1/13/2012

Mein Kryptonit ist mein Crystal

"Die Zerbrechlichkeit von Kristall ist keine Schwäche, sondern Feinheit!"
(Carine McCandless, 'Into the Wild')
Wie kein anderer Vergleich drängte sich dieser Gedanke heute in meine Synapsen, als mir gewahr wurde, dass die einstige Blüte meines Lebens ein welkes Blatt über mich warf. Klingt etwas zu finster, wenn man mich fragt... Jedenfalls nicht wie die Beschreibung, eines Zauberwesens, dass vom Blutenstaub der Schönheit eine Allergie bekam... macht es nich besser!

Eigentlich wollte ich heute ein kleines Treffen mit einem (naja eigentlich dem) Menschen meiner Vergangenheit abhalten, weil ich mir erhoffte, dass ich dadurch endlich den letzten Impuls zu einer Richtungsänderung meines eigenen Lebens erhalten würde. Dieses Treffen scheiterte, daran, dass ihre Gesundheit es nicht zuließ und mir blieb damit die Peinlichkeit ihr in meiner derzeitigen Gestalt unter die Augen zu treten erspart. Ja ich schäme mich für das, was ich derzeit bin... aber dennoch gab es den erhofften Impuls. Aufrappeln ist angesagt!

Ich erfuhr, dass es nicht nur mir, sondern auch ihr nicht sonderlich gut geht, wer mich kennt, wird wissen, dass ich kein größeres Problem habe, wenn ich selbst nicht ganz aufm Damm bin immer noch gut für andere sorgen zu können. Naja und bei ihr geht das alles eh noch den schmerzhaften Schritt weiter und ich denke da ist dann sogar die Selbstopferung Thema für mich, aber soweit sind wir ja noch lange nicht.

Ehrlich gesagt, ich kann sie einfach nicht leiden sehen, alleine es zu wissen macht mich innerlich mehr fertig als es irgendein essentielles mich selbst betreffendes Problem könnte, das ist schon irgendwie krank oder? Die gnadenlos schnulzigen Romantiker hätten bestimmt noch andere Erklärungen, aber die würde ich gern erst einmal außer Acht lassen.

Kryptonit, das ist sie... mein Kryptonit, nichts vermag mich so schnell meiner Kraft zu berauben oder mich in einen wahnsinnigen Troll verwandeln oder gar meine Persönlichkeit spalten (kommt ja auch auf die Farbe des Kryptonits an) wie sie! Aber gleichzeitig ist sie mein Crystal, die Droge die mich oben hält, mich vergessen lässt, dass die Welt nicht nur aus Farben besteht, das Schweben, das Tanzen, die Freude, die Zügellosigkeit,, die Freiheit!

Und am Ende bleibt der Kater, weil ich nicht weiß wie ich ihr helfen kann, auch wenn einiges auf eine Lösung hindeutet, vor der ich Angst habe und sie diese wahrscheinlich eher nicht für so schlau hält, ich denke dass sie vollkommen hirnrissig ist und sie sich davor fürchtet und vermutlich ist sie mehr als nur ein wenig falsch!!!

Allerdings kenne ich mindestens ein Beispiel wo so etwas geklappt hat, naja vielleicht schaffen wir es ja mal in Ruhe darüber zu reden, bevor es zu spät ist und wir diese große Chance vertun!

1/12/2012

Einsamkeit & Weiche Knie!

Am schlimmsten daran, wenn man einen Hungerstreik beendet, der in den Hungertod führen sollte ist, dass man völlig entkräftet ist. Man ist zu schwach, um irgendetwas auf die Reihe zu bekommen, der Weg zum Klo, der Weg zur Haustür, gar der Weg zur U-Bahn ist verbunden mit der Angst auf dem Weg dorthin das Bewusstsein zu verlieren und jämmerlich zu verrecken irgendwo auf dem Bordstein in der Großstadt.
Ich kam hier her zum Studieren, nachdem das gescheitert war, vereinsamte ich zunehmendst. Der Kiosk-Mann und die bezaubernde junge Frau vom Dönerimbiss wurden die wichtigsten Personen in meinem täglichen Leben, ich ging kaum mal mehr raus als zum Zigarettenholen oder weil ich mir nen Döner holte oder einfach mal zu denen, damit ich wen zum Reden hatte.
Irgendwann stellte ich das Essen ein, weil ich Angst hatte bei längeren Strecken würde mir plötzlich die Luft wegbleiben und ich würde auf dem Weg zum Essen sterben, also verließ ich nicht mehr allein das Haus, nur noch im Notfall, sprich wenn die Sucht zu groß wurde nach dem Glimmstengel oder nach einer Kleinigkeit zu essen. Ich dachte mir, der Körper meldet sich schon, wenn er was braucht. Ich blieb im Bett, sah mir Serien an und ging nur noch sporadisch ans Telefon, sporadisch mal zum Computer, alles wurde sporadisch, das Essen fand nur noch alle 2 oder 3 Tage statt, wenn der Magen eben mal knurrte. Das Rauchen gab ich fast gänzlich auf, weil die Wege, die ich zurücklegen konnte ohne, dass mir schwindelig wurde oder ich das Gefühl hatte kotzen zu müssen (was eigentlich nie passierte) immer kürzer wurden. Erst einmal die Woche, dann einmal in 2 Wochen, dann nur noch zu den BVB-Spielen, dann nichtmal mehr dafür verließ ich die Wohnung. Besuchten mich meine Eltern nutzte ich ihre Anwesenheit für den Einkauf und kaufte für 4 Wochen Essen ein, das für 8 Wochen reichen würde.
Auf dem Gipfel des Ganzen war ich dann heute nicht in der Lage zum Klo zu gehen und bin dorthin gekrochen, weil mein Körper den aufrechten Gang nach 4 Tagen mehr oder weniger liegener Position bei 0 Nahrung und 4 Litern Wasser zu anstrengend fand. Das war der Zeitpunkt an dem ich gemerkt habe, es ist höchste Zeit, dass ich etwas tue, etwas ändere, anfange mein Leben wieder zu Leben, denn wie sagte einst eine gute, vielleicht die beste Freundin: "Das Leben ist das Geilste wo gibt!"

Also handle ich jetzt!

Es hat 2 Stunden gedauert, bis ich eine halbe Käsestange und ein halbes Rosinenbrötchen gegessen hatte, dabei einen Kakao schlürfte und aufstehen konnte bevor ich mit zitternden Knien und einem mulmigen Gefühl meine Wohnung in Beisein meiner Eltern verließ und vielleicht nie mehr wieder beziehe!

1/04/2012

"Annoying Facebook Inspiration" - Vol. 01

Hey ho, willkommen zu einer Neuerung, innerhalb des Blogs werde ich jetzt zu gewissen Themen kolumnenartig ein paar Sachen loswerden, die mir unter den Nägeln brennen, einer der Kolumnen wird den Namen "Annoying Facebook Inspiration" tragen, erst dachte ich an sowas wie: "Facebook inspirierte Chaos Kacke" oder "Was würde Facebook tun!", aber am Ende denke ich, die Kombination aus der allseits bekannten "Annoying Orange und der Tatsache, dass ich durch Facebook zu dem hier inspiriert wurde, gaben dann den Ausschlag und damit den Namen. Ich möchte an dieser Stelle hervorheben, dass es sich um eine nicht allzu ernst gemeinte, aber dennoch zum Denken anregen wollende Sammlung von Auswüchsen meiner Auseinandersetzung mit der Thematik handelt, welche somit als Meinung nur von mir und von niemandem sonst geteilt werden muss und noch weniger muss jemand sich genötigt fühlen irgendwo einen imaginären "Like" Button zu drücken.

FACEBOOK-GENESIS

Wenn man die Genesis neu schreiben müsste, wie würde man wohl heute anfangen? Am Anfang war Facebook, Gott legte ein Profil an, er schuf sich einen Haufen Freunde und alle likten seinen Status: Er sah, dass es gut war, aber dann ging er auf YouTube und musste sich Videos angucken, die ihm nicht gefielen, er postete in seinen Veranstaltungen: Sintflut, Beginn: Irgendwann, Ende: Offen... Freunde können Freundesfreunde einladen? Jeder kann teilnehmen, öffentliche Veranstaltung, oh ja!

Na ja irgendwann setzten die meisten seiner ehemals ganz vielen Freunde ihn auf die Ignore-Liste, weil er einfach voll der Spacko geworden ist und nur noch voll selten überhaupt was postet und wenn sinds immer so Tsunami Videos oder Vulkanausbrüche und son Schmu, naja er ließ sein Profil total verkümmern und wollte sich eigentlich schon löschen, hat er dann auch versucht, aber dann musste er erfahren, dass seine Daten noch überall bei Facebook gespeichert sind und Dinge, die einmal im Internet sind, dort für eine gefühlte Ewigkeit bleiben. Naja und nachdem Gott sich längst aus allem zurückgezogen hatte, fingen seine Freunde plötzlich an, wieder nach ihm zu googeln und machten aus ihm so etwas wie einen Mythos.

Heute wird gar behauptet, dass es ihn vor Facebook gab und dass er das alles gemacht hätte, die Blastphemie geht teilweise so weit, dass Leute behaupten, er hätte gar die Menschen nach seinem Ebenbild geformt, was dann die ganze Sache absolut ad absurdum führen würde.

1/01/2012

Zerfeiert!

Während sich der Großteil der Menschen die letzte Nacht mit wilder Feierei vertrieben hat und ein anderer Teil den Jahreswechsel im Stillen genoss oder gar gearbeitet hat, habe ich geschlafen... Im Hintergrund die pumpenden Bässe meines Lieblingsradiosenders (wobei das auch erst seit kurzem wieder der Fall ist) und friedlich schlummernd beginnt 2012 mit einem Highlight der Radiounterhaltung. Das "Trio Infernale" auf "Sunshine Live" heizt gewaltig ein und 9 Stunden "klassische" Tanzmusik beschallen seit 15 Uhr die Wohnung meiner Eltern. Danke dafür, denn es ist einfach großartig... Viele alte Klassiker, die man so irgendwie schon sehr lange oder teilweise noch nie gehört hat... GEIL!

Möge der Countdown beginnen!

Ein schönes Jahr 2012 wünsche ich allen, die den Weg hierher gefunden haben!
Was steht an in diesem Jahr? Eigentlich gibt es nur ein bestimmendes Thema, auf dass wir dieses Jahr hinarbeiten werden. So ist quasi alles was wir tun, die Operette zum Untergang. Der letzte Tag wird der 21.12. sein? Oder ist der 20.12. selbst der letzte Tag und der 21. ist schon der erste Tag vom Ende? Oder ist das Ende gar der Beginn einer neuen Ära des Scheiterns der Menschheit an sich und ihrer Natur? Wen interessierts...

Ich bin empört, beinahe angeekelt von der Dekadenz unserer moralisch verkommenen und doppelzüngigen Gesellschaft, die sich erlaubt in den ersten Minuten des neuen Jahres tonnenweise Müll in die Gegend zu schmeissen, den sie vorher in lautem Knall und Flammeneffekten verbrennt. Man könnte an Neujahr genausogut Koffer voller Geld vor dem Reichstag verbrennen, aber das macht keiner... Die Widerwärtigkeit dieses beinahe bizarr anmutenden Neujahrsrituals wird nur noch durch das ständige Nörgeln über zu wenig hier und zuwenig dort übertroffen. Ich konnte nicht schlafen, weil draußen der Krieg losgebrochen war und dachte, kay guckste mal raus. Was ich allein in den paar Minuten gesehn hab, davon hätte ich 2 Jahre leben können, es ist einfach unfassbar, wie beschränkt der Großteil der Menschen doch ist. Es reden alle von Krise aber das Feuerwerk lässt man sich trotzdem nicht verbieten oder? Nichtmal die widrigen Bedingungen mit Nieselregen und ekligem Schmuddelwetter hielten die größtenteils besoffene Meute ab sich in geheuchelter Freude zu baden und Vorsätze auszuspeien, deren Einhaltung sich in ein paar Tagen eh größtenteils erledigt hat. Es ist einfach nur erbärmlich.

Ich jedenfalls würde, wenn ich es mir leisten könnte lieber 20€ für irgendeine bescheuerte Kinderpatenschaft in Kuwuki-Land raushauen als mir dafür Böller und Raketen zu kaufen, mal ohne Spaß... ich könnte mir zwar Projekte und Stiftungen vorstellen, die mit meinem Geld sinnvolleres anstellen, zum Beispiel alles aus der Tierschutzfraktion, aber ich wollte nur verdeutlichen, dass das Geld sogar bei der von Missbrauchsfällen in Ungunst gefallenen Kirche besser aufgehoben wäre als es in den Neujahrshimmel zu schießen, die Wahrscheinlichkeit, dass damit etwas Gutes getan wird ist einfach höher...

So nun habe ich genug gewettert, möge das Jahr 2012 ein besseres Jahr sein, als das letzte und vielleicht haben wir ja Glück und es ist wirklich der letzte Tanz, aber wahrscheinlich ist auch diese Hoffnung den Gedanken nicht wert, der sie nährt!

PROST