"Freundschaft bedeutet wenig, wenn sie nur bequem ist" (John Wick 4)
Natürlich lieben wir alle unsere Freunde und freuen uns, weil wir uns auf sie verlassen können, sie sind immer da, wenn wir sie brauchen und es gibt uns ein gutes Gefühl, dass wir sie haben. Freunde sind jene Menschen die uns aber auch sagen, was sie wirklich denken, uns nicht nach dem Mund reden, die Wahrheiten aussprechen, wenn es an der Zeit ist und die uns helfen uns nicht in irgendeiner Scheiße zu verrennen, die aber auch selbst mal in der Scheiße stecken. Und dann zeigt sich der wahre Wert von Freundschaft, wenn sie unbequem ist, wenn wir ins Handeln gezwungen sind, wenn wir helfen müssen, wenn wir etwas opfern müssen, wenn uns gar eine Entscheidung aufgezwungen ist. Sind wir immer noch da, wenn der Freund in der Ferne einen darum bittet an dessen Krankenbett zu stehen, wenn er stirbt? Wenn er darum bittet die Komfortzone für die Freundschaft zu verlassen?
Ich bin vermutlich einer dieser unbequemen Freunde, die mit ihrem Anspruch an gewisse Werte nicht jene Partyfreunde sind, die man jedem vorstellt und vermutlich nennt man mich auch nur den alten Bekannten aus NRW oder so, aber ist das wirklich noch von Bedeutung oder einfach nur eine unbequeme Wahrheit? Und gibt es da nicht ein Gefälle, wenn ich diesen fernen Freund stets als einen der hellsten Sterne am Firmament meines Herzenshimmels bezeichne? Oder irgendwas ähnlich malerisch verklärt Klingendes, dessen unbequeme Nebenwirkungen für mich niemals als Grund dienen würden ihn bloß als Bekannten zu bezeichnen.