1/27/2015

Zwischen Schokolade und Abschiedsbrief

Hey Freunde,

heute war wieder mal ein richtig guter Tag, aber irgendetwas hindert mich gerade mich zu freuen, oder vor Trauer im tiefen Meer meiner unvergossenen Tränen zu ertrinken. Glücklicherweise gibt es neben den lustigen Pillen, die mich Tag für Tag in einen Zustand relativer Gelassenheit bringen auch noch Schokolade. Ist zwar nicht gut für mein Herz, aber das ist eh so verkrüppelt, dass es mich nicht weiter stört.
Vieleicht sind Selbsthilfegruppen für mich eher kontraproduktiv, weil ich anstatt meinen Müll loszuwerden, viel mehr neuen Müll einlade und das kann ja nun nicht der Sinn der Sache sein, oder?
Ach, scheiss drauf, morgen is Dialyse, da kann ich wieder eine der Schwestern mit meinen Problemen belasten (und muss mich nicht einmal schlecht dabei fühlen)!

BTW, "Ausschwitzen und Impfen hilft bei Grippe!"

1/13/2015

Zweifelhafte Strafgesetzbuchzitate! (Folge 1)

"§ 166 Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören."
Ich weiß, das ist derzeit eh ein Thema und es wirkt, als würde ich mich da irgendwo dranhängen, aber wer meinen Blog regelmäßig liest weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgendwer mich mit der Nummer ankackt (naja vielleicht bin ich aber auch zu klein, um den öffentlichen Frieden zu stören). Ist es überhaupt möglich einen öffentlichen Frieden zu stören durch Kritik, Satire und Verhunnepiepelung? Oder wie es die Religioten nennen "Blasphemie"? Sind es nicht jene die mit fehlendem Humor reagieren, die den Frieden stören? Ich kenn mich ja nicht aus, aber soweit ich das weiß kriegt derjenige der einen anderen schlägt eher eine Bestrafung, als der der ihn dazu "getrieben" hat. Weil wir doch selbst für unser Handeln verantwortlich sind und damit die freie Entscheidung haben zu zu schlagen oder eine friedlichere Konfliktlösung zu suchen? Oder ist das schon der Beginn der "Blasphemie", wenn ich behaupte, dass wir selbst verantwortlich sind und nicht die Werkzeuge einer übergeordneten göttlichen Instanz sind? Oder ist es gar möglich, dass beides der Fall ist, weil wir uns entscheiden können Werkzeuge zu sein? Denkt mal drüber nach!

1/10/2015

Ein neuer Morgen

Nachdem er einen letzten kräftigen Schluck Wodka genommen hatte, stellte er die Flasche vorsichtig ab, um in seinen Taschen nach dem Schlüsselbund zu suchen. Dabei musste er sich stark anstrengen nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Von weitem sah es sicher aus, als würde er einen Regentanz aufführen, oder ähnliches. Plötzlich hörte er das Türschloss, es wurde von innen aufgeschlossen. Bevor er noch reagieren konnte, ging die Tür nach außen auf und da er viel zu nah davor stand traf sie ihn mit voller Wucht, eine massive große Holztür. Er taumelte drei, vier Schritte zurück und stolperte dabei über seine eigenen Füße und landete kurzerhand auf dem Hosenboden, Er merkte wie der gerade erst gefallen Regen einer Pfütze durch seine Jeans kroch und er sprang reflexartig auf, nur um vorn über zu gehen und auf den Knien zu landen. Sein Blick wanderte nach oben. Vor ihm stand sein Vater.

„Wann willst du endlich wieder in die Spur kommen?“, herrschte er ihn an. Sascha war von der Vehemenz seiner Worte erschrocken und versuchte sich zu rechtfertigen: „Nur weil ich mal einen über ’n Durst trinke?“ Kopfschüttelnd griff sein Vater nach der Flasche: „Ich muss jetzt zur Arbeit, wir reden später!“ Nachdem er ihn eines weiteren mitleidigen Blickes gewürdigt hatte, ging sein Vater am immer noch am Boden kauernden Sascha vorbei zum Carport. Sascha sah ihm nach, am liebsten hätte er losgeheult oder wäre seinem Vater in die Arme gefallen, dass er ihm helfe, ihn errette, ihn aus seiner Qual befreie, doch was hätte es schon gebracht? Er rappelte sich auf und verschwand im Haus während sein Vaters die Flasche zu den unzähligen anderen stellte, die den Glasmüll der letzten Woche darstellten. Sascha wartete stehend im Flur, bis sein Vater vom Hof gefahren war und sank dann neben dem Schuhschrank zusammen und begann zu weinen. Die Tränen kamen einfach so, ungefragt und unhaltbar, es brannte förmlich in seinen Augen, als wolle der Alkohol auf diese Weise seinen Körper verlassen. Alles, was in den letzten Wochen passiert war, kam wieder hoch, alles. Er hasste sich für seine Schmerzen, seinen Kummer, seine Traurigkeit. 


1/08/2015

Eigentlich ist es keine Zeilen wert!

ABER
(und ich nutze dieses Wort mit dem völligen Bewusstsein, dass es die folgende Aussage schwerer wiegen lässt als die Überschrift) Ich muss mich jetzt mal auskotzen!

Ich entschuldige mich schon mal vorweg für alle, die sich beleidigt fühlen könnten oder denen meine Ansichten, Aussagen und Ideen gegen den Strich gehen!

Die Ereignisse der vergangenen Tage und Wochen lassen mich mal wieder daran zweifeln, dass die Menschheit wirklich die intelligenteste Spezies auf diesem Planeten ist, die jemals existiert hat. Welche andere Spezies schafft es denn bitte sich wegen Dingen gegenseitig anzufeinden, zu hassen, gar zu töten, die einer/eine von ihnen irgendwann einmal im Rausch eines Schreibschwalls erfunden hat? Selbst wenn das alles worum es bei diesen Verblendeten geht, nicht bloß den Ideen von anderen Verblendeten entspränge, gäbe es immer noch keine Grundlage für Mord! Den gab es nie und wird es nie geben! Außer vielleicht für Kinderschänder, da würde ich das generell einschränken wollen, auch wenn selbst deren Leben wertvoll ist, so widerwärtig ihre Taten auch sind!

Nachdem dieses klar ist möchte ich mich noch über ein paar Dinge aufregen, die ich so in den sozialen Medien gelesen habe und sie doch bitte richtig stellen!
"Im Gegensatz zum Islam darf man sich im Christentum ein Bild von Gott machen und es stört keinen!" FALSCH
Eines der 10 Gebote, das 2. soweit ich mich erinnere heißt (ich hatte Recht, hab mal die älteste mir bekannte Fassung rausgesucht): " Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen Tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten."

Nächster Quatsch, den ich gelesen habe: "Christen ziehen nicht los und töten Andersgläubige, wegen irgendwelcher Schriften oder Karikaturen!" FALSCH
Ich weiß es liegt schon ne Weile zurück, aber habt ihr schon mal von den Kreuzzügen gehört? Der heiligen römischen Inquisition? Die größte Liste verbotener Schriften weltweit liegt in den Geheimarchiven des Vatikans, warum wohl?
Aber auch heute noch gibt es christliche Fanatiker, genauso wie es sie im Islam gibt, es sind halt kriegerische Religionen, die auf Missionierung und Erweiterung von Macht basieren. Es geht um Politik und Geld, die Religion ist bloß der Deckmantel und die Radikalen sind bloß das Schwert derer, die die Kleingeistigen zu manipulieren wissen und sie als Bauern in ihrem großen Schachspiel nutzen.

Abschließend noch die wichtige Klarstellung, dass Glauben für mich nichts mit Religion zu tun hat und ich festen Glauben, aus welchem Grund auch immer jederzeit respektiere, solange er nicht an religiotische Verirrungen und Verfehlungen gekoppelt ist. Wir sollten alle im Laufe unseres Lebens soviel Toleranz gelernt haben, dass wir die Privatsachen anderer ihre Privatsachen sein lassen können und uns darüber keine Meinung erlauben. Und so sehr unser Leben von vermeintlicher Glaubenspropaganda durchzogen ist, wir sind frei genug zu glauben, was wir wollen. Das unterscheidet uns hier in Deutschland von Systemen in denen Menschen wegen der Ausübung ihrer Religion unterdrückt, missbraucht und getötet werden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer, wenn es um dieses dunkle Thema geht.

IN DIESEM SINNE, PEACE!!!

12/24/2014

Susanne (Part XXIV)

„Hey Wyatt, ich muss dir unbedingt was sagen! Es ist total wichtig, ich kann es einfach nicht mehr für mich behalten! Ich weiß selbst, dass das nicht geht und so aber, ich habe mich gefragt ob du auch so fühlst?“ Wyatt unterbrach sie, indem er ihr eine Hand vor den Mund hielt. Seine Haare waren mittlerweile strohblond. Nur an einigen Stellen waren noch dunkle Strähnchen zu erkennen, diese waren allerdings so verblasst, das man sie kaum noch wahrnehmen konnte. Mit ruhiger Stimme sagte er: „Ich muss dir etwas über mich erzählen. Früher war ich ein sehr böser Mensch.“ Verwirrt verdrehte Susanne die Augen, Wyatt nahm die Hand von ihrem Mund und fuhr fort: „Ich wurde dafür bestraft, indem ich als Schutzengel zurückgesandt wurde. Selbst als Schutzengel habe ich böses getan, ich habe mich den Kreaturen, die ich jetzt bekämpfe angeschlossen und meine Dienste dem angeboten, der mich am besten bezahlte. So eine Art unbesiegbarer Bodyguard, doch das alles hat mich nicht erlöst. Ich bin verdammt, solange auf der Erde zu wandeln bis meine guten Taten gegenüber den schlechten überwiegen. Ich habe diese Söldnernummer solange durchgezogen, bis ich gemerkt habe, dass ich stärker bin, wenn ich mich für das Gute einsetze. Seit ich dich kenne, verspüre ich gar nicht mehr den Willen etwas Böses zu tun. Kreaturen des Bösen zu vernichten, wird mir als gute Tat angerechnet also komme ich mit jeder dunklen Kreatur der Ewigkeit ein Stück näher.“ Susanne näherte sich ihm und nahm ihn in den Arm: „Versprich mir nur, dass du mit mir bis zum Ende gehst und mich nicht im Stich lässt, egal was passiert!“ Daraufhin drückte sie ihm einen Schmatzer auf und fragte: „O.K., ich hab so das Gefühl, es ist Zeit, oder?“ Wyatt fragte: „Zeit? Wofür?“ Mit einem alles sagenden Blick drehte sich Susanne zum Weitergehen um: „Zeit die Welt zu retten!“ In diesem Augenblick hörten sie, wie sich ein Gekreische und ein Trampeln von unglaublicher Lautstärke dem Palast näherte.
Die aufgebrachte Kreaturenhorde lief hinter Charles, Tugol, Henrik und Ansgar her, die direkten Kurs auf den Palast nahmen. Der Magier, der nicht so schnell laufen konnte, blieb stehen um erst einmal Luft zu holen. Mit Hilfe eines Gedankenzaubers befahl er den Torwachen, die Tore in den Palast zu schließen, damit die vier nicht hineingelangen konnten. Die Minotauren zogen die Tore zu. Charles, Tugol, Henrik und Ansgar sahen die geschlossenen Tore auf sich zu kommen.
Wyatt gab Susanne die Hand und beide lösten sich in Luft auf.
Henrik war nur noch einige Meter von den Toren entfernt als sich diese plötzlich zu öffnen schienen. Charles und Ansgar folgten ihm auf den Fuß, während Tugol schon in greifbarer Nähe einiger Kreaturen war. Alle dachten aber dasselbe: „Was kommt da gleich für ein Monster durch die Tür, um uns zu zerquetschen?“ Sie sahen nach oben, um in das Gesicht des erwarteten Giganten sehen zu können. Als die Tore zur Hälfte geöffnet waren, kamen Susanne und Wyatt zum Vorschein. Wyatt war von weitem nur als ein weißer Lichtpegel wahrzunehmen. Die auf den Palast zu rennenden Kreaturen stoppten plötzlich und liefen nicht mehr hinter ihnen her. Das strahlend helle Licht blendete sie und sie schienen sich geradezu zu fürchten.
Der Magier, der dies von weitem sah, zauberte sich in den Thronsaal und suchte sein Amulett.
Nachdem Wyatt, Susanne erklärt hatte, dass er nur mit ihrer Kraft den eben angewandten Zauberspruch benutzen konnte, gab er Charles, Tugol und Ansgar schwarze Umhänge und Sonnenbrillen, damit seine gute Kraft, die ihn umgab, sie nicht auf der Stelle zerstören würde. Nachdem sie diese kleinen Feinheiten erledigt hatten und sich gegenseitig vorgestellt hatten, machten sie sich auf die Suche nach den beiden vielleicht bösesten Mächten dieser Welt.