12/13/2014

Susanne (Part XIII)

Sobald Harald verschwunden war, formte sich die Asche wieder zu Drake. „Idiot.“ Dann grinste er mit einem etwas lauteren „Idiot“. Er fühlte nämlich einen Schlüssel in der Hand. Ohne zu Zögern steckte er ihn ins Schloss seiner Bibliothek. Er drehte ihn einmal um und öffnete die Tür. Ein Knarren und die letzte Hürde war überwunden. Es war dunkel, doch seine roten Augen lachten über die Finsternis. Er war halt ein Vampir. Ein Vampir der besonderen Art. Er glich einem Menschen, der Tags aktiver war, hatte aber kein Spiegelbild und war Nachts aktiver. Er fand sich perfekt zurecht. Na, wenigstens etwas, dachte er. Die Einrichtung war nämlich noch dieselbe, wie die von seiner Bewohnzeit. Doch das sollte sich ändern. Und wenn alle wissen sollten, wer hier ist, er will diese Pack nicht in seiner Wohnung. Er hat vor, das Innere wieder so zu gestalten, wie es war. Er würde Zombies und Skelette, statt Kassierer und Kunden platzieren. Zuerst die Menschen als Notproviant für seine „Kinder“ und die Bücher verbrennen. Doch zuerst, bevor er seinen Einrichtungszurückeroberungsfeldzug starten konnte, wollte er sich vergewissern, dass auch alles seine Richtigkeit hatte. Ja. Und hier befand sich eines der wichtigsten Bücher, fand er. Die Dimensionswanderung. Das würde er später genauer betrachten. Er schloss ab und ging zu seiner Seelenkammer. Es war der tiefste Raum, und ja auch er ließ sich mit dem Schlüssel öffnen. Auch hier war alles so, wie es früher war. Eine kleine Arena, mit drei kategorischen Unterteilungsräumen. Ein paar Zauberbücher, für die er einen größeren Magielevel brauchte und zwei Maschinen. Mit einer konnte er Seelen zu Seelensteine machen. Das war hilfreich für Beschwörungen von z.b. Golems. Allerdings braucht man für solch normale Untertanen weitaus mehr und stärkere Seelen, als zum Beispiel für Skelette oder Zombies. Für kleine Flugdämonen brauchte er sogar die stärksten Seelen. Und im letzten Raum war die Maschine, mit der er Seelen absorbieren konnte. Er konnte dort, die geschickten, mentalen, angriffs- und verteidigungsstarken Fähigkeiten der Seelen in sich einbauen. Bei schwachen Seelen brachte dies allerdings nicht viel. Er ging wieder heraus und schloss ab. Dann machte er sich auf, die Menschen in die Küche zu schleppen. Erst mal zerrte er sie in den Kühlraum und erschuf, statt des fetten Kühlschrankes eine mittlere Zelle, wo er die Menschen, die ja nicht lange kühlten und so wieder schnell auftauten und das Blut nicht gefror, hereinwarf. Die Menschen jammerten und fragten sich, wie so etwas passieren konnte. Sie konnten nicht raus. Dann ging Drake in sein Zimmer und räumte das unbequemliche Bett heraus. Mit dem Geld, welches er in den Kassen fand bestellte er sich einen kostbaren, alten, im Museum gelagerten Sarg. Da er begriff, dass das Ausleihen der Bücher Geld brachte, ließ er seine Skelette, die er mit menschlichem Aussehen bedeckte dort arbeiten und ließ die Kunden erst mal in Ruhe. Somit vereitelte er es auch, dass jemand herausbekam, was los war. Nun ließ er sich und seinen Kreaturen von Menschensklaven erklären, wie diese Geräte, wie z.b. Musikanlage und Computer zum Verkaufen und Berechnen der Büchergelder funktionieren. Diese Seelen, ließ er dann zu Steinen und dann zu weiteren Skeletten und Zombies umwandeln.
Harald hatte inzwischen begriffen, dass Charles in der anderen Dimension war, indem er wieder mal das Orakel befragte. Dann traf er auf zwei dunkle Gestalten, Sie sahen total aus wie Menschen, doch verhielten sich wie Vampire. Dunkel gekleidet und wegen der Sonne Sonnenbrille auf. Doch das hätte ihnen alles nichts genützt, wenn es echte Vampire gewesen wären. „Gleich geht die Sonne unter, Ros“, sagte der eine grinsend. „Ja, dann können wir diese Scheiße abnehmen.“ „Hey, ihr beiden. Ihr glaubt doch nicht ernst, dass ihr Vampire seid, oder?“ „Pass mal auf, Alter. Wir könnten dich in Sekundenschnelle aussaugen, aber wir sind gute Vampire“, erklärte die weibliche Gestalt. „Erstens, habe ich noch nie etwas von guten Vampiren gehört, zumal es die überhaupt gibt. Und zweitens seid ihr keine Vampire, was ich euch leicht beweisen kann.“ „Erstens hast du die Bekanntschaft mit guten Vampiren gerade gemacht und zweitens...“ Die Braut redete weiter. „...Und zweitens, beweis es.“ „Nur allzu gerne.“ Er hob ein Kreuz aus seiner Jackentasche und zeigte es ihnen. Dies hielten ihre Arme vors Gesicht und fauchten, wobei sie ihre ganz normalen Zähne zeigten. „Was sind das für Narren?“, sagte er.
Charles hatte es inzwischen schon fast geschafft. Noch ein paar Schritte und er wäre von Gesinei weg. Nur Schade, dass er durch die Stärke nicht mitbekam, dass es gar nicht mehr unerträglich für ihn war, oben weiter des Berges. Er sah sich um, bevor er weitergehen wollte. Da, rechts unten von seinem Blickwinkel aus, sah er einen Friedhof. Dort sah er gerade um die zehn Schattenbolde, die den Hof betraten.

Er fühlte sich für’n Arsch denn er mochte Friedhöfe sowieso nicht so besonders. Wenn sich dort noch so finstere Kreaturen herumtrieben, konnte er sie noch weniger ausstehen. Sie waren irgendwie unheimlich. Das konnten doch keine der Kreaturen des Magiers sein, denn wenn sie den Weg in so kurzer Zeit schafften, warum waren dann Susanne & Co noch nicht am Ziel. Er legte sich auf den Boden und wartete ab, was die Kreaturen auf dem Friedhof machten. Nach den Schattenbolden waren weitere Kreaturen auf dem Friedhof erschienen, er konnte jede Menge Zombies, die er bis aufs Blut hasste und ein paar Totengräber, die begannen die Leichen auszugraben. Die seelenlosen Zombies packten sie in Plastiksäcke und die Schattenbolde, luden sich die Säcke über die Schulter und warteten auf die anderen. Gemeinsam verschwand die Gruppe wieder und Charles kroch aus seinem Versteck. Er sah über den Friedhof, der einer Ausgrabungsstätte glich. Sie hatten den gesamten Friedhof verwüstet und jede Menge Seelen mitgenommen. Düstere Seelen, denn dieser Friedhof war der Aufbewahrungsort der Toten von Schwerverbrechern, die nach ihrer Exekution hier vergraben wurden. Ihre Seelen konnten nicht fort, denn nicht mal der Teufel wollte diese Seelen haben, vom Himmel ganz zu schweigen. Charles dachte nur, dass die Seelen nicht an ihr Ziel gelangen durften und überlegte sich einen Plan.
Tugol öffnete den Zugang, der in den Palast des Magiers führen sollte. Ein stechender Geruch kam ihnen entgegen: „Mann oh Mann, das ist ja richtig eklig!“ Henrik hatte einen sehr stark ausgeprägten Geruchssinn, der ihm manchmal schwer zu schaffen machte. Ein Geruch von Schwefel stieg in die Nasen unserer vier Freunde. Tugol ging voran, er kannte den Weg ja immerhin. Es war ein enger Gang, den man aufrecht nicht gehen konnte, also krochen sie ihn entlang, viele Meter, bis sie an ein Loch im Boden gelangten. Tugol sah herunter und sprang durch das Loch. Nach langem Fall traf er auf Wasser auf und versank für kurz, bis sein Körper wieder an die Oberfläche kam und er den anderen zurief: „Hier ist ein See, ich glaube hier geht’s weiter!“ Die anderen sprangen der Reihe nach in das Loch und befanden sich plötzlich alle gemeinsam in dem See. Susanne flüsterte: „Da war was.“ Etwas lauter sagte sie: „In dem Wasser ist irgendetwas!“ Wyatt hatte es auch bemerkt. Irgendetwas bewegte sich unter ihnen. Tugol, drehte sich um und sah in den Schlund eines sehr großen Piranhas. Wyatt schrie: „Haltet euch an mir fest!“ Alle taten es und Wyatt konzentrierte sich und sie schwebten über dem Wasser. Nachdem er sie schweben ließ sah er das Wasser mit einem durchdringenden Blick an und es verwandelte sich blitzschnell komplett zu Eis. Sie standen auf einer dicken Eisschicht und gingen weiter als das Eis plötzlich knackte und einer der Piranhas knapp an Henriks Bein vorbeisprang. Er landete auf dem Eis. Henrik nahm sein Schwert und hieb auf den Fisch und sein Schwert blieb im Eis stecken. Tugol, der sich mit der Tierwelt auskannte schrie:„Wir haben keine Zeit mehr dafür, lasst uns abhauen, die brauchen nicht lange bis sie durch das Eis sind.“ Sie rannten über das Eis bis sie auf festem Gesteinsboden angekommen waren. Das gesamte Eis war verschwunden aber sie waren sicher.

12/12/2014

Susanne (Part XII)

Wyatt, Henrik und Susanne waren derzeit an einer Ecke angelangt, wo sie die Schatten der Schlangen sahen. „Also, Junge... Bereit?“ „Muss ja gehen, Alter...“ Beide hielten ihre Schwerter angriffsbereit und da kam ihnen auch schon eine Vulkanpythonfratze entgegen. Wyatt spaltete ihr den Kopf und sie zerfiel. Da kamen ein paar weitere, für die Wyatt Henriks Unterstützung brauchte.  Wyatt sah eine Schlange, die ein kleines Gerät in der Hand hatte. Aufmerksam beobachtete er, wie er auf einen Knopf drückte und eine weitere Python entstand. „Hey, Junge! Vernichte diese Schlange, dort hinten. Und nimm das Teil in seinen Händen an dich.“ Er wunderte sich erst, aber meinte, dass Wyatt sich da besser auskennt. Er nahm Susanne mit in die Arme und kletterte den schmalen Bergteil hoch und raste dann nach links weiter. Hier kamen merkwürdige, etwas größere Würmer aus dem Boden geschossen.  Susanne trat gegen diese und sie wurden unten von den Schlangen verspeist. Henrik sprang runter und schlug der einzelnen Python den Kopf ab. Urplötzlich, gerade bevor Wyatt seinen zweiten Arm verloren hätte, verschwanden alle und Henrik steckte das Gerät ein. Wyatt kam auf sie zu und Henrik stellte Susanne wieder ab. „Was war das für ein Ding?“, wollte sie wissen. „Keine Ahnung, aber ich denke, es ist besser, wenn wir es behalten. Vielleicht könnte es uns einmal von Nutzen sein. Und du, Westernheld? Soll ich meinen Verbandskoffer rausholen oder stirbst du lieber den Heldentod?“ „Ich bin kein Westernheld. Ich bin Wyatt, Susannes Schutzengel. Und so eine kleine Wunde, wird mich nicht davon abhalten, sie zu beschützen.“ Sie sahen vorerst keine neuen Teufeleien und so gönnten sie sich einen Moment Ruhe.
Währenddessen im Schloss Drakes:
„Harald, welches Ereignis erweist mir die Freunde?“
„Maul halten, Drake. Du hast was, was ich dringend brauche. Ich beherrsche die Dimensionswanderung, brauche dafür aber das Amulett, was du versuchst zu verbergen.“
„Ich brauche es selber. Ich brauche zwar kein Blut, aber hab lange keins gekostet. Außerdem kann ich dich mit meinen dunklen Zaubern der Verdammnis...“
„Du bist ein schlechter Lügner. Wir wissen doch beide, warum du in diesen Raum willst. Du beherrscht nur ein paar Zauber. Und wir wissen auch, dass du mittels dieser nicht gegen mich ankommst. Gib es mir und ich gebe dir den Schlüssel.“
„Wenn ich es dir gebe, könntest du mich ja vernichten“
„Weißt du was? Das kann ich auch so“
Er zauberte aus seiner Hand einen silbernen Staub und pustete ihn zu Drake, der noch kurz bevor es ihn traf zu Staub zerfiel. Harald kramte in der Asche rum, suchend nach dem Amulett, doch er fand es nicht. „Klare Sache. Drake hatte nur eine Fälschung. Es bedarf durchaus mehr, die Amulette zu vernichten. Dann muss es Charles besitzen. Hoffentlich ist er in dieser Dimension.“ Doch Charles kämpfte sich in den tiefen Höhen des Gesineis herum. Nicht nur mit den seelenlosen Kreaturen, sondern hauptsächlich mit der Hitze. Einige Male sackte er zu Boden, trank aus einigen, kleinen Gefäßen, die er bei sich trug und stampfte weiter. Ja selbst seine schnellen Schuhe halfen nicht. Und er hatte es so oft trainiert, im Licht standhaltig zu sein. Alles vergebens?“ Des wirklichen Nachts, kam ein Geist. Es war der einer etwas älteren Frau. „Verliere den Mut, du Dämon der für das Gute kämpft. Nimm meine Kraft, auf dass sie dir helfen mag und ich endlich ruhen kann.“ Er löste sich auf und Charles fühlte sich besser. Die Hitze machte ihm nichts aus, aber wer weiß, wie lange. Er wurde wieder schneller und raste weiter nach unten. An ein paar Bodentorfbolden und anderen nicht so starken Krieggeschöpfen der Nacht raste er einfach hinweg.

Henrik, der es genoss so cool zu sein ging rechts, Wyatt links neben Susanne. Seit der kleinen Schlacht mit den Pythons hatten sie kein Wort gewechselt. Von irgendwoher kam plötzlich kühle Luft. Und der Ascheregen wurde für einen Moment lang schwächer, als wäre eine Systemschwankung des Wetters in Kraft getreten. Sie hielten inne. Die gesamte Zeit die sie bisher unterwegs waren, war es windstill gewesen und die Asche war senkrecht auf den Boden vor ihren Füßen gefallen. Doch hier wirbelten die Aschehaufen vom Boden auf, hier zirkulierte die Luft und von irgendwoher musste dieser kalte Wind ja kommen. Langsam ließen sie ihre Blicke wandern. Es hatte aufgehört Asche vom Himmel zu regnen, die Hitze hatte auch nachgelassen. Susanne starrte auf einen Stein während Wyatt auf die Spitze des Berges starrte und sah, dass das Feuer, das den Berg bisher umgeben hatte, verschwunden war. Ein von Rauch umhülltes schwarzes Ungetüm ragte in den Himmel, das musste der Palast des bösen Magiers sein. Die tiefschwarzen Türme wirkten wie die Finger einer Hand, die, in den vom Mond rot leuchtenden Himmel wuchsen. Henrik starrte ebenso auf das Bauwerk auf der Spitze des Berges. Susanne, die sich die ganze Zeit vorstellte, eine Prinzessin zu sein brach die Stille und sprach zu den beiden: „Ja, ich weiß ja nicht wie ihr das seht, aber ich weiß immer noch nicht wo der Wind herkommt!“ Wyatt drehte sich zu ihr. Henrik tat dasselbe und sie gingen ohne weitere Worte zu verschwenden weiter den Pfad am Berg entlang.
Nach kurzer Zeit erfüllte ein Summen die Luft. Susanne blieb stehen. Es hörte sich an als würden ein paar Tausend Bienen in unmittelbarer Nähe sein. Das Summen schien aus einer kleinen Höhle die sich rechts von ihnen befand zu kommen. Sie näherten sich dem Höhleneingang. Das Summen wurde immer lauter. Eine Biene so groß, wie eine Hand flog ihnen entgegen, sie war aus dem inneren der Höhle gekommen. Wie aus Reflex nahm Wyatt sein Schwert und hieb sie in zwei Hälften. Was er nicht erwartet hatte, wurde zur Wahrheit. Die beiden Teile fielen zu Boden und aus jedem der beiden Teile wurde in kürzester Zeit eine neue Biene, die Kurs auf Henrik nahmen. Henrik rief fragend: „Was soll ich den jetzt machen...aaaah?“ Wyatt antwortete: „Ganz ruhig, sie greifen nur an, wenn man sie provoziert.“ Er fuchtelte mit seiner Hand herum. Mit diesen Worten zog er aus seinem Umhang eine etwas größere Fliegenklatsche. Die Bienen summten weiter auf Henrik zu, dieser schwitze vor Angst und hoffte, dass sie verschwinden würden. Da flog plötzlich die Klatsche an seinem Kopf vorbei und warf die beiden Bienen zu Boden. Wyatt nahm die Klatsche und schlug auf die Bienen ein, bis sie sich nicht mehr rührten und in Tausend Einzelteile zerstückelt waren. Henrik überlegte kurz: „Hey Wyatt, war das klug?“ Wyatt stützte sich auf die Klatsche und meinte siegesgewiss: „Na klar, die machen nichts mehr!“ Die am Boden liegenden Überreste der Bienen begannen sich zu bewegen, jedes der Teilchen begann zu wachsen. Susanne hatte eine gute Idee: „Lasst uns verschwinden!“ Das taten sie dann auch und flüchteten in die Höhle. Die Höhle war hell erleuchtet. Neonleuchten an den Wänden ließen die gesamte Höhle in einem sterilen Licht erscheinen. Die Bienen regenerierten sich in einem enormen Tempo. Das Summen erfüllte die Luft und es wurde immer lauter. Sie rannten so schnell sie konnten um den Tausenden Bienen, die ihre Verfolgung aufgenommen hatten zu entkommen. In der Ferne sahen sie eine Art Tür, die verschlossen war. Sie hatten nur ein paar Meter Vorsprung und rannten auf die verschlossene Tür zu. Als sie kurz vor der Tür waren öffnete sie sich wie von Geisterhand und die Drei huschten durch die Öffnung. Direkt hinter ihnen fiel sie ins Schloss und man hörte dumpf wie die Bienen dagegen prallten, so als würde irgendjemand, wie ein verrückter gegen die Tür klopfen. Nach ein paar Minuten hörte das Summen auf und das Klopfen war auch verschwunden. Erst jetzt sahen sie sich um. Henrik fragte: „Wo sind wir hier? Sieht aus, wie ein Labor oder so was!“ Susanne ging vorsichtig durch den großen Raum, der voller Bücherregale stand und überall waren irgendwelche chemischen Gerätschaften. Sie kam sich vor wie damals, im Chemieraum als ihr Lehrer immer alle Experimente gleichzeitig durchführte, um Zeit zu sparen. Aber der Raum schien nur eine Tür zu haben, die durch welche sie gekommen waren. Wyatt und Henrik tasteten die Wände nach einer Drehtür oder Schiebetür ab, die vielleicht ein Ausgang sein konnten, während Susanne stichprobenhaft Bücher aus dem Regal nahm um sie kurz anzulesen. Es waren größtenteils Bücher aus vergangenen Zeiten, manche schienen mehr als eintausend Jahre alt zu sein und waren in einer Schrift geschrieben, wie sie heute nicht mehr gebraucht wurde. Außerdem befanden sich viele Bücher in dieser Sammlung, die sie nicht einordnen konnte. Sie nahm ein Buch mit der Aufschrift „Die Bibel“ aus dem Regal und merkte sehr schnell, dass es nicht die Version war, die sie kannte. Wyatt und Henrik hatten etwas gefunden, in den Fels eingearbeitet befand sich ein Hebel. Sie betätigten ihn und vor ihnen stand eine vermummte Gestalt, die mit einem Schwert bewaffnet war. Henrik und Wyatt zogen ihre Schwerter und wollten auf den Fremden einschlagen, dieser wehrte jeden Schlag ab, den sie ihm zufügen wollten. Sie kreuzten ihre Schwerter viele Male. Nachdem sie eine Weile gekämpft hatten und keinen klaren Sieger erkennen konnten, machte der Fremde einen Fehler und die Schwerter von Henrik und Wyatt kreuzten sich kurz vor seinem Hals. Sie hielten inne: „Wer bist du?“ Der Fremde antwortete außer Atem: „Ich bin Tugol. Ich bin Wissenschaftler. Ich bin hier oben hergezogen um ein Mittel gegen diese ekelhaften Bienen zu erforschen. Aber anstatt sie zu vernichten habe ich sie nur stärker gemacht.“ Sie ließen von ihm ab. Er stand auf und legte seine Kapuze zurück. Sein Gesicht kam zum Vorschein. Susanne fragte erstaunt: „Du bist ja ein Mensch? Was haben die ganzen Bücher zu bedeuten?“ Tugol antwortete: „Das ist meine besondere Leidenschaft, ich sammle verbotene Exemplare. Fast alle hier zu findenden Titel sind indiziert oder wurden aus gewissen Gründen dem Volke vorenthalten, zum Beispiel die Version der Bibel...es ist das verbotene Duplikat, welches die katholische Kirche kurz nach Erscheinung verbieten ließ, weil viel zu viele Informationen über Satan drin stehen! Ich bin kein Mensch, jedenfalls nicht zu 100%, ein Teil von mir ist das eines Wolfes. Ich wurde einst von einem angegriffen, der sprechen konnte, seitdem verwandle ich mich in Vollmondnächten in einen Wolf mit großem Appetit, auch deshalb forsche ich hier oben so allein und abgeschieden. Was macht ihr hier?“ Henrik lachte: „Ach, wir sind auserwählt und wollen nur die Welt retten, sonst nichts!“ Tugol berichtete ihnen von einem Geheimgang in den Palast des Magiers, der mit seiner Höhle verbunden war. Er hatte ihn vor einigen Tagen freigesprengt, als wieder eines seiner Experimente schiefging. Er bat ihnen seine Hilfe an und schloß sich der Truppe an.

12/11/2014

Susanne (Part XI)

Wyatt warf sich seinen Umhang wieder um und das Schwarz in seinen Haaren kehrte zurück. Henrik stammelte noch immer, während Wyatt und Susanne den Weg entgegen der Abkürzungsroute: „Warum nehmen wir denn nicht den Weg durch die Monster, dann wären wir viel schneller. Und wenn es stimmt, was ich gehört habe, kann uns niemand etwas anhaben, oder? Du bist ein Schutzengel, ich habe ne Vampirausrüstung und bin dadurch viel stärker und Susanne ist auserwählt, die Welt zu retten...wer könnte uns aufhalten?“ Genau in dem Moment, als er triumphierend seine Arme hob und erwartungsvoll in Richtung Wyatt blickte, traf ihn ein harter Schlag am Fuß. Es war ihm beinahe so, als hätte ihm jemand mit einem Baseballschläger auf den Knöchel geschlagen. Mit einem spitzen Schrei ging er zu Boden und rief: „O.k., wir nehmen den anderen Weg, aber helft mir hier raus...Bitte!“ Wyatt drehte sich langsam um und sah, was ihn da am Knöchel getroffen hatte. Mit dem „Scheiße!“ Gesichtsausdruck musste er mit ansehen, wie sich ein Aschewurm, groß wie ein LKW den Fuß geschnappt hatte und Henrik in einer atemberaubenden Geschwindigkeit über den aschebelegten Boden wegzog. Der Wurm schleifte ihn über den Boden bis zu einer kleinen Höhle, dort bereitete er Henrik darauf vor, das Hauptmahl zu sein. Henrik hatte panische Angst und er dachte: ‚Hoffentlich ist der Umhang selbstreinigend!’ Als der Wurm gerade seine Zähne fletschte und zum entscheidenden Biss ansetzen wollte, tauchte aus einer Wolke aus schwarzem Nebel, Wyatt auf und zog aus seinem Umhang ein silbernes Schwert. Er hielt es gegen die Bergspitze und es spiegelte das Feuer des Berges wieder. Der Wurm wurde von dem Blitzen der Klinge einen Moment lang abgelenkt und die Umklammerung von Henrik ließ etwas nach. Henrik befreite sich aus der Gewalt des Wurms und versteckte sich hinter Wyatt. Der holte seinerseits aus und briet dem Wurm eins über. Der Panzer des Wurms ließ ihn erzittern. Er holte ein zweites Mal aus, dieses Mal war der Wurm aber schneller und griff seinerseits an. Mit einem Affenzahn kam er an und seine riesigen Schneidezähne kamen auf Wyatt zu. Als sein Kopf schon im Schlund des Monsters hing und es nur noch hätte zubeißen müssen, um ihn zu erledigen, ertönte die Melodie von Bonanza. Der Wurm drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam und sah mit seinen, von rotem Panzer umgebenen Augen, wie Henrik sein Handy aus der Tasche holte und sich meldete: „Ja!“ Eine weibliche Stimme aus dem Hörer stöhnt: „Hallo, du geiler Sack...oh ja ich will dich noch heute Nacht...oh!“ Henrik fragte mit einem überraschten Gesichtsausdruck: „Wer ist denn da überhaupt?“ Zum Wurm und Wyatt gewandt sagte er: „Kämpft ruhig weiter, das kann ein wenig dauern!“ Der Wurm war etwas verwirrt und wusste nicht mehr was los war, da spürte er wie Wyatt mit dem Schwert wieder und wieder auf den Panzer hieb. Im Hintergrund hörte er Henrik telefonieren: „Ja du geiles Luder...ich will dich...bist du schon feucht? ... Wir sollten uns unbedingt mal treffen.“ Das lenkte den Wurm so ab, dass Wyatt sich auf seinen Rücken schleichen konnte und mit seinem Schwert auf die einzige Stelle schlagen konnte die nicht gepanzert war und zwar im Nacken, wenn man bei einem Wurm überhaupt von Nacken sprechen kann. Der Wurmkopf klappte mit einem entsetzten letzten Gesichtsausdruck vom Körper und fiel auf den Boden, während das grünlich gefärbte Blut den näheren Umkreis einsabberte. Henrik sagte: „Hallo, bist du noch dran? Uschi...ich kann dich gar nicht mehr hören!“ Er drehte sich zu Wyatt, der über und über mit grüner Soße übergossen war, so wie auch Henrik als er an sich herab sah. Er sah sein Handy an, das auch nur noch ein rotzgrüner kleiner Kasten war und schrie Wyatt an: „Was soll der Mist, das war ein sehr nettes Gespräch, du hast mein Handy kaputt gemacht!“ Wyatt, der sich keiner Schuld bewusst war antwortete: „Is nur ein bisschen dreckig geworden. Gehst du mit dem Tuch drüber und dann ist gut!“ Wütend über dessen Gleichgültigkeit warf Henrik ihm das Handy zu. Wyatt fing es auf, wischte es mit seinem Umhang sauber und warf es zurück. Er schüttelte seinen Umhang aus und Henrik tat es ihm gleich und siehe da, die Umhänge sahen aus wie neu. Da kam auch Susanne dazu, die sich hinter einem Felsen versteckt hatte. Wyatt riss das Wort wieder an sich: „Da wir jetzt eh schon auf dem Weg sind, können wir auch diesen Pfad nehmen, auch wenn es der gefährlichere Pfad ist und er voller Gefahren steckt!“ Beinahe rechthaberisch fügte Henrik hinzu: „Das hab ich doch von Anfang an gesagt!“ Wyatt griff in seinen Umhang und holte ein Silberschwert mit weißem Griff hervor. Er warf es in Henriks Richtung, der es auffing und sagte: „Danke, ist es echt so gefährlich, dass selbst ich ne Waffe brauche?“ Mit einem Grinsen im Gesicht antwortete Wyatt: „Oh ja, das ist es!“, und holte seinerseits ein Silberschwert mit einem schwarzen Griff hervor. Die beiden nahmen Susanne in die Mitte, um sie, wenn es nötig war vor Monstern oder sonstigen Angriffen zu schützen. Sie gingen weiter den schmalen Pfad an der steilen Bergwand entlang, wo sich hinter jeder Kurve eine Schar von bösartigen Kreaturen verbergen konnte.
Auf dem Gipfel kamen die ersten Suchtrupps zurück und brachten jede Menge Schätze in die Schatzkammer des Palastes, vor allem antiker Schmuck und Goldbestecke hatten sie erbeutet. In der Schatzkammer saßen kleine gelbe Kreaturen mit roten Augen und sortierten die Schätze auseinander, denn vieles, das wie Gold aussah, war kein Gold, sondern nur billige Imitation der Menschen um sich wichtig zu machen. Die Imitationen wurden durch einen Tunnel in die Müllabteilung weitergeleitet, wo furchterregende Allesfresser, die Reste als Nahrung aufnahmen. Weil alles ein durchdachtes System war, wurden die verdauten Ausscheidungen dieser Ungeheuer als Dünger für die Manaplantagen benutzt, auf denen schwarze Riesen arbeiteten um dem Magier zu dienen. Mana ist die Energie, die benötigt wird um größere Zaubersprüche, wie z.B. Beschwörungen sprechen zu können. Je mehr manaspendende Ländereien ein Magier besitzt, desto mächtiger ist er. Der Palast stand kurz vor der Vollendung, als einer der Türme der Palastkrone plötzlich einstürzte und Tausende Arbeiter unter sich begrub. Abseits der Bauarbeiten sah man eine kleine Gruppe Totengräber und Zombies herumstehen, in deren Mitte eine vermummte große Gestalt stand und ihnen Befehle erteilte: „Geht zum Friedhof und bringt die Leichen her, der Meister braucht noch ein paar Kreaturen als Dienstpersonal für den Palast, außerdem braucht er ihre Seelen um mächtiger zu werden!“ Einer der Zombies, dem ein Arm fehlte flüsterte leise zu einem anderen, dessen eine Gesichtshälfte verloren gegangen war: „Genau wie die Scheissvampire, die brauchen auch immer Seelen und Blut und sonst was!“ Die große Gestalt trat an ihn heran: „Du spottest über den Meister?“ Er fletschte die Zähne und der Zombie wollte eingeschüchtert verschwinden, doch da war es schon zu spät. „Schafft die Reste von dem Kerl weg und geht an die Arbeit!“, befahl die große Gestalt, nachdem sie den Zombie mit einem Schlag zerfetzt hatte und die untergeordneten Kreaturen zogen von dannen.

12/10/2014

Susanne (Part X)

Zahlreiche Menschen liefen orientierungslos durch die Stadt, die von der Dunkelheit erfüllt war und auf deren Straßen die Suchtrupps des dunklen Magiers sich tummelten, um das Amulett zu finden, welches ihm die Macht verleihen würde, den Gesineidrachen zu beschwören. Mons zogen in Scharen durch die Straßen und plünderten die Geschäfte und nahmen alle Schätze in ihren großen Rucksäcken mit, die sie erbeuten konnten. Die Mons, eine Art Goblins hatten allerdings den Menschen gegenüber einen gehörigen Nachteil im Kampf, weil sie von Wasser verletzt werden konnten und ihnen in Größe und Intelligenz unterlegen waren. Die Menschen nutzten ihre Vorteile aus und schlugen sie oft in die Flucht, doch meistens verloren sie viele ihrer Schätze, weil die Mons in zu zahlreichen Horden erschienen, dass man sie erfolgreich am Plündern hindern können. Einige der Menschen hatten sich aufgemacht, die Supermärkte zu plündern und fuhren mit ihren Autos in die Schaufenster, um sich mit dem einzudecken, was sie brauchten. Viele klauten Alkohol, setzten sich in ihre Häuser und tranken sich die Welt schön. Einige ganz Verwegene machten Fotos von der Schönheit des Berges, um dessen Gipfel sich immer noch ein Feuersturm drehte.
Henrik hörte jemanden um Hilfe schreien und wollte sich darum kümmern, denn er wollte jedem helfen, dem er helfen konnte. Henrik sah den Abhang hinunter und erblickte an einem aus dem Berg ragenden Baum eine Kreatur hängen. Ohne darüber nachzudenken, ob die Kreatur feindselig sei, reichte er ihr die Hand und zog sie zu sich herauf. Vor lauter herabfallender Asche konnte man kaum erkennen, was sich vor einem befand, doch Henrik war sich sicher zu wissen, was er vor sich hatte.
Wyatt trug die vor Erschöpfung eingeschlafene Susanne in seinen Armen weiter den Berg herauf und hoffte insgeheim, dass sie nicht zu spät an der Spitze ankommen würden. Seine Beine standen beinahe bis zum oberen Ende seiner Stiefel in Asche und bei jedem Schritt wirbelte er Asche auf, die vom Himmel immer weiter stetig herabfiel. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso heißer wurde die Lufttemperatur. Selbst Wyatt, der als das, was er zu sein behauptete so etwas wie Hitze nicht spüren dürfte schwitzte sich ganz schön einen ab. Wyatt legte Susanne auf einen Stein und deckte seinen Mantel über sie, damit sie nicht an der herabfallenden Asche erstickte, um sich um die beiden Trolle zu kümmern, die er hinter sich vermutete. Er nestelte an seinen Revolvern und drehte sich blitzschnell um und sah in die Gesichter zweier kleiner Mädchen: „Hallo, wir haben uns verlaufen! Weißt du, wo unsere Mama ist!“ Erstaunt steckte er die Kanonen weg und ging auf die beiden Mädchen zu. „Ich weiß nicht wo eure Eltern sind, setzt euch da hin und wartet bis ich wieder da bin!“ Mit diesen Worten klatschte er in die Hände und inmitten der ascheüberzogenen dunklen Landschaft entstand ein Grasplatz mit zwei Steinen und über diesem Platz war eine Art Sonnenschirm, der die Asche abhielt. Die beiden Mädchen gingen auf ihn zu: „Danke, aber eigentlich wollten wir dich umnieten!“ Die beiden süßen Mädchen verwandelten sich in zwei riesige Schlangen, die sich blitzschnell um seinen Körper drehten.

Eine Schlange umwickelte Susanne und hielt ihre Zunge nah. Wyatt dachte sich, es wäre eine Vulkanpython und aus seiner Hand formte sich eine Eiskugel, doch die Schlange wich nicht zurück. Er musste die Kugel vergrößern und auf die Python werfen. Die gefror und fiel nach einer Fingerspitzenberührung ineinander zusammen. Doch das konnte er bei der zweiten nicht tun, denn er durfte Susanne nicht gefährden. „Ahh!“, schrie sie. Sie schien verzweifelt zu sein, als die Schlange ihre Zunge in Susannes Kopf zerrte. Susannes Augen wurden gelblich und Wyatt musste sich etwas einfallen lassen. „Ich muss einen starken Zauber einsetzen. Erst mal Susanne hier hin zaubern und dann denselben Zauber vollziehen.“, dachte er. Es würde ihn viel Kraft kosten, doch besser als...
Er erhob gerade seine Hände, als plötzlich jemand in der Luft erschien und einen weißen Hammer erschuf und diesen genau auf den Kopf der Bestie ansetzte. Das Vieh sackte zusammen und Susanne war frei. Sie lief in Wyatts Arme. Henrik steckte den Hammer wieder in seinen Rucksack und fiel stehend zu Boden. Er stand ihnen direkt gegenüber. „Du Dummkopf!“, sagte Wyatt. „Wie? Habe ich euch nicht gerade das Leben gerettet?“. „Ja, aber schau mal da“ Aus den Überresten der Python stieg ein gelber Rauch aus, der sich zurückzog. „Ja und?“ „Diese Substanzen setzen sich nur dann frei, wenn man sie auf diese leichte Weise vernichtet. Gleich werden hier Horden von Vulkanpythons auftauchen. Wir müssen weg“ „Ja, aber ich muss euch noch was Wichtiges sagen. Charles, der gute Vampir sagt, der richtige Weg...“ „Sei still. Wir sind doch schon fast da.“ „Ja, aber Charles meint...“ „Charles?“, fragte Susanne und sprang von Wyatt runter. „Ja, kennst du ihn?“ „Charles ist der Mann von Barbara, meiner Schwester.“ „Wir müssen hier weg.“ „Die Abkürzung ist aber dort.“ „Da, wo du hinzeigst, sind dank dir keine, wenn überhaupt jemals da gewesene Abkürzungen.“, sagte Wyatt und sah die Schlangen, die sich langsam, aber stetig näherten. „ Barbara ist ein Zombie und Charles hat das Amulett, nachdem der Magier sucht. Er will Zauber suchen, mit denen er das Amulett vernichten und Barbara heilen kann.“ „Wo ist der Kerl denn?“ „Die Hitze.“ „Verstehe.“ „Was jetzt?“
Der Vampirlord war schon wieder draußen, aus der Kanalisation. Der Stromausfall dieser Dimension war natürlich schon vorüber und der Chef beschloss, sein altes Schloss aufzusuchen. „Ich kann kaum noch Zauber. Einer der wichtigsten ist die Dimensionswanderung und die Verdopplung. Oh, dieser miese Schleim. Er hat es irgendwie geschafft, dass ich diesen Zauber nie wieder beherrsche. Er und seine Magiegeräte...Ihr verteilt euch wieder und besorgt mir Anhaltspunkte für würdige Gegner, Opfer, Sklaven und Schätze. Da fällt mir ein, ich habe auf Gesinei noch Diener, die seit Jahrzehnten Silber abbauen. Sein Schleim muss auch da gewesen sein, um das Amulett zu bekommen. Vielleicht finden meine Untertanen ja dort den Verdoppler, nachdem ich für ihre Vernichtung sorgte. Er verwandelte sich, es war Nacht, in eine pechschwarze Fledermaus und flog lange. Jenseits, der Stadt, jenseits des Waldes, jenseits.... Was? Das Schloss war kaum abgeschnitten von der Stadt und der Wald deutlich geschrumpft. Er verwandelte sich zu einem Menschen. Wie bitte? Es war auf. Als er hineintrat, wurde er noch wütender. Überall Menschen, die Bücher lasen. Es waren aber nicht seine Zauberbücher, nein. Er fand eines. Der kleine Vampir und der freundliche Werwolf. Er schmiss es wütend zu Boden. Die Leute guckten zu ihm und er ging weiter, eine Treppe runter. Hier war kein schöner Flur mehr mit schönen Kerzen. Und Kronleuchtern, nein eine Reihe von Kassen. Für ihn Menschen, die an einem Schleimgerät saßen und dumm starrten. Er ging hinunter. Den Rest wollte er nicht wissen. Nur sein Zimmer bitte nicht. Doch. Der Sarg war also in der Kanalisation und hier stand ein Bett. Mit mehreren Konsolen und Musikanlagen. Alles Schleimzauber, dachte er. Er ging zu seiner Seelenkammer, verschlossen? Er versuchte, sich aufzuzaubern, doch er begriff, dass ein magisches Siegel das verhinderte. Seine Menschenkammer, war eine Küche geworden. Alles in allem, war es ein Menschenheim mit Shop. Dasselbe vor seiner Zauberbibliothek. „Wer besitzt die Frechheit, meine Garnitur zu ruinieren? Wer wagt es, meine Gruft zu verunstalten? Und wer hat die Macht meine Seelenkammer und meine Bibliothek zu verschließen.... Ha.... Harald...“ Er drehte sich zurück und sah ihn. Derjenige, der kein Normaler sein kann, solch eine Explosion zu überleben. Er hatte nicht mal eine Schramme. Seine Kleidung war noch weißer, als die der guten Vampirbande. Hätte der Vampirlord das Amulett nicht, wäre er vom alleinigen Anblick zerfallen. „Der weiße Magier...“ „Drake...“

12/09/2014

Susanne (Part IX)

In der Stadt am Fuße des Berges, gingen die Menschen in ihren Häusern langsam aufeinander los, die Leute drehten durch, gingen in die Küche, bewaffneten sich mit Messern und griffen ihre Mitbewohner an. Andere zündeten ihre Häuser an und tanzten auf der Straße, während sie sich dabei halb tot lachten. Vom Himmel rieselte ein Ascheregen, der die Straßen mit einer dünnen Ascheschicht überzog. Die Menschen waren in Panik. Einige stiegen in ihre Autos und wollten aus der Stadt verschwinden. Einer von ihnen war Harald, der seinen nagelneuen Porsche retten wollte. Er war Anhänger einer Sekte, die sich das Ende der Welt als das Verbrennen der Erde vorstellten und nur wenige Wohlhabende würden verschont. Er schaltete also und fuhr durch das Garagentor hindurch, weil er fürchtete, nicht genug Zeit zu haben, es zu öffnen. Auf der Straße war die Hölle los. Natürlich nicht wirklich, aber das hört sich gut an. Viele der Leute, die jetzt auf der Straße standen, hatten Familienmitglieder ermordet und waren dann aus ihren Häusern gelaufen, weil sie gemerkt hatten, dass sie von einer bösen Macht dazu getrieben wurden. Blutverschmierte Menschen standen auf den Straßen und hofften, dass alles aufhören würde. Harald trat aufs Gas und fuhr, so gut er konnte um die vielen Menschen herum. Nachdem er auf der Hauptstraße war, wo er Plünderer dabei beobachtete, wie sie die Schaufenster zertrümmerten und alles Wertvolle entwendeten, hatte sein Wagen einige üble Dellen. Endlich waren die Straßen nicht mehr voller Menschen. Er trat voll auf das Gaspedal und die Tachonadel erreichte nach kurzer Zeit 270 Stundenkilometer. Endlich raus da, dachte er sich als er bemerkte, dass er auf den Berg zufuhr, statt von ihm weg. Entsetzt sah er auf die Bergspitze und erblickte das Feuer. Der Ascheregen wurde immer stärker und die Scheibenwischer konnten die Scheiben nicht mehr richtig reinigen, so dass Harald bei 290 Stundenkilometern im Blindflug mit voller Wucht in eine vor ihm liegende Tankstelle raste. Wie durch ein Wunder überlebte er den Aufprall. Er stieg aus seinem Auto und wunderte sich, dass es keine Explosion gegeben hatte. Genau in dem Moment explodierte die gesamte Tankstelle in einer kilometerweit sichtbaren Stichflamme. Selbst Wyatt und Susanne hatten die Explosion gesehen und Wyatt spürte, dass dunkle Mächte, mehr und mehr an Kontrolle gewannen, aber er wollte Susanne nicht noch mehr beunruhigen, als sie es sowieso schon war.
Henrik war auf der Spur der beiden. Neben Susannes Fußabdrücken in der Asche, sah er ein paar Meter daneben eine weitere Spur, die nicht von Wyatt stammen konnte, denn der musste direkt neben ihr gehen, oder er war schon von ihrer Seite gewichen. Henrik stellte sich die schlimmste Möglichkeit vor, Wyatt war tot. Daraufhin rannte er noch schneller, als er es sowieso tat.

Der Verfolger von Susanne und Wyatt sah sich, nachdem diese sich vorhin umdrehten, ebenfalls um und fiel zu Boden. Schnell setzte er seine Sonnenbrille auf und lief ihnen hinterher. Er sah ab und zu zurück und erblickte einen weißen Schatten, der immer näher auf ihn zu kam. „Von wegen, Drake. Denkst wohl, ich fall drauf rein.“ Er rannte schneller und schneller. Irgendwann sah er schon die Beiden, die erschöpft schienen und wesentlich langsamer gingen. Deren Verfolger sah, dass sie nach rechts abbogen, weil da ein tiefer Abgrund war. Er selbst war allerdings schon zu schnell gewesen, um bremsen zu können und flog den Abhang mit Volldampf hinunter. Ein paar Minuten später kam Henrik an.
Der Schleim sah erst den Schatten des Vampirlords, der sich aus dem Grab erhob. Dann blickte er von oben nach unten. Seine Schuhe waren schwarz. Sein unteres Gemach war schwarz. Sein Umhang war schwarz, ja sogar seine Haut war schwarz. Aber nicht so schwarz, wie mancher Mensch sie hat, nein. So schwarz, wie die Kohle ist oder der Sarg. Das einzigste was an ihm nicht schwarz war, war das Amulett, das um seinen Hals hing. Es strahlte sehr hell, so dass die Vampire zu Staub hätten fallen müssen, doch der Lord schützte sie kurz mit einem Zauber und steckte das Amulett unter seinen Kragen. Der Lord ging auf den Schleim zu. „Hey, ich... ich hab das zweite Amulett“ Er übergab es ihm. Dieser wischte erst mal angewidert den Schleim weg und zerdrückte es dann mit bloßen Händen. Er ging wieder auf den Schleim zu und sprach mit einer tiefrauen Stimme: „Glaubst du wirklich allen Ernstes, ich würde auf deine dummen Verdopplungstricks hereinfallen?“ Er erhob eine seiner Hände. In der Mitte der Fläche  war ein roter Punkt. Der Schleim schluckte. Aus dem Punkt kamen elektrische Ringe, die den Schleim immer und immer mehr zerstückelten. Der Lord hörte auf, als er nur noch so klein wie sein Daumen war. Mit hoher, piepsigen Stimme schrie er: „Ich... ich geb dir den Verdoppler. Mit meiner Hilfe kommst du groß raus! Oder mein Raumschiff! Ach was. Du kannst alles haben! Ich rühr auch nie wieder einen Vampir an!!!!!!“ „Oh ja. Das wirst du in der Tat nicht mehr tun.“, sagte er und lächelte. Dann zertrat er den Rest und beriet sich mit seinen Leuten.
Währenddessen auf Gesinei:
Der Schleimzwerg, der mit Wyatt und Susanne nicht mithalten konnte, nachdem diese ihn einfach missachtet hatten, war, nachdem sie von einigen anderen überholt wurden, total erschöpft. Plötzlich zersprangen und zerpöckelten sie an Ort und Stelle. Der Verdoppler sprang allerdings nicht auseinander und flog irgendwo nach unten weg.