7/31/2022

10 Jahre Vol. 07 - INTENSIV - Teil II

Und wieder wich das Leben aus mir, Schlaf, Bewusstlosigkeit, Wiederbelebungsversuch notwendig, ich hatte vollkommen den Bezug zu weltlichen Dingen wie Raum und Zeit verloren, alles fühlte sich an wie endlose Träume unterbrochen von verstörenden Bildern der Realität, in denen ich mich selbst mit Abscheu und Verachtung wahrnahm, bestehend aus einem eingefallenen Bauch, überall Schläuchen und Geräten, die mich aussehen ließen wie eine imaginäre BORG-Version von mir, nur ohne die Power und das Gemeinschaftshirn.
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Ich klingelte einen Pfleger, Assistenzart oder wen auch immer zu mir, obwohl ich das Gefühl hatte, nebenan würde gerade auch gearbeitet, ich hörte laute Geräusche und Helene Fischer trällerte ihr "Atemlos" aus irgendeinem Radiogerät. Es war das erste Mal, dass ich auf den Text achtete während ich unter schwerem Atmen unter Todesangst leidend mein Geschäft verrichtete. Nebenan wurde das Radio lauter gedreht und ich malte mir unglaubliche Dinge aus, die dort hinter dem Vorhang geschahen. Als das Lied zu Ende war hörte ich sie tuscheln: "Von uns war heute Nacht keiner hier, ist das klar?", "Was machen wir mit dem da?", ich fühlte mich angesprochen und versuchte so zu tun als ob ich weggedämmert bin. Der Vorhang wurde vorgezogen: "Der ist so weggeballert, der kriegt gar nichts mit..." Ich hörte wie ein Bett weggefahren wurde und zwei Männer leise miteinander fachsimpelten: "Die Knochen kannst du direkt zu mir bringen, ich hab da schon ne Idee!", "Atemlos durch die Nacht..."
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Ich wachte wieder auf, es schien morgen zu sein, eine Art Loft, eine Badewanne unglaublicher Gestank und einer der Assistenzärzte, die sich seit ich weiß nicht wie lange um mich kümmerten saß an seinem Schreibtisch und feilte an etwas, dass ich nicht genau erkennen konnte. Er drehte sich zu mir und hielt in seiner Hand einen Knochen, ich erschrak. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte: "Der ist nicht von einem Patienten, das ist nur ein Testobjekt, damit ich schonmal ein Gefühl dafür kriege...", er wies mit dem Finger zur Wanne und ich sah, dass in ihr eine zerstückelte Leiche lag, blutüberströmt, noch den OP-Mantel oder diese Kutte an, die man auf Intensivstation so an hat bevor es ans Eingemachte geht oder eben aus Gründen. Ich wünschte mir, ich träume, doch dem war nicht so. Er ging hin und holte sich einen Arm, den er dann mit einer Art Hochdruckreiniger von den Fleischstückchen befreite, die noch daran herum fransten bis nur noch die Knochen übrig waren und setzte sich mit der Hand und den Ellenknochen an den Schreibtisch und begann mit einer Miniflex am Knochen rum zu schleifen. "Das machen alle Medizinstudenten, keine Panik, wieder Zeit für die Medis oder?", wandte er sich an mich und ich dämmerte weg.
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In den folgenden Tagen wurde der Vorhang gar nicht mehr vorgezogen, fast stündlich wurde auf dem Metalltisch neben mir ein Mensch geschlachtet, mal mit dem Oberarzt, mal ohne? Ich fragte mich jedes einzelne Mal, wann ich der nächste bin. Meine Angst war unerträglich. Eines Tages kam der Oberarzt wutentbrannt herein und brachte drei Leichname in Plastik eingewickelt an einen Garderobewagen gehängt mit und schrie den Medizinstudenten an: "Ich habe für saubere Ware bezahlt, der Kunde ist nicht zufrieden, die kann ich nur noch an die Krankenhausküche verschenken, es fehlen Knochen!" Stille, doch nur kurz. "Was sie in Ihrer Freizeit machen, ist mir egal, aber Sie können nicht einfach die Knochen von bestellter Ware entfernen. Das wird Konsequenzen haben.", Wütend ging er weg, die drei Leichen standen mitten in meinem Blickfeld. Der Medizinstudent zog den Vorhang vor und ich hörte das Geräusch seiner Miniflex und der Geruch von verbranntem Fleisch machte sich im Raum breit.
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Es war Tag, ich freute mich, dass man mich endlich mal in eine aufrechte Position gebracht hatte, dadurch konnte ich endlich auch mal den Raum sehen, in dem ich war, eigentlich schon schön hier, dieser Landhausstil mit Holz vertäfelte Wände, ein großes Fenster von dem aus man direkt auf den Klinikeingang gucken konnte, es musste der erste Stock sein. Verrückt war nur, dass in dem ganzen schicken Landhausstil die Tür zu dem Raum in dem wir waren aus Stahl und mit einem Drehradmechanismus geschützt war, so wie man es von Schiffen kennt. Man hatte mir irgendwas von Dialyse erzählt und mir eine Schwester geschickt, die das alles irgendwie durchführte, ich habe keine Ahnung, was die gemacht hat, ich konnte meinen Blick nicht vom weißen Vorhang abwenden, der durch die ganzen Todeskäfer, wie ich sie nannte nahezu schwarz war und dort krabbelten sie und krabbelten und ich wusste ja genau, dass nebenan noch die drei verwesenden Leichen lagen. Ich fragte die Schwester, ob sie die Käfer auch sehen würde, weil ich aus irgendeinem Grund die Möglichkeit in Betracht zog, dass ich halluziniere, wäre ja ne extrem gute Erklärung für das kranke Zeug, was die letzten Tage so abging. Sie schüttelte den Kopf und verneinte, kurz darauf verließ sie das Zimmer. Ich habe sie nie wieder gesehen.
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Als ich wieder bei mir war flackerte der Vorhang in allen Farben des Regenbogens und durch das Radio hörte ich gerade die Nachricht, dass Arminia Bielefeld einen wahnsinnigen Transfercoup gelandet hat und den ehemaligen Dortmunder Tomáš Rosický verpflichtet hat. Dieser würde in Kürze am Eingang erwartet. Ich sah aus dem Fenster, wo sich schon eine Menschenmenge aus Presse und Fans eingefunden hatten. Ich glaube dann bekam ich Besuch von meinen Eltern und alles war wieder normal, zumindest bis es dunkel wurde. Da passierte auf dem Flur etwas, dass ich kurz sehen konnte als die Schiffstour einen Spalt weit offen stand. Offensichtlich waren K.I.Z. auf ein Konzert vorbei gekommen, ich bildete mir ein im Gang leise "Spasst" zu hören, ich zweifelte, weil ich immer mehr klare Momente hatte und immer mehr an der Realität der letzten zwei Wochen zweifelte, die ich aus dem künstlichen Koma erwachte. Wahnsinn, was Drogen, die man zum Überleben bekommt doch für eine Scheiße produzieren, wenn man entwöhnt wird.
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Meine Handgelenke schmerzen, weil die Infusion an der Stelle hängt, an der ich damals anfing um Hilfe zu schreien, eine sehr unangenehme Stelle, Moment mal, Schmerzen? Alles schmerzt eigentlich, gebt mir irgendwas, mein Blutdruck ist über 200, ich habe Schmerzen!!! Wo zur Hölle bin ich eigentlich? Meine Gedanken überschlugen sich. Der Raum war in blau gefliest und alles hatte einen cleanen Stahl-Look, ein Intensivbettzimmer, wie ich es schon so oft gesehen habe. Der Medizinstudent war auch da, er sagte: "Ich bin ganz vorsichtig, den Zugang brauchst du jetzt nicht mehr!", er zog die Nadel aus der Hauptschlagader am Handgelenk und mir kamen die Tränen, jetzt war ich am Ende doch noch dran. Aber irgendwas war anders, zwei Typen, die wie Rettungssanitäter aussahen schoben mich aus dem Raum, eine ganz normale Tür, ein ganz normaler Krankenhausgang, ich verstand gar nichts mehr. "Wir bringen sie zur Dialyse", ich dachte ich hätte meinen Verstand verloren, aber das jetzt schien die Realität zu sein.
Gerade einmal 48 Kilogramm brachte ich auf die Waage, als ich das erste Mal selbstständig eine solche betreten konnte (am Tag meines Todes waren es 68,5 gewesen) und im Anschluss vier Stunden lang meinen Kopf geneigt halten musste, damit die anschließende Dialyse ordnungsgemäß laufen konnte über einen am Hals eingeführten Herzkatheter, der mir das Leben rettete, solange ich noch keinen Shunt hatte.

7/30/2022

Genau so kaputt

Ihr wisst schon Bescheid, es gibt nur einen Menschen auf dieser Welt mit dem ich über "Alles" reden kann und der Grund dafür ist ein unfassbarer "Schaden", der uns vereint und trennt gleichermaßen. Es gab eine Zeit, da hat es uns vereint und wir steckten die Welt um uns herum in Brand, immer, überall... schwarzes und weißes Loch auf Supernova-Tour.

Doch unter der Asche, hinter dem Ereignishorizont ist es eine unglaubliche Präsenz, die ich spüre. Über hunderte Kilometer, über Welten hinweg, die uns trennen. Ein Verständnis, wie ich es sonst nur... nein, wie ich es nicht kenne, als würden wir das selbe Leben leben, zeitversetzt und mit anderen Startpositionen, aber irgendwie identisch, die gleichen Prüfsteine, dem einen früher, der anderen später in den Weg gelegt, die gleichen Erkenntnisse, die gleichen Konsequenzen, eins im Geiste.

Einerseits euphorisierend und beflügelnd, andererseits hochgradig beängstigend, weil wie Anti-Materie, solange man sie weit genug von Materie fernhält ist alles in Ordnung, dann erschaffen wir Leben, Liebe, Freude, alles was gut ist auf dieser Welt, doch wehe wir begegnen uns.

Und doch gibt es mir Kraft bei mir zu bleiben und dem Weg, den ich gehe, denn es ist der Richtige.

Und verdammte Axt, wir sollten uns alle nur mit Menschen umgeben, die uns gut tun, auch wenn manche nicht für den direkten Kontakt geeignet sind, sondern nur in geringen Dosen gut tun, es sind jene die uns in unserer Selbstverwirklichung weiterbringen und welches größere Ziel kann man haben, als zu einem ganzen Ich zu werden? Naja und auf dem Weg dahin, kann man sich ja auch noch den Ein oder Anderen Traum erfüllen... oder?



7/28/2022

Kulturelle Aneignung!

Definition:

"Kulturelle Aneignung (engl. Cultural appropriation) referiert gemeinhin auf eine kontroverse, negativ konnotierte Praxis. Im weitesten Sinne beschreibt sie die Inanspruchnahme von Dingen, Praktiken oder Traditionen aus einem kulturellen Kontext, der nicht der eigene ist." (www.ikud.de).

Also ungefähr so wie Weihnachten, welches wie viele andere Bräuche und Sitten von der Christenheit in ihr eigenes Mischmasch aus Bräuchen überführt wurde und so getan wird, als hätten sie es erfunden. Oder Riccola, wenn es nicht von den Schweizern kommt.

Ok, ich verstehe den feinen Unterschied zwischen Integration und Aneignung, andererseits auch wieder nicht. Ist es nicht toll, wenn jemand fremde Gebräuche nicht mehr als fremd ansieht und sie lebt wie die eigenen? Sind wir dann nicht auf dem Weg zu einem gemeinsamen "WIR" und ist das nicht besser als sich wegen verschiedener Traditionen auseinander zu dividieren?

Und dann beschweren sich irgendwelche Vollhorstis, dass weiße Dreads tragen? WTF? Nicht nur, dass eine Frisur nichts über die Kultur aussagt, ich selbst wollte auch mal welche tragen, leider habe ich die Haare nie lange genug wachsen lassen. Aber wessen Kultur eigne ich mir da an? Wenn ich das recht erinnere sind es die Rastafari und die sind doch friedlich und wenn ich Solidarität mit jenen zeige, die ich mag? Was eigne ich mir an? Aneignung ist doch Diebstahl oder nicht?

Wenn der Ölprinz, bei dem ich meinen Hausstand untergestellt habe, damit ich ihn, sollte ich ihn brauchen, weil ich zum Beispiel eine neue Wohnung suchen muss, meine Sachen für sich benutzen, dann ist das Aneignung, wenn ich seine Frisur trage und das auch noch in der Öffentlichkeit eigne ich mir doch nichts an?

Was ist denn mit der Welt los? Hat Corona euch denn echt allen das Hirn weggebrutzelt? Die Nachrichten werden immer bizarrer, die Menschen tun immer merkwürdigere Sachen und das nicht nur da draußen, ich erlebe gerade privat eine Ähnliche Verkehrung der Realität, die Wahrnehmung einiger, die mit dem was wirklich geschieht kollidiert. Sorry Ölprinz, aber damit bist dann auch du wieder gemeint, denk mal drüber nach ob ich jemanden, den ich beschenke dafür verantwortlich machen kann, dass ich das was ich verschenkt habe, nicht mehr habe! Und ich will meine Gläser wieder!!!

Durchgeschleppt!

Wenn einem immer wieder irgendwas erzählt wird, dann fängt man ja an, an sich zu zweifeln und vielleicht haben der Ölprinz und seine Schergen ja doch Recht. Ich habe mir mal die Mühe gemacht und alle Situationen aufgeschrieben in denen wir durchgeschleppt wurden:

1. ???

hm... kam mir gleich komisch vor, wahrscheinlich ist das das Problem, man hat jahrelang wen durchgeschleppt, nur das waren gar nicht wir. Krass, das muss man doch merken oder?

Zum Narzissten verzogen?

Kennt ihr das auch, dass man immer wieder das Gefühl hat, die Kids bedürfen der Führung und kriegen nichts alleine hin?

Ich meine klar, wir sind als Eltern ja dafür da ihnen die Welt näher und ihnen alles beizubringen, aber nach dem zehnten Mal zeigen, sollten sie es doch hinkriegen, wobei das ist noch nicht das Schlimmste. Ich denke mir dann, dass es Sachen gibt, für die ich auch Ewigkeiten brauche, bis ich sie drauf hatte und deswegen kann ich damit auch noch leben, aber unser Größter scheint sich teilweise dem Lernen zu verschließen, was haben wir da falsch gemacht? Und er fürchtet sich vor Entscheidungen, es ist fast, als wenn man ihm alles vorleben muss, damit er es nur noch nachmachen muss ohne darüber nachzudenken, warum er etwas tut. Ich dachte eigentlich, dass wir ihn antiautoritär dazu erzogen haben, über seine Entscheidungen Herr und Meister zu sein und sie für sich selbst treffen könne. Manchmal habe ich das Gefühl, ich hätte als Vater versagt und mein Sohn will lieber willenloser Roboter sein, als eigenständiges Individuum.

Liebe Eltern unter euch, mach ich was falsch oder ist das so eine Trotz- und Bedienphase mit ca. 5 Jahren? Ich merke zum Beispiel auch gar keine Sozialisation durch den Kindergarten, als ob ihm die Menschen um ihn herum gar nicht interessieren, wenn er nicht in deren Mittelpunkt ist... Habe ich einen Narzissten herangezogen, kann ich das noch verhindern, geradebiegen?

Ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn ich genau die Person heranziehe, die ich mit allen Mitteln versucht habe nicht in diese Welt zu setzen, wo ich und Teile meiner Familie so sehr unter Narzissten gelitten haben.

7/24/2022

10 Jahre Vol. 06 - INTENSIV - Teil I

Es ist schon lustig, dass ich selbst als ich mich hätte NUR um mich kümmern müssen noch mit den Problemen anderer beschäftigt war, als hätte ich immer noch nicht verstanden gehabt, dass niemand mir helfen würde, wenn ich untergehe, niemand da sein würde, wenn ich mal jemanden wie sie brauchen würde, als hätte ich den Tod wirklich verdient gehabt, weil ich einfach mit 27 Jahren immer noch nicht verstanden habe, dass es nur um das ICH geht, so wie es die zahlreichen Narzissten in meinem persönlichen Umfeld mir doch ständig vorlebten. Vermutlich wollte ich aber aus Protest eben genau nicht wie sie sein und das brachte mich dann auch um. Mal abgesehen vom Wasser und dem riesigen Lungenödem, das ihr im letzten Kapitel gesehen habt.

Es ist so ultra schade, dass es keine Bilder von der Folgewoche gibt, denn das Leben nach dem Tod ist einfach ein vollkommen anderes als das, was man vorher dafür gehalten hat. Und ich meine damit nicht die Woche künstliches Koma, die auf die viereinhalb Minuten klinisch tot sein folgte. Das war einfach Nichts, als würde man traumlos schlafen. Und nachdem ich dann endlich nicht mehr von einer Maschine beatmet wurde ging die Party richtig los. Ich versuche es so anschaulich wie möglich zu beschreiben...

An dieser Stelle muss ich eine extra Ekelwarnung und eine Triggerwarnung aussprechen, das wird jetzt echt übles Zeug! 

Lilafarbener Sonnenuntergang, ich sitze an Deck, die Luft ist kühl und vor mir die See, ein Kellner steht neben mir und füllt mein Whiskeyglas während er fragt, ob ich noch etwas will, woraufhin ich das Glas zum Mund führe und er mir eine Tablette mit einem Smiley drauf reicht, dann rumst es extremst laut und ich werde aus meinem Stuhl geworfen, ich erbreche mich und sehe noch, dass die Kotze grün, rötlich ist bevor es wieder schwarz wird.
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Nacht, ich höre Stimmen, kann mich nicht bewegen, neben mir ein bärtiger Mitzwanziger im weißen Kittel, er scheint zu knien und hat eine Farbpistole in der einen Hand und ein Walki-Talki in der anderen. "Wir sind soweit-Over", bellt er in das Sprechgerät. Dann rennt er los und ich sehe, dass wir in einer großen Halle sind, die Wände holzverkleidet, aber irgendwie abgerockt, als wäre hier schon lange nichts mehr los gewesen. Erinnerte mich im ersten Moment an das Musikgeschäft meines Opas als es gebaut wurde. Das Licht geht an, Farbkleckse überall und drei Weißkittel kommen mit bunten Sprenklern bedeckt lachend zu mir: "Alles gut, Herr Krause?" Ich sehe neben mir einen Tropf und einen der Weißkittel die daran rum spielen, lachend: "Und dann noch das.", ein Anderer unterbricht ihn: "Gib ihm das! Gib ihm das!", er reicht ihm eine Phiole mit einer türkisen Flüssigkeit, die mir der lachende Weißkittel spritzt. "Na dann guten Flug!", höre ich ihn noch sagen bevor es mich wieder in die Schwärze zieht.
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16:9 Blende, ach du scheiße... was ist den jetzt? Irgendwie bin ich im Studentenwohnheim gelandet, Medizinstudenten bei Nacht, spielen die immer noch Gotcha? Meine Gedanken waren nicht zu ordnen, irgendetwas flackerte die ganze Zeit, von draußen schien der Mond herein und ich fühlte mich als ob ich seit Tagen nicht geschlafen hatte, neben mir saß ein Blaukittel und wiederholte ständig den Satz: "Schlaf doch mal, schlaf doch mal, schlaf doch mal!" Jedes Mal, wenn ich dann zu ihm rüber sah machte er das kleine Nachttischlicht an und spritzte mir irgendwas in die Infusion: "So jetzt schlaf doch mal!"
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Mitten in der Nacht werde ich wach und höre fernasiatische Musik, fremde Sprache und ich bemerke, dass der Raum in dem ich mich befinde in ein rötliches Licht getaucht ist und durch einen Vorhang geteilt wurde. Es war neblig und ich hörte Kinder kreischen, dann wehte der Wind den Vorhang kurz zur Seite und da standen viele Menschen, alle in traditioneller chinesischer Hochzeitstracht.
(Für weitere Infos zur traditionellen chinesischen Hochzeit empfehle ich) Ich bin mir sicher, dass sie gerade die Tee-Zeremonie abhielten, als ich einen Blick erhaschen konnte. Ein kräuteriger Geruch erfüllte die Luft und ich dachte, wow, dass man mal an so etwas teilhaben darf.
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Aufwachen und Schmerzen im Unterleib, schlafe ich auf einer Bettpfanne? Definitiv irgendwas Metallisches am Rücken und das schmerzt, ich klingel mal nach einem Pfleger, oder was es hier gibt? Moment, wo zur Hölle bin ich gerade? Nachdem der Pfleger mir mehrmals den Arsch abgewischt hat konnte ich einen Blick auf die Bettpfanne werfen, die voller grüner Scheiße war. Daher also der kräuterige Geruch. Ich will gar nicht wissen, was gewesen wäre, wenn ich nicht total auf Drogen gewesen wäre. Vermutlich wäre ich vor Selbstekel und Scham nochmal gestorben.
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Ich wache auf, denke mir ob es eigentlich nie Tag wird in dieser komischen... Bevor ich diesen Gedanken zu Ende bringe steigt mir dieser merkwürdige Geruch in die Nase, danach ein Schreien und der Vorhang ist weg, da liegt auf einem Krankenhausbett eine Frau, drum herum hektische Schemen, sie schreit. "Pressen, pressen...", dringt es an mein Ohr. Dann wird der Vorhang wieder vorgezogen. In Erwartung von Babygeschrei halte ich den Atem an, oder konnte ich nur nicht atmen, das war es eher...ich röchelte mir einen zurecht, während ich wartete, aber da kam kein Geschrei, es wurde einfach nur still und ganz leise hörte man eine traurige Mutter weinen. Eines der schrecklichsten Dinge, die man als Sohn hören kann. Und irgendwo sind wir ja alles Söhne (oder Töchter).

7/23/2022

Wario & Emma Dance Party Vol. 06

Offiziell sollte die Playlist ja schon Anfang des Jahres fertig sein und Mitte April online gehen, aber da die Biene ein wenig kränklich war und auch sonst alles irgendwie ein wenig gedauert hat, ist es nun endlich soweit. Allerdings war die Biene auch beim Fototermin sowie weiten Teilen der Songauswahl nicht dabei, daher spürt man deutlich den Einfluss von der eingesprungenen Leonie.


Sortiert ist das Ganze nach dem Datum des Hinzufügens, aber ihr könnt natürlich jederzeit auch im Random Mode hören, ich hoffe euch gefällt es.

7/22/2022

Der Schmied des Selbst

Hey Freunde,

in letzter Zeit beschäftige ich mich viel mit Dingen, wie Work-Life-Balance oder auch Life-Life-Balance, denn in den meisten Fällen ist die Arbeit ja auch ein entscheidender Teil des Lebens und man darf nicht so fatalistisch sein und diese beiden Bereiche trennen, viel eher müsste man die Balance zwischen viel mehr Bereichen aufteilen.

Bei mir zum Beispiel: Work-Family-Health-Fun-Balance, um es kurz zu umfassen, denn es ist wie mit dem Lebenssäulenhaus, das die Identität stützt, jeder muss für sich herausfinden, was seine Balance herstellt und zwar nur für sich. Denn jeder ist nur für einen Menschen in seinem Leben verantwortlich, sich selbst. Und auch nur dieser Person ist er Rechenschaft schuldig. Wenn andere ihre Life-Balance auf vier Säulen der Arbeit bauen ist das auch ok, solange sie das vor sich selbst rechtfertigen können und mit den Konsequenzen leben.

Worauf ich hinaus will, jede(r) ist Baumeister, Handwerker und Schmied des eigenen Lebens. Und jede(r) ist auch Verwalter, Versicherer und Beschützer dessen was er/sie damit anstellt. Dieser Verantwortung kann man nicht entfliehen, sie nicht auf andere abwälzen und nicht verkaufen. Auch wenn viele sich das wünschen, wir sind, wen wir erschaffen und damit müssen wir leben.

7/21/2022

Coronauten

Wir werden alle sterben, weil jeden Tag mehr Dumme aufstehen, als am Vorabend ins Bett gingen...

Warum dürfen manche Menschen trotz Corona lachend durch die Weltgeschichte eiern und ihre Seuche verteilen, während andere Zuhause in Quarantäne sind?
Sind solche Menschen von sich aus einfach ignorant und selbstsüchtig oder denken sie gar, dass sie über den Dingen stehen?
Was stimmt mit euch nicht, seid ihr geistig so Malle, dass ihr denkt, ihr steckt schon keinen an? Oder seid ihr der Meinung, über dem Gesetz zu stehen?
Und was wenn ihr wirklich jemanden ansteckt und wenn dieser Mensch dann stirbt? Egal, nicht eure Schuld, der war ja zu schwach? 
Ich wäre während meiner Quarantäne nie auf die Idee gekommen freiwillig raus zu gehen. Ihr wisst ich mag Menschen nicht besonders, aber verantwortlich zu sein für deren möglichen Tod, das ist ne ganz andere Sache. Und billigend in Kauf nehmen, dass Andere wegen mir leiden, würde mich ja bloß zu dem machen, was ich verachte und missbillige und aufs tiefste verurteile.
Nebenbei ist das übrigens auch eine Straftat, nennt sich glaube ich "Gefährdung des Allgemeinwohls", hätte ich Beweise würde ich es auch sofort anzeigen, Glück gehabt Cowboy, dieses Mal!

7/17/2022

Wir sind mehr, oder?

Die letzte Woche lässt mich daran zweifeln, dass wir wirklich noch vier sind, dass der Ölprinz (Grüße gehen raus!!!) es nicht schon geschafft hat uns auseinander zu bringen, weil er die Schwachstelle geknackt hat, unseren Narzissten, einen Richtung Nulldraht tendierenden Erwachsenen, der mit allem überfordert ist und zerbricht. Es ist grausam mit anzusehen, wie jemand sich gegen seinen eigenen Untergang zu stemmen versucht und dabei jeden, der ihm die helfende Hand reicht, mit in den Abgrund zieht.

Im Grunde sollte man sie beide zusammen in einen Raum sperren und warten, bis einer von Beiden mit blutigen Händen wieder herauskommt. Das Problem wäre bloß, dass in einem fairen Kampf der stärkere gewänne, es mit dem Ölprinz aber keine fairen Kämpfe gibt. Und daher bin ich ganz klar für die Methode Red Skorpion, eine Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied und wenn du dich mit einem von uns anlegst, dann hast du auch den Rest am Arsch. Und wir fragen, du und welche Armee?

Get it on, MF!!!