3/18/2023

Das Netz vergisst nie...

Wie viele Internetseiten besucht man wohl so im Laufe seines Lebens? Hängt es davon ab ob man ein "NETURAL BORN MILLENIAL" ist oder davon, wie schnell man sich selbst neues Anlernen kann? Ist die persönliche Vielfalt entscheidend, Interessen, Technikaffinität, Sozialisation möglicherweise?

1995 hatte weniger als 1 % der Weltbevölkerung einen Internetanschluss. Ich wusste zu dieser Zeit noch nicht einmal, dass es so etwas wie Internet gibt, okay da war ich auch 10 und habe noch mit meinen Freunden im RealLife gespielt. Verrückt oder?

Also wie viele Internetseiten? Ich denke, das ist sehr unterschiedlich, die Frage ist so wie die Frage nach gehörten Songs, gesehenen Filmen, geliebten Lieben, wobei letzteres ja schon wieder im Reich der Illusionen zu suchen ist, wenn man Liebe als philosophisches Konstrukt versteht, was ist schon Liebe?

Man könnte meinen die meisten Internetseiten wären Pornoseiten und solche die kommerzialisiert sind um Geld zu generieren, aber ich habe keine Beweise, die diese These stützen. Wenn ich mal von mir ausgehe, dann besuche ich täglich zwischen 20 und 25 Seiten, davon einige mehrfach und regelmäßig. Meine Onlinezeit schätze ich so auf 8-10 Stunden, wobei ich natürlich auch Netzarbeit leiste, daher sagen wir mal mein Rechner und Zusatzgeräte verbringen normalerweise die gesamte Wachzeit im Online-Modus, außer ich schalte sie stumm, um in Ruhe arbeiten zu können.

Seit 2002 habe ich vermutlich Internet, damals gab es noch keine Flatrates. Also maximal ne Stunde im Netz, da musste man schon gut überlegen, was man machte und das Internet war noch deutlich langsamer, da lud so eine große Seite mal schon ein paar Minuten, wenn man Pech hatte mit dem 56K-Modem. Wenn man irgendwas veröffentlichte dauerte es ewig, bis es oben war. Oben? Heute nennen wir das die "Cloud". Die Rechenpower und Internetgeschwindigkeit steigerte sich dann spätestens 2006 als ich in der Depression ohne das Internet vermutlich komplett vereinsamt wäre. Damals saß ich nächtelang in irgendwelchen Foren und chattete mit ähnlich finsteren Gestalten über ähnlich finstere Themen, lustig dabei ist, dass mir aufs Verderben nicht einfallen will, wie dieses Bienenwaben-Netzwerk hieß, ich erinnere mich an das Habbo-Hotel, die diversen VZ-Netzwerke, ICQ und andere Messenger, aber mir will dieses Bienen-Ding nicht einfallen, ich grüble schon seit Tagen. Wenn ihr euch erinnert, da hatte man eigene Waben und konnte heiraten und so, war sehr kindlich aufgebaut in meiner Erinnerung, aber wie hieß das, Bee-Net? Ich habe schon das halbe Internet durchforstet (als ob), wisst ihr was ich meine?
Ich vermute erst mit dem Umzug in die "große Stadt" ist die Sache eskaliert, zwei Rechner und Internetzugang an jedem Platz, Handyinternet, überall zu jedem Zeitpunkt Internet, einerseits Chance aber auch vor allem für jene, die nicht damit hereingewachsen sind sicherlich eine wahnsinnige Überforderung. 2010 dann Facebook und von da an ging es im Grunde bergab. Heute landet alles im Internet und wird dadurch nie vergessen, weil es irgendwo immer bleibt. Einerseits schön, wenn die Firmen dahinter nicht plötzlich pleite gehen und alles weg ist, was du in blindem Vertrauen naiv in deren Hände überlassen hast, so kann ich immerhin auf eine ganz alte Seite verlinken, wo ich früher ein paar Sachen veröffentlicht habe: E-Stories

Andererseits ist es natürlich auch fies, weil zumindest theoretisch jeder, alles über einen herausfinden kann, anhand der Spuren, die man in all den Jahren im Internet hinterlassen hat. Und eine KI kann das sicherlich im Bruchteil einer Sekunde, ich würde auch gern diese Seite wiederfinden, wo man nachgucken konnte, was alles von einem im Netz zu finden ist... Das Netz vergisst nie, ich leider schon und je mehr Wissen ich mir aneigne, desto mehr scheint auch wieder gelöscht zu werden.



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