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2/22/2024

WOW - Drew Barrymore

Drew Berrymore ist so überragend, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll... hey sie war einfach schon als Kind der absolute Scenestealer damals in E.T. und da war sie 7!!! Naja und dann kam halt auch echt viel Output und ich glaube ich fand sie immer recht cute, auch in ihrer Romantic-Comedy Phase und danach wurde es zumindest bei mir still um sie, merke ich bei der ein oder anderen Woman Of my World, die plötzlich von meinem Radar verschwindet und dann sehe ich sie Jahre später wieder und boom, merk ich wieder wie's mich trifft.

Mit Drew, die am 22. Februar 1975 geboren ist und damit gerade mal 10 Jahre zwischen uns liegen würde ich vermutlich darüber sprechen, wie es ist, wenn man keine echte Kindheit/Jugend hat, wie andere Kinder, denn irgendwie gilt das ja für mich auch, wenn auch auf eine komplett andere Weise. Ich fänd es interessant, ob der ganze Erfolg und Ruhm das ersetzt, oder ob auch sie das irgendwann einfach im Schnelltempo nachgeholt hat. Wahrscheinlich muss man gerade als Kinderstar auch verdammt schnell erwachsen werden, auch ein interessantes Thema...

Und hey guckt mal wie hübsch sie ist.

2/21/2024

Stanleys "Hardcore Charts" 2006 Remastered

Leute, waren wir mal jung.

Damals hinterm Mond, was waren das für Zeiten als ich nachts wach war und drei Kilometer zu ner Freundin gelaufen bin, um mir dann auf dem Teppich sitzend mit ihr Power Metal anzuhören, im Morgengrauen nach Hause gegangen bin, mich bei irgendeiner Bluesmusik oder Klaviergeklimper in den Schaf geweint habe und am Abend auf irgendeinen Drogentrip in alternativem Umfeld wegzuballern. Und das krasse ist, es war immer Musik dabei, die alles aufgesogen hat. Ich kann nahezu zu jedem Song in damaligen Playlists, die man ja noch in Ordnerformt auf Festplatten gespeichert hat, eine Geschichte erzählen, fühle einen Geruch, Berührungen, Geschmäcker, die Liebe, den Schmerz, all das ist wie in einem Parfüm gebündelt in Musik.

Einerseits möchte ich mit der 100.000 auch das Buch der Erinnerung ein wenig weiter aufschlagen, andererseits hatte ich das eh geplant, weil es zur Geschichte meines Lebens gehört. Ich werde vermutlich nie mehr so emotional sein, wie ich es damals war, daher sind die Texte dann auch nicht so authentisch, wenn ich sie nachverfasse. Allerdings versuche ich so viel wie möglich von damals aus den Kisten hier herein zu bekommen. Ich werde euch demnächst mal abstimmen lassen, ob ich das dann als Content von früher nachträglich zu den jeweils originalen Daten einstelle oder ob ich es einfach mit z.B. Buch der Erinnerung (2006) tagge und als aktuelle Posts raushaue.

Und keine Ahnung, hier habt ihr die allererste Hardcore-Charts aus dem August 2006...
Leider scheinen bei Spotify einige Songs nicht in der Datenbank zu sein oder ich habe sie nur noch nicht vernünftig aktualisiert. Aber Vorsicht: zu der Zeit war ich in Trauer und schwerer Depression. Liebe geht raus.


2/14/2024

Tempo ist kein Taschentuch!

Was ein geiler Spruch, da erinner ich mich an die guten alten Zeiten der Alkoholvernichtung, als die Leber zum Wochenende hin wie ein Schwamm nach Alkopops und merkwürdigen Mischungen aus Wodka, Energy-Drinks und Rattengift schrie, Paradiese aus Tischen voller Spirituosen, einfach völlige Eskalation, da hätte mir so ein Typ gefehlt, der vor nem Tisch voller Biergläser steht und mich anschreit: "Tempo ist kein Taschentuch!", damit das Bier auch ja nicht schal wird!

2/10/2024

Peace Pill (2008)


Leute, ihr wisst sicher noch, dass ich mal Film studiert habe und aus irgendeinem Grund fiel mir das hier grade in die Arme, als ich alte Festplatten aufgeräumt habe und da wo das herkommt gibt es noch Anderes, ich muss da jedoch erst noch klären, wie einverstanden YouTube mit der Veröffentlichung ist, darum verlinke ich euch erstmal zu einem Stück Filmgeschichte, das bereits existiert und hoffe ihr habt Spaß und kapiert den Shit, den wir uns damals bei einer 48 Stunden Rallye erdacht und umgesetzt haben. Die Aufgabe war einen Kurzfilm mit den Mitteln, die wir zur Verfügung haben herzustellen, in dem gewisse Dinge vorkommen, die wir vorher zugelost bekamen und das Ganze mit Drehbuch und Film und Schnitt in 48 Stunden fertig zu machen. Wir haben kaum geschlafen und ich erinnere mich an den Döner am Ende von Tag 2, das war einfach nur weird.

Ein böser Onkel

Schon lustig, dass wir damals dachten, dass man einfach dagegen sein konnte und es keine Konsequenzen hätte, wir waren Fans, wir waren doch bloß ein paar Freunde, die gute Musik hören wollten und keine Lust mehr auf diesen 70er Jahre Disco Müll hatten. Während wir dasaßen und ihm unsere Musik näherbringen wollten, die Geschichte der Onkelz erzählten und uns fühlten, wie Missionare des Deutschrocks dachte er bestimmt bloß: "Böse Onkelz, ich werd' euch noch zeigen, was richtig böse ist!"

2/03/2024

Mein TANZ

Musik und Lyrik sind doch zwei so Wunderdinge, die mich stets kriegen, vor allem emotional. Damals, also vor 20 Jahren (manchmal erschrecke ich mich, wenn ich sowas schreibe) hörte ich in meinem Dance-Radio meines Vertrauens diesen Song zum ersten Mal und bin seither verliebt. Nicht in Nina Hagen, die in den späteren Versionen des Songs die Vocal-Parts eingesprochen hat sondern in die Lyrics...

Tanzen ist Leben, ich habe es geliebt, auch wenn mein Tanzen sich wohl eher, wie Epilepsie angefühlt haben muss für Außenstehende, denn ich bin ein echter Körperklaus, neben dem Takt und eigentlich nur Hüpfen und Arme winken, aber dafür textsicher. Ich glaube, als der damals in der MediaHall lief, war das für mich ein fast 7-minütiges außerkörperliches Erlebnis, wo ich mich selbst auf der Tanzfläche in all dem Nebel gesehen habe, wie eine mythische Figur aus einem Fantasyfilm oder so.

Und in der Promofassung spricht niemand geringerer als Klaus Kinski die Vocals, genau wie auf der Vorgängersingle "Schwarze Puppen", des DJ-Teams "SCHWARZE PUPPEN", die ich immer gemocht habe, der Stil war und ist auch heute noch einzigartig und wohl eine meiner Lieblingshardtrance-Formationen überhaupt.

Jetzt habe ich mir noch notiert, dass Friedrich Nietzsche irgendwas mit der Nummer zu tun hat, vermutlich weil ich einfach den Kommentar unter dem Liedtext rezitiere von der Seite, auf der ich ihn gefunden habe. Hier ist der Link, den ihr nicht besuchen müsst, weil ich den Text auch nochmal hier drunter geknallt habe, dessen Faszination auch nach 20 Jahren keinen Abbruch nimmt.

Tanz!

Tanz!

Mistralwind, du Wolkenjäger,
Trübsalmörder, Himmelsfeger,
Brausender! Wie lieb ich dich.
Sind wir zwei nicht eines Schoßes,
eines Loses Vorbestimmte,
ewiglich?

Hier auf glatten Felsenwegen
lauf ich tanzend dir entgegen,
tanzend, wie du pfeifst und singst,
der du ohne Schiff und Ruder
als der Freiheit freister Bruder
über wilde Meere springst.

Kaum erwacht, hört ich dein Rufen,
stürmte zu den Felsenstufen
hin zur gelben Wand am Meer.
Heil! Da kamst du schon gleich hellen
Diamantnen Stromesschnellen
sieghaft von den Bergen her.

Tanz!

Tanz!

Häng ihn an den Sternen auf.

Tanz!

Wie ein Goldstrahl durch die Rosen
erster Morgenröten stürzt,
raffen wir von jeder Blume eine Blüte uns zum Kranz,
tanzen wir, gleich Troubadouren,
zwischen Heiligen und Huren,
zwischen Gott und Welt den Tanz.

Wer nicht tanzen kann mit Winden -
Fort aus unsrem Paradeis!

Tanz!



1/30/2024

Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken duften!


Heute hatte ich wieder einmal so ein intensives Gefühl von Selbstwahrnehmung, dass ich unglaublich angefasst davon war, wie alles um uns herum Teil von uns selbst ist, wenn wir uns nur darauf konzentrieren zu atmen. Nur Atmen, ein und aus in völliger Dunkelheit und Stille. Es ist ein Wahnsinn, wie sehr einen das zurückwirft auf all das, was dann trotzdem noch da ist. Die ewige Liebe, die nie vergeht, umschmeichelt eine Natur, die man so vor 20 Jahren das letzte Mal wahrgenommen hat, vielleicht noch früher, als man das erste Mal alles erlebt hat. Wie sich der Wald anfühlt, wie das Land riecht, wie die Bienen, die Hummeln, ja gar die Wespen unterschiedlich klingen, wie Regenwürmer husten, wie Schmetterlinge lachen und ja, früher, beim allerersten Nebel eures Lebens, da dufteten die Wolken. Ich weiß nicht mehr wonach, aber ich weiß, wie sie duftete, als ich am Morgen ohne sie aufwachte und meine Nase im Kissen vergrub, bevor ich einen See aus Tränen weinte, weil ich das erste Mal wusste, das etwas vorbei war.

1/22/2024

Der Ich-Erzähler - Fluch und Segen

Wenn wir Autoren uns entscheiden in der Ich-Form zu schreiben, dann wird uns das nicht selten irgendwann zum Verhängnis. Ich erinnere mich an einen Text der Bösen Onkelz, in dem ein Kindermörder höhnisch davon erzählt, dass er doch der nette Mann von nebenan sei und prahlt mit seinen verstörenden Taten. Soweit ich mich erinnere, war die damalige Begründung der Indizierung dieses Stückes Gewaltverherrlichung, dabei wurde vor allem die sozialethische Gefährdung von Kindern als Begründung herbeigezogen. Mittlerweile ist der Song vom Index runter, weil man vermutlich endlich die Intention des Textes verstanden hat.
Doch es muss nicht gleich so hardcore sein, oder vielleicht doch, ich habe immerhin schon einer Messerstecherei beigewohnt und wurde des Nachts wegen einer solchen Verwechslung von Ich-Erzähler und meiner Person angegriffen und musste mit einem ausgerenkten Kiefer weiterfeiern. Ich schrieb vor zig Jahren ein Gedicht, aus der Sicht eines Faschisten, der sich die Zeiten des dritten Reichs zurück wünschte. Da ich mich zu der Zeit viel mit dem Thema beschäftigte und mich selbst auch nicht klar genug abgrenzte dachten viele in meinem Umfeld, es wäre meine Meinung und so wurde ich zur Zielscheibe. Heute würde man mich vermutlich direkt lynchen oder wissen, dass das nicht meine Meinung sein kann, sondern vielmehr ein Gedankenexperiment eines gestörten Geistes, vor dem ich warnen möchte. Lasst euch nicht mit Faschos ein.

Ich versuche heute so wenig wie möglich die Ich-Erzähler Figur einzunehmen, denn sie birgt gerade bei denen, die mich nicht kennen oder die den Kontext nicht verstehen oder schlicht den einfachen Geistern, die Gefahr des Missverständnisses. Viele Künstler haben aus dieser Gefahr des Missverständnisses leider heutzutage schon eine Karriere gemacht und in der Politik gibt es eine ganze Partei, die sich so verhält und hinter verschlossenen Türen den Umsturz plant und an den Stammtischen rumbrüllt und mit Nazisprech behauptet blau und nicht braun zu sein. Mir tut es leid, aber für mich sind beide Farben politisch mittlerweile äquivalent zu Scheiße!

Ich weiß nicht, ob ich je an diese ganze Kacke geglaubt habe, oder ob es zu einer gewissen Phase meiner Adoleszenzwerdung eine Überlebensstrategie war oder die größtmögliche Chance zu provozieren. Schlussendlich habe ich immer versucht zu provozieren, um die Ränder klar zu zeichnen, für mich und andere und die Aufmerksamkeit auf Missstände zu lenken. Vielleicht war ich noch nicht so weit, dass ich verstand, wie sehr meine Worte schon damals Trigger fähig waren. Mitten in der Nacht einen auf die Fresse zu bekommen, weil man ein paar Worte geschrieben hat... naja ist nicht meine Vorstellung von linkem Widerstand oder dem Umgang mit Andersdenkenden jeglicher Couleur.

Keine Ahnung, warum ich gerade heute an diese dunkle Phase meines Lebens denken muss, wobei sie sich eigentlich heiter anfühlte, weil ich nicht klar genug und vor Allem nicht reif genug war zu merken, wie nah ich am braunen Sumpf stand. Alternativ waren damals irgendwie alle, die Rechten, die Linken, die Emos, die Gothics, die Ois, die Hools...

Kennt ihr das, wenn ihr zurückblickt in euren Leben und die Person von damals gar nicht kennt und euch fragt, wie ihr selbst das je sein konntet? Rant nennen die Kids von heute das hier glaub ich... Es musste raus! 

1/12/2024

Mich bewegt es

"Nichts geschieht, bis sich etwas bewegt" (Albert Einstein)
Das Kaninchen vor der Schlange wird das wohl auch hoffen, dennoch ist ihm vermutlich klar, dass es, wenn es nicht ins Laufen kommt, nichts weiter ist als Beute. Und wer will schon gern Beute sein? Wollen wir Jäger sein? Tief in uns drin scheint irgendwas danach zu schreien. Vielleicht nicht gerade nach Hasenbraten oder Mammutfleisch, aber jeder von uns hat doch irgendwas, dem er hinterherjagt, Ziele. Macht uns das zur Schlange? Vielleicht, wenn das Kaninchen losrennt und wir es wirklich jagen müssen, aber nein, eigentlich nicht. Schlangen kriechen durchs Gras und warten auf ihre Chance, klar das kann man auch machen, klingt für mich aber nach passiv leben und nicht erfolgsversprechend, wie ein Frutarier neben einem Apfelbaum. Wenn ich im Leben was wollte, musste ich es mir bislang immer selbst beschaffen. Man kann zwar Hilfe erbitten, doch der Stein des Anstoßes wird man immer selbst sein. Beispiel Kranksein: Die meisten Menschen, die ich so kenne, denken, dass man es aussitzen kann und der Körper das schon macht, wenn man mal erkältet ist oder Ähnliches. Das ist per se erstmal nicht falsch, wenn das Immunsystem funktioniert, wie es soll. Aber wenn nicht, wird das vielleicht nicht reichen, trotzdem werden diese Menschen wieder gesund, wie von Gottes Hand. Doch was sie vergessen ist, dass sie in den letzten Jahren immer mal wieder draußen spazieren waren, immer mal wieder unter Menschen waren und vielleicht bei offenem Fenster schlafen. Sie haben ihr Immunsystem also schon vorab klitzekleinen Dosen von alldem ausgesetzt, was da draußen so kreucht und fleucht und damit ein nicht wahrgenommenes Immuntraining absolviert, sie haben etwas bewegt, der vermeintliche Stillstand des Aussitzens ist also eine Illusion, es ist bloß die Ernte dessen, was gesät wurde.
Wenn wir also nicht die Schlange sind, Gott sei dank, können wir dann wir selbst sein und auf der Jagd nach dem, was uns befriedet trotzdem gut sein, kein Zischen und Flüstern, kein Kriechen und Schlängeln? JA! Ich mag den Begriff Jagd nicht, weil ich ihn mit Tod und Leid und Schmerzen verbinde, mit Hetze und Rennen, mit Schießen und Sterben, mit unnötiger Grausamkeit, vielleicht ist der Begriff Fangen oder Packen besser, wie das Kinderspiel. Denn darum geht es am Ende doch, wir haben Ziele, manche sind näher, manche sind ferner, sie bewegen sich, wir bewegen uns und im besten Fall können wir sie uns packen, festhalten und dann zu unseren machen. Falls das irgendjemanden gerade genauso triggert wie mich selbst, weil er/sie einen geliebten Menschen, den er einst gesucht, gepackt und festhalten wollte, loslassen musste, um zu verstehen, dass jenes Ziel dahinter ein ganz anderes war und zu einer viel größeren Erkenntnis führte, dann tut mir das wirklich leid. Aber (und jetzt wirds wirklich meta) durch das Loslassen, des damals Gefangenen, hatte ich mich selbst gefangen, in einer Idee davon, was ich wirklich wollte, dabei war es bloß ihr Lächeln, ihre Stimme, eine Freundin für's Leben, oder eben meine Idee und meine Vorstellung davon. Heute ist das Damals und so lange her, dass ein Packen sich übergriffig anfühlen würde und ein Festhalten tröstlich ist, doch Illusion eines Frosches, der seinen Laich dem Fluss übergibt. Merkwürdiges Bild, an sie zu denken bewegt mich und dennoch bewege ich mich nicht, weil das Loslassen oft der größte Liebesbeweis ist, den man erbringen kann. Was ja nicht heißt, dass man nicht weiter liebt. In diesem Sinne... Liebe geht raus!

1/11/2024

Nächtens mit Freunden

"Every adventure starts in a tavern" (unbekannt)

Aber so ist es, selbst die kleinste Dorfkneipentour beginnt an einem Ort des Zusammenseins, daraus entspinnen sich legendäre Nächte mit Abenteuern, die man seinen Eltern nicht erzählen kann und die Freunde einem nicht glauben würden. Nicht nur solche in abgelegenen Wäldern, fernen Landen und voller Ungetüme und Fabelwesen. Es sind auch die Geschichten von vernichtenden Niederlagen und überragenden Siegen, in der Schlacht und beim anderen Geschlecht, von Liedern und Lobgesängen auf so ziemlich Alles, was man sich vorstellen kann. Und natürlich immer auf die Treue und gute Freunde, die mit dir durch jedes Feuer gehen.

Ich möchte mich für die vielen dieser Nächte bedanken, die ich mit den meinen haben durfte. 

Gehts nur mir so, oder könnte das Zitat auch der Untertitel von Dungeons & Dragons sein?

"Auf dem Tisch soll’n sie verrecken!"

Liebes OP-Personal, dies ist ein Zitat aus der Skatspieler-Bubble, die größtenteils sehr kriegerisch und harsch daherkommen. Diese von mir gewählte Ausspruch war einer, den ich vor Allem zu meiner Zeit im Schachclub oft hörte. Da muss ich 5 oder 6 Jahre alt gewesen sein und fand es immer recht hart, obwohl damit nur das Gleiche gemeint war, dass die Fußballer sagen, wenn sie sagen, "Entscheidend is aufm Platz". Die Sprache beim Skat ist generell sehr rau und kann schon den ein oder anderen Neuling einschüchtern, wenn man die zwei Karten, die man wegdrückt als seine Soldaten bezeichnet und sie beim richtigen Kartendesign noch eindrucksvoller in der Form zweier Gräber als Grundstock seiner Stiche bereitlegt.

Worauf ich hierbei hinaus wollte, weiß ich nicht, aber Da Tweekaz - Jägermeister erinnerte mich gerade an die gute alte Zeit, als wir Schach lernen sollten, um am Wochenende auf den Turnieren zu bestehen und stattdessen über Darkwing Duck philosophiert haben, wie erwähnt Skat gekloppt haben oder Tichu gezockt haben mit der faszinierenden sexy Engländerin mit dem merkwürdigen Namen.

Manchmal vermisse ich diese Freitagabende meiner Kindheit, wie sehen eure Erinnerungen an die Zeit eures ersten Vereinslebens aus? Wart ihr je in 'nem Verein?

1/03/2024

A Glorious Mess - Hello & Goodbye

Vor circa 18 Jahren haben wir uns zusammengefunden, in der Kantine einer Bildungseinrichtung, die wir im Nachhinein wohl alle verteufelt haben oder zumindest nicht als die Beste unserer Schulausbildung verstanden haben saßen wir irgendwann gemeinsam am Tisch und gründeten ne Band, einfach so... Vier verzweifelte junge Menschen, die irgendwie lost waren, dazu dann irgendwann der Hühnerstall mit Scheiße an den Wänden, die gebrochenen Herzen, der Schmerz, der Spaß, alles passte irgendwie.

Damals wie heute war das wirklich etwas, an dem mein Herz hing und ich habe wirklich jede Sekunde davon genossen und bin dankbar, dass wir das hatten. Wollte ich nur auch nochmal erwähnen. Habe mich nachdem unsere Füchsin vor einigen Monden danach fragte mal hingesetzt und den ganzen alten Kram nochmal zusammengesammelt und die alte Demo rekonstruiert, die wir quasi fertig hatten mit den zum Teil unfertigen Songs, den Coverversionen und ein bisschen Blödsinn und ob ihr es glaubt oder nicht, ich hatte das Feeling wieder, ich konnte es fast riechen und war für ganz kurz wieder 20 und so verliebt wie damals, bis ich merkte, dass alles schon immer zu dem heute führen musste. Wollen wir mal nicht rum philosophieren, aber es steckt schon echt viel Gefühl in dem Zeug, hört ruhig mal rein, wenn ihr mögt und lasst Kommentare da, solange es im Rahmen der Netiquette bleibt.

Mir bleibt nur ein fettes Danke zu sagen und Liebe geht raus!

A Glorious Mess

12/30/2023

Keks und Krümel forever?

Es gab da mal eine Zeit, wo in einer Welt der Süßigkeiten unter einem rosa Zuckerwattenhimmel ein Keks und ein Krümel unzertrennlich waren. Während dieser Zeit war die Welt und das Leben eine einzige Katastrophe, aber wenn Keks und Krümel zusammen waren, dann war alles in Ordnung und es ging uns gut. Nichts hätte zwischen uns gepasst, doch leider hat jede Geschichte, auch solche die vielleicht eher für Kinder ist ein Ende. Naja, und Snacks und Süßigkeiten haben genauso ein Mindesthaltbarkeitsdatum wie Keks und Krümel es wohl hatten...

9/10/2023

Erzählt ihr gern von euch? (NLBU)

Ich denke mir manchmal, ich möchte gern alles wissen, was Andere von sich erzählen wollen, weil ich dadurch so viel lernen kann über die Fehler, die ich nicht mehr machen muss, weil sie schon von Anderen gemacht wurden, aber was man von Fremden erfährt sind meist die Ruhmestaten, das Gute und Schöne, was sie erreicht haben und den ganzen glanzvollen Scheiß, der mich gelinde gar nicht interessiert, weil jeder ein Haus weiß streichen kann und den Keller abschließen sollte man auch noch hinbekommen. Ehrlich gesagt interessieren mich die Menschen überhaupt nicht, bei denen es glatt läuft, denn ich weiß, dass es nicht zu mir passt. Ich bin zum Beispiel ein Chaot, mein Lebenslauf sieht aus wie ne Schatzkarte ohne X. Ich stehe fest im Leben und ich habe auch viel erreicht, aber davon zu erzählen ist mir teilweise peinlich, weil es klingt als würde ich mich selbst zu wichtig nehmen. Ich finde oft nicht den richtigen Weg auch Lücken zu lassen, wo ein Gesprächspartner dann einsteigen kann und seine Geschichte erzählen kann, denn das ist mein Problem, ich habe so viel durch. Ich höre mir gern Reisegeschichten an, weil ich da noch unglaublichen Nachholbedarf habe, klar bin ich verreist, aber nur weil ich die Geschichten spektakulärer erzählen kann, als sie wirklich waren, werden sie ja für den Gegenüber nicht interessanter. Und ich glaube das ist es vor Allem worum es hier geht? Erzählt ihr Geschichten aufgebläht mit unwichtigen Details, unterbrecht ihr euch mit Kichern, weil ihr euch an den süßen Schiffskapitän erinnert, der euch angelächelt hat oder waren die Wellen, die nachts gegen das Schiff schlugen und der Seewind und der Mond, der die Szenerie in ein fahles Licht tauchte, während ihr einsam an Deck umherschlendertet in eurem langen roten Kleid und leicht verträumt an den letzten Landgang denkt, viel wichtiger zu erwähnen? Ich saß gestern Abend am kleinen Fluss, der unsere Stadt durchschneidet und musste an einen Song denken, den ich vor 20 oder mehr Jahren schrieb und eine unglaublich talentierte Sängerin tat mir den Gefallen den Song auf meinen Gesang einzusingen, qualitativ klingt das grausam 20 Jahre später, aber ihre Stimme ist es, die ich plötzlich wieder im Ohr habe und auch den Song. Ich weiß noch, dass ich ihn damals für meine Freundin geschrieben habe, mit der ich aber nicht zusammenkommen konnte, weil wir beste Freunde waren und es auch sonst genug Gründe gab diese Grenze nicht zu überschreiten. Und hier muss ich jetzt Sister Funshine, die Straßentänzerin mit in die Verlosung nehmen. Ihr gehörte diese unfassbare Stimme und ich hätte den Song gerne noch einmal von ihr gehört, als er fertig war, aber aus irgendeinem Grund trennten sich unsere Wege und alle Versuche den Kontakt wieder aufzunehmen verliefen im Sand. Erzählt ihr gern von euch? Ich schon, manchmal frage ich mich nur mit wem ich das eigentlich teile. Meldet euch doch gern mal unter tickman.lifeentertainment@gmx.de, jede Mail wird beantwortet.

No love between us!

Just friends rollin’ problems
Nothing left to lose
Just friends in embracement
Nothing left to lose

There’s no love between us
but you give me hope
in every situation
Whenever you are here

Just wanna be on your side -- when time is standing stil
Just wanna be the last light -- when darkness comes around 
Just wanna be the horse you ride – when all the horses died
Just wanna be in your mind -- when night turns into day

Just friends getting’ older
There will be things to lose
Just friends havin’ party
There will be things to lose

There’s no love between us
But you give me hope
In every situation
Whenever you are here

Just wanna be the last part -- of your movie trilogy
Just wanna be the water -- when in desert is no rain
Just wanna hear your pulped voice -- when nobody to call
Just wanna see in your eyes -- and see my own mistakes

Still friends still together
After all these years
Still friends still the feelings
Of these hopes and fears

Don’t know what’s between us
But it’s not just hope
Every single moment
I got you by my side

I wanna be the first one -- you think of when you’re (a)wake
I wanna be the last one -- you think of when you die
I wanna be the pillow -- you lay down when you’re sad
I wanna be the only one -- you’ll missing when I’m dead

(Text: ATK)

Und weil die Playlist auch einfach echt toll ist, hier nochmal das Ding, mach's gut Funshine!

6/28/2023

You're stil the one

Shania Twain war Anfang der 2000er für mich das, was Taylor Swift für die heutige Generation ist glaube ich. Sie vermischte Country mit Pop und die Texte berührten mich, obwohl ich schon damals keine Frau war. Irgendwas an ihrer Stimme und der Attitude traf mich mitten ins Herz. Und dieser Song beschrieb für mich damals genau uns.

Ich weiß, dass ich nahezu 20 Jahre in der Vergangenheit lebe, dort war meine Welt so perfekt... Ich konnte es damals nicht sehen, ich sah nur dich und das reichte mir, du warst meine Welt und erst heute weiß ich, dass ich damals glücklich war und es nicht verstand. Heute sind wir sowas wie alte Freunde, die sich ewig nicht gesehen haben. Ich würde so gerne neue Erfahrungen mit dir machen, was erleben, einfach unsere Welten wieder ein wenig vereinen. Für mich bist du stil the one und ich fürchte, das wirst du immer sein. Selbst wenn es bloß eine Geschichte ist, die ich mir gern erzähle, weil sie mich glücklich macht, werde ich vertrauen, dass es keine ist.

6/24/2023

Nostra Culpa

"Libera nos in caelo nostra culpa. AMEN"

"Befreie uns im Himmel von unserer Schuld", mein Lateinlehrer wäre stolz auf mich
Und dann beginnt das Bassgeballer, ein echter Stampfer aus den 1990ern, ich habe den Song schon als Kind geliebt, als ich noch nicht einmal den englischen Teil verstanden habe, der sich im weitesten Sinne mit dem heiligen Geist befasst, der als Wunscherfüllung und Rhythmus in den Hörer einfährt um diesen den Himmel spüren zu lassen und seine Hoffnungen und Gebete einlöst.
Im gerappten Teil geht es dann darum, Gott als Licht zu sehen in der Nacht, der uns Klarheit verschafft, wer gut ist und wer böse und uns die Wahl lässt, zu wem wir gehören wollen. Das ist heute schon der dritte direkte Verweis auf Lukas 6,20ff. Da wollte man mir aber gar keine Möglichkeit lassen, das nicht zu verstehen. In tiefer Demut neige ich mein Haupt und danke.
Seid ihr gern dabei, wenn ich während des Schreibens abdrifte? Aber da war ja nun wirklich nicht viel Anderes raus zu interpretieren oder zu analysieren, oder?
Bin ich ein Spinner geworden, macht es das Lied für euch kaputt oder gibt es euch gar etwas?
tickman.lifeentertainment@gmx.de oder kommentieren, praise the lord!

5/16/2023

Enttäuschte Erwartung?

Es gibt Tage an denen ist die Welt wundervoll, die Ferienwohnung des Herzens ist ausgebucht, das Firmament ist voller Sterne und man fühlt den göttlichen Einfluss in jeder Faser des Seins.
Das Leben ist schön und doch schwingt eine leise Melancholie mit, wenn ich Sie nicht höre.
Am Strand? Wie wundervoll der Sonnenuntergang ganz im Einklang mit sich, den Wellen und der Schöpfung so nah. Wenn auf meiner Bucket-List nicht schon drauf stände, dass ich ein letztes Mal mit Ihr im Sand tanzen will, würde ich es jetzt wieder drauf schreiben.
Und Sie sucht die Musik aus. Witzig wäre natürlich ein Bailando. Aber ich tanze auch einen getragenen Walzer oder einen Jive. Hauptsache Tanzen! Zu wenige T's, haha: "Tanzt du noch einmal mit mir?"
Ich habe eben tatsächlich ein paar Routen von Jakobswegen gegoogelt, irgendwie habe ich heute Morgen den Impuls gehabt, dass ich meiner Bucket-List auch eine echte Pilgerreise hinzufüge. So richtig mit Rucksack und per pedes. Mit genug Vorbereitung und guter Planung kann ich das sicher sogar mit meinen Behandlungsterminen in Einklang bringen. Ich verändere mich nicht, ich entwickle mich.
Ich behaupte, dass es mir einigermaßen gut geht, ich weiß nicht ob das stimmt. Gestern ging es mir beschissen, da war ich froh, dass sich niemand gemeldet hat und ich meine Migräne für mich auskoddern konnte, alles dunkel und ruhig weg.
Heute geht es mir besser und trotzdem schafft Sie es mir einen Dämpfer zu verpassen, aber es liegt nicht an Ihr, Sie ist der Spiegel, der mir mein eigenes Versagen vorhält, die Erwartungshaltung, die ich an mich selbst habe. Genauso ist das mit der Enttäuschung, mich zu enttäuschen vermag nur eine Person und die bin ich selbst und sogar das ist noch etwas Antrainiertes, denn wenn man verinnerlicht, dass Alles passiert, wie es passiert, weil es so passieren soll und auch wenn wir erst in Jahren, vielleicht Jahrzehnten verstehen, warum es so ist oder war, dann ist Enttäuschung nur noch ein impulsiver Ausdruck antrainierter Denkmuster, die auf Erwartungsdruck und falschem Selbstbild fußen. Und ihr wisst ja, wie das mit Druck ist, nichts hält dem ewig stand und Erwartungen führen zu Warten und wer wartet ist nicht in seinem Handeln.

Also machen wir doch das Beste draus und ich gebe euch den zweiten Hinweis!
c2-c4 / g7-g6
Und Leute sorry, ich war gestern echt fertig, darum ist Kasparovs Zug zwar richtig, aber falsch gezogen gewesen, hier jetzt korrigiert!

5/09/2023

Auf wiedersehen X [eks]

Das Leben lehrt uns immer wieder, dass nichts für immer ist und "All good things come to an end". Jedes Jahr zum Sommer hat der Club in dem ich erwachsen wurde, liebte, lebte, feierte, trauerte, lernte, vergaß, fand und verlor. Jedes Jahr zum Sommer machte der Club zu. Es war ein alljährlicher Prozess, "hey haste schon gehört, das X macht zu!" "ja, aber nach dem Sommer ist ja wieder auf!", diese Gewissheit war auch etwas, das dazu gehörte zum Gefühl X für mich.

Natürlich auch die ganzen Freibierfeten, als es noch KICK hieß und die ABI-Feiern mit meinem Besten Konzertabende und so viele Freunde der Nacht, die ich in dieser Zeit kennen und schätzen lernte. Na ja und zur ganzen Wahrheit gehört dann eben auch jeder der Abende, der mir damals so viel bedeutete, dass ich alles dafür opferte: Die Abende mit DIR.

Und da heute das erste Halbfinale des ESC ist (ich sah damals 2006 Lordi hier auf der BigWall siegen) und das X [eks] vermutlich dieses Mal endgültig schließt, möchte ich euch meine Spotify Playlist ans Herz legen, die ein ganz guter Durchschnitt dessen ist, was dort meistens Samstags so lief, als ich nahezu jede zweite Woche dort war. Wieder etwas, das es loszulassen gilt.

Viel Spaß bei diesem kleinen Throwback!!!

4/25/2023

Dieser Flug

Ich war vermutlich schon immer ein Pilot, der in seinem Flugzeug leben stets den Maverick machte und seine Grenzen überschritt, wo er nur konnte. Jemand der, bewusst eines frühen Todes, zum Teil extrem gelebt hat. Die Überholspur war die Spur rechts von mir und am wohlsten fühlte ich mich lange Zeit nur fliegend. Natürlich nicht wirklich, denn Menschen können von Natur aus nicht fliegen und meine Drogenkarriere war auch nur ein halbes Jahr ausprobieren, was ging, also kriegt euch wieder ein.

Das dauerhafte Schweben, also fliegen ohne mich groß zu bewegen erlernte ich, als ich mich das zweite Mal verliebte und zwar in das gleiche Mädchen. Und zu dieser Zeit war ich schon echt ganz schön selbstverliebt gewesen und von Gefallsucht nahezu zerfressen. Wenn ich mir heute Bilder aus der Zeit ansehe verstehe ich gar nicht, was an mir überhaupt interessant gewesen ist, ich war einfach nur ein Aufschneider, der es unglaublich gut vermochte, das darzustellen, was gerade gefragt war und es fiel mir oft schwer den Schalter umzulegen und ICH zu sein. Bei diesem Mädchen ging das und geht es auch noch heute. Wahrscheinlich haben Menschen, die mich kannten ihr geraten die Finger von mir zu lassen, weil ich so ein verlogener Taugenichts bin und ständig bloß auf Mr. Wichtig mache. Und sie hätten alle Recht gehabt, denn das war ich, ein Mensch der sich über Andere erhob, der lästerte, der hasste, der denunzierte, einfach echt ein Riesen-Arschloch. Nur nicht bei ihr, da konnte ich einfach Ich sein und darum glaubte sie das Alles nicht. Ich weiß nicht warum es diesen eklatanten Unterschied gab, zwischen dem der ich im Inneren war und dem, den ich nach außen darstellte, vermutlich irgendeine Schutzmaßnahme um mich unverletzbar zu fühlen. Wenn man darüber nachdenkt haben mich in meinem Leben bisher auch nur Menschen verletzt, die mein Innerstes gesehen haben. Körperlich waren es ein paar mehr, aber das ist eine andere Geschichte. Nach jenem Flug damals und dem Absturz habe ich mich eingegraben und mir eingeredet, dass die Luft an der Oberfläche vergiftet sei und der ganze Mist, den ich verzapft hatte bildete einen Berg aus Giftmüll, der mich dazu brachte, mir einzureden nie mehr an die Oberfläche zurück zu kommen. Doch das Gute lässt sich nicht begraben, jedenfalls nicht lange und so kam auch ich irgendwann wieder hoch und atmete tief durch, da war nichts in der Luft, nur ganz sanft ihr Duft.
Und heute gibt es nur noch mich und mein Buch der Erinnerung.

4/21/2023

Die 90er

Kaum ein Jahrzehnt ist so verschrien als trashig wie die 90er, man muss sich nur mal Bilder angucken, wie man da herumgelaufen ist. Ich bin in den 90ern zum Jugendlichen gereift, da trägt man sowieso meist konformistisch alles das, was die Anderen tragen oder eben nonkonformistisch das genaue Gegenteil, ich habe ziemlich präzise zum Jahrtausendwechsel meine Liebe zu Hawaiihemden entdeckt und trage sie seither unabhängig von der Mode der Zeit, aber in den 90ern habe ich, soweit ich Einfluss nehmen konnte und meine Mutter mir das nicht gekauft hat, darauf geachtet, dass es nicht zu bunt wurde, weil mich die knalligen Farben meiner Mitschüler & Freunde schon unruhig genug machten, da wollte ich wenigstens bei mir ein wenig Ruhe finden können. Ich war ein süßer kleiner Fratz, der gern grübelte aber auch sehr beliebt bei den anderen Kindern war, so dass ich ständig unterwegs war. Ich bin die Generation, die weiß was draußen spielen heißt und um ein Handy noch wirklich kämpfen musste. Was waren wir stolz auf unsere Bauziegel von Nokia und was haben wir Worte verschwendet nur um cool zu sein, haben uns SMS gesendet mit 16 nur um den Unterricht zu stören oder angerufen um den neuesten Jamba Klingelton zu präsentieren, das war dann aber schon Anfang der 2000er. Ich hatte als Kind keinen Computer, ich habe mit 10 Jahren einen Fernseher und einen SNES bekommen, doch die Hoheit über das Kabel hatte immer meine Mutter.. Das schlimmste Verbot war Fernsehverbot, nicht weil man kein Fernsehen konnte, sondern weil ohne das Gerät der SNES nicht spielbar war. Meine erste CD (man höre und staune war ein Sampler namens "Open House", das war als ich mich von meinem schrankgroßen Plattenspieler/Kassettenrekorder verabschieden musste. Ich habe mir irgendwann aus nostalgischen Gründen einen Satz alter DJ-Platten bei ebay bestellt und da sind unter anderem Klassiker wie "Mr. Vain" oder "Samba De Janeiro" dabei. Die Musik, die durch unsere Kinderzimmer hallte war eine Mischung aus der Musik, die uns unsere Eltern mitgegeben hatten, bei mir vor allem Elvis und Truck Stop  (Rock'n'Roll und Country) und dem was wir im Radio hörten und zu der Zeit war eben Eurodance und Dancefloor der heiße Scheiß, kindgerecht aufgearbeitet von Schlümpfen und Mainzelmännchen, dazu habe ich mir Das Modul und Blümchen und jede Menge anderes NDD Zeug reingezogen. Man muss sich mal vorstellen, dass diese Musik auf WDR4 lief. Ein Sender, der eigentlich für Schlager und anderes deutsches Liedgut Richtung Volksmusik bekannt war. Irgendwann kamen dann 2 Unlimited und Scooter dazu und mit dieser Musik konnte man sich ja so unglaublich gut von dem abgrenzen was die Eltern hörten, dieses Utz Utz Utz gefiel denen gar nicht und man hatte seinen ersten Generationenkonflikt. Ach herrje das Mädchen auf der Schaukel hörte lieber Girl- und Boygroups, wobei ich nicht sicher bin, ob dieses Phänomen nicht erst in den 2000ern eingesetzt hat. Für mich wird sie immer einen Backstreet Boys Pulli anhaben. Das Eis im Sommer schmeckte großartig und die Sommer fühlten sich endlos an, man konnte noch auf der Straße spielen, ich als Dorfkind weiß noch wie ein Bauernhof riecht und die ganze umliegende Landschaft und wenn die ganze Gegend vom Geruch von frisch gemähtem Gras erfüllt ist. Wir haben uns an heißen Tagen auf die Gewitter gefreut, damit wir nach dem Regen in den Pfützen planschen konnten, auch hier gab es diese ganz besondere Luft zu riechen, wir haben auch ganz anders geschmeckt. Bei uns zuhause gab es keine Cola, das geschmacksintensivste war ein widerlicher Multivitaminsaft in den man mir meine Medikamente in Pulverform gekippt hat. Was war das für eine Geschmacksexplosion, als ich das erste mal ein VitaMalz trank und heute weiß ich, das was da einschoss war bloß der Zucker und das Malzaroma. Und es gab nichts, was uns aufhalten konnte, Träume und Kreativität durchströmten uns, ob es darum ging Geschichten zu erfinden, warum man weite Strecken zu Fuß ging ohne zu murren, das war dann einfach irgendeine Heldenreise, alles wurde mit Sinn aufgeladen, wir haben auf Geburtstagen Schnitzeljagden veranstaltet, meine Mutter hat sich zu jedem meiner Geburtstage Spiele ausgedacht, wir hatten Wasserbombem, Klopapiermumien, Eierläufe, einmal haben wir auf dem großen Parkplatz Völkerball gespielt. Zu meinem zehnten Geburtstag kam ein Zauberer und wir haben in der Garage eine "Kinderdisco" abgehalten. Ich hatte schon in anbetracht meines Schicksals oder gerade deswegen eine unbeschwerte Kindheit und dafür bin ich sehr dankbar. Und auch für die Freunde, die das möglich gemacht haben. Mit einigen habe ich heute noch Kontakt.

Wenn ich heute immer höre, 90er Revival Party und dies 90er und das 90er, dann wird in meinen Augen oft vergessen, dass das Ganze für meine Generation noch nicht so lange her ist, wir haben dieses Jahrzehnt mit Leben gefüllt, für mich braucht jede 90er Party im Endeffekt auch etwas Kindliches, Verspieltes, denn ich war definitiv zu jung, um auf Raves zu gehen, die LoveParade 1998 habe ich noch auf RTL2 im Fernsehen gesehen und war komplett gefangen, ich habe Borussia Dortmund 1997 die Champions League gewinnen sehen, weil ich lange aufbleiben durfte und am darauffolgenden Wochenende den Henkelpott in real in Dortmund sehen durfte, beim 2:1 Sieg gegen Köln und meinem ersten Stadionbesuch. Ich habe beim Martinssingen jedes Jahr so viel Süßkram mit nach Hause gebracht, dass mein Vater bis Weihnachten versorgt war. Ich glaube das einzig negative in dem Jahrzehnt war aus meiner Kindersicht der Tod von Falco, den ich im Krankenhaus aus dem Radio erfuhr, als ich nach meiner Transplantation in den Türmen der Uniklinik von Münster residierte.

Wisst ihr noch die Angst vor dem Jahr 2000 und dem Zusammenbruch aller computergesteuerten Systeme, weil... ja warum eigentlich, ich glaube das war eine dieser unglaublichen Massenhysterien, die ich nie nachvollzogen habe, das 2012er Ding mit dem Maya-Kalender war dagegen ein laues Lüftchen. Es gab Filme zum Thema und Künstler aller Richtungen haben sich damit auseinandergesetzt und dann war irgendwann 2000 und passiert war Nichts. Ich lernte Ende der 90er meinen Herzensmenschen kennen mit dem ich die letzten 25 Jahre eine echt ambivalente Zeit hatte. Aber das war neben meinem neuen Leben, was mir geschenkt wurde vermutlich eines der Top 3 Highlights des Jahrzehnts.