12/13/2013

Die drei Winterbuddys (Part 2)

Nico sieht seinen betrunkenen Gehilfen böse an, während er mit einer Hand seinen Eierpunsch zum Mund führt, um das Gesöff wegzuexen und mit der anderen Hand den Kopf des Kindes zu tätscheln. Willi blickt immer noch nervös umher bis sein Blick sich auf Frosty zentriert. Frosty sieht ihn fragend an: "Was los? Ich? Nicht meine Baustelle, wie hätte ich denn, ich hab nicht einmal Arme!" Da fällt es Willi ein. Mit einer sehr merkwürdig anmutenden Geste, die an einen Boygroup-Move erinnert deutet er Nico an, dass er nur mal kurz weg müsse. Als dieser gerade etwas dazu sagen will, ist Willi auch schon weg. Flink wie ein Wiesel rast der kleine Weihnachtself die Strecke ab, die sie vorher gegangen waren. Durch seinen doch schon deutlich erhöhten Alkoholpegel läuft er ständig irgendwo vor. Als er endlich an seinem Zielort ankommt, ist ihm schwindelig und sein Kopf sieht aus, als hätte jemand stundenlang mit einem Knüppel auf ihn eingeprügelt. Dann bricht er direkt vor dem Laden mit dem großen M zusammen.
Als er wieder zu sich kommt ist einige Zeit vergangen. Die Leute um ihn herum schütteln den Kopf, einige werfen ihm sogar Kleingeld vor die Füße. Ein Junge sieht so aus, als würde er ihn gerne anpinkeln wollen, tut es dann aber nicht, weil seine Mutter ihn wegzieht. Willi schüttelt sich kurz und erinnert sich, was er hier wollte. Sie hatten hier zu Mittag gegessen, den Sack (nachdem er ihn zu diesem Zweck von Zauberhand aufgefüllt hatte) hatte er sich als Sitzunterlage auf das Bänkchen gelegt, damit er wenigstens über den Tisch gucken konnte. Er läuft in den Laden und durchsucht alle Sitzplätze, aber findet nichts. Da läuft ihm jemand vom Servicepersonal über den Weg, den er fragt. Doch der kann ihm auch nicht helfen. Mit gesunkenem Haupt verlässt Willi den Laden wieder, als ihm plötzlich ein knuffig puschliger Hase nachhoppelt und ihn anspricht: "Ey, Weihnachtself ich hab deinen Sack gesehen!"

12/12/2013

Domian Thema: 2013

Naja ziemlich pünktlich für so einen Jahresrückblick, obwohl je eher man nen Haken dran machen kann, um so besser denke ich. Was war also los im Jahr von Chesney?
Im Grunde war mein Jahr insgesamt sehr positiv. Begonnen hat das Jahr mit nem schicken Norovirus und zwei grauenvollen Wochen in einer Bielefelder Klinik, nachdem ich vorher schon 3 Wochen in Münster verbracht habe, der Grund war ein Nierenversagen als Folge von abgesetzten Medikamenten mit dem Ziel diese Welt zu verlassen. Bekanntermaßen habe ich mich dann ja doch noch umentschieden und mir den Weg der Heimdialyse angetan. Mittlerweile habe ich mich selbst circa 1500 mal dialysiert und es ist ein Teil von mir geworden, fast so normal wie Mittagessen oder Nägel machen. Auch wenn die Zeit in Bielefeld die pure Hölle war (Stichwörter: Schlachterei, Hygiene, Inkompetenz) habe ich mich da durchgekämpft und mich dann irgendwann selbst entlassen, als ich es nicht mehr aushielt.
Ich tauschte also mein Krankenhausbett gegen eine kleine Zelle (offiziell Gästezimmer) bei meinen Eltern, wo ich die nächsten Monate versuchte einigermaßen auf die Beine zu kommen. Mit jedem Tag verbesserte sich meine Situation und ich fühlte mich irgendwann sogar bereit, mich einem wichtigen Teil meiner Vergangenheit zu stellen. Ich wusste da noch nicht, dass es zu einem Abschluss werden sollte, eigentlich wollte ich das ja auch nicht. Vielleicht ist es die Hölle die ich hinter mir hatte, dass ich plötzlich viel klarer auf die Dinge sah und das störte meine Vergangenheit wohl. Ich will nicht wieder von Elfen und Trollen anfangen aber jeder baut sich seine Welt so, wie er mag. Wenn die Vergangenheit irgendwann nichts mehr mit der Realität zu tun hat, dann muss man sich eben fragen, ob das noch weitergehen kann. Witzigerweise war sie der Meinung, ich wäre merkwürdig geworden, sie hatte so eine ganz bizarre Formulierung, die mir leider nicht mehr einfällt, mit der sie meinte, ich sollte mal auf mein Leben klar kommen. Von jemanden, der an Einhörner und Feen glaubt, ihr wisst Bescheid!
Das Champions League Finale in London war einer der bittersten Tage des Jahres, ich wäre so gern geflogen, aber mit der ganzen Gesundheitslage und dem Dialyselogistikschmu war das leider nicht machbar. Und dann gabs auch noch ne Niederlage gegen die blöden Bayern und mein Cousin war auch noch vor Ort... ziemlich frustrierend!
Ganz toll war dann mein Geburtstag im Sommer, wo zwar nur 4 Leute da waren, aber manchmal ist nicht die Quantität entscheidend sondern die Qualität und die war eben bei 100%, hat übrigens auch mal wieder gezeigt, dass der BVB die geilsten Fans hat, da macht sich doch jemand mal locker 80km auffen Weg um mit uns inne Garage zu hocken, paar Bierchen zu trinken, den ich vor meinem Zusammenbruch im Stadion jede zweite Woche vor mir stehen hatte. Und dazu natürlich der beste Freund, den man haben kann und jemand, der mir irgendwie auf eine merkwürdige Weise sehr ans Herz gewachsen ist. Leider konnten einige der Leute, die ich gern da gehabt hätte nicht kommen, aber es war trotzdem eines der besten Ereignisse des Jahres.
Am 13. Juli war großer Tag der Entrümpelung, zusammen mit der Familie haben wir unsere Garage entrümpelt und ganz im Stil des Trödeltrupps einige Schätzchen gefunden. Außerdem hat die Vergangenheit sich endgültig in die Fänge einer Sekte begeben und mit einem Gelübde ihre Ketten festgezogen. Es war ein wunderschöner Tag auch wenn die Vergangenheit an diesem Tag in mir noch einmal starb.
Und seitdem immer wieder und ich weiß nicht ob es Hass oder einfach nur Ekel ist der mich überkommt, wenn ich auf sie angesprochen oder irgendwie erinnert werde.
Schlussendlich habe ich dann das Sonnenwendenfest Ende Dezember auserkoren, um mich ein wenig zu belohnen, vor allem dafür, dass ich die Depression und meine Ängste mittlerweile größtenteils im Griff habe und dass ich nie aufgehört hab an mich zu glauben.

Meine tiefempfundene Trauer und mein Beileid gilt vor allem denen, die auch dies Jahr wieder von uns gegangen sind. Am härtesten getroffen hat mich der Verlust meines Lieblingsmenschen, den Gott zu sich geholt hat.

Möge das kommende Jahr ein wenig Ruhe bringen und euch allen Glückseligkeit bescheren ;)

12/11/2013

Das Mädchen aus dem Spielzeugladen

Als ich noch ein kleiner Junge war (kein Geunke, heute bin ich ein kleiner Mann!), ging ich ständig in einen Spielzeugladen in unserer kleinen Heimatstadt. Dort arbeitete ein Mädchen, wahrscheinlich so um die 17 Jahre alt und wunderschön (was auch sonst?). Ich vergötterte dieses Mädchen damals, ich kaufte dort irgendwann nur noch etwas, damit ich ihr gegenüberstand. Leider brachte ich in all der Zeit in der ich zu ihr ging nie ein Wort heraus. Ob es daran lag, dass ich erst 12 war oder daran, dass ich schon immer ein sehr schüchterner Kerl war kann ich nicht sagen. Irgendwann arbeitete sie nicht mehr dort und ich kaufte kein Spielzeug mehr, das ich nicht brauchte...
Mittlerweile arbeitet wieder eine hübsche junge Frau in diesem Spielzeugladen. Lustigerweise kenne ich sie jetzt seit fast 2 Jahren und habe noch nie persönlich mit ihr gesprochen. Die Geschichte mit den Mädchen ist bei mir wirklich eine Traurige. Ein Drama in vielen Akten, komödiantisch ob der Idiotie der männlichen Hauptfigur, die sich oft genug so dumm und schüchtern anstellt, dass man ihn für eine Comic-Figur halten könnte.
Ich habe vor ein paar Tagen eine kleine Liste gemacht mit Dingen, die ich mir für das kommende Jahr vorgenommen habe. Eins davon ist das Mädchen aus dem Spielzeugladen endlich zu treffen und ihr zu sagen, dass sie eine umwerfende Frau ist.

12/10/2013

Die drei Winterbuddys (Part 1)

Frosty der Schneemann, Nico der Laus und Willi der Weihnachtself ziehen derzeit durch die Lande um überall ein wenig Stimmung für die Liebe zu machen, vor allem für die Nächstenliebe. Doch leider sind die Drei nicht wirklich gut in ihrem Job. Oder ob es an den Menschen liegt, die einfach in den letzten Jahren immer mehr von ihrer Phantasie verloren haben (naja außer die Religioten natürlich, die steigern sich da ja komplett rein... anderes Thema)? Wie auch immer Frosty, Nico und Willi laufen also über den Weihnachtsmarkt im verregneten Dortmund. Während Nico ständig von kleinen triefnäsigen Kindern angegrabbelt und umtanzt wird hat Willi sich schon eine Rentiernase ins Gesicht getrunken und fachsimpelt mit Frosty darüber ob es in Deutschland überhaupt natürliche Schneemänner gibt, wo das Wetter doch viel zu warm ist. Frosty deutet auf seine untere Kugel und lacht: "Ich hab in den letzten Jahren extrem abgenommen durch das Wetter, lange halt ich das auch nicht mehr durch hier!" Nico, der gerade einen Quälgeist aus seinem roten Pelzmantel entfernt hat kommt zu ihnen: "Hohoho, wo ist mein Eierpunsch?" Das kleine Kind, das er gerade noch abgeschüttelt hatte steht schon wieder direkt vor ihm: "Auch Eierpunss!" Willi greift neben sich, weil er dort den immervollen Sack von Nico vermutet, um dem Kind eine Kleinigkeit zu geben, damit es endlich verschwindet und die drei sich schön einen hinter die Binde kippen können, aber die Hand geht ins Leere. Irritiert blickt Willi zur Seite. Frosty fängt an zu grinsen. Ein grinsender Schneemann sieht echt witzig aus. Das findet auch das kleine Kind und lacht. Der Schankwirt reicht ihr ein Pinnchen Eierpunsch. Nico sieht ihn skeptisch an, doch der Schankwirt lacht: "Das ist die alkoholfreie Variante!" Als ob!
"Wo ist der verdammte Sack?"

Bloß DU

Ich denk an dich
Und du an mich
Du denkst ich hass dich
Und ich ich lieb dich
Doch nicht ich hass dich
Das bist du selbst! 

Du denkst an dich,
Ich denk an uns
Du denkst es war einmal
Ich dacht es ist
Doch nicht ich hab's zerstört
Das warst du selbst 

Du denkst du wärst jemand
Ich weiß ich bin's
Du denkst du könntest sein
Was andre wollen
Doch wenn ich dich seh'
Bist du bloß Du