In meiner schon längeren Geschichte als Mini-Reviewer auf letterboxd ist es mir noch nicht so häufig vorgekommen, dass ich einen Film gesucht habe und ihn nicht gefunden habe, noch weniger bei einem groß angekündigten und von mir direkt bei Release geguckten Blockbuster. Zugegeben mit einer schwierigen Geschichte, weil die Kinofassung einfach nur mäßig war und für viele absolute Scheiße. Jetzt gucke im mir die sogar umbenannten (Hinweis auf anderen Film) Director's Cuts von Rebel Moon an und stelle fest, dass ich sie nicht eintragen kann, weil man mich selbst bei einer eingetragenen Fassung zur Kinofassung weiterleitet.
Ich werde das in ein paar Tagen noch einmal versuchen, aber somit kommt ihr in den Ausnahmegenuß (oder eben auch nicht, falls ihr meine Reviews hasst), dass ich euch die beiden Filme hier kurz rezensiere.
Rabel Moon Part I: Kelch des Blutes
Mit der Erwartungshaltung eines Star Wars Fans auf die nächste Enttäuschung und doch irgendwie mit ein wenig Hoffnung war die Extrastunde Pflichtprogramm für mich, ich habe schon Filme gesehen, die durch 10 Minuten mehr oder eine Veränderung des Schnitts an einigen Stellen um so vieles besser geworden sind, also nicht ganz unbegründete Hoffnung, wo ich doch auch den Snyder-Cut von Justice League so viel mehr mag als die Kinofassung und generell ja bekanntermaßen ein Fanboy bin.
Ihr hört den A-Bär schon brüllen, denn leider fühlt sich der Film in der längeren Fassung irgendwie nur so an, länger... Anfangs dachte ich noch, dass mit neuem Intro ein wirklich anderer Film beginnt, doch spätestens, wenn die schon bekannte Szene der Kinoeinleitung kommt, wird einem klar, dass man vermutlich auf ein lahmendes Pferd gesetzt hat. Nichtsdestotrotz machen die vielen Magmablutszenen schon Spaß, bringen aber erwartungsgemäß die Handlung und Figurenentwicklung nicht wirklich so viel mehr voran, wie man sich das wohl erhofft hat. Ja, ich muss sagen, dem Antagonisten half das schon irgendwie, den bislang fand ich seine Evilness eher so "Peaky Blinder" mit Christian Bale Synchronstimme. Die Entscheidung gegen Ende des Films finde ich immer noch bescheuert, denn das wäre eigentlich ein perfekter Einstieg in Teil 2 gewesen und dann wären beide ungefähr gleich lang geworden, ich hätte es so gemacht, Ja Effektblubb und eine Hauptdarstellerin, die im gesamten Abenteuer für mich keine Emotion rüberbringt, da kann ich mich mehr mit dem Elite-Killer-Roboter identifizieren, der Director's Cut zeigt das leider noch deutlicher, dass man hier eine Fehlbesetzung in die Leading-Role gesteckt hat, die dem Zuschauer immer wieder zeigt, wie langweilig das Alles im Endeffekt ist, was man sich hier anguckt.
Rebel Moon Part II: Fluch der Vergebung
Aber da gibt es ja direkt hinterher noch den zweiten Teil, der schon als "Korn-Porn" und "Selbsthilfe der glorreichen Sieben" von mir verschrien wurde, tja und was soll ich sagen, vermutlich lag es an der auch hier um fast 60 Minuten längeren Fassung, dass ich die merkwürdige Erntesequenz nicht mehr so unfassbar lang empfand, ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass es dazwischen komische Evilness von den Bösen gab, aber das rettet auch nichts. Denn was ich hier als kürzer empfand, war in der "Wir erzählen uns alle, wer wir eigentlich sind und warum wir bei dem Bums dabei sind"-Sequenz umso länger. Irgendwie das Einzige, was mir wirklich aufgefallen ist, neben der Tatsache, dass ab ungefähr der Hälfte des Films eines der sinnlosesten und trotz des eigentlich übersichtlichen Schlachtfeldes, unübersichtlichsten Sci-Fi Gemetzel losgeht, das mich mehr an irgend so ein Multiplayer Online Spiel Gewusel erinnert als an ein auch nur ansatzweise durchdachtes Scharmützel. Das Einzige, was einem aus dem magmablutgetränkten und von Explosionen durchzogenen Hypnoseprogramm rausreißt, sind die zum Teil vollkommen unlogischen Kampfergebnisse, wenn Typen mit Heugabeln in der Lage sind, völlig overpowerte Sci-Fi Flugpanzer etc. besiegen können. In dieser Sequenz gibt es tatsächlich viele nette Schauwerte unter anderem einen echten Evil-Amok, den ich mochte, aber insgesamt hat mich dieser ganze Teil des Films nur gestresst. Da ich den Film mitten in der Nacht geguckt habe, erlaubte mir die Lautstärke jetzt auch nicht, dass ich mich wenigstens daran ergötze, ich nehme an, das hätte es auch nicht mehr gerettet.
Abschließend kann man wohl zu beiden Teilen sagen, wer sie bislang mochte, wird sie etwas mehr mögen und wer sie vorher nicht mochte, wird sie mehr nicht mögen, nicht wirklich viel Neues, nur mehr vom Alten. Ich denke, ich bleibe weiter zweigespalten, weil ich viele Dinge sehr mag, das Ganze lieben will und vielleicht werden wir in zehn Jahren sowas sagen, wie: "Das war der Sommer in dem "Ryan Reynolds" und "Zack Snyder" dem leeren Blockbuster-Kino endlich den Stecker gezogen haben...", Ich weiß nicht, Überdosis erreicht, vielleicht wäre es mal ne Idee wieder mehr auf Inhalt zu gehen und nicht nur, weil man alle Effekte nutzen kann, dies auch zu tun. Ich weiß nicht, ob mir ein Buch gefällt, in dem zwar alle Seiten mit tollen Malereien verziert sind für die Immersion, ich aber eigentlich keine Figuren kennenlerne, die mich fesseln und mir eine Geschichte erzählen.
Tja, so lang wäre das auf letterboxd nie geworden, wenn es dann möglich ist, da was zu den beiden Filmen zu posten, werde ich das natürlich nachtragen... Und ihr so? Ist bei euch Kacke zu Gold geworden oder dauerte die Sitzung nur länger?