4/30/2021

"Pandemie spaltet die Gesellschaft"

Sehr geehrte Frau Giffey,
Richtig ist: die Gesellschaft ist gespalten, aber der Schluss, diese Spaltung wäre durch eine Pandemie entstanden ist falsch.
Sie war schon da, hervorgerufen hat sie eine Ungleichbehandlung von Gesellschaftsschichten, eine Lobbypolitik, eine auf Wirtschaft ausgerichtete Politik, eine Politik an den Bürgern vorbei.
Es ist traurig, dass sie denken, man könne den sozialen Frieden nur wahren, wenn es allen gut geht.

Ist sowieso ne lustige Truppe, Seehofer, Klöckner und Giffey, die da was bewerten...

Es wird höchste Zeit für Leute im Parlament, die das können, wofür sie stehen und nicht ein zufälliges Ministerium zugelost bekommen, je nach Wahlergebnis...

Wobei wenigstens Seehofer jetzt drin ist in seinem Job glaub ich (nach fast 4 Jahren).

4/29/2021

Durch oder wegen? Oder gar was Anderes?

Hubertus Heil, seines Zeichens Arbeitsminister sagte heute morgen in der Bundespressekonferenz als einleitenden Satz: "Durch Corona erleben wir, meine Damen und Herren, einen tiefen wirtschaftlichen Einbruch, es geht um die schwerste Wirtschaftskrise in unserer Generation." (oh Moment, das war im Juni 2020), aber heute Morgen klang das fast genau so, naja jedenfalls habe ich danach nicht mehr zugehört, weil ich mit dem "durch Corona!" schon bedient war und mir gedacht habe, dass er grade reden muss... nicht durch, oder an Corona krankt die Wirtschaft sondern an einem Krisenmanagement, das mit den Zeichen der Zeit nichts anzufangen weiß und nicht auf eine Krise reagieren kann, die es nicht versteht...

Eine Emma ganz nah

Wäre ich ein besserer Fotograf (Equipment *hust* *hust*) und hätte keine Angst davor mich diesen doch sehr friedlichen Tieren zu nähern, wäre es ein besseres Bild geworden, wills dennoch teilen, weil man hinten so schön den Honig und den gesammelten Blütenstaub sieht.

4/28/2021

Punktierschwester on fire

Eine alte Frau fragt leidend nach etwas zu Essen. Da die neuen Bestimmungen herrschen ist das aber wieder verboten. Auf drängendes Nachfragen, warum sie denn vorher nichts esse, antwortete sie dass sie ja gegen 11 Uhr etwas gegessen habe (man da aber noch nicht Mittag essen könne, da es zu eng mit der Taxiabholzeit um 12:15 sei). Ja das kann man nachvollziehen, es dauert schon ne Stunde mit Essen zubereiten, abräumen, aufspülen und allem und dann kommt das Taxi mal zu früh und nervt mit rum hupen und so weiter. Die sehr gereizte Schwester, die am heutigen Tag generell etwas überfordert wirkte konnte das nicht verstehen. Ich kann nur sagen, dass diese Mittagsschicht wirklich beschissen ist, an Dialysetagen esse ich auch erst gegen Abend, wenn ich heim komme die erste und meist einzige Mahlzeit des Tages. 13:00 - 18:00 zur Therapie, das macht übrigens auch kein Arbeitgeber wirklich mit, wenn man dreimal die Woche noch nicht einmal einen halben Tag arbeiten kann... falls mal jemand fragt.

Doch damit nicht genug, nun eskalierte die Situation, als sie die ältere Frau darauf ansprach, dass sie heimlich ihr Butterbrot essen würde und das sei ja auch verboten (im Straflager vielleicht, geht's noch?) Die alte Frau hatte nur Hunger, verdammt...
Weil ein Idiot in einer 8er Liegegruppe einst Corona hatte dürfen wir nichts essen und trinken über die gesamte Behandlungsdauer, im Ernst wer hat denn da gepennt? Wurde da nicht getestet? Hat der umhergespuckt oder was? Ich meine ich bin generell kein Freund von dieser Fressorgie an den Maschinen aber es muss doch möglich sein, ein Stück Traubenzucker zu essen oder einen Schokoriegel oder sonstiges, man verliert so viel Energie während der Behandlung, wenn das jetzt ein Verbrechen ist? Zumal in unserem speziellen Fall alle negativ getestet oder geimpft sind...

Dann wurde noch klassisch der hohe Blutdruck für das Unwohlsein verantwortlich gemacht, der aber in einem Raum bei 14 oder 15 Grad relativ normal ist, da durch die Kälte die Gefäße im Körper sich verengen und der Blutdruck ansteigt. Sollte eine Krankenschwester eigentlich auch wissen. Der Durchzug durch die ständig gekippten Fenster ist ja auch immer wieder Thema, wo ein 10 minütiges Stoßlüften alle 120 Minuten einen deutlich besseren Effekt hätte.

Deeskalation Fehlanzeige, die arme Frau, nur weil die Punktierschwester vorher wohl ein unbefriedigende Telefonat hatte und ihr das querliegt. Reißt dann ein Fenster auf und schwärmt von Sonne, wo ich liege ist es dunkel und kalt und es zieht, weil alles sperrangelweit offen steht, muss ich mir durch die Maschine mein Blut auf 37 Grad heizen und selbst das hilft nicht. Nachher darf ich wieder zwei Wärmekissen gegen die Schmerzen auflegen.

4/26/2021

Kinder sind kein Statussymbol

Es darf nicht sein, dass Menschen Kinder kriegen, nur um etwas rum zeigen zu können, was man geschafft hat in seinem Leben.
Kinder sind kleine Menschen, Investition in die Zukunft und vor Allem ein Full-Time Job.
Viele denken ja scheinbar, dass KiTas und KiGä, Schule und weiterführende Schulen die soziale Integration übernehmen, Kindern Alles beibringen, sie erziehen und am Besten noch den ganzen Tag beaufsichtigen. Wenn man sie dann mal wieder braucht, um sich bei Freunden und Familie zu profilieren sind sie wieder gut genug, aber wehe sie wollen nicht schlafen oder haben Probleme oder brauchen Hilfe; "Kinder sind ja so anstrengend!"
Wir brauchen keine neuen Kitas, keine neuen Abschiebemöglichkeiten für Kinder, wir brauchen Möglichkeiten, dass Menschen, die Kinder wollen, es sich leisten können (z.B.; bedingungsloses Grundeinkommen) und Liebe, Zuneigung und Erziehung keine Frage von Arbeit und Herkunft ist. Und wer Kinder als Statussymbol des eigenen Narzissmus braucht, dem muss man Therapien anbieten, möglicherweise das Adoptionsrecht verändern und endlich Kindern deutlich mehr Rechte geben, übrigens auch Tieren, die noch immer laut Gesetz eine Sache sind. Holt euch lieber irgendwelchen Bling Bling, wenn ihr euch unbedingt darstellen müsst.
Tiere und Kinder sind Lebewesen und keine Statussymbole. Sie brauchen Liebe und Zuneigung und nicht eure zur Schau gestellte Selbstsucht!