5/30/2019

Wie eine Pilzkolonie

Dieses Gefühl, was in einem hochkriecht und man denkt, dass es schon nicht so schlimm wird und am nächsten morgen sind die Sorgen riesengroß, das Problem ist über Nacht zu einem Meer von Problemen angewachsen und man kann nur noch ganz unten anfangen und den ganzen Boden umgraben?

Nicht nur in meinem Kopf war dieses "Mary"-Gefühl, auch unser Garten war scheinbar von einem Pilz befallen worden und das über Nacht, so dass ich des Morgens eine ganze Armee an Häubchen da stehen hatte, ähnlich der Armee der Gedanken an meine "Mary". Am Ende half im Garten der Spaten, durch die körperliche Betätigung half das dann auch gegen die "Mary"-Armee im Kopf.

Aber ähnlich einem Myzen, das sich kilometerweit unter der Erde ausgebreitet hat, bevor es an die Oberfläche kommt ist es auch die Idee, die einen Gefanken nährt, die nicht verschwinden wird und immer wieder ihren Weg nach oben finden wird. Aber da habe ich lieber tausende von Gedanken an "Mary" im Kopf als diese Pilzplage im Garten.

Soll mir das vielleicht sagen, dass der Apfelbaum schlussendlich doch dem Tod geweiht ist und es Zeit wird, ihn in die ewigen Jagdgründe zu befördern?

5/22/2019

Ich kann inkompetente Menschen sehen

Dialyse ist für viele Menschen überlebenswichtig, die Zeiten der Behandlung fix und gesetzte Teile im Leben des Patienten, bestimmt meist durch die Wahl des Behandlungsplatzes und dem Goodwill der dortigen Health-Crew.
Dazu gehören meist Schwestern und Helfer, wenn man Glück hat, ein Arzt, der ab und zu vorbeikommt und anhand von 12 stichprobenhaften Blutuntersuchungen einschätzt, wie es dem Patienten geht. Die Aussagekraft der Stichprobe bringt dann eine neue Ärztin auf die Idee man würde seine Gesundheit vernachlässigen, weil man MAL eine Auszeit genommen hat, um sich gut zu fühlen und nicht als der ständig schwächliche Dialysepatient, der man ist. Sowas wüsste man vermutlich, würde man den Patient und seine Vorgeschichte nicht auf die 10 Formulare in der Patientenakte reduzieren, die ja auch nur 3 Wochen einer möglicherweise über 30jährigen Krankengeschichte abbilden.
Und im Ernst, Blässe, das hab ich schon lange nicht gehört...

5/21/2019

Sie wächst und gedeiht

Vermutlich könnte ich über die Kinder meiner Verwandten und Bekannten das gleiche schreiben, aber das sollen die mal schön selbst machen, ich bin kein bisschen neidisch und hab selbst glühende Augen, wenn ich raus gehe und gucke, ob es meinem kleinen Feigenbaum gut geht. Dabei fällt mir auf, wie unglaublich hartnäckig und kräftig er ist, wird dieses Jahr wohl ne echte Ernte geben, dazu wächst und wächst er. Spätestens Ende des Sommers wird er wohl flügge und in den rauhen Garten gesetzt. Ich kann das kaum ausdrücken, wie viel Spaß mir der macht...

Und während alle davon erzählen, wie ihr Blag das erste mal Häufi gemacht hat, die ersten Schritte gemacht hat und sich kaputtlachen, wenn der Mini-Mensch auf die Fresse fliegt, weil er es eben doch noch nicht so gut kann, die Wortschöpfungen unserer Nachfolgegeneration bejubeln, ohne daran zu denken, dass es das ist, was ich pflege, was die Zukunft ist, die Natur. Wir sind es, die eine Welt hinterlassen, die man eigentlich keinem zumuten kann. Daher ist Feigi und der Rest des Gartens mir im Moment näher, als es jeder Mensch überhaupt sein kann.