11/27/2022

Dominant rückständig

Ach wir Menschen, was sind wir doch für eine großartige Spezies, haben wir doch verstanden, wie das Universum funktioniert und überhaupt sind wir doch die einzigen Lebewesen auf unserem Planeten, die eine höhere Intelligenz erreicht haben. Höher als was? Als die Tiere? Bei dieser Frage gerate ich immer wieder ins Stocken, denn eine höhere Intelligenz sollte es uns ermöglichen respektvoll und friedfertig miteinander umzugehen, das schaffen nämlich schon die meisten Tiere (ohne höhere Intelligenz), weil es für das Überleben ihrer Art von erheblicher Bedeutung ist. Nur wir Menschen haben uns darüber erhoben, weil wir was, intelligenter sind? Wir führen Kriege um Ressourcen, die wenn man sie sich gerecht teilen würde für Alle reichen würden. Wir haben Dinge wie Geld erfunden, um nicht mehr im direkten Wettstreit um das Weibchen gehen zu müssen, wir haben Religion erfunden, um irgendwas zu haben, dass uns die Welt erklärt, wenn wir zu faul sind sie uns zu erforschen. Ich finde nicht, dass wir von höherer Intelligenz sind, wenn wir noch keinen Weg gefunden haben, als eine Menschheit friedlich miteinander umzugehen.

Das Einzige, was wir als Menschheit sind ist dominant und zwar gegenüber dem Planeten, dem Kosmos und allem, was darin existiert und selbst da würde vermutlich eine höhere Intelligenz über unsere Rückständigkeit und Ineffizienz lachen, weil wir diese Dominanz nicht als eine Menschheit nutzen und mit dem, was wir dominieren in Einklang leben, sondern immer noch wie die so oft als unintelligenter gescholtenen Paviane auf dem Felsen stehen und unsere Dominanz kund tun müssen, anstatt sie zu nutzen, um denen, die wir vermeintlich dominieren zu helfen.

Wie intelligent kann eine dominante Spezies sein, die sich ihren eigenen Lebensraum und die Lebensgrundlage dessen, was sie selbst braucht zu zerstören. Das ist wie ein Turmbauer, der weil er den Turm höher bauen will, die unteren Steine benutzt, da kann ja jeder der mal Jenga gespielt hat drüber nachdenken, wie intelligent das ist.

Wir sind dominant rückständig, gebt es zu - BE DU!

Touchstone Pictures Movie Party

Erster Advent, 3 Uhr Nachts, ich kann nicht mehr schlafen. Was für ein toller Anlass ein paar 90er Klassiker-Lieblingsfilme aus der Touchstone Pictures Ära auf Disney + zu gucken, vor Allem um die DVDs zu schonen, die schon verpackt in Umzugskartons  auf ihre Überfahrt warten.

Los geht es mit dem immer wieder großartigen "Bringing Out the Dead" ich weiß, dass es schwer zu verkaufen ist, aber in meiner Welt ist das ein echter Gute-Laune Film. Mir gibt er immer wieder Hoffnung, wenn die Tage am dunkelsten sind.
Halb 6, Tränen der Rührung sind noch nicht ganz trocken, da geht der Touchstone-Cage Marathon weiter. "Gone in 60 Seconds" bleibt einer der coolsten Autofilme mit einem spannenden Ensemble und ultracoolem Soundtrack. Auch der gehört zu meinen Lieblingsfilmen.
Mit dem Wechsel zu einem Speed-Doppelpack wechseln wir auch zu 20th Century Fox und ich stelle einmal mehr fest, dass der erste durch seine Besetzung und dichte spannende Erzählweise heute immer noch eine gute Figur macht. Sandra Bullock ist wirklich spitze, die Chemie mit Keanu ist großartig. Der Follow-Up dagegen hat tolle Bilder, ein nettes Urlaubsfeeling und UB40, ansonsten fehlt Keanu einfach unglaublich und trotz viel Brimborium will einfach nicht die Spannung des Vorgängers aufkommen.
Leider wurde ich dann unterbrochen und der Ernst des Lebens beendete dieses kleine Experiment vorzeitig. Ich hoffe, dass ich demnächst weitere solcher Throwback-Marathons machen kann, habe doch noch so viele 90er Lieblingsfilme, die ich lange nicht gesehen habe.
In diesem Sinne...

11/26/2022

You should be dancin'

Es ist ja alles so grauenhaft und schrecklich, die deutsche Herrenfußballnationalmannschaft trägt keine One Love Binde und droht, was man so hört früher Urlaub einzureichen als gedacht. Haben sich diese Millionäre sicher verdient irgendwo in einem Urlaubsparadies die Wirtschaft anzukurbeln, ist bestimmt besser angelegt, als bei den sowieso schon stinkreichen Kataris. Katari-Bashing ist ja so in gerade, 300.000 Verbrecher, alle fett und faul und alle hassen sie die Menschenrechte und Frauen und ach sie sind einfach Böse. Das ist zumindest das, was man derzeit so durch die Presse geistern hört. Ich finde es unglaublich witzig, dass niemand diejenigen hinterfragt, die so etwas zulassen und vor Allem solchen Menschen eine Bühne bieten. "Wer hat denn damals die olympischen Spiele nach Deutschland gegeben 1936, als ein gewisser Adolf Hitler schon 3 Jahre an der Macht war und der Welt ein Spektakel sondergleichen vorgespielt hat." Das war glaube ich (leider weiß ich nicht mehr wer sich so äußerte) die bisher bescheuertste Aussage zu dieser Skandal-WM.

Übrigens, in Deutschland leben 84.079.811 Menschen, Stand 30. Juni 2022, wisst ihr wie viele Menschen hier keinen Bock auf Menschenrechte und die Würde des Menschen, Homosexuelle, Frauen, Diversität und Gleichberechtigung, sowie faire Behandlung von Arbeitern haben? Ich kann dieses ständige auf Andere zeigen, damit man selbst nicht in Erklärungsnot gerät nicht ausstehen. Ich nehme mich nicht aus und bin leider oft von der gleichen Doppelmoral betroffen, aber ich versuche jeden Tag einen Teil davon abzubauen, wenn ich merke, dass mein Handeln oder meine Art zu leben, irgendwem, irgendwo schaden könnte. Ich weiß, dass ich da erst ganz am Anfang stehe, solange ich meinen mitteleuropäischen Lebensstandard aufrechthalte, aber wie schrieb schon J.M. Simmel: "Es muß nicht immer Kavier sein!" (ich habe das Buch nicht gelesen, aber irgendwie sprach mich der Titel gerade an).

Selbst ich, als einer der Ärmeren (im Maßstab Deutschland) gehöre zum oberen Ende der Nahrungskette und werde hoffentlich niemals das Gefühl kennenlernen, wie es ist mit 6 Menschen auf engstem Raum zu leben, ohne fließend Wasser und Elektrizität (Moment, war das nicht 2012 in Bielefeld? Wir hatten Strom, na gut!) und in der ständigen Angst vor Bombeneinschlägen oder dem Regime, das mir verbietet Texte wie diesen zu verfassen.

Wir regen uns auf, weil wir 30.000€ Schulden bei der Bank haben, diese Menschen haben gar kein Geld, sie trinken aus Brunnen mit verschmutztem Wasser, hoffen, dass sie den Tag überleben und essen, was die Wohlstandwelt wegschmeißt, lebt zwischen brennenden Autoreifen und sammelt in Müllbergen ihre spärliche Wohneinrichtung zusammen. Wir sollte vorsichtig sein, wohin wir mit unseren Steinen werfen.

Natürlich ist es ungeil, dass ein neureicher Staat (allein die Formulierung!) in der Lage ist, sich durch das zufällige Vorkommen von Bodenschätzen auf ihrem Staatsgebiet, sich ein weltweites Sportereignis zu leisten und damit eine Empörungswelle in Gang zu setzen, die meiner Meinung nach eher den Weltverband treffen sollte, der so korrupt ist, dass er seine Mitglieder durch Geld bestechen lässt, um Sportveranstaltungen, wie eine WM zu vergeben. Man vergesse nicht, dass auch Deutschland sich 2006 eine WM gegönnt hat, also selbst da sitzen die Leute, die jetzt einen auf Gutmenschen des Jahrhunderts machen im Glashaus.

Wenn wir die Bilder sehen, wie sich die arabischen Nachbarländer in den Armen liegen, wie einfach alle Nationalitäten für 100+x Minuten ihre ganzen Differenzen beiseitelassen und Fußball gucken, dann ist das ein Grund zu Tanzen. Singen und Tanzen für den Frieden unter den Völkern, wir sind Eins. Da brauchen wir keine verf***te Binde, das ist das Gefühl, das ist "ONE LOVE". One Love ist etwas, das man leben muss damit es funktioniert!

In diesem Sinne, love you - BE DU!!!

DHL freigesprochen, es ist nur dieser EINE

Ich fürchte die paranoide Seite von mir übernimmt in letzter Zeit immer mehr die Kontrolle. Ich fühle mich langsam persönlich von diesem EINEN Postmenschen drangsaliert. Das letzte Mal "Ich berichtete" kam er ja noch gut davon, gestern zieht er dann die gleiche Nummer wieder ab, diesmal aber mit einem Mitbewohner und liefert das Paket dann irgendwo in der Pampa ab, damit ich es mir von da holen kann und heute Morgen traut sich dieser Typ doch tatsächlich nochmal her, um eine neue Show abzuziehen. Ich sage euch, der Baseballschläger war schon im Anschlag und hätte sich sehr gefreut mal wieder richtig durchgeschwungen zu werden, aber leider war jemand anderes anwesend, der mich zurückhielt. Man könnte meinen, es wäre einer der psychopathischen Schergen des Ölprinz, aber wahrscheinlich kennen die sich noch nicht einmal und die Paranoia übernimmt die Kontrolle. Aber warum zur Hölle, man das Päckchen nicht einfach in die Garage stellen kann oder beim Nachbarn abgibt bleibt mir ein Rätsel. Ist übrigens auch das absolute Gegenteil von klimafreundlich, wegen eines Päckchens fünf Kilometer nach Ennigloh zu düsen, um ein Paket abzuholen, dass schon in Greifnähe am Zielort war, fünf Kilometer weg zu fahren, anstatt es dann wenigstens nebenan im DHL Shop abzugeben, ich weiß echt nicht, was bei dem Typ nicht stimmt aber der Kerl schafft es sich in der kurzen Zeit, die verbleibt noch eine einzufangen.
Also Freispruch für den DHL Trupp, die meisten sind echt nett und zuvorkommend und ich habe nie Probleme mit denen, aber der Junge sollte lieber was anderes arbeiten und bekommt beim nächsten Mal auch 'ne Beschwerde beim Arbeitgeber.

11/25/2022

Gläser und Tassen

Ein Abschied von ein paar wichtigen Gegenständen in meinem Leben, die einen Teil meines Lebens dokumentieren, die aber im Endeffekt nur das sind, DINGE. Und wieso fühlt es sich dann so falsch an diese Dinge in meinem alten Leben zurückzulassen? Diese Frage treibt mich um, ich weiß nicht warum sie mir immer wieder in den Sinn kommen und immer wieder die Wunde öffnen, die letzten Oktober geschlagen wurde?

Da stellt man in einer Notsituation seinen Hausstand bei jemandem unter, dem man vertraut hat, einer Familie, der man vertraut hat, Menschen, die man als die Seinen bezeichnet hat, denen man geholfen hat, mit denen man gelacht hat, mit denen man gefeiert hat, mit denen man geweint hat und denen man seine tiefsten Tiefen offenbart hat, Menschen die einem "hoch und heilig" alles versprochen haben, nur um es dann mit einem Handstreich zwischen Tür und Angel als "Die Dinge haben sich geändert" wegzuwischen und damit die Familie als Ganzes ausgelöscht haben in meinem Gefühlsleben. Ich hätte es noch verstanden, wenn dem EINE Begründung gefolgt wäre. Im Laufe der Zeit sammelten sich aber verschiedene an und am Ende bleibt dann bloß der Eindruck von Hass und einer lange Zeit geplanten Idee der persönlichen Vendetta, auch diese übrigens ohne erklärtem Grund, was es für mich immer noch grausamer macht.

Wie dem auch sei, jedes Mal, wenn ich an die Dinge denke, die ich damals bei meinem gesundheitsbedingten Auszug aus Dortmund zurücklassen musste, kommt es mir vor wie eine sächliche Geiselnahme, etwas um Kontakt mit mir zu erpressen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Sachen noch existieren oder ob sie im Laufe der Jahre längst vernichtet wurden, weil sie im Weg standen oder etwas in der Art. Ich würde sie wahrscheinlich selbst entsorgen, weil sie mit so vielen Erinnerungen verknüpft sind, die ich gar nicht mehr brauche. Vor einiger Zeit habe ich alle Bilder der Vergangenheit durchgeguckt und ausgesiebt, Diaprojektionen von einer Realität, die nur auf gestellten Bildern existiert sind wie Gift, das man sich immer wieder verabreicht, nur um den klaren Blick auf das, was wirklich geschah zu verhüllen.

Und im Endeffekt geht es um das Prinzip. Es darf nicht sein, dass Menschen ungestraft stehlen, sich einverleiben, was Anderen gehört, sie mit ihrem eigenen Eigentum erpressen. Ich habe lange nachgedacht ob es mir ein paar Andenkentassen aus Freizeitparks wert sind dafür eine Strafanzeige zu stellen oder zumindest erst einmal meine Rechtsmittel zu prüfen. Und leider musste ich das mit "JA" beantworten, denn irgendwann ist Schluss, ich habe es geschehen lassen müssen, dass man meinen Eltern, die ein Leben lang für ihren kleinen Traum von Heimat geschuftet haben, diese weg nimmt, weil ich nicht wollte, dass ihnen weiteres psychisches Leid angetan wird. Ich habe über Jahrzehnte mit ansehen müssen, wie ein selbstsüchtiger Mauschler aus allen Lebenssituationen seinen Vorteil gezogen hat und nicht einen einzigen Gedanken an jene verschwendet hat, die er ins Verderben gestoßen hat. Ich habe miterlebt, wie man meine Mutter, um ihr Erbe beschissen hat, ich konnte nichts tun, sie hatte Angst sich zu wehren. Aber ICH habe keine Angst. Und auch wenn es nur ein kleiner Stein ist, den ich aus seiner Mauer ziehe, ist es doch jener, der mir wichtig ist.