4/25/2023

Und wir werden die Sieger sein

"Aber durch den, der uns geliebt hat, sind wir in all diesen Dingen überlegene Siege(r."

(Römer 8:37 - NeÜ)

Die Bibel meint hiermit etwas Anderes als das, was ich heute daraus lese, wo es Bibelvers des Tages ist. Die Deutung und Erklärung, was der Satz uns sagt, überlasse ich jenen, die das studiert haben und sich berufen dazu fühlen. Für mich persönlich bedeutet es in etwa: "Liebe macht blind!", nicht nur weil ich derzeit echt schwer gucken kann, sondern vor Allem, weil sie einem vorspielen kann, dass man in allem der Beste sei. Man bekommt durch Liebe ein Überlegenheitsgefühl, dem gleich, das man beim Konsum gewisser Drogen bekommt und meist wird das ausgelöst durch den, der einen gerade liebt. Keinesfalls widerspricht das in meinen Augen der Liebe Gottes, die einem schwachen Geist zwar eine Erhebung verschafft, es jedoch stets Illusion bleibt, denn siegen ist nicht unbedingt stets das Erstrebenswerteste, denn jeder Sieger wird Gewonnenes irgendwann verlieren auf dem Weg zur Ewigkeit oder loslassen und den Sieg dem Zuerkennen, der ihn dazu gebracht hat und nicht dem, der ihn errang und somit anerkennen, dass er nur durch den, der uns geliebt hat ist. Okay, jetzt habe ich doch selbst darüber philosophiert oder ist es theologisieren, wenn es sich um theistische Texte handelt?

Ich hoffe, das hilft irgendwem!

Liebe isst...!

"Angst essen Seele auf!", - Liebe das Herz.

Liebst du mich?

Schlagerpop kann so tiefgründige Fragen stellen und sie zu Mitgröhlhymnen machen, aber wenn man den ganzen Kitsch weglässt, dann ist es oft so, dass hier die wirklich wichtigen Fragen des Lebens behandelt werden. Zeitsprung ins Jahr 2003, eine ehemalige Container-Bewohnerin namens Hella nimmt einen solchen Song auf und zwanzig Jahre später, während ich meine Medikamente für die nächste Woche zusammenstelle kommt mir dieser Song in den Kopf. Und ich höre ihn mir an und mache mir Gedanken darüber, wie man Liebe definiert - mal wieder mag man meinen. Wo fängt Liebe an, ist Liebe etwas, dass man abgrenzen muss, oder ist Liebe einfach alles was das Herz will? Und wenn ja wie viel Liebe darf man empfinden, bevor es für den Geliebten belastend wird und wo zieht man die Grenze zwischen lieb haben und lieben? Oder ist diese Grenze individuell und abhängig von den jeweiligen Liebespartnern und was ist mit der Liebe zu Freunden, Familie, Gott? Braucht Liebe eine körperliche Ebene? Ist es nur unser Wort für die psychochemische Verbindung zweier Menschen?

Ich liebe viel und intensiv, auch immer mal wieder gern unerwiderter Weise, irgendwie ist es wie Gartenarbeit, wenn man Samen aussäht, man verdeckt das Zeug sanft in der Erde und hofft, dass daraus eine Pflanze erwächst. Ich denke, das Lieben ist etwas das wir noch in Generationen nicht verstanden haben werden, weil es DIE LIEBE nicht gibt. Es ist wie mit verschiedenen Sprachen, darin enthaltenen Dialekten, Aussprache und Schreibweisen, je nachdem wer damit hantiert, hat es eine andere Bedeutung und vermutlich gibt es auch bei der Liebe immer noch unglaublich viele Legastheniker.

Durch mein jahrelanges Tiefseetauchen im Meer der depressiven Gefühle bin ich sicherlich nicht der geeignete Lehrmeister, um über diese Liebe zu schreiben, vielleicht aber auch gerade deswegen genau der Richtige. Ich schätze jedes positive Wort, dass man mir entgegenbringt und kann sehr gut einschätzen, wie weit die Zuneigung mir gegenüber geht. Früher habe ich mich schon in Menschen verliebt, die mir ein nettes Lächeln zugeworfen haben, heute braucht es so viel mehr als das. Und am Ende würde ich mir wünschen, dass wir alle etwas mehr Liebe schenken und die Menschen, die diese empfangen darüber entscheiden lassen, was sie damit machen. Und ich finde es sind vor Allem Werte, die Liebe ausmachen.

"... denn zum Schluss bleibt uns doch nur Vertrauen, Freundschaft, Ehre. Ohne diese Dinge, wären wir doch sonst nur Bestien." (Hector Juan Carlos "Johnny" Tapia)"

Auf geht's Dortmund....

Das war am 20.12.2012 beim 5:1 Pokalsieg gegen Hannover 96

Wo ist dieser Marco Reus hin? Dieser Dortmunder Jung, der Spaß am Fußball hatte und mit den Seinen alles für uns gab, so wie wir das jedes Mal tun, wenn wir in der Kurve stehen und uns die Seelen aus dem Leib schreien für den Verein, für das Gefühl, die sogenannte "Echte Liebe", die ihr uns in dieser Saison so oft entzogen habt als Mannschaft. Wir wollen nicht viel, wir wollen nur, dass ihr euer Bestes gebt. Ihr müsst nicht perfekt sein, niemand muss das. Ihr müsst nicht gewinnen, keine Titel keine Spiele, aber ihr werdet es, wenn ihr kämpft, euer Bestes gebt, vertraut! Vertraut auf eure Stärken, unseren Support und darauf, dass ihr das gelbe Trikot anhabt. Zusammen kann man alles schaffen, wir auf den Tribünen und ihr auf dem Platz!

So und ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und prognostiziere, dass der BVB am 33. Spieltag Deutscher Meister wird.

Dieser Flug

Ich war vermutlich schon immer ein Pilot, der in seinem Flugzeug leben stets den Maverick machte und seine Grenzen überschritt, wo er nur konnte. Jemand der, bewusst eines frühen Todes, zum Teil extrem gelebt hat. Die Überholspur war die Spur rechts von mir und am wohlsten fühlte ich mich lange Zeit nur fliegend. Natürlich nicht wirklich, denn Menschen können von Natur aus nicht fliegen und meine Drogenkarriere war auch nur ein halbes Jahr ausprobieren, was ging, also kriegt euch wieder ein.

Das dauerhafte Schweben, also fliegen, ohne mich groß zu bewegen erlernte ich, als ich mich das zweite Mal verliebte, und zwar in das gleiche Mädchen. Und zu dieser Zeit war ich schon echt ganz schön selbstverliebt gewesen und von Gefallsucht nahezu zerfressen. Wenn ich mir heute Bilder aus der Zeit ansehe, verstehe ich gar nicht, was an mir überhaupt interessant gewesen ist, ich war einfach nur ein Aufschneider, der es unglaublich gut vermochte, das darzustellen, was gerade gefragt war und es fiel mir oft schwer den Schalter umzulegen und ICH zu sein. Bei diesem Mädchen ging das und geht es auch noch heute. Wahrscheinlich haben Menschen, die mich kannten, ihr geraten die Finger von mir zu lassen, weil ich so ein verlogener Taugenichts bin und ständig bloß auf Mr. Wichtig mache. Und sie hätten alle Recht gehabt, denn das war ich, ein Mensch, der sich über Andere erhob, der lästerte, der hasste, der denunzierte, einfach echt ein Riesen-Arschloch. Nur nicht bei ihr, da konnte ich einfach Ich sein und darum glaubte sie das Alles nicht. Ich weiß nicht, warum es diesen eklatanten Unterschied gab, zwischen dem der ich im Inneren war und dem, den ich nach außen darstellte, vermutlich irgendeine Schutzmaßnahme, um mich unverletzbar zu fühlen. Wenn man darüber nachdenkt, haben mich in meinem Leben bisher auch nur Menschen verletzt, die mein Innerstes gesehen haben. Körperlich waren es ein paar mehr, aber das ist eine andere Geschichte. Nach jenem Flug damals und dem Absturz habe ich mich eingegraben und mir eingeredet, dass die Luft an der Oberfläche vergiftet sei und der ganze Mist, den ich verzapft hatte, bildete einen Berg aus Giftmüll, der mich dazu brachte, mir einzureden nie mehr an die Oberfläche zurückzukommen. Doch das Gute lässt sich nicht begraben, jedenfalls nicht lange und so kam auch ich irgendwann wieder hoch und atmete tief durch, da war nichts in der Luft, nur ganz sanft ihr Duft.
Und heute gibt es nur noch mich und mein Buch der Erinnerung.

4/24/2023

Too much love will kill you

Wenn Liebe alles ist, so wie es gelehrt wird, wo ist das Problem und warum kann sie mich töten und welche Liebe ist es dann, wahre Liebe?

Freddy Mercury war bekennend bisexuell und in den Augen verknöcherter weißer Männer, der heiligen Katholischen Kirche und vieler homophober Christenmenschen geht es im Song um eine Selbstanklage wegen zu viel körperlicher Liebe und AIDS.

Ich denke an Amour Fou und die meine Liebe, die mich umbringt und ich kann es nicht lassen. Und ich bin fein damit, denn in diesem Fall gibt es kein "too much", es gibt nur eine Ewigkeit und einen Gott und ich sterbe lieber durch zu viel Liebe als nur einen Moment durch Hass.

Selbstversuch - Sternenpause

Liebe Freunde und Feinde,

ich nehme mal die Idee einer sehr lieben Freundin auf und versuche mal was Neues, ich behaupte ja ständig wie ehrenhaft und wahrheitsliebend ich bin aber es gibt da diesen einen Stern (nennen wir ihn den Morgenstern für diesen Versuch), dem ich unglaublich schwer widerstehe, weil er stets in der Nähe der Antwort meiner Fragen ist. Zum Beispiel geht es mir schlecht, dann lässt er mich betteln, dass er mir hilft, anstatt es einfach zu tun, wie es ein Freund (oder jemand, der sich als solcher ausgibt) tun würde. Ich befinde mich derzeit vermutlich in der schwersten Sinnkrise seit über 10 Jahren und die Parallelen sind erschreckend. Ihr merkt, wie ich versuche den wahren Inhalt des Versuchs zu verschleiern. Ich bin mir zu 90% sicher, dass der Stern um den es geht dies nicht lesen kann und das ist einerseits eine Möglichkeit andererseits würde ich so gern die Ergebnisse teilen und auch aus der Sicht des Morgensterns erfahren. Der Wissenschaftler in mir hat bereits eine Hypothese aufgestellt: "Der Morgenstern ist sich selbst am Nächsten", das wäre für mich persönlich als Ergebnis so enttäuschend, wo ich doch stets der Meinung war, dass es ihm um die Anderen ging. Vielleicht ist die Bezeichnung Morgenstern auch irreführend, weil sie von gewissen Personen(gruppen) durchaus auch mit etwas Anderem assoziiert werden könnte.

Versuchsaufstellung: Kein Kontakt von mir aus (das wird mir so schwer fallen) bis ich im Tempel war.

"Sind sie nicht wunderschön?"

"Die Sterne - wir sehen nur zu selten hin!"
(Men in Black)

Und heut sehe ich zum ersten Mal aus dem Klo Fenster in den Himmel und das erste was ich sehe ist eine Sternschnuppe. Und dann sehe ich das Funkeln am ganzen Firmament. Überall Sterne und ehrfürchtig geh ich auf die Knie und spreche ein Dankgebet. 1000 Sterne für ein Lächeln, ihr wisst ja wie gern ich mit Sternenstaub argumentiere, weil es auch so magisch klingt. Eine Hand voll Sternenstaub für deine Gedanken, was sind wir, wenn nicht aus Asche und Staub, Supernovae mit Herz.
Der gleiche Himmel, nur ein Wunsch

4/23/2023

Empathen-Overkill

Wir sind jene, die eure Trauer fühlen, bevor ihr sie fühlt, die auf 400km eine Stimmung spüren, die wissen, wie ihr tickt, wir sind jene die in einem Raum voller Menschen den erkennen, der eine Last trägt. Wir sind die zartesten von Gottes Geschöpfen, die man schwach nennt, die man sich hernimmt, wenn man seine Last loswerden will, bei denen man sich entschuldigt um etwas los zu werden. Und wir nehmen es alles, immer und immer wieder, alles, weil wir so sind. Wir können andere Menschen nicht leiden sehen, geschweige denn fühlen, dass es überhaupt Disharmonie in der eigenen Umgebung gibt. Wir lieben, immer und exzessiv, aber nicht körperlich, unsere Liebe ist eine Liebe der Seele, des Herzens, etwas das tiefer geht. Wir sind anfällig für jegliche Schmeichelei und empfangen ständig. Es ist eine Superkraft, die bei richtiger Anwendung das Gute um uns vermehrt und uns zu so etwas wie Glück verhilft, meistens reicht uns auch schon Zufriedenheit, aber es ist ein erhebendes Gefühl. Und darin liegt eben auch die Gefahr von Hochmut und Narzissmus, "aus großer Macht erfolgt große Verantwortung". Wir sind lebendige Lügendetektoren und können in Menschen lesen, wie in Büchern, ich persönlich tue das auch sehr gern, weil der Mensch ein nahezu unerschöpfliches Potential an inneren Wendungen bietet. Ich selbst bin manchmal immer noch überwältigt von dem, was ich allein mit dem Aussprechen der Wahrheit bewirken kann.
Ihr hattet sicher schon die andere Seite der Medaille erwartet, denn neben dem Hochmut gibt es da eben auch die starke Verletzlichkeit. Und wow, es gibt vermutlich nur zwei oder drei Menschen denen ich wirklich vertraue und mit denen ich auf einer Ebene kommunizieren kann, die weit entfernt von dem ist, was die Meisten verstehen würden. Das liegt vermutlich daran, dass man meine Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft, schlicht alles was mein geöffnetes Herz angeht so oft missbraucht hat, dass ich es irgendwann abgeschlossen habe.
Und dann fing ich an diesen unsäglichen Faceover vom Blog zu beginnen. Ich war schon überall, ich habe überlebt, ich bin ich geworden mit viel Bewährtem, denn ich war scheinbar schon immer einer von den Guten (zwischenzeitlich auf Abwegen) und einem neuen Bewusstsein, wer ich wirklich bin. Und ich weiß auch, dass das für viele wieder, wie der größte Psychobullshit klingt, für euch ist das dann sicher nicht gedacht.

P.S.: nicht Hiob!!!

Jesus' Me-Time

Ich fragte mich gerade, was Jesus wohl in seiner Me-Time gemacht hat, in der Zeit zwischen den Geschichten, wenn er nicht umgeben war von Menschen, die etwas von ihm wollten, in welcher Art auch immer.

24 Stunden sind ne lange Zeit, wenn man ständig unter Strom steht, weil man die Verantwortung für so viele Menschen trägt und ich meine den Jesus, der als Mensch geboren und gestorben ist, denn das ist es, was wir nie erfahren, wie lief sein Privatleben ab, hatte er so etwas oder war er sein Leben lang Spiegelbild dessen, was um ihn herum geschah und hat ihn das schlussendlich zu dem getrieben, was geschah. Das ist tatsächlich noch nicht einmal ein hinterfragen, sondern vielmehr ein Fragen. Für mich ist Jesus ein Vorbild, dem ich nacheifern mag, aber auch wenn ich es mir nicht vorstellen kann, wie die Freizeitgestaltung vor 2000 Jahren so aussah, wäre ich doch äußerst interessiert ob er eher der Grübler war, oder eher der Partytiger, ob er mit sich zu kämpfen hatte, ob all der Entbehrungen, die so ein Leben als Gottessohn unter dem Radar so mit sich brachte oder als Sohn eines Zimmermanns. Ob er zwischendrin mal krank war, menschliche Gedanken über den Sinn oder ob an der Stelle immer nur der Vater stand. Hat er sich vielleicht zwischenzeitlich geekelt Mensch zu sein, was ja für eine göttliche Entität ein ganz schöner Rückschritt gewesen sein muss?

Vielleicht würde ich meine Antwort auf die Frage mit wem ich gern eine Stunde auf einer Bank im Sonnenuntergang verbringen mag noch einmal tauschen und statt Morgan Freeman die Zeit mit dem Mädchen auf der Schaukel verbringen. Warum sollte ich Jesus wählen? Natürlich würde ich vermutlich Antworten auf so ziemlich jede meiner Fragen bekommen, aber würde das nicht bloß der Befriedigung meines Wissensdursts gereichen und nur meiner Willen. Wäre die Stunde nicht viel besser mit Liebe gefüllt und etwas, das doch sowieso nur durch ihn ist. Mit Jesus verbringen wir die Ewigkeit, die Fragen an ihn sind unnötig, da er am Ende alles offenbart.

Im Endeffekt vertraue ich darauf, dass auf dieser Bank der Mensch sitzt, der dort sitzen muss, wenn ich sie erreiche; und ich dessen dann auch würdig bin.

In diesem Sinne...