1/17/2013

Back to life - Back to reality

Scheisse Leute, im Laufe der nächsten Tage werde ich es schaffen, den Dezember nachzuladen, sorry, dass es da zu so einer Lücke gekommen ist, aber das W-Lan im Krankenhaus war einfach mehr als instabil und unsicher wie sonst was, außerdem hatte ich, wie ihr wahrscheinlich (NICHT) lesen werdet ja durchaus andere Probleme zu bewältigen.
Wie auch immer, ich lebe immer noch und das bedeutet ich werde mich weiterhin auflehnen und dagegen sein können, keinen Meter Boden Preis geben den Ungerechten, Falschen, Lügnern und denen, die diese Welt nicht verbessern wollen. Es gibt einen Grund, warum ich nicht sterben darf, also muss ich jetzt endlich anfangen die verdammte Mission anzugehen und nicht nur davon zu philosophieren... JOIN THE FIST!!!

BTW, ich habe seit einigen Tagen wieder das Gefühl, dass die Depression zurück kommt und das interessanteste daran ist, dass sich vieles genau so anfühlt wie vor 7 Jahren, als ich nach der Trennung erstmals ernstlich starb und den Nullpunkt fast erreichte... Dieses Mal habe ich ihn hoffentlich tatsächlich erreicht, denn ehrlich gesagt kann ich mir keinen tieferen Punkt mehr vorstellen, von dem aus man ein neues Leben anfangen kann...
Und für all die Hater oder jene, die nicht kapieren, was eigentlich abgeht und die immer noch weiterleben, als ob sie nichts tun könnten oder die meinen mir irgendwelche Tipps geben zu können, obwohl sie nicht im Geringsten die Erfahrungen nachvollziehen können, die so ein verfluchtes Nahetoderlebnis mit sich bringt: FUCK YOU!!!


1/16/2013

Überleben ist ein harter Job

Wenn die Depression kommt frage ich mich oft, ob ich es überhaupt verdient habe zu leben, verstärkt wird das dann durch das Gefühl selbst an meinem Unglück Schuld zu sein und eigentlich auch am Unglück aller anderen, die nicht zufrieden sind mit ihrem Leben.
Der Überlebenskampf, den ich hinter mir habe sollte mir doch eigentlich gezeigt haben, dass ich alles will, nur nicht sterben, also warum sehne ich mich so sehr danach? Zwiegespalten trotz allem bin ich, einerseits dem Leben so sehr zugewandt, dass ich alles über mich habe ergehen lassen, so sinnlos es auch gewesen sein mag, was man in den letzen 5 Wochen (vor allem in den 4 Krankenhauswochen) mit mir angestellt hat, andererseits immer wieder im Zweifel, ob ich mir nur durch diesen eisernen Willen und das ewige Kämpfen eine neue Chance auf ein erfülltes Leben verdient habe. Habe ich das Leben an sich verdient, eines mit mehr als dem täglichen Überlebenskampf? Für was für ein Leben habe ich eigentlich gekämpft?
Als ich ins Krankenhaus kam, war von meinem sogenannten Leben nicht viel mehr übrig als ein paar vom Sturm verschonte Baumstümpfe, die vielleicht bei reichlich Pflege irgendwann mal wieder Lebensraum für irgendwelche Waldtiere hätten sein können. Im Grunde hätte ich nichts verloren, als ich am Rande stand...
Aber ich entschied mich dennoch für das Leben, ich kann heute gar nicht mehr wirklich sagen, warum? Wahrscheinlich bloß, um zu beweisen, dass ich es kann. Ich habe vergessen, warum ich sterben wollte, aber heute wo ich lebe weiß ich bloß noch, dass es hart ist, aber lohnenswert... Ich weiß nicht, wohin die Reise geht, aber ich habe mir durch meinen Kampf die Chance erhalten den Weg zu gehen, zu jedwedem Ende.
Und seien wir mal ehrlich, irgendwie ist doch alles besser als unendliches Nichts, denn mehr erwartet einen nicht, wenn es zu Ende geht (es sei denn man glaubt an was anderes).
Ich war dort! Zu oft zwischen den Welten, am Rande des Lebens, am Rande des Todes, der Tanz auf der Klinge, dem Vulkan um kurz vor 12! Und doch waren das die wirklich erfüllenden Momente des Lebens, die in denen einem die eigene Vergänglichkeit bewusst ist und man nicht bloß existiert sondern aktiv leben muss, um nicht in Vergessenheit zu sterben...
Aber jetzt zurechtfinden in der neuen Chance fällt mir so unglaublich schwer, ich weiß oft nicht, wo ich anfangen soll, weil es wirkt als wären unendlich viele neue Möglichkeiten erschienen, nachdem ich auf dem letzten Speicherpunkt alle Leben verspielt habe und praktisch "Game Over" war. Der "Continue Countdown" war schon fast abgelaufen, als ich endlich den richtigen Knopf auf dem Controller erwischt habe...
Was fange ich jetzt damit an? HILFE!!!

1/08/2013

Ein Fazit (eklig)

Und wie ich es vermutet hatte, obwohl man mir mal wieder zugesagt hatte, mich heute zu entlassen, sind die ominösen Blutwerte, die schon seit 25 Jahren ungefähr so sind nun der offizielle Grund mich hier zu behalten... Auf den Vorschlag mir Blutkonserven zu geben und mich dann nach Hause zu schicken musste ich mit einem Vorschlag, ambulant zu verbleiben kontern... Während es meinem Liegenachbarn zusehendst wenig Spaß macht gewaschen zu werden, was auch eher einer Qual gleichkommt, in seinem Zustand... Es ist eine Qual sich das mit ansehen zu müssen und gleichzeitig sind so viele Menschen im Raum, dass ich kurz vor einer Panikattacke stehe, ich soll während dieser Torturen Essen? Seid ihr narrisch... Irgendwie tut mir der alte Mann leid, sein Leiden ist fast greifbar... und das macht mich traurig... Auch wenn das heutige Personal kompetent wirkt, es ist doch einigermaßen traumatisierend, was hier abgeht...

Mal sehen ob ich erfahre, was meine Blutwerte sagen... Ich jedenfalls bin nachher weg, dann werden sich hier einige schon stark wundern, wo denn der nette junge Mann mit den lustigen Haaren hin ist...

Und wie eine dunkle Vorahnung tanzt die verrückte Essensbestellfrau, eine alte Aussiedlerin, die vermutlich auf 400 Euro Basis mit ihrem PDA rumläuft und einem Vorschläge für Essen macht... es ist bizarr, wie sie in gebrochenem Deutsch immer und immer wieder ihre Liste vorliest... Echt krank... eins aussuchen, voll gemein, kriegt man immer das gleiche... Immer! Also das hätte es ja in Münster nicht gegeben, dort war die Auswahl immer recht groß, man hat alles angekreuzt was man isst und die Küche hat dann jeden Tag was davon zusammengestellt und sich vor allem nicht angestellt... Sonderwünsche waren kein Problem, Bonusessen, naja aber ich werde den Laden heute verlassen... wenn es nicht im Guten geht, dann wird das hier heute noch laut. Aber ich verlass mich mal auf meine Werte und verlasse dann mit Arztbrief die Bude, mit dem Willen nicht zurückzublicken...

10:35 Die Entscheidung ist gefallen, auf dem Flur erfahre ich zugerufen, dass ich gehen darf, Dr. Klien, ein großer Kerl mit Halbglatze, der sowohl hier Stationsarzt war als auch noch in einem anderen Krankenhaus, zwischen denen er immer pendelte, das erklärt im Nachhinein doch Einiges, informierte mich... meine Freude hielt sich in Grenzen, ich konnte es noch nicht ganz glauben, dass man mich plötzlich so widerstandslos gehen lässt. Also Mama Bescheid gesagt und schon mal die Abholung geregelt, jetzt nur noch einmal Dialyse und dann Abflug, eine Last fällt von mir ab. Endlich nicht mehr Nacht für Nacht unruhiger Schlaf, immer wieder geweckt von Infusionen, die nicht richtig laufen, oder der neuen Windel für meinen Nachbarn oder einfach nur vom Licht ankloppen der Nachtschwester, damit sie kontrollieren kann, ob noch alle leben. Die letzte Nacht war echt eine der schlimmsten, nicht nur, dass es sich um eine kopftuchtragende sehr unfreundliche, weil sich nicht einmal vorgestellt habende Nachtschwester handelte, sie hatte vor allem kein gutes Timing und weckte mich nicht bloß alle 2 Stunden sondern verpasste auch das Kollabieren meines Nachbarns und ignorierte eine halbe Stunde lang das Piepen der Infusion des anderen, was mich dazu trieb, die Nacht gegen 4 in der Früh für beendet zu erklären und mir schon einmal Gedanken zu machen, wie ich mögliche Argumentationen, mich hier zu behalten auseinander nehme... Außerdem hat man in dieser Früh auch keinerlei Druck im Bad bei der Körperpflege... Ach Moment, die hatte ich ja die letzten Tage sowieso nicht, weil man mir ja nur noch Pflegefälle aufs Zimmer legt, die von Schwestern und Schülern gewaschen werden. Hier möchte ich einmal Nils und die Nette mit der nervigen Stimme hervorheben, die sich wirklich zuvorkommend, um den Patienten neben mir gekümmert haben, ganz anders als die „Bösen Schwestern“ vor einigen Tagen, wo die Wäsche dann schon an seelische Grausamkeit erinnerte... Ich will an diesem letzten Tag mal im Fazit ein paar lobende Worte für die süße Janina finden, denn sie hat mir immer zugelächelt und war immer höchst zuvorkommend in ihrer naiv-netten Form, sonderlich helle ist sie wohl nicht, aber in ihrer devot dümmlichen Art hat sie doch stets versucht, alles zur Zufriedenheit der Patienten zu erledigen, damit hat sie vielen ihrer Kolleginnen einiges voraus, die Dienst am Fleisch machen und auch genau so arbeiten... Weiterhin möchte ich das Duo Diana und Liane loben... Nicht nur die bestaussehndste Kombi in der ganzen Klinik, die Diana ist absolut am falschen Platz, hätte lieber eine Karriere als Schönheitskönigin gemacht, wahnsinnig schöne Frau, leichter südländischer Einschlag, lange schwarze Haare und ein Lächeln, wie von Gott geküsst. Immer freundlich, immer mit einem netten Wort und noch nicht von der allgemeinen „Alles Scheisse“-Mentalität der Station verseucht, ihre Partnerin genauso, eine süße junge Ausgabe der Freundin, die ich einst hatte, mit soviel Ähnlichkeiten, dass ich fast weiter erblasst bin, als ich sie erstmals sah, immerhin die einzige die mich irgendwann gefragt hat, ob wir uns nicht duzen können, wegen Krankenhaus und so...

Naja die werde ich wirklich vermissen und Nachtschwester Elke, die war fähig und freundlich, auch als ich die Bude vollgekotzt und vollgeschissen habe... und auch später noch als ich das wiederholt hab.. so wie sie, so hätten mehr dort sein müssen, dann wäre es auch nicht so ein abgefuckter Laden, denn im Gesamtfazit ist kein anderes Wort als „abgefuckt“ passend. Vielleicht sind andere Stationen ja besser, aber ich kann es mir nicht vorstellen, die Hygiene war schauderhaft, Geputzt wurde ab und an mal, die Putzwagen waren irgendwie bloß ständig da, gesehen habe ich das Putzen irgendwie nicht so oft und wenn dann nur von unterbezahlten Teilzeitkräften, wie im Straflager. Ein Kackfleck war 2 Tage in meinem Zimmer, gestern die Nummer mit dem dreckigen Messer und heute der Staub auf der Lampe über dem Bett und der Schimmel auf dem Joghurt meines Zimmernachbarn, was uns dann von der Hygiene zur Küche bringt, die sich im anfänglich an die Patienten ausgegeben Werbeblatt als kulinarisch ansprechend und mit riesiger Auswahl rühmt. Nun ja, Papier ist geduldig, ich habe auch tatsächlich das ein oder andere interessante Essen bekommen, die Rolladen waren gut, die Geflügelfrikadelle annehmbar und sogar der Reiseintopf war eigentlich für einen Eintopf extrem lecker, aber das sind 3/9, was dann doch eine recht schlechte Quote ausmacht, gemeinerweise durfte ich anfangs ja auch nicht selbst aussuchen, was ich esse und bekam dann immer die Grausamkeit des Hauses, da waren harte Nudeln mit Gulasch, welches nach Hausabfall schmeckte (also so stell ich mir vor, dass Hausabfall schmeckt), schlecht gegartes zähes Hähnchenfleisch, Seelachs“filet“ mit Gräte in einer ekelhaften Soße, die schon durch ihre Farbe signalisieren hätte können: „Iss mich bitte nicht! Ich könnte radioaktiv sein!“ und der wundervolle Bauernschmarn, der dann ja am Abend seinen Weg mit den Gewürzgurken...

1/07/2013

Murphys Station

Ein ereignisloser Tag mit der neu genährten Hoffnung mich morgen zu entlassen begann. Doch wieder einmal passierte den ganzen Tag über gar nichts und gegen Abend kam dann einmal mehr per Bote die Kunde vom großen Valerian, dass ich vermutlich doch nicht raus darf...

Hier gilt Murphys verdammtes Gesetz, was schief gehen kann, geht auch schief... Ich hab einen Blick auf meine Blutwerte werfen können und die verheißen mal wieder nichts Gutes. Ich hatte früher schon immer das Gefühl, je besser es mir geht, desto schlechter sind meine Blutwerte...

1/06/2013

Und dann noch Valerian

Neuer Tag neues Glück! Damit beginne ich jeden Tag mit einem Lachen und froh gestimmt, meist hat sich das dann gegen Mittag erledigt, wenn ich irgendeinem der Möchtegern-Ärzte und einer ihrer irren Diagnose oder Behandlungs-Theorien begegnet bin. Heute sollte doch tatsächlich ein weites gehend fröhlicher Tag werden, aber leider wieder nicht gänzlich ohne den Inkompetenz Faktor, mein schlechtes Karma bleibt mir treu und beschert mir heute die große Freude meinen Vater ausrasten zu sehen, weil er unfähig ist eine einfache Bestellung in einem FastFood Restaurant abzugeben und ohne Essen wieder aus dem Laden gelaufen ist. Ich glaube so etwas habe ich das letzte mal im Spielwarenladen gemacht, als ich gemerkt hab, dass ich mir die Magic-Karten doch nicht leisten kann, die ich kaufen wollte... Aber das war schon der zweite Anlauf, denn beim ersten haben sie es fertig gebracht ein King des Monats Menü zu kaufen, ohne King des Monats und statt Pommes mit dem widerlichsten „Fresh Salad“ der Geschichte... und tanzen damit hier stolz wie Oskar an, nur um dann direkt wieder auszurasten, dass ich mich DARÜBER natürlich nicht freue... genau so wenig übrigens wie über den Erdbeershake, der viel zu groß geraten war... Aber wie vieles im Leben ist es auch hier so, wenn du willst, dass man es richtig macht, mach es selber... Ende vom Lied waren 2 relativ kalte und völlig gematschte Royal TS mit einer Fanta aus einer Plastikflasche... und ich hatte mich so auf dieses Festmahl gefreut am vorletzten Tag meiner Gefangenschaft... Das sage ich, ich sehe keinen wirklich triftigen Grund mich hier länger gefangen zu halten, ich kann wieder selbstständig gehen, ich bin fit, zumindest so fit wie vor Bielefeld, ich habe mein Training beendet und von der Dialyseschwesternseite die Bestnoten bekommen... außerdem habe ich mich zu einer weiteren Dröhnung Spritzen überreden lassen... die ich mir heute Mittag nach kurzem Zwiegespräch mit mir selbst dann auch ganz brav gesetzt habe... und damit bin ich mit dem Überprüfen dieser Werte am morgigen Tag einverstanden... und sobald die Kurve nach oben zeigt... bin ich am Packen... dann gibt es auch keinen medizinischen Grund mehr...! Den gibt es in meinen Augen zwar schon nicht, seit ich hier bin, aber man muss ja in der Krankenakte sehen, dass was gemacht wurde, sonst glauben noch Leute, die Klinik wär marode und schlecht geführt und insgesamt vielleicht nicht mehr wirtschaftlich... Ich erinnere mich noch an die Devise, dass man versucht, den Patienten so schnell wie möglich wieder auf freien Fuß zu setzen, dass es so dermaßen ausgereizt wird mit den Liegezeiten ist mir extrem neu! Wie geht’s eigentlich meiner Psyche? Nun, ich fange wieder an mir auszumalen, wie es wäre, den jeweiligen Gegenüber auf brutalste und bestialischste Art ins Jenseits zu befördern und dabei wilde medizinische Theorien aufzustellen, meinen arabischen Freund stelle ich mir nur noch mit Turban vor, das lässt mich ihn noch weniger ernst nehmen als eh schon... Der Valerian, hier als Nephrologiegott verehrt war die Riesenenttäuschung der Station und wahrscheinlich der Hauptgrund, warum ich mir sobald ich in Bünde bin einen anderen Ansprechpartner suchen muss für die CAPD Weiterversorgung ist für mich von Anfang an mit seiner Art gescheitert, mir nicht klar zu sagen, was Sache ist. Und damit ist auch alles weitere, was der verzapft für mich mit einem Grundmisstrauen versehen... da kann der noch so ein Experte sein, er wirkt auf mich wie ein schlechter Mensch und  die sind schlecht für mein Karma und müssen dringendst gemieden werden... Ich bin nicht irre oder so, aber schlechtes Karma kann einem echt das Leben verhageln... hab ich zulange mit zu tun gehabt, als dass ich das unterschätzen könnte... Bei jeder weiteren Untersuchung, die der anfragt, werde ich die Akte erbitten, ich mach denen jetzt jeden Schritt zur Hölle, ich muss nicht mehr hier sein, ich bin es aus Kulanz und weil ich die Dialyseleute nett finde... weil die mich aber auch gut behandelt haben... die ganze Zeit, trotz meiner Geschichte...