Ich habe letztens schon etwas zu diesem Alias geschrieben, das ich mal mit mir geführt habe und ich fühle mich damit von Tag zu Tag unwohler. Im Endeffekt ist es bloß eine Aneinanderreihung von Buchstaben, das ist klar, aber es hatte ja mal eine Bedeutung für mich und diese ist zu missverständlich, als dass ich noch dahinter stehen könnte. Ich sage nicht, dass ich zu einem Zeitpunkt meines Lebens nicht der Annahme einer Gleichstellung mit dem Göttlichen anheim gefallen bin, aber es war eine ungebührliche und vor Allem unerhörte Anmaßung, die auf so vielen Ebenen verletzend und verstörend gewesen sein muss.
Die eigentliche Aussage: "Ich bin der geilste!", geht im Kontext zwei einfacher Worte einfach verloren. Doch wenn man es sich genau ansieht, dann war es schon damals wohl so, dass ich Gott für das höchste erreichbare Ziel gehalten habe und mich damit gleich zu machen, war dann wohl der Gipfel der Überheblichkeit. Ich will nicht sagen, dass es mir leid tut, denn damit würde ich einen Teil meines Lebens verleugnen. Aber die Tatsache, dass es mich heute stört oder mir in irgendeiner Weise peinlich ist, zeigt mir nur noch mehr, wie sehr ich mich gerade wandle.
Ist das Wort "gottgleich" generell ein Frevel, weil es bedeuten würde, sich ein Bildnis zu machen, um dann damit etwas zu vergleichen? Ich weiß es nicht, manchmal ist ein Wort auch nur ein Wort und bedeutet soviel wie "unfassbar großartig", so würde ich es benutzen, weil alles was ist wie Gott, obwohl es das natürlich faktisch nicht geben kann, unbeschreiblich ist. Und das macht es dann wieder großartig.
Bei dem Thema kann man einfach einsteigen und sich im Kreis drehen, bis die Raupe nicht mehr dreht. Gibt es das Wort "karussellieren"? Wenn nicht, ich wäre dafür es auch in der Psychologie einzuführen, falls es da noch nicht verwendet wird für sich immer wieder um die eine Sache drehende Gedanken, die aber zu nichts führen können. Es ist wie Tiere, die ihren eigenen Schwanz jagen oder Pflanzen, die zur Sonne wachsen. Die Reise geht nie zu Ende ihr Lieben und das muss sie auch nicht, verlasst das Karussel, bleibt stehen oder (tut mir leid meine pflanzlichen Freunde, ich fürchte ihr könnt nicht entscheiden!)...
Ich für meinen Teil werde versuchen noch mehr darauf zu achten, welche Worte ich benutze und im Notfall eine Erklärung beifügen, wie ich es meine, da es scheinbar in dieser übersensibilisierten Welt kaum noch möglich ist, zwischen den Zeilen zu lesen und das heraus zu hören, was gemeint ist und nicht unbedingt, das was die Worte sagen. Ich erlebe das ganz oft, wenn ich nicht im Face-to-Face Kontakt mit Menschen bin, dass sie jede Möglichkeit nutzen meine Worte so zu verstehen, wie sie sie verstehen wollen und nicht wie ich sie meine. Das kritisiere ich generell an der mobilen Kommunikation, wir verlieren die Bedeutung, weil wir mit vorgefertigter Meinung und Ergebniserwartung in alles gehen, was wir tun. Darum an dieser Stelle die kleine Bitte:
Öffne deinen Geist, lass mehr zu - BE DU oder Öffne deinen Geist, las Gott zu - BE DU
(ich hab beide Formulierungen gespürt, also gehören sie hier auch beide hin.
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