3/09/2012

Vollmond, Sonnensturm & Vuvuzela Terror

Also das war doch mal ein wundervoller Tag, nicht nur, dass alle Frauen der Welt mit einem Tag geehrt wurden, nein es war auch noch der letzte Tag des scheidenden Präsidenten, sozusagen die Götterdämmerung in Berlin. Ich habe mir das im Fernsehen nur angesehen, weil ich mich für die Aktion der Demonstranten interessiert habe. Generell ist das ein völig veraltetes und nicht mehr zeitgemäßes Ritual in meinen Augen und jeder sollte eine Meinung zu dem Herrn Ex-Präsidenten haben, allerdings war die ganze Szenerie schon höchst amüsant, mitanzusehen wie unsere Politikerelite (zumindest was davon da war) knappe 2 Stunden unter einer ohrenbetäubenden Lärmkulisse leiden mussten, nur wegen einem Mann, der nicht klein bei geben wollte...
Mir hat das jedenfalls sehr viel Spaß bereitet, auch wenn man sich fragen muss, warum das alles eigentlich in einem größtenteils entmilitarisierten Staat so von Statten gehen muss, aber sei es drum, jeder kriegt halt, was er verdient... und wenn sich jemand selbst geißeln will, weil er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen hat, dann nötigt mir das Respekt ab, wenn er es dann auch durchzieht, mit allen Konsequenzen, fernab dessen ob man nun sein bisheriges Handeln gutheißt oder nicht!

Ja dann soll heute Nacht noch der Sonnensturm die Erde erreichen und alle machen sich nen Braunen in die Hose, dass die Technik versagen könnte, ich glaube nicht dran, aber es interessiert mich auch nicht, ich wäre auch bereit wieder auf den Stand der Steinzeit zurückzufallen...

Und da ja Vollmond ist, setze ich mich jetzt auch in dieser schlaflosen Nacht nach draußen und genieße ein heißes Getränk in der doch noch recht frischen Vorfrühlingsluft!

3/07/2012

Kleine Leseprobe aus Chesney Littles "Mein Leben"


[...]Eine ihrer Lieblingserzählungen stammt auch von jenem Tag, es geht dann darum, dass wir uns mit Muffins bespuckt haben und so albern waren, dass man denken konnte, dass wir noch wesentlich jünger waren, als wir es tatsächlich waren. Ich ergreife meist schnell das Wort, wenn sie anfangen will, diese Geschichte zu erzählen, weil ich mir immer wieder denke, dass sie es vielleicht nicht mit dem nötigen Ernst tut. Denn für mich war es ein wenig mehr als nur Muffin-Spucken aus Albernheit. Für mich war das damals der erste unbeholfene Versuch ihr zu signalisieren, dass ich sie sehr mochte. Diese Muffins, meine Güte, die waren so dermaßen trocken, zum Essen konnten sie nicht gedacht gewesen sein. Ich weiß, dass mein erster Happen gar nicht absichtlich wieder meinen Mund verließ. Es war mehr weil er so trocken war, dass ich ihn nicht essen konnte und daher spuckte ich ihn aus. Dummerweise lief sie da gerade an mir vorbei und wurde getroffen. Sie entschied, dass ich das mit Absicht gemacht habe und es ihr gegolten hätte. Daraufhin besorgte sie sich ebenfalls einen und kurze Zeit später rieselte auch schon die erste Fontäne aus Muffinstückchen in meine Richtung. Der Kampf war eröffnet. Wir suchten und fanden uns und die Präzision nahm zu, bis wir irgendwann keinen Muffin mehr übrig hatten und uns gegenüberstanden und uns anlachten. Ich glaube das war der erste Moment, wo um uns herum alle denken mussten, dass wir total bescheuert sind. Ich habe mir im Anschluss noch den Tanz des Jahres von ihr vortanzen lassen und meine unbeholfenen Versuche eben diesen, es war der „Bailando“, nach zu tanzen sorgten erneut für Gelächter. Ihr Lachen war einfach bezaubernd, als würde die Sonne ihre Strahlen direkt ins Herz schießen. Ich weiß gar nicht recht, ob ihr das schon früher bewusst war, aber heute würde ich sagen, dass dieses unschuldig freche Lachen einen guten Tag in einen unvergesslichen verwandeln konnte.[...]

3/05/2012

Gottgleiche Omniplexität

Also keine Ahnung, aber ich habe schon des öfteren davon gehört, dass Zug Träume etwas bedeuten. Leider bin ich nicht leichtgläubig genug um verinnerlicht zu haben, was genau welches Zugbild bedeutet und noch weniger bin ich dumm genug, als dass ich wenn ich es noch wüsste diese Deutung als "einzig" akzeptieren würde. Denn obwohl "einzig" als Wort sicherlich korrekt ist, ist seine Bedeutung doch eher etwas für jene Kleingeister, deren Horizont es nicht vermag sich die Einzigkeit als Multiplexität vorzustellen. Whatever, das soll gar keinen verwirren, aber ich bin halt überzeugt, dass es etwas "Einziges" nicht gibt! Außer vielleicht Einhörner oder andere Märchengestalten, allerdings sind die ja auch so konzipiert, dass sie als "einzig" gelten und sind ob ihrer Seltenheit so begehrt, allerdings würde ich auch hier die Multiplexität entgegenhalten und bereits, wenn es ein Lebenwesen gibt, dass ein "Einhorn" sehen kann, außer ihm selbst, so gibt es das Einhorn mindestens zweimal! Das erfordert natürlich die Vorstellungskraft, dass Imagination eines Lebewesens = Realität eines anderen sein kann oder leichter ausgedrückt, alles was sich jemand oder etwas vorstellen kann oder nur erdenkt, existiert in genau dieser Form in einer Parallelwelt. Dies ist sozusagen die Multiplexität allen Seins, sozusagen eine Omniplexität. Das Ganze als Ganzes zu sehen ist der falsche Ansatz, schon die Begrifflichkeit an sich ist in diesem Sinne widersprüchlich, denn wenn man an "das Ganze" denkt impliziert dies ja bereits eine Art alles beinhaltende Singularität, welche jedoch vom Standpunkt eines sich ständig weiterentwickelnden omniplexen Systems aus gesehen ein Paradoxon ergibt.
Ok, ganz langsam, nehmen wir doch mal die einhellige Meinung, dass alles Sein aus einer sogenannten Singularität entstanden ist, gehen wir also an den von vielen als Anfang bezeichneten Punkt, der nur in einem Verständnis eines eindimensionalen Denkmusters Sinn ergibt; am Anfang war: Nichts und dann "puff" war alles da! Ganz ehrlich, das war mir schon immer zu einfach und ich hab mich schon als kleiner Junge nicht damit abfinden können, was man mir da als Erklärungen hingeworfen hat, die einen wollten "ein" Wesen dafür verantwortlich machen, andere redeten vom "Urknall"... dann wurde ich mit der "Was war zuerst? Huhn oder Ei?"-Schwafelei fast in den Wahnsinn getrieben und schließlich und endlich ist das für mich auch heute noch absoluter Humbug, weil einfach nicht begreiflich. Damit will ich nichts davon anzweifeln, denn meiner Theorie nach sind ALLE Erklärungen richtig und haben eine Berechtigung, genauso wie KEINE. Geht man davon aus, dass irgendjemand dabei gewesen wäre, dann wäre dieser jemand wechselwirkend Ursache und Wirkung gewesen, eine Art multischizoides Etwas, dass sich selbst verursacht hat. Wäre das alles aus dem Nichts entstanden, dann hätte das "Nichts" eine große Rolle gespielt, aber woher kam dann das "Nichts"? Handelt es sich bei dem "Punkt" des Anfangs womöglich um eine selbsterfüllende Prophezeiung, die erst von einer weiterentwickelten Version unserer verkommenen Spezies ausgelöst wird. Das klingt noch am plausibelsten, denn; Wie funktioniert denn nach unserem derzeitigen Verständnis eine Zeitmaschine? In leichten Worten könnte man sagen, man kann einsteigen und maximal soweit zurückreisen, wie es her ist, dass sie erfunden wurde. Vorwärts geht theoretisch bis zum Ende. Aha!
Bei wem es noch nicht "aha" gemacht hat, eigentlich ganz klar, wenn ich mit der Zeitmaschine an das Ende der Zeit komme (wir befinden uns noch in der leichten "einzigen" Weltsicht), dann steh ich da und hab zwar noch Reise über aber keinen Weg mehr und die Richtung kann nicht verändert werden. Was passiert also? Naja ich nehme mal an es gibt mehrere Möglichkeiten. Eine weitverbreitete Idee ist, dass man genau so endet, wie die Zeit, das wäre dann für den Zeitreisenden höchst unerfreulich und würde genau wie alle anderen Methoden der Zeitreise übrigens nicht beweisen lassen, dass Zeitreisen tatsächlich möglich sind, aber egal...
Naja oder die Zeit ist keine Gerade sondern vielmehr eine Art Kugel mit einem riesigen Fadennetz auf seiner gigantischen Oberfläche und das Ende eines Zeitkreises ist der Beginn eines Neuen. Das wäre insofern erfreulich, als dass der Zeitreisende weiterreisen könnte, allerdings ist umstritten ob er in einem Zeitkreis weiterreisen würde, der jenem entspricht aus dem er selbst stammt. Und hier wird es dann tatsächlich diffus, denn, sollte es tatsächlich verschiedene Zeitschemata geben, sprich statt eines unabänderlichen Zeitenlaufs verschiedene, so wären die Möglichkeiten unendlich (wobei unendlich ja immer nur bedeutet, dass es noch unerforscht ist). Aber sollte es diese verschiedenen Zeitschemata geben, dann wäre das der unwiderrufliche Beweis für die Multiversentheorie, beziehungsweise die Erklärung einer Omniplexität des Seins! Allerdings würde das dann wiederum auch bedeuten, dass, wenn es uns eines Tages möglich wäre unseren Geist, beziehungsweise unsere Gehirne an sein Leistungsmaximum zu führen, es uns möglich wäre jene von uns derzeit nur erdachten und als Träume oder Spinnereien abgetanen Gedanken nicht nur zu manifestieren, sondern auch zu betreten und zu bewohnen. Das wäre dann die ultimative Omniplexität des Seins und käme in meinen Augen dem am nächsten, was oft gemeint zu sein scheint, wenn es heißt: "Gott hat uns nach seinem Ebenbild erschaffen!"

"Eine Kopie einer Kopie einer Kopie"

Triste Monotonie, Gleichklang fahlen Glockenschlages, der an mein Ohr reicht. Doch nicht der Glockenton von Fröhlichkeit und ausgelassener Festlichkeit, viel mehr die dumpfe Glocke einer Beerdigungszeremonie, die in tiefdunklem Ton den Verstorbenen in ein friedfertigeres Nachleben verabschiedet. Jeder Schlag wie Stahlbolzen, die man in ein Betongerüst einschlägt, mit dem Unterschied, dass das Betongerüst mein Schädel ist. Ich spüre die Sinnlosigkeit, die immer widerkehrende Not, aus der heraus all mein Streben erwächst. Alles wirkt als wäre es nur die blasse Wahrnehmung einer längst vergangenen Realität, als hätte ich jeden Satz schon einmal gesagt, jeden Gedanken bereits gedacht, jeden Schmerz bereits gespürt, als käme nichts mehr unerwartet. Ein gleichzeitig beklemmendes, aber auch befreiendes Gefühl, weil Angst zu einer paradoxen Wahnvorstellung zu werden scheint, wenn man bereits weiß, was kommt.
Ich habe in letzter Zeit immer wieder das Gefühl, ich wäre gefangen in einer Art pervers ausgelegter Zeitschleife, die mich immer wieder den gleichen Mist durchmachen lässt, den ich schon hunderte Male erlebt habe... und kurz bevor ich des Rätsels Lösung habe geht mir die Zeit aus und das Spiel beginnt von vorn. Wahrscheinlich ist das nur eine Maßnahme meines Gehirns, mir langsam und schonend beizubringen bzw. sich selbst, dass es auch mit der von mir bislang zur Verfügung gestellten Power für das Problem, keine Lösung gibt. Und um das ganze von der Gewissheit des Unterbewusstseins auch für die Begreiflichkeit fassbar zu machen, wirft das Bootprogramm des Gehirns mir die Scheisse jeden neuen Tag im Autostart des Bewusstseins vor die Füße und hängt sich jedes Mal kurz vor den Credits wieder auf, weil nicht genug Arbeitsspeicher da ist...
Und dabei bin ich gar kein Nerd!!!

3/01/2012

Jetzt ist schon März

Verflixte Axt, wie konnte das denn eigentlich passieren, das ganze bisherige Jahr ist an mir vorübergezogen und ich hab keine Ahnung, wie das geschehen ist, Tag um Tag gleichen sie sich,  irgendwo in der Dämmerung zwischen Schein und Sein, an der Grenze des Lebens, zwischen Schweigen und Jubilieren...

Warum will es einfach nicht besser werden? Warum habe ich das Gefühl, dass Zeit eine relative Größe ist, wie alles relativ zu werden scheint? Alles wird von Tag zu Tag relativ unwichtig, am Ende eines jeden Tages bin ich froh, ihn überlebt zu haben und das kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Vielleicht muss ich im Moment damit leben, dass sich mein Leben gerade auf sein Minimum herunterreguliert und mein Gehirn diese Drosselung der Lebensqualität einfach mit mehr Müdigkeit und noch tieferer Trauer unterstützt, als sie mich sowieso schon umgibt.

Ich habe heute morgen die Augen geöffnet und das Licht, das in mein Zimmer schien verbrannte mir beinahe die Netzhaut, ich habe mich schon so an die Dunkelheit gewöhnt, dass ich nicht mehr in der Lage bin, die Schönheit eines sonnigen Tages zu sehen, die Schönheit eines Augenblickes zu genießen. Die Nachrichten sind eine Folge von Bildern, nichts von Bedeutung, ab und zu bringt mich eine Formulierung zum Lächeln, wenn da die Rede von Killerkeimen, deren Verbreitung keiner versteht ist. Ich denke mir dann, ach wie überheblich ist doch der Mensch, denkt dass er gegen etwas eine Chance hat, dass Jahrmillionen älter ist und sich schneller anpasst als ein Nießen.

Aber das sind die kleinen Momente des Glücks und das kann einfach nicht gut sein, denn ich merke, dass es wieder die zerstörerischen wütenden Züge annimmt, die ich längst begraben hatte. Allerdings gibt mir das dann doch ein wenig Kraft, die Wut und der allgemeine Hass, es stärkt einen doch wenn man gegen Irgendwas sein kann, selbst wenn das die ganze Welt ist.. Wenn ich es schaffe, das wieder in ein kontrollierbares Maß abzuschwächen, dann bin ich vorerst gerettet.

Meine Murmel muss dann wer anders wieder zurechtrücken, aber auch da wurden ja Maßnahmen ergriffen...