tönen werden von ihm als "Musik" bezeichnet, sei es Sprache, ein Rasenmäher oder ein Klarinettenkonzert, so als könne er es entweder nicht mehr differenzieren oder es fehlen ihm einfach die Worte.

Und ich kann ihm nicht helfen, weil er es nicht will!
Wenn ihr ne Idee habt, immer her damit... viele wissen viel! Ihr würdet der ganzen Besatzung der M.S. Tickman sehr helfen!

tickman.lifeentertainment@gmx.de

4/03/2022

Käptn's Törn nach Minden

Während unsereins kurz die Seekarte rausholt und den Maat die Route zeigen lässt, geht der Käpt'n die Sache standesgemäß mal ganz anders an.
Er schreibt sich die Route in Stichpunkten auf und schippert los, aber nicht allein sondern mit zwei Seeleuten, die ihn unterstützen sollen. Wieder daheim kann er sich nicht mehr an die Route erinnern und beruft eine Besprechung ein.
Zwei gute Beschreibungen liegen vor von den Seeleuten, daraus macht sich der Käpt'n eine eigene, in die er auch standesgemäß eigene Ideen einbaut. Immerhin ist er der Käpt'n und so wie der Kutscher an Land, kennt er den Weg zur See.
Am nächsten Morgen will er noch einmal Probe fahren..
.
Bei einer Strecke, bei der man eigentlich immer auf Kurs bleibt, immer geradeaus schippert, ein 30 Minuten Törn, den selbst der Smutje nach Blick auf die Karte hinbekäme, what the fucking fuck?

4/02/2022

T&Fs März '22

Und schon haben wir April, es ist Wahnsinn wie schnell drei Monate dieses Jahr durchgerauscht sind und wie viele Filme das KK2 Entertainment Center unterhalten haben. Satte 56 Erstsichtungen stehen im Filmtagebuch.

Folgt mir bei letterboxd, kritisiert meine Bewertungen, habt Spaß diesen Post zu kommentieren, guckt Filme, genießt die Zeit.

Hier noch die Tops und Flops (wie gewohnt mit den Links zu meinen Rezensionen auf Letterboxd):


TOP 5IVE

1 - The Pirates - The Last Royal Treasure

2 - Godzilla vs. Kong

3 - Outlaw King

4 - Texas Chainsaw Massacre

5 - Urge


FLOP 5IVE

1 - Rot

2 - Resident Evil: Welcome to Raccoon City

3 - Windfall

4 - Proud Mary

5 - Rotten


4/01/2022

Das bisschen Aggression...

Ich schäme mich!

Ich schäme mich, für die gesamte Fußballwelt und die dort handelnden Personen. Versteht mich nicht falsch, es gibt Millionen von ehrlichen Fußballern, Spitzensportlern, Ehrenmännern im Business, aber wie so oft stinkt der Fisch zuerst am Kopf. Und das was ich eben angewidert von der Perversion des Prunks abgeschaltet habe war der Gipfel dessen, was ich als Fußballfan zu ertragen bereit bin. Mir ist klar, dass es schon lange nicht mehr nur um Sport geht, sondern vor Allem um gewinnorientierte Vermarktung eines Produkts und teilweise profitiere ich als Fan ja auch davon, wenn ich dadurch zu erschwinglichen Preisen ein Spiel gucken kann oder gar nicht mehr ins Stadion muss, weil ja jedes Spiel irgendwo immer übertragen wird, 24 Stunden Vollversorgung, wenn ich es drauf anlege.

Der Punkt ist, warum bei Zeus fettem Arsch muss eine bekackte Auslosung die Größenordnung eines ESC Halbfinales annehmen mit mehreren Musik-Acts, epischen Trailern, einer Kulisse, die ich kann diesen Exzess gerade gar nicht in Worte fassen, den die FIFA und Katar da aufgefahren haben. Dazu so viel unangebrachtes Pathos und eine Infantino Rede, die mich im Boden versinken lässt, wenn er dazu aufruft, die "Aggressionen" zu beenden, nur um zu betonen, dass dies gerade die größte Show der Welt sei, bei der "5 Milliarden" zusehen. Allmachtsphantasien scheinen derzeit ja echt hoch im Kurs zu stehen. Den russischen Einmarsch in die Ukraine und den dort wütenden Krieg mit Zehntausenden Todesopfern als "Aggression" zu betiteln ist halt für diese Menschen von Welt üblich, gibt ja Schlimmeres, wenn zum Beispiel der Typ auf den die Kamera gerade zeigt nicht mit weißestem Lächeln grinst, während er in Zeitlupe den nächsten roten Ball aufmacht, um auch ja nicht Katar in Gruppe A1 zu wählen...

Ich habe sehr viel von Idris Elba gehalten, aber dass er da gestern als Marionette einen der Ho(r)sts gemacht hat, lässt mich doch sehr zweifeln. Was hat das Alles gekostet? Für das Geld, was die 2 Stunden dort gekostet haben, hätte man Russland kaufen können. Die Zurschaustellung von soviel Pomp in einer Zeit in der so viele Nichts haben und aufgrund von Inflation und Krieg hoffen, die nächste Mahlzeit bezahlen zu können oder überhaupt zu erleben finde ich niederträchtig und ekelhaft.

Die eigentliche Auslosung hat dann noch einmal eine satte Stunde gedauert, nachdem man sich 5! ehemalige WM-Spieler herausgesucht hat, die in den letzten 4 Jahren gestorben sind, um ihrer in einem wirr zusammengeschnittenen Clip zu gedenken. Und die ganzen Anderen? Nicht wichtig genug, the better, the better, kennt keiner, kann man nicht vermarkten... Widerlich, aber einen völlig unbekannten zwischen Spieler und Trainer stellen, die ihr Leben dem Fußball gewidmet haben, nur weil er ein Katari ist, das ist natürlich okay, solange die Kohle fließt. Und wer zur Hölle war dieser Junge mit dem Papppokal? Ich hab den bei der WM nicht als wichtig wahrgenommen... FAKE NEWS!

Im Ernst, diese Veranstaltung erinnerte mehr an die Feierlichkeiten zur Machtergreifung nach einem Militärputsch als an die Auslosung zur Fußballweltmeisterschaft der Herren. Kleines Detail am Rande, die FIFA-Weltrangliste heißt jetzt FIFA-CocaCola Weltrangliste, wenn ich mich nicht verhört habe, sagt mal merkt ihr eigentlich noch irgendetwas, eine Scheiß-Liste, wo man mit guten Excelkenntnissen selber machen kann hat ein eigenes Sponsoring?

Ich schäme mich!

3/31/2022

Songs kürzer, Filme länger, woran liegt's?

Liebe Freunde,

in den letzten Wochen/Monaten ist mir aufgefallen, dass die Musik in Chartnähe, sprich nebenbei hörbare Dudelmucke, auch Pop genannt immer kürzer wird und am Anfang und am Ende einfach geloopt werden kann, wenn einem der Sinn danach steht. Mir kommt es aber vor Allem auf die Kürze an, die ist auffällig.

Filme der letzten Jahre dagegen kommen mir immer länger vor, die klassischen 90 Minüter finden sich nur noch selten und wenn, sind sie meist eher Indie- oder Subgenrefilme, die ein anderes Publikum ansprechen. Im Mainstream bemerke ich immer öfter Überlängen über 121 Minuten, einerseits ging ich mal davon aus, dass der Grund finanzielle Mehreinnahmen durch Zuschläge waren, was dann meist ja dem Betrug nahekam, wenn man den Abspann im Kino, der halt des Öfteren die Überlänge erst erreichte, nicht bis zum Ende sehen durfte, weil vorher beleuchtet und durchgekehrt wird.

Heutzutage denke ich, es gibt einen Zusammenhang zwischen zu langen Filmen, die für mich oft eine gewisse Langatmigkeit haben, weil sie alle 30-40 Minuten noch einmal für die Zuschauer, die bisherige Handlung "zusammenfassen" müssen und kürzer werdenden Liedern. Es ist die Aufmerksamkeitsspanne der Konsumenten (ich sage extra nicht Millennials oder heutige Generation), die in den letzten Jahren extrem abgenommen hat. Man kann ja mit vielen Menschen nicht mal mehr 3 Sätze wechseln, bevor die Aufmerksamkeit auf etwas Anderes überspringt. Was erwartet man von einer Konsumentschaft, die 6-Sekunden Videos konsumiert, um sich unterhalten zu lassen, diese dann aber 20 mal hintereinander, weil sie nach dem 10ten Durchlauf schon nicht mehr auf ihr Handy gucken, weil ja gerade neben ihnen ein Stück Burger auf den Boden gefallen ist.

Es ist doch bezeichnend, dass ein Will Smith vs. Chris Rock 6-Sekünder mehr Aufsehen erregt und die Gemüter erhitzt, als ein drohender Flächenbrand über Europa, der unter schlechtesten Bedingungen den dritten Weltkrieg auslösen könnte. "Don't look up" ist zwar ein relativ bescheiden gemachter Film, aber der Kern trifft es so offensichtlich, dass man schon fast geneigt ist, den als Schullektüre zu empfehlen.

3/29/2022

Warum denn für Deutschland sein?

Länderspiel der Deutschen in den Niederlanden, aber ich sehe da bloß zwei Teams, die tollen Fußball spielen und wer gewinnt ist mir egal. Ich fühl mich beim Ansehen eher wie ein Spielerbeobachter, der einzelnen Spielern die Daumen hält, weil sie im Lieblingsverein spielen oder interessante Verstärkungen wären oder ich sie einfach mag.
Mir ist speziell seit Mitte Februar aufgefallen, dass ich diese Landesidentität gar nicht mehr wirklich verspüre, einerseits weil es Zufall ist, dass ich deutsch geboren bin, andererseits vor Allem im Fußball, weil ich in den letzten knapp 10 Jahren immer weniger Bezug zu einer Mannschaft hatte, in der die zweitbeste Ligawettbewerbsmannschaft des Landes so gut wie nicht vertreten war und andere Mannschaften aus anderen Ländern mir sympathischer waren. So bin ich bei Turnieren schon seit meiner Zeit in Dortmund eher Portugiese und oft auch in Länderspielen der Deutschen für die Gegner.
Wer sagt denn eigentlich, dass ich für Deutschland sein muss? Mein Fanherz gehört Borussia Dortmund und ist nicht an irgendeine Idee von Nation gebunden. Vielleicht bin ich Europäer oder vielmehr Erdling, denn Grenzen sind Zeichen der Trennung für mich und so kann ich Kriege generell und im speziellen darum, wie der Flecken Erde heißen soll weder nachvollziehen noch in irgendeiner Weise verstehen.
Und am Ende bin ich dann wohl auch Fußballfan, weil Nationalitäten im Endeffekt keine Rolle spielen.
No nations, no flags, just Peace!
All is One!