2/01/2024

Lou Zucker und die Natürlichkeit von Heterosex

Ihr Artikel "Sex mit Folgen" ist äußerst interessant zu lesen, allerdings fragt man sich auch, ob es nicht bloß ein Ansatz ist, der zu einer tiefergehenden Diskussion anregen soll, denn zumindest in meinem Lebensumfeld ist Sex immer noch Privatsache und ob mit Mann, Frau oder all inbetween ist da völlig egal. Ich finde aber die Idee an sich spannend, dass etwas, dass unglaublich viel Spaß macht und ja auch zu einer Befriedigung und einem Glücksgefühl für die meisten Menschen führt auch eine Kehrseite hat. Ob es nun ausgerechnet der Geschlechtsakt zwischen Mann und Frau sein muss kann ich nicht beurteilen, ich halte es da eher etwas allgemeiner, man sagt ja auch "Essen ist wie Sex!", denn da sehe ich zum Beispiel ähnliche Problematiken und auch hier ist es wohl die Unnatürlichkeit, die das Problem darstellt. Ich persönlich habe große Probleme mit unnatürlich leckerem Essen, denn ich kann die Uhr danach stellen, wenn ich etwas sehr leckeres gegessen habe, ist knappe 3 Stunden später erst einmal Darmzeit in Porzellanladen. Vielleicht ist es auch einfach unnatürlich Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, die so gut schmecken, dass man sich danach glücklich fühlt. Vielleicht ist das Gefühl glücklich zu sein, so kurz es auch ist, das Problem. Es ist ein Gefühl, dass man immer wieder haben will und süchtig danach ist, immer schon. Irrationalerweise war ich früher glücklich, wenn ich nach den 80 Stufen hoch zur Röhrenrutsche im Heide Park wieder runtergerutscht war um dann wieder hochzulaufen, das ist doch sicher auch nicht natürlich, ich bin nicht sicher ob die Natur die Option für Kinderglücklichkeit durch Röhrenrutschen vorgesehen hat. Hat das nachhaltige Folgen? Kann man davon krank werden? Keine Ahnung, als Kind isst man auch Gras und Sand. Sollten wir alles was Spaß macht oder vermeintlich unnatürlich ist nicht mehr machen, einfach weil? Wir Menschen sind hochgradig unnatürlich, ein wahres Ärgernis für unsere Umwelt, wir vergraben unsere Leichen in Kisten, damit sie nicht zurück in den Kreislauf des Lebens und Sterbens gelangen anstatt sie... ich meine wir bauen Stahlbetonhochhäuser, wir bauen klimatisierte Gärten in die Wüste, alles was Menschen tun ist hochgradig unnatürlich. Und damit stimme ich nicht zu, dass Heterosex unnatürlich ist, aber ich will es nicht bezweifeln. Jedoch lässt das für mich nicht den Schluss zu, dass es eine Normalität gibt, die das ausschließt. Der Fortbestand der Spezies wird durch Heterosex gesichert, was mit einem erheblichen Risiko verbunden ist, von vielen Menschen aber als sinnstiftendes Lebensziel empfunden wird. "Wo es an medizinischer Versorgung mangelt, ist eines der größten Risiken von Heterosex immer noch: schwanger werden. 295.000 Frauen starben im Jahr 2017 weltweit im Zuge von Schwangerschaft oder Geburt." Dagegen ist gar nichts zu sagen, aber um die Aussage in einen Kontext zu bringen werden auch jedes Jahr weltweit circa 132.675.000 Kinder zur Welt gebracht.

Vielleicht ist die Unnatürlichkeit von Heterosex auf die Frau Zucker anspielt auch ein gänzlich missverstandener Punkt und sagt insgeheim aus, dass Männer und Frauen vor allem deshalb keine natürlichen Sexpartner sind, weil es speziesfremder Sex ist. Und am Ende reduziere ich sie dann auf ihre bemerkenswerte Arbeit als Feministin, weil ich es nicht einsehe, dass ich als heterosexueller Mann eine Abgabe für Sex machen soll, selbst wenn ich diesen nicht ausübe, ansonsten fühlt es sich fast wie Prostitution an, was dann doch die Frau als solches herabwürdigt. Ich würde gerne über diese Thematik ein langes und vermutlich voller ausräumbarer Missverständnisse mit Frau Zucker führen, denn ich bin in vielen Punkten ihrer Meinung, würde nur bei den Schlussfolgerungen gern in einen offeneren Diskurs gehen.

Also liebe Frau Zucker, bei Interesse schreiben Sie mir gern, ich würde sehr gern mehr von Ihnen zum Thema hören, auch wenn ich Sie anfangs für eine Extremistin gehalten habe.

Wem gehört mein Durchfall?

Heute habe ich eine dieser Biogasanlagen gesehen und nun ja, die Idee finde ich super, eigentliche biologische Abfallstoffe zu nehmen und daraus Energie zu gewinnen. Jeder, der mal eine längere Sitzung auf dem Porzellanthron hatte, weiß wie viel Energie da drinstecken kann, was man dort loswird. Hier gibt es jetzt für mich zwei Fragen:
1. Wird meine Scheiße als Klärabfall wiederverwertet?
Wahrscheinlich nur in einem unglaublich geringen Maße oder, denn sonst müsste man dem vermeintlichen Besitzer ja eine Pauschale zahlen, oder die gewonnene Energie müsste für jeden, der mitgeholfen hat, den Klärabfall zu erzeugen günstiger sein...
und 2. Wie sind eigentlich generell die Besitzansprüche auf die eigenen Fäkalien?
Als Kind ist das erste Mal "Häufi machen" ein Riesending, man ist stolz auf das eigene Geleistete, ich glaube man könnte es als ersten Ausdruck der Persönlichkeit sehen, wie stolz man auf seine eigene Kacke ist, auch wenn es natürlich genau das ist, Verdautes, was raus muss, wegen Giftstoffen und weil man sonst irgendwann vermutlich platzt oder innerlich erstickt oder so... Die Sache ist doch die, wem gehört das? Ist das wie mit Müll, den man an die Straße stellt, der solange mein Eigentum ist, bis die Müllabfuhr ihn abholt, er dann in den Besitz der Stadt / Kommune übergeht? Ist die Scheiße, die ich beim verstopften Klo in einen Eimer klatsche mein Eigentum? Wenn ich sie runterspüle, geht sie aber in den allgemeinen Besitz der Stadtwerke über? Müsste ich nicht anteilig entlohnt werden, dass ich deren Weiternutzung meiner Scheiße ermögliche, und was ist mit Durchfall, also Flüssigschiss, der hat doch sicherlich kaum noch etwas Nutzbares, weil komplett flüssig zum Teil, kann man daraus überhaupt noch Biogas (um beim Eingangsbeispiel zu bleiben) entwickeln? Entsteht beim Verdampfen von Durchfall Energie?

Vielleicht ist der Denkansatz auch etwas abwegig und nur meiner kranken Psyche zuzuschreiben, aber hier könnte man "aus Scheiße Geld machen" und das will doch im Grunde jeder, oder? Bei eBay kann man echt fast alles verkaufen, warum also nicht selbstproduzierten angesammelten Biodünger, man kann die Kacke ja auch für besseres Pflanzenwachstum oder sowas nutzen, vielleicht ist das Prinzip der Kanalisation und Kläranlagen ja auch eines, das man überdenken muss und lieber wieder wie früher einfach auf die Straße kippen oder eben effektiver den Garten bewirten... Letzte Frage: Wisst ihr eigentlich, wie man Champignons industriell herstellt?

In diesem Sinne... Scheiße geht raus!

T&Fs Januar '24

Da ich es dieses Jahr etwas langsamer angehen wollte (und die Stromrechnung doch etwas überraschend hoch war), habe ich etwas weniger Zeit im KK2 Entertainment Center verbracht, dadurch sind es gerade einmal 20 Filme geworden im Januar.

>>> Der komplette Januar <<<

Gefühlt waren es mehr gute als schlechte Sichtungen, allerdings gab es auch Re-Watches und das könnte mein persönliches Empfinden beeinflussen, daher wie gewohnt die Tops und Flops nur von den Filmen, die für mich gänzlich neu waren, verlinkt ist jeweils die Kurzrezension auf letterboxd.

Flop 5

1 - Miss Punisher

2 - Paradise

3 - Michel Vaillant

4 - My name is vendetta

5 - The many saints of Newark

Top 6

5 - It's a mad, mad, mad world

4 - Hexenkessel

3 - Lift

2 - Licorice Pizza

1 - The Creator

Wie sehen eure Tops und Flops aus? Gönnt euch auch gerne mein ganzes Profil auf letterboxd, tretet in Kontakt, followed und habt Spaß.

1/31/2024

Zeitgemäß?

Manchmal ist das Leben der beste Regisseur, dann fragt man sich, wo das gerade her kommt und folgende Szene hat mich hart verwirrt...

"Schwester: Guckst du mir auf''n Arsch?

Patient: Bei den Klamotten?

Man(n) spürt die Spannung!"

An wen glaubt Gott?

Warum missionieren, warum schlecht missionieren und warum glaubst du an einen menschgemachten Gott und ihre Ideen, wie man ihm dienen müsste?

Gott glaubt an seine Schöpfung weil seine Schöpfung an ihn glaubt? Glaubt Gott an irgendwas? Kann ein Gott glauben? Gäbe es dann einen Übergott, einen Vatergott, wie in den Göttergeschlechtern, der Griechen, Römer, Germanen und anderen alten Völkern? Wie viel Sinn macht ein allmächtiger, einziger Gott in einer religiösen Weise, wenn eine der Kernaussagen jene ist, dass er der Mensch nach seinem Ebenbild geschaffen hat. Ich bleibe an dieser Aussage so oft hängen, dass es wie eine Wiederholungsschleife klingen muss, für jene, die schon lange dabei sind. Wenn wir an ihn glauben können, dann muss auch er an etwas glauben können, oder? Und wenn dem so ist, dann an sich selbst, weil selbstsüchtiger zorniger Gott? Oder aber doch an seine Schöpfung und damit alles im Kreis. Schöpfergott erschafft Schöpfung, die Schöpfergott erschafft?
Derzeit ist ja der Urknall im Gespräch nicht geschehen zu sein, oder aber immer wieder zu geschehen, Multiversums Theorien werden immer mehr zur gängigen Meinung in der Wissenschaft und am Ende ist unsere Erklärung für Alles, dass es schon immer wir waren, die Menschen, die Vergangenheit und Zukunft erschaffen haben, weil es nur ein Jetzt gibt. Wo kommen wir her? Gott / Urknall! Wohin gehen wir? Gott / Urknall! Wer sind wir? Genau...

1/30/2024

Goldmund sicher nicht

"Knowledge is nothing without pride" (Ob Nixilis, der Hasserfüllte)

Wir könnten alle ein wenig stolzer auf uns selbst sein, solange wir es nicht mit Selbstverherrlichung und purem Egoismus verwechseln. Niemand ist jemand anderem überlegen, weil er etwas besser kann. Auch wenn ihr das schnell widerlegen könnt, werdet ihr mich nicht davon überzeugen, dass jemand, der in irgendetwas besser ist als jemand anders diesem nicht in irgendeiner anderen Sache unterlegen ist und vor Allem nicht, dass ihn das zu etwas oder jemandem macht, der sich über ihn erheben darf und ihn sich Untertan macht.

Ihr versteht das schon, ihr seid schlau! Ich musste es nur mal wieder raushauen, weil ich mit dem Thema stetig konfrontiert werde. Ich bin (zu) selten stolz auf Leistungen, die ich erbringe, weil ich mir nicht selbst auf die Schultern klopfen will und andere meine Leistungen gar nicht sehen (können), weil ich aus dem Hintergrund wirke und das Rampenlicht scheue. Ist das so? Oder versuche ich bloß das nach außen zu verkaufen? Bin ich in Wirklichkeit der Narzisst und vergifte das gesamte Umfeld um mich herum? Betrüge ich mich selbst als unfassbarer Empath und lebe in Wirklichkeit von den Emotionen meiner Mitmenschen, bin ich das Monster?

An so viel Denken

Hey Freunde,

das Leben ist hart, da erzähl ich euch nichts Neues, das Leben des Einzelnen. Wenn dann dazu noch das Leben anderer kommt, für die man Mitdenken und zum Teil Mitleben muss, dann wird es zur Tortur. Kennt ihr Menschen, die euch dafür verantwortlich machen, dass sie selbst nicht mehr handlungsfähig sind? Ich kenne solche Menschen, toxische Persönlichkeiten, vielleicht pathologische Narzissten. Ich kenne vielleicht sogar die Gründe ihres Narzissmus. Was ich nicht weiß ist, warum ich ihr Opfer sein soll? Und darum bin ich das auch nicht länger. Ich weiß, ich weiß, der Kampf ist einer, den man nicht gewinnen kann. Doch so wie ich das sehe, habe ich noch deutlich mehr Sand in der Uhr und so leid es mir tut, die Zeit wird nicht aufhören zu vergehen und tada, sind sie irgendwann weg. Wird mir auch nicht gefallen, ist aber nun einmal der Lauf der Dinge und bis dahin muss ich Resilienz lernen. Ja eine sehr ungesunde Form davon, aber ich muss es lernen. Und ihr seid einer der Gründe, warum ich das schaffe, denn wenn es eines gibt, dass mich stets zu mir zurückbringt, dann ist das dieser Blog, die ursprüngliche Idee meiner Seele den Druck zu nehmen und mich auszulassen. Und ich bin euch echt dankbar, dass ihr ein Teil davon seid.

Falsche Christen!

Wer glaubt, ein Christ zu sein, weil er die Kirche besucht, irrt sich. Man wird ja auch kein Auto, wenn man in eine Garage geht. (Albert Schweitzer)

Das Leben ist boogie woogie dancing shoes...

Was will uns der Tickman denn heute wieder ins Gehirn einpflanzen, was nach übelster Blasphemie und Geschwurbel klingt und dann auch noch mit dem Bild?
Es geht darum, dass viele Menschen mit unglaublicher Oberflächlichkeit unterwegs sind (mich zuckte es "gesegnet" zu schreiben) und denken, sie könnten einfach sein, ohne dafür etwas zu tun. "Dir Federn in den Arsch zu stecken, macht dich nicht zum Huhn!" schlägt in dieselbe Kerbe und ich habe mich sicher auch schon darüber ausgelassen. Stein des Anstoßes war einmal mehr eine nächtliche Diskussion mit einem Menschen, der sich seiner eigenen Mehrfachmoral und Zerrissenheit nicht bewusst war. "Ich bin jetzt schon so lange in der Kirche, ich bin viel mehr Christ als du!", könnt ihr sowas ernst nehmen? Oder sehe ich das vielleicht falsch, dass es bei christlichen Werten um die Lehren Jesu geht und dem, wie er gelebt hat und nicht um die Mitgliedschaft in einem Club, wo man sich trifft und dann palavert, anstatt einfach zu leben, wie er es gewollt hätte... oder um es noch weiter zu fassen, denn so empfinde ich die Lehre, gut zu sein, ein Leben als guter Mensch, ehrlich, offen und dem Leben zugewandt, in Einklang mit dem großen Ganzen, Eins! Und diese Menschen, die sich Christen nennen, täglich nur an das eigene Ich denken und urteilen, sich komplett ihren Gelüsten hingeben und einfach drauf scheißen, nur um dann Sonntags um 10 Uhr gestriegelt in der Kirche ihrer Wahl einem Gottesdienst beizuwohnen, dementgegen ihr Leben der blanke Hohn ist. Ich will nicht darüber urteilen, aber es erscheint mir irgendwie falsch!

Na, da habe ich mich doch deutlich zurückgehalten in meiner Rage, die ich über sowas immer bekomme. Hier noch das Bild!



Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken duften!


Heute hatte ich wieder einmal so ein intensives Gefühl von Selbstwahrnehmung, dass ich unglaublich angefasst davon war, wie alles um uns herum Teil von uns selbst ist, wenn wir uns nur darauf konzentrieren zu atmen. Nur Atmen, ein und aus in völliger Dunkelheit und Stille. Es ist ein Wahnsinn, wie sehr einen das zurückwirft auf all das, was dann trotzdem noch da ist. Die ewige Liebe, die nie vergeht, umschmeichelt eine Natur, die man so vor 20 Jahren das letzte Mal wahrgenommen hat, vielleicht noch früher, als man das erste Mal alles erlebt hat. Wie sich der Wald anfühlt, wie das Land riecht, wie die Bienen, die Hummeln, ja gar die Wespen unterschiedlich klingen, wie Regenwürmer husten, wie Schmetterlinge lachen und ja, früher, beim allerersten Nebel eures Lebens, da dufteten die Wolken. Ich weiß nicht mehr wonach, aber ich weiß, wie sie duftete, als ich am Morgen ohne sie aufwachte und meine Nase im Kissen vergrub, bevor ich einen See aus Tränen weinte, weil ich das erste Mal wusste, das etwas vorbei war.

1/29/2024

WOW - Sarah Kuttner

Die vielleicht "normalste" Frau in der gesamten Women of my World Liste oder ist natürlich das bessere Wort. In jedem Fall besonders und fantastisch, so aus der Ferne. Sie ist Autorin und Moderatorin und sollte für viele Frauen ein Vorbild sein, weil sie nebenbei noch ganz doll sie selbst zu sein scheint und das ist doch das Beeindruckendste, was man sein kann, man selbst!

Vermutlich sind wir uns recht ähnlich, wenn auch unsere ersten 10 Jahre vermutlich deutlich anders verlaufen sind, ist sie doch am 29. Januar 1979 geboren und damit gerade einmal sechs Jahre älter als ich. Wir gehören der Generation an, die das mit dem Erwachsensein immer noch als Experiment zu empfinden scheint. Ich würde mir ein Treffen wünschen, bei dem wir einfach quatschen, obwohl ich gemerkt habe, dass ich zwar unglaublich viel Übereinstimmung habe mit dem, was sie so sagt (Quelle ist da hauptsächlich der Podcast mit Frau Bauerfeind [Grüße gehen raus]), doch ich fürchte mich vor dem dauerhaften Klang ihrer Stimme.

Ich glaube ich habe sie damals bei Viva zuerst gesehen, oder war es Viva II, ich weiß es nicht, ich war jedenfalls noch sehr jung und da kam diese junge Frau, die so lieb gegen den Strich war, hart in den Ansichten und klar in der Ansage, aber irgendwie lieb. Sie war/ist für mich die Charlotte Roche (Grüße gehen raus) für die ich mich nicht schämen müsste, wenn ich mit ihr feiern gehe.