Immer wieder im April erdet es mich. Nicht nur, dass die schönste Zeit meines Lebens in einem April stattfand, nein auch die grausamsten Erfahrungen machte ich in diesem so unsteten Monat. Heute ist wieder einer dieser Tage, an dem ich mir dessen bewusst werde und in Erinnerung schwelge, die Melancholie des Augenblicks genieße, der Vergangenheit die Fenster öffne, das Vogelgezwitscher ferner Tage wahrnehme, rieche, wie der Frühling damals roch, das Gras betrachte, was doch einst viel grüner war, das Lachen höre, wie aus einem Nachbarraum, die Gesichter sehe, wie Schleier in den Wolken. Ich bin nicht depressiv derzeit, aber ich wünschte mir ich wäre es, ich wünschte mir ich könnte weinen, bis ich dehydriere, derer die ich verlor aber wäre ich heute noch hier, wenn sie nicht gegangen wären? Wäre ich noch da, wenn ich nicht gegangen wäre, wenn ich nicht losgelassen hätte, das Leben gehen ließ von dem ich träumte, mir eingestand, dass ich nicht verdiente mit einer Sandburg glücklich zu sein, nur um zu glauben? Das Glück zu leben ist nichts mehr als ALLES und wieviel mehr kann man haben oder sein?
In meinem Herzen wird immer etwas sein, eingebrannt und unverheilt, aber das ist ok. Die Sonne scheint und es ist warm, so warm, dass ich beinahe vergesse wie kalt alles geworden ist, wie taub meine Hände sind, wie mechanisch meine Füße ihren Weg über den Schotterweg zurücklegen, wie viel Vergangenheit mich hier umgibt, wie viele unerfüllte Wünsche, wie viel ungelebtes Glück, wie viel Trauer und Verlassen dieser Platz erlebt hat und wie viele Tränen wohl schon in diesem Boden versickert sind. Ein buntes Kleid, das hättest du wohl sehr gemocht, als wäre es eine Rebellion gegen das Einerlei und die Dunkelheit, die einen hier unweigerlich umgibt. Für mich wirst du immer die Farbe sein, wenn alles andere in Grau fällt.
Meine zufällige Wiedergabe spielte gerade die
Counting Crows mit Colorblind, ohne dich einfach nicht mehr das gleiche Lied, aber "I am fine"...