7/15/2011

Innerer Dialog

Heute zu Gast: James Jeans, der auch unter dem Synonym Stanley Hardcore bekannt ist...

Wie gestern bereits angekündigt, wollten wir uns heute mit dem Thema, Liebesgeständnisse im Wandel der Zeit beschäftigen... Im Mittelpunkt stehen die Fragen, ob Liebesbriefe noch zeitgemäß sind, ob Mixtapes ein Relikt der 80er sind und natürlich ob Liebe als solches überhaupt noch eine Chance hat in unserer durchgestylten, globalinteraktiven, hochtechnisierten Welt... Also Stan, was sagst du dazu?

Ich denke, es gibt darauf keine omnikorrekte Antwort... Es ist mehr eine subjektive Einschätzung meinerseits, dass Liebe und das Werben um den Partner heutzutage nicht mehr die Gewichtung hat, die es mal hatte... vielleicht ist es auch so, dass wir dafür einfach keine Zeit mehr haben, weil alles immer schnell gehen muss und wir unser Leben ja in fast allen Bereichen im "Just-In-Time"-Modus verrichten... Ich merk das immer wenn ich reise, da mach ich mir Fahrpläne, die maximal ne Kippenpause dazwischen lassen, bevor ich dann weiter reise oder vom Bahnhof zum Gig wanke... Aber ich weiß, dass du das anders siehst...!

Das tue ich in der Tat, denn wenn wir für die Liebe keine Zeit mehr haben, dann lohnt es sich doch eigentlich gar nicht zu leben... ist doch die Liebe mit eines der schönsten Dinge, die man im Leben für erstrebenswert halten kann! Klar fragt man sich, ob das heute nicht eine Art Luxus ist, wirklich intensiv zu lieben, man verliert ja soviel Zeit mit dem Werben und dem möglichen Scheitern von Annäherungsversuchen... aber wenn es dann mal klappt, dann kannst nichtmal du mir sagen, dass das nicht was tolles ist.

Da hast du ja Recht, aber überleg doch mal, wie wenig Bedeutung das alles heute noch hat? Instant Messenger werden missbraucht um "Die Drei Worte" der Herzmordung zu versenden ohne, dass es einen Wert hat, ständig lese ich irgendwo was von Liebe und Blah... es ist doch alles Lüge, wir verstecken uns hinter Monitoren und kloppen auf unseren Tastaturen rum, und was dabei rauskommt sind zu oft leere Worte, deren einziger Zweck ein wenig Spaß und verletzte Gefühle sind...

Aber so muss es doch nicht sein, wir könnten doch gerade mit diesen Möglichkeiten, die uns die Vernetzung und die neue Technik bietet tiefer gehen als wir das noch vor 20 Jahren konnten, als Handys und Internet noch Luxusgüter waren... Ich meine die Welt ist kleiner geworden, vielleicht ist das das Problem... das Überangebot macht uns zu schaffen... Man kann doch überall jemanden kennenlernen für den man dann Gefühle entwickelt und auf eine bizarre Weise eine Fernbeziehung führt zu jemandem, den man nie wirklich richtig kennengelernt hat... ich bin da altmodisch, ich möchte immer noch den Partner meines Herzens vor mir haben, wenn ich ihm meine Liebe gestehe, auch wenn das natürlich viel schwerer ist, weil einen da ja der Mut verlieren kann...

Stopp Stopp Stopp... da sind wir uns ja einig, ich bezweifle ja nicht, dass das besser ist, aber der Großteil der Menschen in unserer Zeit ist so oberflächlig, dass sie diese Tiefe gar nicht mehr kennen, für viele ist die Partnersuche zu einem Einkaufsbummel verkommen, bei dem man Teile, die einem nicht gefallen nach kurzer Zeit wieder umtauscht... Das prangere ich nur an... und um mal auf deine Ursprungsfragen zurückzukommen... Ich als DJ finde natürlich ein Mixtape viel besser als eine CD, die ja keine große Arbeit verlangt, einfach ein paar Songs raussuchen und zusammenpressen... das passt ins Konzept unserer Zeit, genau so ist es doch mit Liebesbriefen oder anderen Ideen, dem favorisierten Partner zu zeigen, dass man auf ihn steht... Es ist einfach nicht mehr zeitgemäß und für die meisten einfach nicht oberflächlich genug...

Das ist so schade, oder? Ich meine, ich erinnere mich noch heute an meinen ersten Liebesbrief den ich bekommen habe, es war zwar kein wirklicher Erguß aber die Botschaft kam an, durch die ganzen Verschnörkelungen hatte es die Tiefe, die mich glauben ließ, dass es ernst gemeint ist... Jemand hat sich wirklich Zeit genommen, um mir zu gestehen, was er für mich empfindet... Klar kostet ne E-Mail auch Zeit, aber in meinem Kopf sind es im Endeffekt nur Einsen und Nullen und die Tiefe muss durch das Geschriebene selbst entstehen... ich weiß nicht!

Also Chesney, was genau willst du denn eigentlich? Ich befürchte du würdest dir diese ganzen Fragen nicht stellen, wenn du nicht einen aktuellen Bezug dazu hättest oder?

Ja, mag sein... es gibt Menschen, die behaupten, dass ich wirklich ein guter Schreiber wäre, aber Worte sind solange leer, bis Taten ihnen Inhalt geben, was also soll ich tun?

Um wen gehts denn hier? Ich befürchte deine Einsicht kommt ein wenig spät, denn für mich klingt das ganze schon wieder nach so einer verschmähten Liebe Sache, wenn du mich fragst... Du bist ein absoluter Amateur in der praktischen Anwendung deiner ach so tollen Tipps und alles was du sagst sind, wie du schon sagst leere Worte... Wie wäre es denn, wenn du nicht mehr so lange drüber nachdenkst und stattdessen einfach mal ein wenig Aktion zeigst? Vielleicht steht betreffende Person ja nicht auf das ganze Geschwafel und fänd dich eigentlich ja doch auch toll, wenn du nicht bei jeder Gelegenheit alles zerreden würdest...

Das könnte durchaus sein, aber was soll ich denn machen?

Also mein lieber Chesney, das kann ich dir nicht sagen. Wie wäre es, wenn du dich von deinem Herzen leiten lässt, wenn das wonach du strebst eine Herzensangelegenheit ist, dann sollte das doch für jemanden wie dich kein Problem sein...

Herzscheisse, das ist genau das was ich nicht kann...

Was heißt hier nicht können, du bist einfach nur eine kleine Wurst, die Angst vor der eigenen Courage hat, wenn du mich fragst... versteckst dich hinter kryptischen Blogzwiegesprächen mit mir, um nicht auf den Punkt kommen zu müssen, dass du einfach nicht die Cojones hast für dein Glück mal aufs dünne Eis zu gehen, was soll denn schon wieder passieren?

Hm, bei dir klingt das so einfach? Meinste nicht, dass ich durch einen weiteren Vorstoß mehr kaputt mache, als ich gewinne?

Weiterer Vorstoß, also so wie ich das sehe war der erste Vorstoß ja höchstens ein Schlittschuhe anziehen... geh endlich aufs Eis, wenn man niemals mit Wasser in Berührung kam, weiß man nicht, dass es nass ist... verlass mal das sichere Ufer und zieh in den Krieg, verdammt nochmal... dass ich dir das sagen muss ist eigentlich schlimm genug, aber tun musst du es halt auch, sonst kann ich mir den Mund fusselig reden!

Ach Stan, ich hab nur Angst, dass ich wieder verletzt werde... weißte ich hab die Gefühle so lange unterdrückt, dann waren sie plötzlich da und ich hab sie weiter unterdrückt, damit ich den Status Quo erhalte... aber das reicht mir irgendwie doch nicht... ich hab einerseits Angst mich selbst zu verraten und andererseits...

So ein Scheiss, komm echt mal auf dein Leben klar, sonst wird das gar nichts mehr und dann wirst du dich irgendwann fragen, warum hast du nicht...? Das willst du nicht, glaub mir, damit hab ich Erfahrungen!!! Du bist doch son toller Hecht, intelligent, charmant und kreativ begabt, lass dir was einfallen und dann ran an die Braut, ich nehme mal einfach an, dass es eine Braut ist, nicht das was anderes nicht ok wär, du weißt was ich meine!

Ja, meinste man könnte sie mit nem Blobcore Album beeindrucken?

Beeindrucken, du sollst sie nicht beeindrucken, sie wird wissen, dass du ein toller Kerl bist, du musst ihr doch nur nochmal klar machen, dass sie für dich sowas ist, wie das worauf du so lange gewartet hast, wonach du gesucht hast... geh zu ihr und mach dich nicht weiterhin mit solchen lächerlichen Blog-Einträgen lächerlich, echt mal!!!

Na gut, dein Wort in Satans Ohr!

Alter, hör mit dem Scheiss auf, schiebste jetzt wieder depri oder was, beweg deinen Arsch!!! Nicht immer allen Tipps geben und dich daran aufgeilen, wie vielen Leuten du hilfst und was du für eine tolle Fähigkeit hast, dich in andere hineinzuversetzen, leb doch mal dein eigenes Leben... Ich glaub du lebst bei allen so ein bisserl mit und vergisst dabei immer mehr dich selbst, das hatten wir schonmal und ich glaube ich muss dich nicht erinnern, wie das damals ausgegangen ist, oder?

Nein, musste nicht... ich gelobe Besserung!!! Danke Stan!

7/14/2011

Trägheit, Ersatzbefriedigung und ein geklautes Auto!

Nachdem ich ja heute Nacht vom Schlafen abgehalten wurde von nicht weiter erwähnten Personen, die um kurz vor 1 Uhr nachts noch hier geklingelt haben, begann der heutige Tag dann dementsprechend... Langsam und träge komme ich in Gang und nichtmal die Motivation mir Kippen zu kaufen hat dafür gesorgt, dass ich mich aufraffe... sollte mein Körper genug von dem Nikotingedöns haben, habe ich es mir mit (bei allem Respekt) Vanillezigaretten soweit abgewöhnt, als dass ich nicht einmal mehr Lust auf ne Zigarette hab? Das muss sich erst noch erweisen, fest steht, es ist Donnerstag und ich rauche noch die gleiche Schachtel, die ich am Sonntag angefangen habe, das ist quasi eine Neuerung...

Einher geht das mit so etwas wie einer Ausgleichsdroge... allerdings ist die schwerer zu bekommen und völlig legal. Hormonschübe durch Momente des Glücks, ich erwähnte ja, dass es schwerer ist, aber auf die Idee gekommen bin ich eigentlich, als ich mich gestern kurzzeitig so gut fühlte als würde ich fliegen und gar nicht so genau definieren konnte, woher das jetzt kam... Ich hatte wohl einfach nur jemandem in Not geholfen, das kann einem auch eine Menge geben, also mir jedenfalls...

Und dann habe ich noch geträumt... Ich würde den heutigen Traum als Ende der ersten Staffel einer Reihe von zusammenhängenden Träumen bezeichnen. In den letzten Monaten hatte ich immer häufiger mal geträumt, dass ich mir den Wagen meines Vaters ausleihe und ohne Führerschein damit Abenteuer erlebte, naja und heute träumte ich dann, dass ich mit dem Wagen einen Unfall baute und anschließend Fahrerflucht begehen musste, denn wenn die mich ohne Führerschein erwischen, dann kriegen das ja meine Eltern mit und auch ich könnte wohl mit einer saftigen Strafe rechnen... Die Traumepisode endete mit mir, gefolgt von einigen Streifenwagen auf dem Weg in den Sonnenaufgang... die Sirenen erfüllten den Raum auch noch ein paar Sekunden, nachdem ich wach war...

Wenn Morpheus' Reich wirklich nur eine Institution des Unterbewusstseins ist, dann muss es möglich sein, dass ich mir im Traum selbst Nachrichten zukommen lasse, die Wahrnehmung und das Bewusstsein, sich im Traum zu befinden habe ich mir ja schon antrainiert... auch ein paar Updates wie das 16:9 Träumen mit Kinostreifen habe ich schon eingeführt, aber ich möchte jetzt mal versuchen aus dem was im Traum passiert für die Realität einen Nutzen zu ziehen...

Wird sich finden und morgen dann vielleicht: Sind Liebesbriefe eigentlich altmodisch? Sollte man seiner Liebsten ein Mixtape aufnehmen, auch auf die Gefahr hin, dass sie gar kein Abspielgerät hat? Können CDs überhaupt romantisch sein? Und als Gast im Inneren Dialog: Stanley Hardcore :)

7/12/2011

Rock Harz Open Air 2011 - Eine (geplant kurze) Abhandlung

Tag 1

Am Donnerstagmorgen so gegen 10 Uhr ging es gutgelaunt aus einer kleinen Stadt an der Grenze von NRW und Niedersachsen los mit dem Verpflegungskauf. Das wird nur erwähnt, weil es sich hierbei bereits um das erste größere Problem handeln sollte, denn eigentlich hatten wir geplant einen Alstertag zu machen und dafür brauch man dann halt eben auch Alsterwasser bzw. Radler. Das gab es dann allerdings im Marktkauf unserer Wahl schon direkt nicht und so entschlossen wir uns auf dem Weg noch in einem anderen Laden zu halten um das gute 2,5er dann dort zu besorgen und luden erst einmal die Dosenravioli, die Kartoffelsuppe mit Wurst und die 2 Dosen Wurst ein, dazu kamen Baguettes, eine 2 KG Packung Kekse, Chips und die obligatorischen 2 Paletten Bier! Ganz stilecht 5,0 natürlich! Als das dann alles eingekauft und im Wagen neben den drei Zelten und vier Schlafsäcken für 3 Personen verstaut war, wurde es hinten auch schon etwas enger... aber sei es drum, so lang kann die Fahrt schon nicht dauern, voller Vorfreude pilgerten wir dann, nachdem unser 26 Jähriger Fahrer beim Bierkauf seinen Ausweis vorzeigen musste, los, luden unterwegs noch Ratskrone Radler ein, weil es das 2,5er auch im zweiten Laden nicht gab und fuhren Richtung Harz.

Unser Zeitplan war schon arg ins Wanken geraten, weil die ganze Einkaufarie länger gedauert hatte als geplant und gegen 12 Uhr waren wir dann auch endlich auf Kurs. Bis Braunschweig lief auch alles planmäßig, auf dem Weg wurden die ersten Bierchen genommen und nachdem in Braunschweig die erste knifflige Baustellenparty überstanden wurde hielten wir dann auch noch einmal an für eine kleine Raucherpause... Die Temperatur war sommerlich warm, allerdings ein wenig schwül... auf dem Rastplatz feierten auch schon einige andere Menschen lautstark irgendetwas, von dem ich keine Ahnung hatte...

14:26, das Navi hatte sich verabschiedet und wir waren irgendwo an einer nicht enden wollenden Straße und in der Ferne die Berge und ein kleines Bergdorf in dem es zu brennen schien, die Luft stand und nur ein paar einsame Walker stachen aus dem idyllischen von goldenen Feldern und einem böse Vorahnung verursachenden Himmel hervor, allerdings wechselten die auch die Straßenseite, als sie uns sahen, sonst hätten wir ja die fragen können, wir versuchten es dann mit dem Straßenatlas und fuhren weiter... Die Vorfreude auf die sagenumwobene Geisterstadt, die wir 2009 auf unserem Weg zum Festival gesehen hatten stieg, wurde aber nicht erfüllt, da wir diese Stadt dann erst auf dem Rückweg wiedersehen sollten. Wir kamen dieses Mal von der anderen Seite an. Kurz bevor wir ankamen meldete sich dann das Navi zurück und wir befürchteten schon, dass es sich jetzt total festgefahren hatte aber gegen 15:30 kamen wir auf dem Camping Ground an und chillten uns vor Ort dann erst einmal bei ein oder zwei Bier auf unsere blaue Plane, die wir als Regenschutz mitgenommen hatten... Das sollte sich noch bezahlt machen, irgendwann begannen wir dann die Zelte aufzubauen, was auch recht fix ging und dann kamen wir auf die blobbige Idee, aus drei Zelten einen blauen Megablob zu machen. Also wurde die Plane am größten Zelt befestigt und im Boden verankert und über das vermeintlich undichte kleinste Zelt gespannt. Alles natürlich mit dem nötigen Ernst um einen späteren Regenabfluss zu gewährleisten. Dann grad noch die Schlafsäcke in die Zelte gepfeffert und ich stellte fest, dass ich als DER Kleinste, das größte Zelt hatte, ich hätte auch da drin noch ne Theke aufbauen können, hab ich dann allerdings gelassen, was sich im Nachhinein betrachtet als eine gute Idee erwies, dazu später mehr.

Während Vreid spielten, die wir vom Campground aus hörten erkundeten wir ein wenig die Gegend und besorgten uns Bändchen. Ich bin mir grad gar nicht sicher ob wir uns Neaera dann angesehn haben oder uns nur mal auf dem Festivalgelände, ach ja... während die ihren Auftritt hatten, haben wir uns zu dritt angestellt, weil ich unbedingt 2 Festivalshirts haben wollte, die zwar im Großen und Ganzen nicht schön sind, aber eine nötige Trophäe in meinen Augen auf jedem Festival sind. Und da ich eh nur ein T-Shirt dabei hatte und nicht jeden Tag das Gleiche tragen wollte musste das halt sein. Von weitem waren besagte Metalcore Band jetzt auch nicht so überzeugend wie vermutet, aber gut. Es war immer noch sehr drückend und Regen schien am Himmel zu hängen.
Zu Pro-Pain sind wir dann auch erstmal kurz zum Zelt gegangen um ein Bierchen zu trinken. Und dann kam die erste Band auf die ich mich im Vorhinein gefreut hatte: Stratovarius. Allerdings begann es während deren Auftritt dann doch endlich zu regnen... der Harzer Regen, ich hatte mich schon gefragt, wann er denn kommen sollte... vor zwei Jahren hatte es immerhin fast durchgeregnet und war scheisskalt dabei und ich hatte die ganze Zeit Panik, dass es wieder so kommen sollte... Da sich unser Fahrer bei Stratovarius nach vorne verabschiedet hatte entschieden wir uns kurz zum Camp zu gehen und Regenklamotten zu holen.
Pünktlich zu Hypocrisy waren wir wieder in Bühnennähe und standen im Regen, während mich Stratovarius nicht wirklich gekickt hatten, fand ich Hypocrisy sehr genial... also nicht das Strato schlecht waren, aber irgendwie war ich wohl nicht in der Stimmung dazu... nun ja, nachdem Hypocrisy dann durch waren kam der erste Headliner auf die Bühne, der Wahnsinn wie viel Leute wohl Frei.Wild kannten oder zumindest sehen wollten. Hatte ich persönlich nicht erwartet, von strömendem Regen konnte man nicht sprechen, aber es war schon unangenehm geworden draußen zu stehen also stellten wir uns für die letzte Frei.Wild Stunde dann ins Zelt, von dem aus man die Bühne super im Blick hatte. Leider gab es da ein paar Chaoten, die sich irgendwie nicht im Griff hatten und ständig rumgerempelt haben. Das waren aber auch die einzigen die mir aufgefallen sind. Ansonsten haben Frei.Wild das Pensum abgespielt, dass ich erwartet hatte. Solider Auftritt würde ich sagen, wäre vielleicht noch etwas geiler gewesen, wenn es nicht geregnet hätte, aber das ist bei Open Air Festivals halt immer das Problem, Bands die bei Regen spielen haben meist darunter zu leiden... Ein Gegenbeispiel dieses Jahres waren zum Beispiel Korn auf dem Rock Am Ring, welches ich leider nur im Fernsehen anschauen konnte, aber die haben eine mega fette Show abgezogen, da hat der Regen eher unterstützend gewirkt.
Am Ende von Frei.Wild zog es uns dann doch wieder ins Camp und wir schenkten Amorphis ab, weil auch keiner von uns so wirklich wusste, was das eigentlich ist... und die Beine vom langen Stehen auch langsam ein wenig zwickten. Um so überraschter waren wir, als wir uns vor unsere Zelte hockten um noch eine Zigarette vor dem Zu-Bett-Gehen zu rauchen, dass unsere Konstruktion funktionierte und trotz Wind und Regen genau so standhielt, wie es sollte.

Fazit

Tag 1 verlief alles in allem im Rahmnen der Erwartungen, die Konstruktion hatte standgehalten, leider Cripper verpasst und Frei.Wild nur im Zelt gesehn, keine herausragende Performance an diesem Tag und mein Herzbarometer war auch noch im unteren Level, Bier ging ganz gut, auch wenn ich schon merkte, dass ich wohl schwächeln würde und eine leichte Müdigkeit immer bei mir war. Aber sowohl unser Fahrer als auch die liebreizende Core-Blume waren mit dem ersten Tag zufrieden.



Tag 2

Freitag Morgen, gegen 4 oder 5 muss es gewesen sein, dass ich wachwurde und nur zwischenzeitlich immer wieder leicht weggepennt bin, bis man dann um 9 gemeinsames Bierfrühstück und Kekse zelebrierte. Die erste Amtshandlung des Tages war dann leider schon zu viel für meinen ach so schwachen Körper und endete für mich auf der vorletzten Etappe auf dem Weg zur Teufelsmauer... der Regen hatte in der Nacht aufgehört und es war einigermaßen angenehm, da es auch NOCH bewölkt war. Ich chillte mich auf die einzige Sitzmöglichkeit am Pilgerweg und trank 2 Bierchen während die Beiden den Ausblick von ganz oben genossen. Ja ich war der Depp im roten Kapu, der da rumsaß als ob man ihn im Kinderparadies abgeliefert hat ohne ihm was zu spielen da zu lassen. Meine Freude über die Widerkehr der Beiden war dementsprechend groß und gemeinsam machten wir uns dann auf in Richtung Sperrgebiet, wo wohl so etwas wie ein BMX oder Crossrad Parcours war, es könnte natürlich auch ein ehemaliger Truppenübungsplatz mit Panzerpiste gewesen sein, ganz sicher waren wir uns nicht und so überschritten wir nur die erste der zwei Absperrungen, die da waren... Auf dem Rückweg kam dann die Sonne raus und es war sofort heiß! Nicht warm, heiß, als ob irgendwer ne 5KW direkt auf dich gerichtet hat... also alle raus aus den wärmenden Klamotten und T-Shirt für den Rückweg...
Bei einem oder zwei weiteren Bierchen gingen wir langsam zurück ins Camp und stellten dann vor Ort fest, dass wir uns doch auch mal die ersten Bands des Tages angucken könnten... Vogelfrey und Stahlmann. Zu Vogelfrey kann ich gar nicht wirklich viel sagen, weil ich die gar nicht so wirklich wahr genommen habe ehrlich gesagt... Nur das abschließende "Addet uns bei Facebook" blieb belustigend in Erinnerung. Stahlmann dagegen werden mir als die "Grey Men Group" in Erinnerung bleiben, mit einer Musik so in der Nähe von Oomph sagte mir das gar nicht so wirklich zu und uns zog es von der Bühne zurück ins Camp... Für Lay Down Rotten, The Sorrow, Mayan und Hackneyed konnten wir uns dann irgendwie auch nicht aufraffen und lernten unsere Informatiker-Nachbarn kennen.... mit denen wir dann gemeinsam Karten spielten, bis zu We Butter The Bread With Butter auf die das Core-Blümchen im Vorlauf immer wieder abging, dass sie sie unbedingt sehen wollte... Also irgendwie war das ja schon lustig mit denen aber vielleicht hätte man die später bringen sollen, wenn alle schon etwas mehr intus haben und nicht in der brennenden Nachmittagssonne... die mir dann auch einen leichten Sonnenbrand bescherte, der mich zu Manegarm, die ich mir mal anhören wollte, aber nur die ersten paar Lieder sah, wieder zurück zum Camp gehen ließ, wo ich mich dann mit Sunblocker einschmierte und seitdem von unserem Fahrer nur noch Stahlmann genannt wurde, weil das Zeug so ergiebig war, dass es überhaupt nicht einzog sondern einfach mehr so eine Art weiße Schicht über der Haut wurde... naja geschützt hats am Ende dann doch... Da ich Powerwolf unbedingt sehen wollte, sind wir dann zu zweit, Fahrer und ich zur Bühne und haben mit dem Core-Blümchen einen Treffpunkt ausgemacht... Und Powerwolf haben mich echt überzeugt, der Sänger hatte ein geniales gebrochenes Deutsch drauf und hat teilweise Sprüche rausgehauen, köstlich... irgendwas mit "Erection Resurrection, darüber freuen sich jede Frau..." oder so, und bei Saturday Satan war es dann das erste Mal für mich das Gefühl, wie geil doch Festivals sind... War wirklich großartig für meinen Geschmack.
Im Anschluss kam dann der erste richtige Schlag inne Fresse bei diesem Festival und das im positiven Sinne, die Lieblingsband des Core-Blümchens und ich hatte etwas Angst, als der erste Circle Pit so nah, war, dass das Core-Blümchen direkt zu Boden ging. Dann kam alles, was dem geneigten Musikfan zusagen sollte, sehr geile Show, Wall Of Death, Circle-Pit fast übers ganze Gelände... ich habe mich irgendwann zurückgezogen und die Sachen der Beiden genommen, damit die sich austoben konnten... das Rammstein-Cover Sonne war dann wirklich der krönende Abschluss eines rundum gelungenen Auftritts von Caliban... Ich muss ehrlich gestehen, dass mir das richtig gut gefallen hat, obwohl man ja munkelt, ich würde ganz gerne mal gegen "Core-Kids" haten... alles Lüge, ich lass mich gerne überzeugen und Caliban haben genau das getan und auch die geneigten Fans haben mich mit ihrer fast schon kuschelsanften Art überrascht, da wurd' jedem aufgeholfen, wer runterging wurde von mehreren wieder aufgestellt, keine großen Verletzungen bei 'ner Wall... wirklich stark, sehr beeindruckend! Danke, dass man da einige Vorurteile abbauen konnte meinerseits...
Im Anschluss waren dann End Of Green dran, die wir uns aber nicht gaben, die beiden mussten ausruhen und ich brauchte ein Bierchen... zu Saltatio Mortis ging es dann zurück, weil ich ihnen noch einmal eine Chance geben wollte... sie waren mir in den letzten Jahren ein wenig zu sehr abgehoben, genau so ging es unserem Fahrer, der ebenfalls mit gemischten Gefühlen da rein ging. Ich muss sagen, jetzt so mit etwas Abstand, dass der Auftritt richtig gut war und nur ein Lied mit seinen Bravo-Teenie Texten etwas den fahden Beigeschmack hinterließ. Besonders die Textzeile "Wir singen lauter als erlaubt" stößt mir jedesmal auf, ich weiß auch gar nicht, welches Lied das ist... aber ich will ja nicht meckern, der Auftritt war solide und als alter Fan der Band kann man ihnen vielleicht die kleinen Flugstunden durch den großen Erfolg nachsehen... Außerdem fiel uns auf, dass der Liedsänger ein wenig aussieht, wie ein ehemaliger Klassenkamerad von uns. Was noch bei dem Auftritt auffiel, war das extrem viele Menschen in Bühnennähe standen und im Anschluss bei Tarja sehr viele Menschen Richtung Campground strömten, wir auch, denn das wollte keiner von uns sehen... Ich mochte die mal, als sie noch bei Nightwish war, aber irgendwie war das nie so wirklich meins...
Tarja war dann Trinkpause und die weitete sich über Dark Tranquility aus, was ich im Nachhinein ein wenig bereue, aber da wir im Anschluss, den Rest des Abends vor der Bühne verbringen würden, war das dann einfach auch nötig, denn es war immer noch einigermaßen warm...
Zu HammerFall ging es dann gemeinsam mit unseren Campnachbarn und wir stellten uns einigermaßen nach hinten um den Auftritt in Ruhe genießen zu können. Ein durchschnittlicher Auftritt, mir haben die Herren ein wenig zu viel gequatscht aber ansonsten war das ansprechend und die erwarteten Songs, die man gern hört wurden auch alle dar geboten... ein guter Mix aus alten und neuen Songs hat dann auch alle mehr oder weniger befriedigt. Dann ging es zu meinem persönlichen Highlight des Festivals, das dachte ich jedenfalls... Eisregen, ich muss leider gestehen, dass ich nicht mitten rein wollte, aber auch von weitem hat mich der Auftritt der Thüringer Todbringer sehr erheitert... ich schwanke immer bei der Beurteilung zwischen Heiter und Langeweile... also eigentlich haben sie ganz gut gerockt, aber irgendwie war es früher alles besser... oder man war einfach jünger, also mir hats gefallen, der Rest fand sie wohl nicht so toll... Bei der Elektro-Hexe hat es mich ja fast zerlegt, weil ich so lachen musste, nachdem ich zuvor schon bei N8 Verzehr lauthals mitgegröhlt habe... Es ist einfach schade, wenn die besten Lieder einer Band auf dem Index stehen und unter einem Aufführverbot...
Als letzte Band des Abends kamen dann die lustigen Folk-Raider von Fiddler's Green, die wieder ihre "Kuschel-Wall-of-Folk" aufboten und das Publikum mitten in der Nacht zu einem "Circle Pit" im Schneckentempo um den Technik Turm bewegten. Viel Geschunkel, viel Getanze, viel Spaß und eigentlich viel zu schnell vorbei war der Auftritt der Jungs. Eigentlich wollten wir dann ja noch After-Show Party machen aber irgendwie zog es uns dann doch zurück zum Zeltplatz und wir spielten dann noch bis zum Sonnenuntergang "Schwimmen" mit unseren Nachbarn, wollten dann aber noch ein paar Stunden bei Dunkelheit und einigermaßen annehmbaren Temperaturen schlafen und einigten uns darauf uns gegen 10 am Morgen wieder zu sehen...

Fazit

Ein guter Tag, sehr viel Spaß gehabt, eine wirklich herausragende Show von Caliban gesehen und auch sonst einiges an guter Unterhaltung gehabt, heiß wars, aber das Schwitzen hielt sich dennoch in Grenzen, da immer viel Wind dabei war, was unserem Hauptzelt, meinem Zelt dann auch zugesetzt hat und es leicht verblobbt hat... allerdings konnte man dennoch nachts noch gut darin schlafen, die Dixis waren in einem sagen wir mal annehmbaren Zustand, aber meinen Festivalschiss hatte ich mir aufgehoben für den letzten Tag... Von unseren 70cm Keksen waren circa 15 Zentimeter abgefrühstückt... Biertechnisch waren wir noch einigermaßen gut eingestellt, auch sonst, waren wir essenstechnisch noch gut dabei, allerdings waren die Preise vor Ort fast schon zu teuer... klar Festivalpreise aber wenn ich bei meiner Currywurst für 3 Euro mehr Soße und Gemüse drin habe als alles andere, dann ärgert einen das schon...



Tag 3

Der dritte Tag ja eigentlich immer der Tag, an dem einem so langsam die Puste ausgeht, aber irgendwie war das hier bei mir genau das Gegenteil, die ganze Zeit war ich von so einer Grundmüdigkeit befallen und damit ging es am Samstag dann auch schon los, erst einmal die gespülten Klos testen, und das tat so gut... einmal richtig schön scheissen und dann auch noch mit mehrlagigem Klopapier, nicht dieses kratzende Festivalklopapier, was man sonst so kennt... Und dann erleichtert und ein wenig erfrischt zurück zum Camp... Allerdings war es gegen 10 Uhr schon so warm und vor allem sonnig, dass wir uns etwas überlegt haben, um aus der Sonne raus zu kommen und irgendwie die Mittagsstunden zu überstehen, also sind wir früh zum Festivalgelände gelaufen, welches übrigens zu Fuß handgestoppte 3 Minuten entfernt war... und haben uns im Zelt eingerichtet, dort war es schattig und durch den Wind war es auszuhalten... Von dort aus sahen wir uns dann Silverlane an, die mir ganz gut gefallen haben und leider nur sehr wenige Zuschauer hatten, was bei Festivals immer das Leid der Bands ist, die so früh auftreten müssen... Im Anschluss gab es dann Guns of Moropolis zu sehen, deren Musik ich sehr gut fand, aber aus Angst vor der Sonne blieb ich doch lieber im Zelt sitzen und genoß die gute Sicht... bei Orden Ogan begann mir dann langsam der Hintern weh zu tun, den Leuten vor der Bühne schien das gefallen zu haben, ich fand es eher langweilig und daher entschieden wir uns dann während Motorjesus grad zurück zum Camp zu gehen um ein wenig zu trinken und dann wieder zurück zu Feuerschwanz, die einen "Lindwurm" hinter ihrem Sänger her einmal über das Festivalgelände führten, im Grunde so etwas wie eine Polonäse nur irgendwie größer und lustiger... Auch sonst, waren die sehr erheiternd und haben mir ganz gut gefallen...
Dann kamen einigermaßen verspätet Tyr, vor deren Auftritt ich in Erinnerung an das Wacken 2007 leichte Angst hatte, weil ich da bei einer Zeltquetscherei kurzzeitig Angst um mein Leben hatte... aber nichts davon hier, im Gegenteil, alles lief gesittet ab und die Band selbst spielte mehr eine einlullende Vorstellung ab... beziehungsweise fingen halt so spät an, dass man sich über den Feuerwehrschlauch freute, der ein wenig kühles Nass von oben brachte, auch wenn das die Sonnenschutzcreme nicht so mochte... Danach hatten wir dann noch einmal eine längere Durschnauf und Bierpause, bei der wir uns dann auch entschieden Ektomorf doch weg zu lassen, obwohl wir uns plasmaartige Geisterwesen vorgestellt hatten... dann wollten alle zu Turisas wieder zur Bühne, ich hatte in Erinnerung an frühere Auftritte, wo ich die Jungs gesehen habe schon damit gerechnet die Schwerter und Schilde in der Menge zu finden, aber scheinbar war Battle Metal gar nicht so hoch im Kurs beim Rock Harz... und irgendwie wirkte auch die ganze Show etwas blutleer, mag sein, dass das daran lag, dass ich so einen richtig müden Schauer bei denen hatte und teilweise fast eingeknackt wäre, allerdings fehlte mir einfach die Partylastigkeit, die ich sonst von den Jungs kenne und unterstrichen wird das wohl dadurch, dass sie nicht einmal Rasputin gespielt haben... aber gut, naja die Letzte Instanz kam dann als nächstes und wir machten daraus eine Essenspause, ich habe die ja auch schon des öfteren gesehen und ich glaube meinem Herzbarometer hätte das gar nicht gut getan, wenn ich mich denen hingegeben hätte, allerdings habe ich von anderen gehört, dass die recht gut gewesen sein sollen...
Wir sind dann zu J.B.O. wieder gekommen und da war ich dann auch endlich wach, wacher als die Erlangener selbst hatte ich das Gefühl, denn als sie anfingen wirkte es so, als wenn sie ein paar Minuten vorher erst von ihrem Auftritt erfahren hatten... aber im Laufe des Konzerts haben sie es dann rumgerissen und einen lustigen bis vortrefflichen Auftritt hingelegt, allerdings gab es verdammt viele Crowdsurfer, es war fast schon störend, aber geil... Ich hatte wirklich Spaß und war das erste Mal richtig drin im Konzert... auch dem Core-Blümchen hat es gefallen, auch wenn sie es fast schon abwertend als Saufmusik abtat... Nur durch J.B.O. habe ich erfahren, das Udo nicht Udo gesprochen wird sondern You Dee Oh, ich nenn sie trotzdem UDO, da wir aber vorm Samstagsheadliner noch irgendwas zu uns nehmen wollten, nutzten wir die alten Herren um nochmal durchzupusten... Und dann kam das wohl stimmungsvollste und meiner Meinung nach auch beste Konzert des Rock Harz. Ich weiß nicht, ob es nur am Feuer lag und am Plauderton, den der Sänger drauf hatte, aber In Extremo haben mich begeistert, auch wenn sie meinen absoluten Favoriten den Spielmannsfluch nicht gespielt haben, was ich ja nach dem im Fernsehen übertragenen Auftritt beim Rock Am Ring dieses Jahres erwartet hatte, war ich teilweise doch total drin in der Musik und von der Feuershow hin und weggerissen... auch mein Herzbarometer lief auf Hochtouren, obwohl es dem Core-Blümchen wohl nicht so gefallen hat... aber bei so manchem Lied musste ich schon schmachtend rüberschielen... Und als mich dann nach Küss Mich noch eine nette Dame hinter mir ganz zärtlich über mein Haupt streichelte, weil sie meine weiche Jacke so toll fand, da war für mich eh der Abend gerettet, wenigstens eine, die bemerkt wie süß ich eigentlich bin...
Ich würde ja eigentlich gern hier den Bericht beenden ohne das unsägliche Ende erwähnen zu müssen, aber der Vollständigkeit halber erwähne ich jetzt auch Haggard... Ich weiß nicht, hatte ich zuviel erwartet, als ich mir mal die CDs angehört hab und mich auf was schönes symphonisch brutales gefreut, aber erst meckert der Sänger rum und als es dann endlich losgeht hab ich fast Angst, dass ich spontanen Ohrenkrebs bekomme, also was diese Opernstimme da drin gesucht hat weiß ich nicht und auch sonst war es doch sehr langweilig... Wir gingen dann um dem... ja ich nenn das jetzt echt mal Lärm... zu entkommen, auf dem Rückweg zur Bühne kann ich noch mit meinem Musikwissen glänzen und jemandem sagen, dass Herr Mannelig eigentlich von In Extremo stammt... auch wenn das natürlich auch schon auf älterem Liedgut basiert wahrscheinlich und dann haben wir uns schmerzerfüllt den Rest von Haggard angesehen, nur um festzustellen, dass Long Distance Calling ja eine Instrumentalkapelle sind... die aber zum Ende auch nichts mehr reißen konnten... schade eigentlich, aber ich hatte wenigstens auf dem Festivalgelände vom RockHarz in dieser Nacht die Idee zu einer neuen Ausrichtung meiner persönlichen Musik... anders ausgedrückt, mir kamen einige Songideen und ich werde die Tage mal wieder mein Tonstudio nutzen, um mal zu testen ob das was wird...

Fazit

Der Zeltlagerblob hat durchgehalten und eigentlich war es der beste Tag, geile Performance von In Extremo, schöne Musik gehört, tolle Shows gesehen, viel gelacht, viel Spaß gehabt, schön scheissen gewesen, Festivalherz was willst du mehr, die Plane hat dem Wind standgehalten und der Alstertag war ein voller Erfolg...



Tag 4

Der Rückreisetag beginnt früh morgens um halb 7 und beginnt mit dem Abbau des Camps, nachdem wir das erledigt hatten wurde dann der Müll zusammengepackt und netterweise haben wir von unseren Nachbarn noch einen Müllsack bekommen, denn wir hatten nur 2 und die waren nichtmal wirklich gefüllt, wir haben irgendwie extrem wenig Müll gehabt... naja gesittet halt... im dritten Sack wurde dann der kaputte Schlafsack vom Core-Blümchen und eine leere Palettenpackung Bier verstaut und dann gings Müllpfand abholen... Und dann ging es zurück, wir wollten unbedingt auf dem Rückweg durch die sagenumwobene Geisterstadt fahren, die aber gar nicht mehr so geisterhaft war, wie bei unserem ersten Besuch 2009... im Grunde bestand die Stadt zwar immer noch nur aus einer Straße, die im Kreis ging und verfallenen Häusern, aber es standen im Vergleich zum letzten Mal einige Autos herum... Wir folgten dann fälschlicherweise 2 Fahrzeugen, die aus dem Hochsauerland kamen und kehrten dann nach fast 3 Kilometern Feldweg um und fuhren eine andere Strecke, kauften noch Ostzigaretten als Andenken und hielten dann den ganzen Weg Ausschau nach einem McDonalds an der Autobahn... für mich hätte es auch BurgerKing sein können aber das Core-Blümchen wollte unbedingt McDonalds. Da wir so früh waren und um 10 Uhr 30 dann auch irgendwo hinter Braunschweig einen Autohof mit McDonalds fanden gab es dort nur Frühstück... ich war kurz vorm Ausrasten, ich wollte gerade anfangen "Falling Down" zu zitieren, aber hab mich dann doch zusammengerissen... Der Rest der Fahrt verlief relativ ereignislos und wir entschieden uns dann kurz bei meinen Eltern vorbei zu schauen und meinen Kram da abzuladen, netterweise hatte mein Vater dann den Vorschlag uns zum Bahnhof in Herford zu bringen, von dem aus der Weg nach Dortmund für mich und nach Gütersloh fürs Core-Blümchen leichter war... Quasi im Vorbeischauen sah ich dann noch das 2:2 von Brasilien und Paraguay bei meinen Eltern und konnte mich zum ersten Mal richtig schön frisch machen... neues T-Shirt an und noch ein paar Vorräte abgreifen und dann ab zum Bahnhof...
Kurz vor Gütersloh hatte ich dann nochmal richtig Herzrasen, als sich das Core-Blümchen verabschiedete und entschwand...
Gegen 14 Uhr war ich dann auch zu Hause angekommen und hab erstmal richtig geduscht, das war echt mal richtig herrlich... obwohl ich ja mehr der Badewannen-Typ bin. Aber egal, alles in allem war ich dann doch froh mich endlich mal abends richtig schlafen zu legen mit nem angenehmen Untergrund und ner verstellbaren Kopfstütze... wunderbar...

Gesamtfazit

Das Gesamtfazit kann ja nur gut ausfallen, tolle Leute dabeigehabt, besonderen Dank an die beiden tollen Begleiter und an alle die beim Festival mitgewirkt haben und dieses Wochenende zu einem ganz tollen gemacht haben... Danke einfach, dass ich ein Teil davon sein konnte... Musik war größtenteils gut, klar gabs da Haggard, aber mal davon abgesehen war eigentlich nichts wirklich schauderlich und besonders die Jungs von Caliban haben mir gezeigt, dass es einfach nicht darum geht, was genau man hört, sondern einfach nur, dass wir doch im Endeffekt alle Musik hören... ob nun Core oder Trve Metal, Black, Death, Power, Heavy, Pagan, Viking, Grind, Folk, Deutschrock... es ist doch alles Musik und vieles davon ist viel zu erhaben, als dass man sich in Kleinkriege zwischen den einzelnen Richtungen zermürben muss... ich fand es toll zu sehen, wie auf einem Festival alle zusammen einfach nur ne fette Party feiern und es keine musikalischen Grenzen dazwischen gab... danke für dieses unglaublich schöne Gefühl, dass wir doch eigentlich alle Musikfans sind...

7/11/2011

Eingebungen, Core und das Ende eines Traums!

Eigentlich sollte an dieser Stelle ja der Bericht zum RockHarz stehen, aber den schreibe ich nachher, da ich erst die Daten vom Netbook, mit dem ich sowas wie ein Festivaltagebuch geführt habe auslesen will... Und vielleicht kann ich bis nachher dann auch ein paar Bilders ergattern!
Allerdings hat sich der Baum der Erkenntnis ganz tief zu mir heruntergebeugt auf dem Festival. Ich will nicht sagen, dass mein Herz blutet oder so, aber irgendwas ist passiert, was mich einerseits stark befreit hat und andererseits hatte ich teilweise fast Tränen im Auge. Und das blieb auch noch über Nacht, als hätte ich einen Geist mit heim genommen. Ich hatte so einen ganz merkwürdigen Traum. Also er war nicht nur merkwürdig weil er keine Kinostreifen hatte, wie meine sonstigen Träume sondern er wirkte realer als sonst. 
Im Traum ging es um eine Frau und einen unendlichen Kuss, ok und um meinen Tod... das wiederum war nichts Neues, aber wenn die Frau mir sagt, dass ich aufhören muss, sonst werde ich sterben... dann macht mir das Sorgen, im Traum konnte ich nicht aufhören... war ja ein Traum, da kann man nicht sterben, es sei denn man hat Angst vor Freddy Krueger. Nachdem ich wach wahr, vernahm ich ihren Duft und es war, als hätte sie neben mir gelegen, aber dem war nicht so...
Ich bring doch einfach nichts zu Stande, vielleicht war die Idee von Samstag Abend jetzt eine "Acapella-One-Man-Core" - Band zu gründen und Lieder fürs Herz in ein "Böses" Gewand zu stecken gar nicht so schlecht, vielleicht lenkt mich das ja ab... wovon denn? Na vom Leben, wovon sonst... alles andere krieg ich ja in den Griff, kann doch nicht sein, dass ich schon wieder so abdrifte oder?
Ohne Scheiß, die letzten Tage hatte ich so oft depressive Schübe, wie schon lange nicht mehr... Ich glaub es gibt jetzt nichts mehr zu verlieren, alles ist vorbei... wer begleitet mich nach Wacken, sei dabei!
Nein ich bin nicht voll, nur voll verwirrt!!!
Keine Ahnung, was zur Hölle mit mir los ist...

7/06/2011

Letzte Vorbereitungen!

Ich bin doch eigentlich kein Typ, der mit viel Gepäck reist... aber mir ist aufgefallen, dass ich heute neben meinem Handy, meinem Netbook und meinem MP3 Player auch noch meine Kamera auflade und das alles für ein 3 Tage Festival Trip zum Rock Harz... crazy shit Leute...
Noch ein paar Stunden, dann geht's erstmal ab zur bezaubernden Pusteblume und von da an gibt es dann kein Zurück mehr... ich freu mich so einfach mal ein paar Tage alles hinter mir zu lassen und einfach Spaß zu haben... ich sollte Kartenspiele einpacken, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass wir keines vor Ort haben werden, aber man weiß ja nie ;)
Running Order ist eingetütet... dann gleich noch grad ein wenig Geld holen und ab nach GT :)
Der ausführliche Bericht folgt dann, wenn ich wieder in der Stadt des deutschen Meisters angekommen bin!