In der Stadt am Fuße des Berges,
gingen die Menschen in ihren Häusern langsam aufeinander los, die Leute drehten
durch, gingen in die Küche, bewaffneten sich mit Messern und griffen ihre Mitbewohner
an. Andere zündeten ihre Häuser an und tanzten auf der Straße, während sie sich
dabei halb tot lachten. Vom Himmel rieselte ein Ascheregen, der die Straßen mit
einer dünnen Ascheschicht überzog. Die Menschen waren in Panik. Einige stiegen
in ihre Autos und wollten aus der Stadt verschwinden. Einer von ihnen war
Harald, der seinen nagelneuen Porsche retten wollte. Er war Anhänger einer
Sekte, die sich das Ende der Welt als das Verbrennen der Erde vorstellten und
nur wenige Wohlhabende würden verschont. Er schaltete also und fuhr durch das
Garagentor hindurch, weil er fürchtete, nicht genug Zeit zu haben, es zu
öffnen. Auf der Straße war die Hölle los. Natürlich nicht wirklich, aber das
hört sich gut an. Viele der Leute, die jetzt auf der Straße standen, hatten
Familienmitglieder ermordet und waren dann aus ihren Häusern gelaufen, weil sie
gemerkt hatten, dass sie von einer bösen Macht dazu getrieben wurden.
Blutverschmierte Menschen standen auf den Straßen und hofften, dass alles
aufhören würde. Harald trat aufs Gas und fuhr, so gut er konnte um die vielen
Menschen herum. Nachdem er auf der Hauptstraße war, wo er Plünderer dabei
beobachtete, wie sie die Schaufenster zertrümmerten und alles Wertvolle
entwendeten, hatte sein Wagen einige üble Dellen. Endlich waren die Straßen
nicht mehr voller Menschen. Er trat voll auf das Gaspedal und die Tachonadel
erreichte nach kurzer Zeit 270 Stundenkilometer. Endlich raus da, dachte er
sich als er bemerkte, dass er auf den Berg zufuhr, statt von ihm weg. Entsetzt
sah er auf die Bergspitze und erblickte das Feuer. Der Ascheregen wurde immer
stärker und die Scheibenwischer konnten die Scheiben nicht mehr richtig
reinigen, so dass Harald bei 290 Stundenkilometern im Blindflug mit voller
Wucht in eine vor ihm liegende Tankstelle raste. Wie durch ein Wunder überlebte
er den Aufprall. Er stieg aus seinem Auto und wunderte sich, dass es keine
Explosion gegeben hatte. Genau in dem Moment explodierte die gesamte Tankstelle
in einer kilometerweit sichtbaren Stichflamme. Selbst Wyatt und Susanne hatten
die Explosion gesehen und Wyatt spürte, dass dunkle Mächte, mehr und mehr an
Kontrolle gewannen, aber er wollte Susanne nicht noch mehr beunruhigen, als sie
es sowieso schon war.
Henrik war auf der Spur der
beiden. Neben Susannes Fußabdrücken in der Asche, sah er ein paar Meter daneben
eine weitere Spur, die nicht von Wyatt stammen konnte, denn der musste direkt
neben ihr gehen, oder er war schon von ihrer Seite gewichen. Henrik stellte
sich die schlimmste Möglichkeit vor, Wyatt war tot. Daraufhin rannte er noch
schneller, als er es sowieso tat.
Der Verfolger von Susanne und
Wyatt sah sich, nachdem diese sich vorhin umdrehten, ebenfalls um und fiel zu
Boden. Schnell setzte er seine Sonnenbrille auf und lief ihnen hinterher. Er
sah ab und zu zurück und erblickte einen weißen Schatten, der immer näher auf
ihn zu kam. „Von wegen, Drake. Denkst wohl, ich fall drauf rein.“ Er rannte
schneller und schneller. Irgendwann sah er schon die Beiden, die erschöpft
schienen und wesentlich langsamer gingen. Deren Verfolger sah, dass sie nach
rechts abbogen, weil da ein tiefer Abgrund war. Er selbst war allerdings schon
zu schnell gewesen, um bremsen zu können und flog den Abhang mit Volldampf
hinunter. Ein paar Minuten später kam Henrik an.
Der Schleim sah erst den Schatten
des Vampirlords, der sich aus dem Grab erhob. Dann blickte er von oben nach
unten. Seine Schuhe waren schwarz. Sein unteres Gemach war schwarz. Sein Umhang
war schwarz, ja sogar seine Haut war schwarz. Aber nicht so schwarz, wie mancher
Mensch sie hat, nein. So schwarz, wie die Kohle ist oder der Sarg. Das
einzigste was an ihm nicht schwarz war, war das Amulett, das um seinen Hals
hing. Es strahlte sehr hell, so dass die Vampire zu Staub hätten fallen müssen,
doch der Lord schützte sie kurz mit einem Zauber und steckte das Amulett unter
seinen Kragen. Der Lord ging auf den Schleim zu. „Hey, ich... ich hab das
zweite Amulett“ Er übergab es ihm. Dieser wischte erst mal angewidert den
Schleim weg und zerdrückte es dann mit bloßen Händen. Er ging wieder auf den
Schleim zu und sprach mit einer tiefrauen Stimme: „Glaubst du wirklich allen
Ernstes, ich würde auf deine dummen Verdopplungstricks hereinfallen?“ Er erhob
eine seiner Hände. In der Mitte der Fläche
war ein roter Punkt. Der Schleim schluckte. Aus dem Punkt kamen
elektrische Ringe, die den Schleim immer und immer mehr zerstückelten. Der Lord
hörte auf, als er nur noch so klein wie sein Daumen war. Mit hoher, piepsigen
Stimme schrie er: „Ich... ich geb dir den Verdoppler. Mit meiner Hilfe kommst
du groß raus! Oder mein Raumschiff! Ach was. Du kannst alles haben! Ich rühr
auch nie wieder einen Vampir an!!!!!!“ „Oh ja. Das wirst du in der Tat nicht
mehr tun.“, sagte er und lächelte. Dann zertrat er den Rest und beriet sich mit
seinen Leuten.
Währenddessen auf Gesinei:
Der Schleimzwerg, der mit Wyatt und Susanne nicht
mithalten konnte, nachdem diese ihn einfach missachtet hatten, war, nachdem sie
von einigen anderen überholt wurden, total erschöpft. Plötzlich zersprangen und
zerpöckelten sie an Ort und Stelle. Der Verdoppler sprang allerdings nicht
auseinander und flog irgendwo nach unten weg.