3/23/2023

Keine neuen Liebeslieder

Braucht es in der heutigen Zeit immer neue Liebeslieder? Oder ist zu dem Thema nicht im Grunde auch schon alles gesagt, gesungen, geschrien und geweint worden? Mir kam die Frage gerade in den Kopf, als ich Bon Jovis "I'll be there for you" hörte und einfach nur dachte: "Wow, was für eine unfassbare Schnulze mit geiler Gitarre und allem, was ich mir wünschen würde in der Lage zu sein im richtigen Moment zu sagen!" Aber man vergisst dabei dann auch immer, wie lange an solcher Musik im Studio herumgeschraubt wird, bevor es genau das ist, was bei Millionen Menschen genau diese Emotion auslöst. Dazu dann die passende Stimme, die anderen Musiker, insgesamt Alles.
Aber es gibt so viele Songs, bei denen ich mich verliebt fühle, ohne es faktisch akut zu sein und dann frage ich mich oft, wie das funktioniert. Bin ich einfach so hochsensibel, dass ich all diese Emotion aus der Musik extrahiere und in meinem Körper in dieses Gefühl verwandle, weil ich es gern spüren mag (ich meine, wer nicht, oder?) oder ist die Musik einfach wirklich so großartig, dass es jedem so geht. Sieht man sich die Wissenschaft dahinter an, sind es ja bloß Schallwellen, die auf unser Innenohr treffen und das erscheint mir doch recht emotionsarm.
Für mich steht jedenfalls fest, dass es de facto keine neuen Liebeslieder mehr braucht, die schönsten gibt es bereits und ohne Liebe machen diese Lieder eh keinen Sinn, außer im Hinterzimmer oder im Keller, wo man dann einsam um die Liebe weint, die man nicht hat. "Und es bleibt ja immer noch Gott, wenn man sonst niemand hat...", sangen schon die Toten Hosen. Obacht Alex, nicht dass man dir wieder Blasphemie vorwerfen kann. Ich meine das komplett ernst, Gott kann so sehr Trost und Liebesersatz sein, das anzuzweifeln würde ich mir nie rausnehmen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen