4/20/2023

Auch das ist Leben

Alles ist EINS
Ich weiß, dass es wirkt, als ob ich von dieser Idee besessen bin, aber an Tagen wie diesen fällt mir immer wieder auf, dass das Leben eben einfach so ist, dass Alles gleichzeitig geschieht und wir das gar nicht merken können, weil wir in unserem allseits beliebten Goldfischglas nicht sehen, was im Goldfischglas des Nachbarn passiert. Nur manchmal brechen verschiedene Mauern zusammen und dann hat man am Telefon drei Menschen mit drei unterschiedlichen Geschichten und Schicksalen und vor einem steht die Pasta und wird kalt. Ich bin einer dieser Menschen, die ihr anruft, wenn euch alles zu viel wird, die da sind, mitten in der Nacht, die sich euer Leid anhören, die mitfühlen, die ein gutes Wort haben, die zum Lachen bringen, die sich in euch hinein versetzen, die die Perspektive wechseln, die Pasta essen während sie das tun um Vier Uhr morgens.
All das ist Leben, da legt man gerade auf, weil jemand einen Menschen verloren hat, um sich im nächsten Moment anzuhören, dass jemand einen Heiratsantrag bekommen hat und ihn ablehnen will und die gesamte Beziehung in Frage stellt und man weiß, dass man das schon vor nem Jahr gesehen hat und die Pasta wird kalt, während man sich auf das Gespräch im Anschluss freut, weil jemand von seinen Trainingserfolgen beim Sport spricht und dir Bilder seines gestählten Körpers zeigt und du dir deinen Teil denkst. Ich liebe das Leben, liebt mit mir... Und kalte Pasta schmeckt scheiße!

4/19/2023

Steig vom Gedankenkarussell

Ich habe in meinem Leben viel gegrübelt, ich erwische mich auch heute noch oft, dass ich das tue. Wenn es mir am Rücken zwickt, denke ich an Rückenmarkskrebs, sehe ich irgendwo einen Pickel, der da nicht hingehört mache ich mir Gedanken, Hautunreinheiten, Farbe von Exkrementen, Veränderungen in meiner Blutchemie, unerwartete Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Augenzwinkern, Ohrgeräusche, merkwürdiger Druckschmerz im Knie, Blutdruckveränderungen, Herzklopfen, Atemnot...

Ich könnte vermutlich lange so weiter machen und bei all diesen Dingen denke ich an meinen baldigen Tod, wenn ich es dann auf sich beruhen lasse und mich beruhige geht das Meiste wieder von alleine weg. Früher bin ich panisch zum Arzt gerannt und der hat mich überwiesen, Test um Test gemacht und nichts gefunden und ich war so schlau wie zuvor und hatte ein weiteres Gepäckstück der unerklärbaren Dinge in meinem Rucksack, den ich schon mein Leben lang trage.

Und das Karussell auf das man steigt mit diesem Rucksack stoppt nicht, es dreht einfach immer weiter und macht einen wahnsinnig, die Gedanken drehen sich immer mit und durch das Gewicht an eigener Last, die man mitbringt erhöht sich die Geschwindigkeit.

"Stress hat man nicht, man macht ihn sich."
(Aba Assa)

Ich will hier nicht wieder mit Gott anfangen, weil er hier im Grunde nicht gebraucht wird, denn es ist an uns, dass wir uns nicht ständig einreden, wie katastrophal und schwierig unser Leben ist, nicht ständig den Berg vor Augen haben, den wir nicht überqueren können, anstatt die Optionen zu sehen, dass wir gar nicht auf die andere Seite gelangen müssen. Vielleicht ist der Berg gar nicht unsere Aufgabe sondern viel mehr der Weg zu ihm oder vielleicht auch nur die Aussicht auf den Berg als Mahnung, dass es im Tal doch wunderschön ist. Irgendwann baut jemand einen Tunnel oder eine Umgehungsstraße und wenn es uns vergönnt ist gelangen wir hinter den Berg. Und wenn nicht, dann eben nicht.

Und das Gedankenkarussell ist stets die schlechteste Option, denn es steht immer am selben Ort, wir drehen uns, gaukeln uns eine Bewegung vor, doch wenn wir absteigen sind wir dort, wo wir aufgestiegen sind. Und vermutlich geht es uns schlechter als zuvor und der Schwindel tut das Seinige. Die Fahrt beginnt immer mit uns selbst und in der gleichen Zeit in der man sich mit den ganzen schlimmen Dingen zusammen um sich selbst dreht verpasst man eine große Chance all das zu genießen, was gut ist.

In diesem Sinne... habt einen wundervollen sonnigen Tag!

4/18/2023

Mit Gott sprechen

Habt ihr schonmal versucht mit euch selbst ins Gespräch zu kommen und dabei gemerkt, dass die ganzen Versuche sich selbst zu belügen nicht funktionieren? Habt ihr schonmal über Entscheidungen, Dinge in eurem Leben nachgedacht und wart sicher, dass es keine Antwort gibt und ihr wisst sie? Habt ihr schonmal für jemanden gebetet und die innere Frage vernommen was ihr bereit seid dafür zu geben? Habt ihr darauf geantwortet und seid ihr euch bewusst, was es bedeutet? Und dann kommt einem die Nummer mit dem Kelch (Lukas 22, 42), (Markus 14, 36), (Matthäus 26,39) und (Johannes 18,11) in den Sinn und man hofft, dass das Schlimmste, was man sich gerade ausmalen kann einem nicht geschieht, aber man akzeptiert den obersten Willen und begibt sich in die Arme einer höheren Macht. Und könnt ihr dann noch vertrauen? Habt ihr eure Angst im Griff? Habt ihr genug Glauben das "Alles wird gut!" keine leere Phrase ist?

Ich weiß nicht, ob es Gott ist mit dem ich spreche, wenn ich in mich gehe, meine Augen schließe und kniend gen Himmel blicke und um eine bessere Welt bitte, ein paar Tage Sonnenschein für mein Gemüt oder wie eben die Gesundheit eines Menschen, der mich in meinem Leben mehr verletzt hat als es je jemand getan hat und zu dem unergründliche Wege mich zurück geführt haben, seine Wege möglicherweise. Ich zweifle nicht, ich glaube! "Glauben heißt Nichtwissen" habe ich lange Zeiten immer gesagt und das stimmt auch heute noch für mich, aber ich würde heute an die Stelle von Nichtwissen das Wort "Vertrauen" setzen und dann läuft der Laden. Glauben setzt Vertrauen voraus und ich vertraue darauf, dass alles gut wird. Vielleicht nicht in dem Sinne, wie wir es gern hätten, oder wie wir uns "gut" vorstellen, aber was wissen wir schon davon, was wirklich "gut" ist. Wir pflanzen und gießen, er lässt's gedeihen (vgl. Korinther 3,5-8 um den Dreh, schlagt es selber nach). Wir Alle sind nur Werkzeuge.

P.S.: Wie immer gilt, wenn euch der religiöse Anstrich stört, interpretiert es für euch, wie ihr es fühlt! 

Irgendwas is' ja immer

Heute war einer dieser wunderbaren Tage, an denen es eigentlich nichts auszusetzen gibt. Die Seiten füllen sich, der Papierkorb füllt sich, es ist einer dieser Tage, wie ich sie vor 11 Jahren oft hatte. Oder besser gesagt, wie Depressionalex sie hatte. Ich bin nicht mehr Depressionalex, ich habe zwar um diese Jahreszeit immer diesen leichten hauch von Melancholie und Todesnähe in mir, aber es hat seinen Schrecken verloren. Lest mal vom "Friedhof der Freundschaft" in der Vergangenheit, die ganze Geschichte ist so unfassbar unglaublich, dass ich immer noch etwas skeptisch bin, ob das Alles stimmen kann, so wie es im Moment läuft, ich traue dem Frieden nicht. Ich will seit ein paar Tagen mit ihr reden, aber es kommt immer was dazwischen und ich möchte nicht bloß um der Aufmerksamkeit Willen irgendwas vom Zaun brechen. Es wird sich schon noch der richtige Zeitpunkt finden, in dem wir beide wieder das passende Gefühl dazu bekommen, es so sein soll. Ich habe früher oft aus Gründen des Prokrastinierens "den richtigen Zeitpunkt" vorgeschoben, aber den gibt es in unserer begrenzten Welt gar nicht, es ist immer jetzt oder der Zeitpunkt, der es sein soll. Wir entscheiden das nicht. Und ich gewöhne mich langsam an diese Vorstellung, sie befriedet mich.

Es ist so unglaublich befreiend nicht über Alles die Kontrolle haben zu müssen und die Verantwortung abzugeben, bis zum nächsten Mal, dass ich merke, dass ich es nicht ertragen kann, wenn um mich herum alle die Nerven verlieren, weil sie ihr Leben nicht mit innerer Ruhe und Gottvertrauen leben. Ich habe ihr viel unrecht getan, allerdings kannte ich die andere Seite der Medaille ja auch nicht. Ich bin so unglaublich gewachsen, ich bin stolz auf mich. Früher war ich stolz auf den, den ich gespielt habe, heute bin ich stolz auf den, den ich nicht mehr spielen muss, sondern bin. Sei TRVE - BE DU!

7 Feigen für den Frieden







Ich wollte ihnen allen Namensschildchen verpassen, aber man hat mich davon abgehalten, vertrauen wir einfach auf den obersten Gärtner, dass von den anfangs zwölf Stecklingen diese glorreichen Sieben Mr. Feige zu Ehre gereichen und ihnen ein guter Wuchs zu Teil wird. Auf geht's