Wenn man mit Menschen interagiert, hat man es oft mit ganz verschiedenen Spezies zu tun. Ich rede nicht von irgendeinem rassischen Blödsinn oder Frauen/Männer Vergleichen, ich rede von Persönlichkeitstypen. Je nach Persönlichkeit funktionieren wir scheinbar komplett anders. Ich vereinfach das Ganze mal auf drei extreme Persönlichkeitstypen (es gibt halt unendlich viele Kombinationen aus Persönlichkeitsanteilen, die durch kindliche Prägung und spätere Sozialisation und Überlebensstrategien ausgeprägt werden).
Nehmen wir den Typ: "Normalo", wenn es sowas denn überhaupt gibt, ist er der Typ der versucht immer irgendwie mit dem Strom zu schwimmen, nicht auffallen, machen, was man ihm sagt, keine Ansprüche, keine Ziele, irgendwie durchkommen und einfach nur sein. Er ist quasi das Modell Durchschnitt, er will nicht besonders sein oder bildet sich ein etwas Besonderes sein zu müssen.
Naja, dann gibt es noch den "Friedfertigen" oder auch "Hochsensiblen" (wobei das nicht immer miteinander einhergeht leider): Menschen, die sich nach Ausgleich sehnen und Harmonie, die das kleinste Ungleichgewicht wahrnehmen, einen schier unstillbaren Gerechtigkeitssinn haben und aufgrund ihrer empathischen Fähigkeiten oft wie Staubsauger der Empfindungswelten um sich herum funktionieren. Sie sind so ein wenig die Glücksbärchis, die oft alle ihre Energie für Andere und deren Wohlbefinden opfern und selbst leer und ausgelaugt zurückbleiben.
Und dann die Egoisten und Narzissten (wobei natürlich auch da, der Begriff Narzisst als Synonym für gottähnliche Selbstsucht fachlich vielleicht nicht ganz richtig ist). Sie sind die Erschaffer, die Dulder, die Herrscher, die Götter, die über ALLEN anderen stehen, weil sie es verdienen, denken sie. Und so handeln sie auch, es gibt in ihren Leben zwei wichtige Dinge: Sich selbst und das Spiegelbild, dass ihre Größe, Erhabenheit, ja fast Göttlichkeit verdoppelt. Die Realität ist das, was sie dazu machen, sie sind fehlerlos, großzügig, allmächtig. Wenn sie es nicht können, dann kann es niemand, wenn sie es nicht für möglich halten, ist es das nicht, wenn sie es nicht machen, ist es auch gar nicht notwendig es zu machen. Sie sind der Grund, das Fundament und das stabile Mauerwerk auf denen alle anderen aufbauen. Was sie erleben, ist erlebenswert. Kurzum: Sie sind die Krone der Schöpfung und das Beste, was es gibt. Problem: Nur in ihrer eigenen Vorstellung.
Doch leider gibt es unglaublich viele dumme Menschen, die sich danach sehnen, dass jemand sie braucht oder die ihren eigenen Wert nicht kennen und z.B. einfach nur "normal" sein wollen und sich erhoffen mit der Hilfe eines Anbetungswürdigen jenem dienlich zu sein und wenn der große Massa fertig ist ein paar Krümel vom Boden zu kratzen, die für ihn ja vollends genügend sind. Er strebt ja nicht, so großartig könnte er ja auch nie werden, warum es versuchen?
Aber was ist mit den Hochsensiblen? Sie müssten die falschen Götter doch erkennen? Sind sie doch so empfindsam und lehnen "das Böse" ab, müssten sie es nicht spüren? Und jetzt wird es pervers. Es ist wie das Gesetz der Anziehung, dass jene die Gutes tun, die hilfsbereit sind, die immer das Positive sehen oft gar nicht erkennen, was sie tun, bevor sie es erkennen. Denn nehmen wir mal an, sie sind wirklich überempathisch, dann dürften sie bei einem Wesen, dass nur von Selbstsucht und der ständigen Suche nach willigen Helfern angelockt werden, wie der Vampir vom Blut. Es gibt für sie etwas zu helfen, zu verbessern, eine Win-Win Situation, beide haben was davon. Aber leider ist es andersherum, schon hier beginnt die Umkehr der Ursächlichkeiten. Während der Hochsensible alles tut, um zu helfen, geht es dem Selbstsüchtigen nur darum, sich zu beweisen, dass er es verdient, Dankbarkeit verdient nur er, alle anderen sind Diener per Geburtsrecht. Die beiden Typen haben oberflächlich viel gemein, sie tun Dinge für andere, doch die Intentionen sind komplett unterschiedlich und während der Hochsensible gar nicht anders kann, ist es für den Selbstsüchtigen bloß Mittel zum Zweck, selbst besser auszusehen, gut da zu stehen, weiter angehimmelt zu werden.
-1² = 1² = 1
Und sie drehen wirklich Alles um... die Tage gibt es ein paar Beispiele aus meinem Leben und ihr werdet euch an den Kopf packen, da wird die Realität auf den Kopf gestellt, die Kontinuität der Zeit gerät ins Wanken, Ursache und Wirkung werden umgekehrt und man fragt sich, ob man eigentlich bescheuert ist! Aber während der gesunde Menschenverstand spätestens an dieser Stelle anfängt einen kleinen Realitätscheck durchzuführen fängt beim von Selbstsucht zerfressenen jetzt der Intellekt an, die Welt und wenn nötig auch die Naturgesetze so hinzubasteln, dass seine Realität für ihn logisch bleibt. Wenn ihr mich fragt, haben diese Menschen so sehr einen an der Murmel, dass man sie isolieren müsste und alle anderen vor ihnen schützen. Aber genau diese Menschen führen Firmen, Großkonzerne, Krankenhäuser, Armeen und (Kirchen) Staaten. Weil man sie gewähren lässt, weil man eine gesellschaftliche Hackordnung etabliert, in der es die Strecker und die Beuger gibt - in einem Land der Dichter und Denker, in dem Arbeit sich lohnen muss und in dem niemand Dichten und Denken als Arbeit anerkennt.
Dienet den Göttern, verdient euer Geld! Ich frage mich wirklich ob das ganze System nicht völlig falsch herum aufgebaut ist. Und dann komme ich wieder auf Wertediskussionen, die ins Nichts führen und dazu, dass wir in unserer mitteleuropäischen Doppelmoral so viel von Freiheit reden und trotzdem tagtäglich damit leben können selbst nicht frei zu sein, weil wir freiwillig Geknechtete sind, von Menschen, denen wir schlussendlich nur dienen, um sie und ihre Macht zu mehren, sie zu wählen, damit sie für uns entscheiden. Und damit lasse ich euch für heute allein ihr Lieben!
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