3/30/2016

Gott ist Schrödingers Katze

Schrödingers Katze sagt jedem was, oder? Es geht um die Katze, die mit Gift in eine Kiste gesperrt wird. Niemand kann sagen, ob sie lebt oder tot ist, bevor man die Kiste öffnet. Also ist sie solange die Kiste geschlossen ist beides. Und die Parallele zu Gott (ich mein da meistens den christlichen Obermotz) ist auffallend. Es gibt so viele, die behaupten es gibt ihn, andere es gibt ihn nicht. Beides ist wahr, weil von keiner der beiden Seiten das Gegenteil bewiesen werden kann. Ein gesunder menschlicher Verstand ist nicht in der Lage, sich ein so mächtiges Wesen vorzustellen, andererseits möchten geistig gesunde einfach an ein solches Wesen glauben, um ihrer eigenen Verantwortung für ihr Leben zu entfliehen. Und für sie ist es real. Wären wir unsterblich bräuchten wir keinen Gott, gäbe es doch nichts, wovor wir uns fürchten müssten. Ich glaube ja, dass jeder Glauben auf der Endlichkeit des Lebens basiert und eine Lösung der Angst bieten soll, für jene für die Endlichkeit ein Problem darstellt. Dass wir uns der Endlichkeit bewusst sind, ist eigentlich ein evolutionärer Nachteil, da wir versuchen uns Geschichten auszudenken, die uns in unserer Entfaltung beschränken. Wären wir die Raubtiere, die wir sind, würde sich schnell eine Killer-Elite ausbilden, die über die restlichen herrscht, die nicht so gut darin sind. Gesetze und Moral sind bloß Schutzmechanismen, das Tier in uns allen nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Da beneidet man die Dinosaurier, die hatten keine Ahnung, dass sie mal sterben werden und regierten die Erde friedlich vor sich hin, fraßen und wurden gefressen und alles war in bester Ordnung, bis sie "PENG BUMM" ausgelöscht wurden. Man könnte jetzt behaupten, da war Gott im Spiel aber das wär mir zu einfach. Die Menschen kamen von Anfang an nicht miteinander und mit sich selbst klar, also war es nur eine Frage der Zeit, bis irgendein höheres Wesen her musste, das sie a) erschaffen hat und b) das über sie wacht, damit sie sich nicht so schnell wie sie kamen wieder auslöschen, das nennt sich Evolution. Also ist der Glaube an ein höheres Wesen Folge der Evolution oder? Der nächste Schritt ist dann also die Lossagung davon, aber scheinbar ist unsere Spezies in großen Teilen noch nicht soweit und lässt sich lieber von einer höheren Wesen regieren, das nicht in Erscheinung tritt und nur in den Köpfen jener existiert. Wir würden so einen großen evolutionären Schritt machen, wenn wir endlich den Geschwindigkeitsbegrenzer in unseren Hirnen ausschalten. Aber Evolution braucht Zeit. Also warten wir.

3/29/2016

(Weise) Worte älterer Frauen (Folge 07)

"Wieso fundet eine Kirche die an Jesus glaubt auf Johannes?"

Eine wahnsinnig interessante Frage, obwohl sie eigentlich leicht zu beantworten ist. Der Grund ist, dass Jesus ja nicht mehr da war, um die Kirche selbst zu gründen, wahrscheinlich hätte er das eh nie gewollt, soll ja ein recht lockerer Typ gewesen sein, der mit Nutten, Pennern und anderen Punks rumgehangen hat, da wird er sicher auch tolerant genug gewesen sein, alle anderen Glaubensrichtungen zu akzeptieren. Also empfand es einer seiner Jünger als seine Pflicht, die Kirche zu gründen und weil das ja eine Möglichkeit war, sie auch glaich anzuführen ernannte er sich selbst zum Papst und damit höchstem Oberhaupt dieser Kirche, als Stellvertreter Gottes auf Erden. Irgendwie sehr anmaßend oder? Und irgendwie auch nicht sehr vertretbar, wenn man Jesus als seinen Gott ansieht, oder?
Ich habe noch eine andere Theorie, die was mit den Pharaonen des alten Ägypten zu tun hat. Immerhin haben die sich doch auch als Stellvertreter der Götter auf Erden angesehen, gar als Abkömmlinge, was für die Staatsführung mehr als hilfreich war, waren sie doch unantastbar und vielleicht hat sich der gute Johannes gedacht, das könnte ihm auch gefallen. Am Ende ging es ihm dann wohl nicht um irgendeine Glaubensgeschichte oder das Erbe von Jesus, seinem Mentor anzutreten, sondern einfach aus der Verblendung derer, die aus der Verzweiflung heraus an irgendetwas glauben wollten, das ihnen aus ihrer Lebenslage hilft, Profit zu schlagen und schlussendlich einen der reichsten Staaten der Welt zu erschaffen, der durch Raub, Mord und Brandschatzung an seinen Reichtum gelangte. Aber das ist ja bloß eine Theorie und kann genauso wenig bewiesen werden, wie die Existenz oder Nichtexistenz von Gott.

3/28/2016

(Weise) Worte älterer Frauen (Folge 06)

"Wenn es Jesus gab, ist er nicht gestorben!"

Das ist fast schon Ketzerei in den Augen einiger meiner Freunde, die es mit dem fundamentalistischen Glauben halten, Jesus sei der Erlöser und am Kreuz für die Sünden der Menschen gestorben. Aber es ging ja noch weiter, tatsächlich wollte mir diese ältere Frau erklären, dass jemand den vermeintlichen Leichnam von Jesus mitgenommen hat und ihn mit Magie aus der alten Zeit wiederbelebt hat. Und dann soll er ein ganz normales Leben geführt haben, Kinder gehabt haben und die Himmelfahrt (als Geist) erklärte sie so, dass er wohl auf einen hohen Berg geklettert ist, der von Wolken verhangen war und darum wurde daraus, dass er in den Wolken verschwand und daraufhin im Himmel war. Ich habe leider irgendwann nicht mehr hingehört, weil es mir zu abstrus ist, eine mythische Figur mit noch mehr Myti(c)k aufzuladen, als es die schon tun, die sie verehren. Aber im Nachhinein klingen Geschichten ja immer spannender als die Realität. Das liegt daran, dass einer Geschichte immer Dramatik hinzugefügt wird und was könnte dramatischer sein, als eine Kreuzigung, Wiederauferstehung und eine Himmelfahrt?

3/27/2016

(Weise) Worte älterer Frauen (Folge 05)

"Die katholische Kirche hat einige ausgerottet!"

Ich widerspreche älteren Frauen so ungern, vor allem wenn ihre Worte so wahr sind, aber manchmal kann man seine Meinung doch auch für sich behalten, vor allem wenn es gar keine Not gibt Hass zu schüren. Klar mag ich den Verein weniger als Hautausschlag aber dennoch muss man ja nicht in jedem Satz, den man sagt puren Hass ausspucken. Immerhin ist das doch das Problem unserer Welt, dass viel zu viel Hass umhertreibt. Lasst es einfach sein. Auch wenn Ostern ist, plädiere ich für mehr Liebe in der Welt. Seht endlich die Gemeinsamkeiten und hört auf, die Unterschiede so wichtig zu machen.



 

3/11/2016

Wie ich das "Alte Testament" liebe

Das klingt jetzt im ersten Moment vielleicht komisch, aber es ist eine Sammlung von tollen Geschichten, deren Verfilmung zu Monumentalfilmen führt. Scheinbar hat mein hoch geschätzter Kollege Ridley Scott auch seine Affinität dazu gefunden und nach Noah jetzt mit Exodus schon den zweiten guten Fantasystreifen aus dem Stoff gemacht. Auch wenn mir Noah mit seiner abstrakteren Sichtweise besser gefallen hat, muss ich doch sagen, dass mir die Idee eines kindlichen und deshalb schnell wütenden, rachsüchtigen und grausamem Gott auch gut gefiel. Einfach episch diese Geschichten, immer wieder Bombast-Kino verdächtig, aber mir hat ja auch schon der vor ca. 50 Jahren gefallen, was "Die Zehn Gebote" angeboten hat, damals übrigens ein absoluter Meilenstein in der Tricktechnik und ebenfalls Bombast-Kino.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren weitere Kino-Blockbuster aus dem Buch der Bücher bekommen, gerade wo es ja jetzt in der westlichen Welt wieder in ist, christliche Mythologie zu verherrlichen. Obwohl man Ridley Scott ja zugute halten muss, dass er ebenso die These zulässt, dass Moses einfach nur halluziniert hat und durch eine Verkettung von Zufällen und deren perfekter Ausnutzung ein Volk aus der Versklavung retten konnte. Leider habe ich erst am Ende gesehen, dass es einen Trivia-Track mit Infos zum Leben Moses gegeben hat. Ob man da so getan hat, als hätte es einen echten Moses gegeben oder ob es ihn tatsächlich gegeben hat, kann ich daher nicht sagen.

Wie auch immer, ich liebe das "Alte Testament"!