Ich meine allgemein. Denken wir doch mal an unseren Tag, angefangen mit dem sich selbst morgens vorm Spiegel belügen, wenn es um das eigene Körpergefühl geht, bis hin zu den Klamotten die wir tragen, um zur Arbeit zu gehen, die wir vielleicht nur machen, weil wir das Geld brauchen, überhaupt, wann am Tag sind wir ehrlich, zu wem und warum?
Ernsthaft, ich glaube man hält gewohnheitsmäßig keinen Tag aus, ohne auch nur eine kleine Notlüge, ein Flunkern oder eine Dehnung der Wahrheit zu gebrauchen... zumindest nicht, wenn man nicht völlig isoliert leben möchte. Ich habe eine zeitlang die Realität nicht mehr so ganz richtig wahrgenommen, mir meine eigene kleine Welt zurechtgelogen. Dann von heute auf morgen habe ich damit aufgehört und siehe da, alles zerfiel... Wen wunderte das? Mich nicht, aber als ich anfing rigoros nur noch zu sagen, was ich denke, also die absolute Wahrheit als mein Wort, naja unglaublich, wie wenige Menschen die Wahrheit eigentlich wirklich hören wollen, obwohl doch immer alle von Offenheit und Ehrlichkeit faseln.
Die Wahrheit ist, dass nur die Fähigkeit zu Lügen in den meisten Fällen zwischen einem gefühlskalten Arsch und einem Frauenversteher den Unterschied macht. Tatsache ist, wie schon der von mir hochgeschätzte Kollege Greg House sagte: "Jeder Mensch lügt!" und ich würde hinzufügen: und das ist auch gut so!
Allerdings darf man das alles nicht übertreiben.
Schwierig für jemanden, der sein Geld mit Lügengeschichten zu verdienen versucht, die er konstruiert und deren Wahrheit in seinem Ermessen liegen, aber wie bei jeder guten Droge bestimmt die Dosis das Gift. Jeder Mensch nimmt mit der Nahrung zig verschiedene Gifte zu sich, jeden Tag, einige tun uns sogar gut, ich versuche es mal am Beispiel Salz. Salz wird ab einer gewissen Menge toxisch und kann zum Tode führen, allerdings können wir eine ganze Tüte Chips mampfen, ohne dass es einen Effekt hat... Die Dosierung ist gering, würden wir eine Tüte Salz pur essen (ich weiß gar nicht ob man da nicht eher bricht)... naja ist klar was passieren würde.
Und genau so ist das mit den Lügen, sie sind Teil unserer Erziehung, der gesellschaftlichen Akzeptanz und sogar gewollte Fähigkeit in jeder Art der kommunikativen Tätigkeit. Je verdünnter eine Lüge ist, desto eher kann man sie als Wahrheit verkaufen. Die reine Wahrheit dagegen wird häufig als ebenso toxisch empfunden, wie die Lüge selbst, was mich am Ende zur Schlussfolgerung führt, dass vielleicht die Wahrheit als solche eine Lüge ist und ein reines Hirngespenst jener ist, die nicht verstanden haben, dass die Entscheidung, ob wir etwas als Wahrheit oder Lüge erkennen IMMER vom Standpunkt abhängt...
4/26/2012
Lieber Florian
Zuerst einmal wollte ich dir sagen, dass es mir leid tut...,
dass ich erst jetzt den Mut habe, mal reinen Tisch zu machen und dir ein paar Dinge zu offenbaren. Ihr wart so gut zu mir, ich finde einfach ich bin es dir und auch der "Familie" schuldig, dass ich hier ein paar Sachen klar stelle. Vielleicht ist das hier auch der falsche Ort aber es muss einfach raus und hier erscheint mir der geeigneteste Platz dafür...
Ich war nicht wirklich in einer Klinik die letzten Monate, das war nur eine starke Übertreibung dessen, wie ich es empfunden habe, in Wirklichkeit habe ich bei meinen Eltern zu Hause die Tage im Bett verbracht und versucht wieder ein wenig Boden unter die Füße zu bekommen. Die Depressionserkrankung hat Ende letzten Jahres dazu geführt gehabt, dass ich nicht mehr kommen konnte, weder ins Stadion noch sonst irgendwohin. Schon die letzten Male, wo ich noch bei euch war, waren für mich körperliche Grenzerfahrungen. Beim Derby die ersten fast 20 Minuten zitternd auf dem Klo zu sitzen war kein schönes Gefühl, jeder Gang zur Tribüne hoch war zum Ende hin mit beinahe Todesangst verbunden, weil ich mit jedem Schritt spürte, wie sowohl meine Muskeln verkrampften als auch mein Atem immer flacher wurde. Dazu das Rauchen, naja wem erzähl ich das.
Ich will mich nicht rechtfertigen und doch tu ichs, weil ich einfach finde, dass du verdient hast, dass ich dir die Wahrheit sage, weil ich nicht möchte, dass Jemand schlecht von mir denkt. Ich war die letzten Monate nicht ich selbst, erst vor kurzem habe ich meinen Entschluss gefasst wieder nach Dortmund zu gehen und dort zu bleiben. Bei meinen Eltern halte ich es auf Dauer nicht aus, dieses ständige Gefangensein ist einfach nicht Meins und so gesehen, war es dann ja doch irgendwie Klinik, obwohl meine Therapie offiziell nur ambulant war.
Ich habe ein verdammt mieses Jahr hinter mir und ich hatte so gehofft, dass ich es mit nem persönlichen Gespräch bei nem Bierchen oder mehreren auf einer ausgelassenen Meisterfeier hinter mir lassen kann, aber die Vergangenheit ist Teil von jedem Weg. Unser Verein hat es mir vorgemacht, dass man auch wenn man schon am Boden ist, wenn keiner mehr einen Pfifferling auf einen setzen würde, dass man genau dann mit den richtigen Entscheidungen und durch das Stellen der richtigen Weichen alles zum Guten und darüber hinaus wenden kann. Ich weiß nicht, ob man mein Handeln der letzten Monate, welches wirklich zum Teil nicht sehr logisch war nachvollziehen kann, aber ich hoffe es.
Erst jetzt, bin ich im Kopf soweit, dass ich loslassen kann, dass ich mir selbst das auch eingestehe, dass ich im Moment einfach nicht in der Lage bin, meinen Platz als Teil des Ganzen einzunehmen und die Liebe, die mir entgegengebracht wird in der Form zurückzugeben, wie ich es für notwendig erachte. Daher habe ich mich auch entschieden, jemandem damit eine Herzensangelegenheit zu erfüllen, ein Geburtstagsgeschenk für einen ganz tollen Menschen, der mir sehr geholfen hat, der das gar nicht weiß, weil ich gar nicht genau erklären kann, wie dieser jemand das gemacht hat. Ich will auf diesem Wege einfach Danke sagen und hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dich jetzt fast 5 Monate hingehalten habe und dann jemand anderen vorziehe...
Dir möchte ich danken, für die netten Worte und die Stunden inner Kurve, ich hoffe wir sehen uns im nächsten Jahr irgendwo am Bierstand wieder, hege keinen Groll, feier unseren BVB und bleib so wie du bist!
dass ich erst jetzt den Mut habe, mal reinen Tisch zu machen und dir ein paar Dinge zu offenbaren. Ihr wart so gut zu mir, ich finde einfach ich bin es dir und auch der "Familie" schuldig, dass ich hier ein paar Sachen klar stelle. Vielleicht ist das hier auch der falsche Ort aber es muss einfach raus und hier erscheint mir der geeigneteste Platz dafür...
Ich war nicht wirklich in einer Klinik die letzten Monate, das war nur eine starke Übertreibung dessen, wie ich es empfunden habe, in Wirklichkeit habe ich bei meinen Eltern zu Hause die Tage im Bett verbracht und versucht wieder ein wenig Boden unter die Füße zu bekommen. Die Depressionserkrankung hat Ende letzten Jahres dazu geführt gehabt, dass ich nicht mehr kommen konnte, weder ins Stadion noch sonst irgendwohin. Schon die letzten Male, wo ich noch bei euch war, waren für mich körperliche Grenzerfahrungen. Beim Derby die ersten fast 20 Minuten zitternd auf dem Klo zu sitzen war kein schönes Gefühl, jeder Gang zur Tribüne hoch war zum Ende hin mit beinahe Todesangst verbunden, weil ich mit jedem Schritt spürte, wie sowohl meine Muskeln verkrampften als auch mein Atem immer flacher wurde. Dazu das Rauchen, naja wem erzähl ich das.
Ich will mich nicht rechtfertigen und doch tu ichs, weil ich einfach finde, dass du verdient hast, dass ich dir die Wahrheit sage, weil ich nicht möchte, dass Jemand schlecht von mir denkt. Ich war die letzten Monate nicht ich selbst, erst vor kurzem habe ich meinen Entschluss gefasst wieder nach Dortmund zu gehen und dort zu bleiben. Bei meinen Eltern halte ich es auf Dauer nicht aus, dieses ständige Gefangensein ist einfach nicht Meins und so gesehen, war es dann ja doch irgendwie Klinik, obwohl meine Therapie offiziell nur ambulant war.
Ich habe ein verdammt mieses Jahr hinter mir und ich hatte so gehofft, dass ich es mit nem persönlichen Gespräch bei nem Bierchen oder mehreren auf einer ausgelassenen Meisterfeier hinter mir lassen kann, aber die Vergangenheit ist Teil von jedem Weg. Unser Verein hat es mir vorgemacht, dass man auch wenn man schon am Boden ist, wenn keiner mehr einen Pfifferling auf einen setzen würde, dass man genau dann mit den richtigen Entscheidungen und durch das Stellen der richtigen Weichen alles zum Guten und darüber hinaus wenden kann. Ich weiß nicht, ob man mein Handeln der letzten Monate, welches wirklich zum Teil nicht sehr logisch war nachvollziehen kann, aber ich hoffe es.
Erst jetzt, bin ich im Kopf soweit, dass ich loslassen kann, dass ich mir selbst das auch eingestehe, dass ich im Moment einfach nicht in der Lage bin, meinen Platz als Teil des Ganzen einzunehmen und die Liebe, die mir entgegengebracht wird in der Form zurückzugeben, wie ich es für notwendig erachte. Daher habe ich mich auch entschieden, jemandem damit eine Herzensangelegenheit zu erfüllen, ein Geburtstagsgeschenk für einen ganz tollen Menschen, der mir sehr geholfen hat, der das gar nicht weiß, weil ich gar nicht genau erklären kann, wie dieser jemand das gemacht hat. Ich will auf diesem Wege einfach Danke sagen und hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich dich jetzt fast 5 Monate hingehalten habe und dann jemand anderen vorziehe...
Dir möchte ich danken, für die netten Worte und die Stunden inner Kurve, ich hoffe wir sehen uns im nächsten Jahr irgendwo am Bierstand wieder, hege keinen Groll, feier unseren BVB und bleib so wie du bist!
Manchmal muss man gehn!
Aufstehen und gehen, damit die Waage aus dem Gleichgewicht gerät und derjenige, der es immer als selbstverständlich angesehen hat, dass du das Gegengewicht für all sein/ihr Handeln warst spürt, wie es ist, wenn das nicht mehr der Fall ist. Wahrscheinlich ist das für dich viel härter als für denjenigen, aber du musst es trotzdem tun... weil manchmal vergisst selbst jemand, der mit dir eine Einheit bildet, dass es da etwas gibt, was euch vereint, oder zwischen euch steht. Wenn man immer weiter auf der Wippe bleibt, wird nie einer bemerken, dass ihr euch immer weiter voneinander entfernt.
"Hasta La Vista FC Bayern Finalista!"
Mit diesen Worten quittierte der wie immer sehr redseelige und voller Elan sprudelnde "Ran"-Kommentator Fuß den entscheidenden Elfmeter von Schweinsteiger, der den Bayern ihr Finale daheim ermöglichte.
Ein gutes und sehr unterhaltsames Spiel, zweier starker Mannschaften, von denen am Ende die mit dem kleinen Bissen mehr Willen gewonnen hat. Man kann mitnichten sagen, dass die beiden besten Mannschaften Europas am 19.05.2012 das Champions League Finale bestreiten, aber im Fußball hat sich einmal mehr bewiesen, dass Jeder, je nach Tagesform und Umständen an gewissen Tagen Jeden schlagen kann...
In diesem Sinne, Glückwunsch an den ach so ruhmreichen FC Bayern, mögen sie, wie es ihre Art ist im Überschwang der Freude, die ich ihnen nicht abspreche, verdrängen, dass die Saison so erfolgreich sie auf dem Papier auch sein mag im Endeffekt mehr Schatten als Licht hatte...
Ein gutes und sehr unterhaltsames Spiel, zweier starker Mannschaften, von denen am Ende die mit dem kleinen Bissen mehr Willen gewonnen hat. Man kann mitnichten sagen, dass die beiden besten Mannschaften Europas am 19.05.2012 das Champions League Finale bestreiten, aber im Fußball hat sich einmal mehr bewiesen, dass Jeder, je nach Tagesform und Umständen an gewissen Tagen Jeden schlagen kann...
In diesem Sinne, Glückwunsch an den ach so ruhmreichen FC Bayern, mögen sie, wie es ihre Art ist im Überschwang der Freude, die ich ihnen nicht abspreche, verdrängen, dass die Saison so erfolgreich sie auf dem Papier auch sein mag im Endeffekt mehr Schatten als Licht hatte...
4/25/2012
Wie zauberhaft sie ist...
So wunderbar, so lieb, von einer Anmut engelsgleich...
jeden Tag seh ich sie und mein Herz, es springt im Kreis...
das sonnige Gemüt, die immergute Laune, dazu die Stimme süß, wie Vogelsang...
die Nachtigall vom Kiosk, von der ich nicht den Namen weiß
Ich vergess aber auch jedesmal, sie zu fragen, weil ich total hibbelig werd und wenn ich dann wieder zur Haustür rein gehe, dann denke ich immer, leicht schwebend, meist lächelnd, weil sie mir wieder einmal den Tag gerettet hat, dass ich nicht einmal weiß, wer sie eigentlich ist. Seit 3 Jahren, dämlich sowas!
jeden Tag seh ich sie und mein Herz, es springt im Kreis...
das sonnige Gemüt, die immergute Laune, dazu die Stimme süß, wie Vogelsang...
die Nachtigall vom Kiosk, von der ich nicht den Namen weiß
Ich vergess aber auch jedesmal, sie zu fragen, weil ich total hibbelig werd und wenn ich dann wieder zur Haustür rein gehe, dann denke ich immer, leicht schwebend, meist lächelnd, weil sie mir wieder einmal den Tag gerettet hat, dass ich nicht einmal weiß, wer sie eigentlich ist. Seit 3 Jahren, dämlich sowas!
Abonnieren
Posts (Atom)