Wenn man sich so auf der Blumenwiese umsieht und einfach nur zusieht, wie alles summt und flattert und ackert und rackert, den Bienen bei der Arbeit zusieht, das geschäftige Treiben der Ameisen und auch die Hummel, die immer erst zu einer ganz bestimmten Blume fliegt, weil sie eben dort arbeitet und das 7 Tage die Woche ohne Zuschläge und Kilometerpauschale, dann sieht man systemischen Frieden. Alles greift ineinander, die Blumen geben Nektar, die Bienchen sammeln, irgendwo wird bestäubt und anderswo Nachwuchs produziert, der dann als Nahrung anderer dient, alles zusammen ist ein harmonischer Kreislauf, in dem fast jeder seinen Nutzen davon trägt. Vor Allem wenn die ersten Sonnenstrahlen die Wiese in ein gelbes Licht tauchen, das Gras wieder grün erscheint und alle Blümchen ihre Blüten langsam öffnen ist es ein unglaublich erhabenes Gefühl, dem beizuwohnen, ein innerer Frieden stell sich ein, Ruhe und eine Gelassenheit für die Dinge die da kommen.
Aber was ist das? Ein Schmetterling hat sich auf die Wiese verirrt, einerseits Fremdkörper und doch majestätisch flattert er wild mit den Flügeln und überfliegt das Areal, seine weißen Flügel glänzen im Licht der Morgensonne, ich schau ihm nach, verfolge seinen Flug und dann, ich denke er setzt zur Landung an fliegt er ungebremst gegen einen der langen Blütenstiele der aus dem Gras ragenden gelben Blümchen und geht k.o.
So etwas habe ich in der Natur noch nie gesehen, ich kenne dieses Verhalten sonst nur von Vögeln, die Glasscheiben nicht sehen und dagegen fliegen oder Junikäfer, die einfach überall gegen fliegen, aber dieser sensationelle Moment und mein spontanes Gelächter darüber retten mich zumindest heute durch den gesamten Tag, das war besser als sich auf YouTube Videos anzugucken, wie Leute gegen Laternenmasten oder unsichtbare Türen rennen. POCK, gegen einen aus dem Boden ragenden Stiel einer Blume, ha ha ha. Zur Entwarnung, dem Falter geht's gut, als ich ausgelacht hatte freute er sich schon wieder seines Lebens und flatterte davon.
Danke lieber Falter!