5/09/2018

Mal wieder Hexensabbatt...

"Nicht fit?
Nichts tun?
Kannst nicht, weil du nicht willst!"

Im Ernst, es herrscht Pflegenotstand, aber das heißt doch nicht, dass Frauen mit einer solchen Einstellung auf Patienten oder zu Pflegende losgelassen werden müssen oder? Aber langsam, ein ganz normaler Dialysenachmittag geht zu Ende und man kommt in Small-Talk und erwähnt zum zigten Mal, auf die Frage, was man nach der Dialyse denn noch macht, dass man gar nichts mehr tut, weil man dazu nicht fit genug ist. Das führt dann zu Gelächter und der These, dass man nichts tut, weil man nicht will, denn die 50% der Dialysepatienten, die danach nicht fitter sind als vorher gibt es in der Welt des kleinen Hexenkreisels nicht, der sich unter die Schwesternschaft gemischt hat. Ich würde die mal gern sehen, wie sie mit einem Blutdruck unterhalb von 80 systolisch nach einer 4einhalbstündigen Behandlung, die das komplette eigene Körperblut circa 15mal durch eine Maschine ballern und dort reinigen, noch taufrisch und fit feiern gehen. Es stört mich eigentlich nicht einmal, dass sie so naiv und unsensibel über die Belastung einer solchen Behandlung und deren Folgen denken, vielmehr stört es mich, dass sie sich tatsächlich hinstellen und mich als Patienten derart respektlos mit ihrer ungeprüften und durch nichts zu haltenden Einstellung anbaffen. So etwas machen sie übrigens nur, wenn der Patient die Nadeln noch im Arm hat, danach ist dann wieder eitel Sonnenschein bei den Ladies. Ne, meine Damen, so geht es nicht und ich frage mich, wann denen mal jemand Einhalt gebietet.
Ich bin kurz davor offiziell Beschwerde einzureichen, aber das ist ja so eine Sache, dann ist man plötzlich der Nestbeschmutzer und die "Freundinnen" behandeln einen dann auch anders und alles ändert sich, so dass man schlussendlich das Dialysezentrum wechseln muss. Dazu habe ich eigentlich keinen Bock, weil ich mich hier bis auf einige Ausnahmen wirklich wohl fühle. Darum hoffe ich darauf, dass es hier einer von ein paar Ausrutschern war, die ich ja übers Jahr jedem zugestehe, habe ich ja vermutlich auch...

4/21/2018

Käpt'n Chaos und der Alltag (Folge Vier)

Der Käpt'n tanzt

Samstag Abend, der Käpt'n zieht sich in seine Kajüte zurück und auf einmal bollert das ganze Deck. Da guckt man vorsichtig um die Ecke und denkt sich seinen Teil, weil überall Klamotten rumliegen.

Ungefähr 2 Stunden später torkelt ein deutlich angeschlagen aussehender Käpt'n im Unterhemd und vollgeschwitztem Haupthaar, tropfend aus der Kajüte und sucht seine Besatzung auf, um jedem einzeln mitzuteilen, dass er gerade eine Stunde getanzt hat und dabei 2000 Schritte gemacht hat. Während große Teile der Besatzung ihn ignorierten oder vermutlich nur als typischen Tick abtaten, kam ich nicht umhin ihm zu sagen, dass ich seinen Look sehr bedenklich fand und er sich erstmal was vernünftiges anziehen soll, bevor er vor einen Offizier tritt. Das mag ja hart sein, aber wo kommen wir denn da hin, wenn so unangemessenes Verhalten auch noch belohnt wird.
Außerdem muss er sich da gar nix drauf einbilden, die Tanzschritte bekomm ich quasi immer zusammen, da ich ständig Musik höre und dabei mitgehe. Aber der Käpt'n lebt halt oft auch in seiner Welt und erinnert oft an ein Kleinkind, das sich über sein erstes Mal "Kacka gemacht" freut während die Welt sich auf Krieg vorbereitet.

4/20/2018

Käpt'n Chaos' How to --> Gartenmöbel aufbauen

Beginn 11:30

Schritt 1: Stellfläche säubern
1.1 dazu Entalger aufkippen und mit dem Schrubber gut einschrubben
1.2 mit dem Gartenschlauch oberflächlich abspritzen (auf keinen Fall den bereitgestellten Hochdruckreiniger nehmen, da würde man selbst auch Wasser abbekommen)
1.3 abermals schön schrubben, damit etwaige Reste jetzt in den Stein eingerieben werden

Schritt 2: Decke aus Gartenhaus
2.1 am Besten eine eingelagerte Campingdecke irgendwo auf den Rasen werfen, braucht man bestimmt irgendwann

Schritt 3: Gartenstühle aus Pappkartons
3.1 Gartenstühle aus Gartenhaus holen, wo sie im Winter am Besten in Pappkartons gelagert werden
3.2 Gartenstühle aufs Gras legen, die Pappe von den Kartons plano daneben
3.3 Gartenstühle nach Feststellen, dass der Rasen noch zu feucht ist an den Holzpavillion lehnen

Schritt 4: Gartentisch
4.1 Gartentisch aufs Gras stellen
4.2 Tischplatte auf den Tisch legen
4.3 Gartentisch unter dem Pavillion in Sicherheit stellen

Schritt 5: Decke ausschütteln
5.1 Decke in die Nähe der abgestellten Stühle und des Tisches schaffen
5.2 Decke ausschütteln, Staub und Reste aus dem Winter auf der Decke verteilen sich dabei wunderbar auf Stühlen und bei gutem Wind auch auf der Tischplatte

Schritt 6: Stühle an den Tisch
6.1 Tisch abschrubben, die Tischplatte kann bei Bedarf extra geputzt werden, muss aber nicht, es ist viel wichtiger, dass die Tischbeine strahlen, als dass die Glasoberfläche von der man vielleicht isst gesäubert wird.
6.2 ausgeschüttelte Decke zurück ins noch nicht geputzte Gartenhaus, das ist ganz wichtig, damit die Decke den Schmutz des Gartenhauses aufnimmt, schließlich ist es leichter eine Decke auszuschütteln, als die Bänke zu putzen
6.3 Pappe auf dem Boden einsammeln und irgendwo zwischenlagern, in unserem Fall die Garage, wo alles hinkommt, was man nochmal weiterbearbeiten muss.
6.4 Stühle einzeln und mit dreckigem Lappen aus der Garage abwischen, hierbei auf keinen Fall ein sauberes neues Tuch oder ähnliches nehmen, damit die Möbel auch ja nicht neu aussehen, so etwas lockt Diebe an
6.5 Jeden einzelnen Stuhl nach eigenem gut Düngden hinstellen und auf die eigenen Körpermaße verstellen bezüglich Lehne und Ähnliches, damit hilft man den Gästen sich wenigstens ein wenig zu betätigen, wenn sie es für sich passend verstellen müssen oder man hat halt alle Plätze für sich passend, weil alle ja so sind wie man selbst, is ja klar

Schritt 7: Pause
7.1 Putzgegenstände ins Gartenhaus stellen
7.2 einmal selbstzufrieden durch den Garten stolzieren, möglichst nah an allen Fenstern vorbei, dass auch jeder sieht, dass man etwas getan hat, dazu husten um die volle Aufmerksamkeit zu erreichen und die Anstrengung zu unterstreichen, die man hatte.
7.3 Falls Punkt 7.2 nicht den erwünschten Erfolg hatte einfach mal ins Haus gehen und dort stöhnend Richtung Küche gehen, wo man das Essen erwarten dürfte
7.4 Falls nicht bereits unter Punkt 7.2 oder 7.3 geschehen sollte man noch einmal bei einem gemütlichen Eis hervorheben, was für eine Plackerei das mittlerweile geworden ist die Gartenmöbel aufzustellen

Schritt 8: Gartenhaus
8.1 erstmal alles was im Gartenhaus so rumliegt (Putzutensilien, Decke und anderes, was einem im Weg liegt) auf den Rasen schmeißen
8.2 dann ganz in Ruhe kurz die Oberflächen im Gartenhaus mit einem Handfeger überfliegen
8.3 Den Kram, den man auf den Rasen gepfeffert hat in eine der Klappbänke verstecken und fertig

Ende 14:30

Sommertag

Der erste seiner Art in diesem Jahr, der es schafft, dass das Thermometer über die 30 springt und ich merke, dass die drei Wochen tägliches Wandern sich noch nicht so gelohnt haben, wie ich das erhofft hatte. Andererseits macht es schon großen Spaß seine Büroarbeit im Garten zu erledigen, während die Sonne einem auf den Püschel brennt und man ein Kaltgetränk jederzeit in der Kühltruhe neben sich findet. Schöner Tag an dem ich auch an eine gute Freundin denken muss, die ich leider viel zu selten bis gar nicht mehr sehe seit ich wieder in der alten Heimat bin. Ich schreib es mir auf meine To-Do Liste mal nach Hessen zu kommen.

In diesem Sinne genießt die Sonne...