3/18/2022

Kotzen im Film, muss das?

Ich weiß nicht, ob das ne Fokusverschiebung ist, ob es daran liegt, was ich so gucke, Zufall, oder ob ich mir das einbilde, oder es wirklich extrem mehr geworden ist? Ich habe das Gefühl, dass in jedem dritten Film, den ich mir ansehe irgendjemand aus irgendeinem Grund speien muss, on screen, in allen Farben und Konsistenzen, zu Lande, zu Wasser und in der Luft, why?

Ist das derzeit einfach on? Oder ist das ein gesellschaftskritisches Statement zu Kunst und Kultur im Allgemeinen, ein Stilmittel oder gehört es einfach zum guten Ton?

Mich nervt es jedenfalls und ich hoffe, dass es nur eine Phase ist bei Filmen, die ich gucke und dass die wieder vorbei geht, aber wenn ich sehe, dass ich bei letterboxd mittlerweile 80 Filme mit dem Tag "puking" versehen habe, dann kann man schon fast nicht mehr von einer Randerscheinung sprechen...

Also liebe Filmemacher, hört mit der Kotzerei in Filmen auf, das braucht wirklich niemand, oder?

Oder gehört ihr zu denen, die total drauf abfahren, für euch hätte ich dann eine nette Liste an Filmen, die ihr je nachdem ob ihr es liebt oder hasst, abarbeiten oder auslassen könnt. Zum Kotzen sowas!

Vielen Dank für die Episode

Noch vor ein paar Tagen schrieb ich vom Stabilsein, ich denke das bin ich wohl, denn wieder einmal konnte mich eine Enttäuschung epischen Ausmaßes nicht triggern, ein wenig Blutdruck hab ich bekommen, das wars. Tja Ölprinz, auch ich härte ab, je öfter man auf mich einschlägt. Was für eine Bankrotterklärung es ist, sich an vermeintlich Schwächeren zu vergehen... Ganz Groß!

Keine Fehler

Zeigen Sie mir jemanden, der noch keinen Fehler gemacht hat und ich zeige Ihnen einen Menschen, der noch nie etwas geleistet hat." (Theodore Roosevelt)

Und jemand, der der Meinung ist, dass er für alle der Buhmann ist, weil sie ehrlich zu ihm sind, der hat entweder ein Problem mit seinem Ego oder mit der Realität, beides wäre schlimm. Kritik ist immer etwas, das mich persönlich zum Hinterfragen bringt, wo habe ICH Fehler gemacht, was ist schief gegangen? Reflektion und Analyse meiner Fehler sind der erste Schritt. Meist versuche ich es dann beim nächsten mal anders und erkenne, dass ich diesen Fehler nie wieder mache. Wenn ich es dann doch mal ausschließen kann, dass ich der Ursprung des Problems bin, versuche ich das was von außen Probleme bringt zu lösen, aber meistens bin ich der Aktive. ICH, weil die Wahrscheinlichkeit, dass ALLE anderen im Unrecht sind meist allein von der Logik geschlagen wird. Aber hey, ist halt meine verquere Meinung zu den Dingen.
Natürlich ist es schwer, sich einzugestehen, dass das ach so perfekte Leben, das man zu führen glaubt ein Selbstbetrug ist, den man sich irgendwann mal als Schutzschild aufgebaut hat und dem man immer mehr Steine in immer mehr Mauerreihen hinzugefügt hat. Habe ich hinter mir, sich eigene Fehler einzugestehen ist am schwersten, wenn man niemanden hat, der einen irgendwann mal erdet. Meine Erdung war eine mit Aufprall und Krater, mit hell Aufleuchten, Verbrennen und lautem Knall.
Es ist ein anderes Leben, wenn man sich selbst reflektiert und hinterfragt. Jede Entscheidung, die man trifft bietet eine 50/50 Chance so zu funktionieren wie man will, oder eben nicht. Nur wer die Entscheidung gar nicht erst trifft, hat gar keine Chance, das Richtige zu tun, gleichzeitig aber auch kein Recht jemanden für das Scheitern verantwortlich zu machen. Klar sind faktisch natürlich dann Andere Schuld, aber im Endeffekt hätte ich ja was tun können und damit die Chance erhöhen können. "Einfach mal machen, könnte ja gut werden!", ist nicht bloß einer dieser Sprüche von Motivationscoaches, sondern eine Wahrheit für's Leben, denn wer nichts macht, der macht auch nichts richtig.
Und kein rationaler Mensch wird der Meinung sein, dass er keine Fehler macht, denn die Aussage an sich ist irrational und realitätsfern, sonst siehe oben!

P.S.: Grüße an Antony Fedrigotti

3/17/2022

"Ich kann nicht mehr" mimimi

Ich habe Menschen kennen gelernt, die nicht mehr konnten, denen alles genommen wurde, die Kinder im Krieg verloren, die eine Schwester und Eltern bei selbst verursachtem Unfall verloren haben, die krank wurden und nach und nach alles verloren haben, Freunde, Familie, Arme und Beine, den Lebensmut, ich selbst war einmal an dem Punkt, das war circa fünf Sekunden bevor ich drei Minuten klinisch tot war. Aber ausgesprochen hat das niemand, denn jeder von uns wusste; "ich kann nicht" heißt "ich will nicht" und selbst in der Bibel steht: "Der Wille/Glaube vermag Berge zu versetzen." Oder frei nach Picard: "Ich kann nicht gibt es nicht!"
Und dann steht da kurz vor der Abenddämmerung ein kleiner Mann vor mir und will mir erzählen, dass er nicht mehr kann? Jemand, der in seinem Leben keine große Depression hatte, dem als Kind nicht gesagt wurde, er würde das Erwachsenenalter nie erreichen, der nicht eine Woche im Koma gelegen hat, dessen Körper nicht nur von regelmäßigen Dialysebehandlungen am Leben gehalten wird, dessen Überleben kein täglicher Kampf ist, sowas sagt mir einer, der aus eigenem Verschulden vermeintlich zu wenig für seine überhöhten eigenen Ansprüche hat.

Prove me wrong Ölprinz, aber da stimmt doch was nicht!

Warum nicht für Depressive

 „To the bone“, ein Film über Essstörungen hat einen Warnhinweis, dass er Betroffene negativ beeinflussen könnte. In fast jedem Film auf Streamingdiensten wird gewarnt vor Flackerlicht, Alkohol, Tabak, beängstigenden Sequenzen oder Nacktheit Ich habe bisher noch nirgendwo eine Triggerwarnung für Depression oder depressive Episoden gesehen.

Ich habe Depressionen mit Angststörungen und ich habe es seit Jahren relativ gut im Griff und bin stabil. Ich kenne die meisten Trigger, halte mich fern, passe auf, finde Ausgleich und halte mich aus Allem raus, was potentiell Episoden oder Panikattacken auslösen könnte.

Dadurch kann ich viele Filme gucken, das ist mein Rausgehen und Erfahrungen sammeln, mein Lernen, meine Weltreise, mein Urlaub, meine Flucht. Das Gehirn speichert alles, was wir wahrnehmen als echte Erfahrung ab. Darum weiß ich manchmal Dinge, die ich nie bewusst gelernt habe, kenne Traditionen fremder Länder, die ich nie bereist habe, habe Situationen erlebt in denen ich nie war…

Whatever, früher konnten mich Filme auch mal runter ziehen, aber mittlerweile habe ich so viele gesehen und Dramen sehe ich mir generell eher ungern an, weil ich davon in meinem Leben schon genug habe, da gibt es meist keine neuen Erfahrungen mehr hinzu zu fügen.

Ich fände es einfach nur nett, wenn auch mal an die große Gruppe derer gedacht wird, die in den Medien nicht bloß ihren Konsumdrang befriedigen oder Ablenkung suchen. Die, deren Leben massiv davon beeinträchtigt wird und ihnen teilweise als wichtige Stütze und in manchen Fällen sicherlich auch einziger Bezug zur Außenwelt dienende Quelle sollte sich seiner Macht bewusst sein und eben auch mal einen Hinweis auf das emotionale Ungleichgewicht geben, dass sie auslösen können.