ich bin ja ein großer Freund des Lockdowns (Einschlusses) und der freiwilligen Einkerkerung Aller zum Schutze Aller.
Wer das Aber nicht gehört hat, na ja...
Da fällt doch dem örtlichen Gesundheitsamt ein, dass sich Dialysepatienten beim Essen und Trinken kurzzeitig gleichzeitig die Maske vom Gesicht nehmen und dann wahrscheinlich alle anfangen in der Gegend rum zu spucken und zu niesen und aus ihren Liegen aufstehen und sich in den Armen liegen und Party machen.
Darum ist ab sofort das Essen und Trinken in den Räumlichkeiten der Dialysestation meines Vertrauens verboten, für mich insofern kein Problem, als dass ich das eh nie gemacht habe, höchstens wenn ich gegen Ende unterzuckert war, dass ich mir n Müsliriegel reingeschoben habe (in den Mund ihr Ferkel).
Die Meisterschwester berichtete von früher, als man ihr beibrachte, das sich Dialyse und Essen eh nicht vertragen, weil Blutdruck sinkt und der Körper schon genug zu tun hat, da muss er nicht auch noch verdauen, etc. Aus eigener Erfahrung kann ich ihr da sogar beipflichten, ich bin regelmäßig ne halbe Stunde nach meinen 3 Brötchenhälften in den Kreislaufkollaps abgerutscht damals. Kann mir vorstellen, dass die älteren Leute, die im Heim leben und aufgrund der doofen Corinna vor dem Mittagessen zur Dialyse abgeholt werden sich umstellen müssen, immerhin haben die dann von Morgens bis Abends nichts zu essen. Na ja, warum dem Gesundheitsamt das natürlich erst circa ein Jahr nach Beginn der Pandemie einfällt...?
Die Meisterschwester weiß, der Grund warum jetzt sei, dass sich jemand doch tatsächlich beim Essen angesteckt hat. Wie zur Hölle das geht, bei Betten/Liegen, die 2 Meter auseinanderliegen dazwischen eine echt große Maschine und der Gegenüber sicher 5 Meter entfernt ist. Da muss man ja schon das Brötchen weitergereicht haben.
Soviel zum Essen, aber was soll der Scheiss mit dem Trinken? Was ist mit denen, die ihre Pillen nachmittags schlucken müssen, 4-5 Stunden ohne nen Schluck Wasser? Langsam werden das Verhältnisse wie in Guantanamo... Ich bin auch hier selbst nicht betroffen, da ich es schon von jeher widersinnig fand ein Glas Wasser hingestellt zu bekommen, das ich aufgrund meines Flüssigkeitsentzugs eh nicht trinke und wenn dann erst gegen Ende der Dialyse brauche, wenn aber statt Kohlensäure maximal eine gehörige Anzahl Bakterien im Glas rumschwimmen (vgl. Wasser nicht über Nacht stehen lassen). So what, auch hier könnte man fragen, warum es jetzt ein Jahr lang gut ging und plötzlich ist das problematisch.
Die interessanteste Frage ist aber wohl die, warum die Meisterschwester das mitteilen muss und nicht der zuständige Arzt, Einrichtungsleiter oder Gesundheitsamtsheini? Letzteren nehme ich mal raus, der gibt nur Direktiven raus und hat keine Ahnung, unsere Einrichtungsleitung hatte wahrscheinlich frei, Urlaub oder war verhindert und na ja der zuständige Arzt hat wahrscheinlich nicht die nötige Konfliktkompetenz um sich unbequemen Fragen zu stellen oder dafür auch einfach keine Zeit, weil in irgendeinem Impfzentrum ja noch fiebernd auf Impfstoffe zu warten ist...