Jetzt hat es also doch noch einen Namen bekommen, das Ereignis, das einschneidender für mein Leben zu sein scheint als mein Ableben ein dreiviertel Jahr später. Der 13.07.2013, es gibt tatsächlich einen
recht kryptischen Post, der bedingt darauf hinweist, warum ich auf die wahnwitzige Idee kam, mein last.fm zurückzusetzen und einen Schatz von ca. 350.000 Scrobbles der Ewigkeit zu übereignen, was sich meinem Unterbewusstsein nach für einen der größten Fehler meines Lebens herausstellte. Immer wieder denke ich an diesen Tag, an dem ich große Entrümpelung gemacht habe, viele alte Sachen aus Kindertagen weggeschmissen habe, altes Spielzeug, zerfallende Bücher, Schrott und allerlei Dinge, die aus einem alten Leben zu stammen schienen, ich habe keine dieser Dinge ze vermisst. Gegen Mittag nach einem unfassbar starken Stich in meiner linken Brust unternahm ich auch einen Versuch des besonderen Loslassens, Fakten wurden geschaffen und weil Musik einer der größten Trigger für mich war, die letzten 7 Jahre zu dem Zeitpunkt musikalisch wie eine Zeitkapsel aus Schmerz, Sehnsucht und Vermissen darstellten, die immer und immer wieder wie ein Blindgänger zu zünden drohten und ich es einfach hinter mir lassen wollte, um neu anzufangen, setzte ich das last.fm Profil zurück.
Die ersten Jahre habe ich das nicht bemerkt, aber nachdem sich last.fm dann selbst so veränderte, dass der schöne Zeitkapseleffekt immer mehr verschwand, man nicht mehr mit Bandlogobannern arbeiten konnte, die ganze Individualisierung verschwand, wünschte ich mir immer mehr zurück in alten Daten zu kramen, wann habe ich diese und jene Band zuletzt gehört, wann zum ersten Mal gescrobbelt, wieso sind die so weit vorne, warum stehen in meinen Top Ten Bands, die ich seit Jahren nicht gehört habe, wie konnte diese oder jene Band sich so schnell hocharbeiten und natürlich die bange Frage, can I beat the 1.000.000 before life beats me ist in weitere 7 Jahre Ferne gerückt. Wenn ich die geschätzten 350.000 + die derzeitigen 370.000 rechne, wären es nur noch weitere 7 Jahre, also 2031 bis ich die Million knacke, Aber es ist wie mit Bildern aus der Vergangenheit oder "things we lost in the fire", in unserem Kopf werden sie nie verschwinden und darum arbeitet mein Gehirn auch an einer Lösung.
Dieser schicksalhafte Tag war nicht bloß der Tag an dem ich einen Menschen für immer verlor, wie ich damals dachte, es war "the day, the music died".