Ich wurde mal gefragt, warum ich Filme machen will, oder warum ich schreibe? Heute kann ich darauf antworten, damals war es eher so ein Gefühl, dass ich das einfach ganz gut kann. Spätestens heute weiß ich ziemlich genau, warum mich unglaubliche Geschichten und Stoffe mit unglaubwürdigen Figuren, die man sich im Grunde gar nicht ausdenken kann so anziehen. Weil es meine Lebensrealität ist. Einer der ersten Tipps meines Drehbuchdozenten war und ich glaube das kann man 1:1 auf jeden anderen Autor übertragen: "Schreiben Sie über etwas, womit Sie Sich auskennen!"
Ich kenne mich mit skurrilen Typen und unwirklich scheinenden Lebenssituationen aus, als wäre mein Leben eine Straße, die mehr Schlaglöcher hat als Belag. Ich sollte wirklich darüber schreiben, das erscheint mir langsam deutlich erfolgsversprechender, als zu versuchen, halb auf dem Bürgersteig und halb jedes Schlagloch mitnehmend ohne Führerschein meine Lebensstraße zu beschreiten nur um nach jeder Fahrt nicht nur ein Stück näher am Dead End zu sein, sondern auch um einige Beulen reicher und unzufriedener.
Wenn ich heute eine Sache gelernt habe, dann, dass es tolle Menschen gibt, denen es Freude macht Anderen zu helfen, die Erfolge Anderer feiern können und die einem die Energie schenken können, weiter zu machen, die den täglichen Kampf einfach nur "normal" zu sein, als solchen würdigen und die das Überwinden der alltäglichen Hürden nicht als selbstverständlich ansehen. Vielen Dank dafür, das hat mir die Sonne zurückgegeben, hoffentlich kann ich davon zehren in diesen dunklen Zeiten, die sich mir bemächtigt haben.